Ich denke, es wäre an der Zeit über alternative Impfstrategien ohne AstraZeneca nachzudenken. Die STIKO prüft wohl schon, ob Menschen, die ihre Erstimpfung mit AstraZeneca bereits erhalten haben, für ihre Zweitimpfung ein anderes Präparat nehmen können. Es mag immer noch ein gutes Präparat sein, aber zum einen fabriziert der Hersteller einen Ärger nach dem anderen, zum anderen kann sich das verlorene Vertrauen in der Bevölkerung (unabhängig davon, für wie angemessen man dieses einschätzt) sich auch ungünstig auswirken auf die allgemeine Impfbereitschaft, und das fände ich fatal.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ja, das Thema Impfbereitschaft darf nicht unterschätzt werden. Aber vielleicht würde es schon reichen zu sagen: „niemand muss AstraZeneca nehmen, wir sind aber trotzdem überzeugt, dass es für die meisten gut ist“ und es dann verimpfen an die, die wollen. Ich würde es zb ja weiterhin sofort nehmen und da wäre es ja besser, als es wegzuschütten.
Laut der letzten (?) PK war der Plan, in den Impfzentren nur noch die Zweitimpfungen mit AstraZeneca durchzuführen, um anschließend die Hausarztpraxen damit zu beliefern. Ich weiß nicht, ob unter diesen Bedingungen an diesem Plan festgehalten wird. Bevor ich nichts bekomme, würde ich natürlich auch AstraZeneca nehmen, auch wenn ich mir von den RNA-basierten Präparaten mehr erhoffe. Die Erfahrungen in Israel deuten ja darauf hin, dass das Präparat von Biontec-Pfizer sogar steril-immunisierend wirkt, und das wäre ja der Jackpot.
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In Brandenburg gibt es angesichts der landesweiten 7-Tage-Inzidenz von 145,4 nun nächtliche Ausgangssperren. Sie gilt in allen Kreisen und Städten mit Inzidenz über 100 an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Die Ausgangssperre gilt zwischen Gründonnerstag und Ostermontag von 22.00 Uhr bis 05.00 Uhr.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Heute ist die 7-Tage-Inzidenz erstmals seit dem 10. März wieder etwas gesunken. Es gab 17051 neue Fälle.
Nimmt man die 4- und 7-Tage-Werte der jüngsten Inzidenzen als Berechnungsbasis, und würde deren aktueller Trendverlauf genau so weiter anhalten, dann würde die deutschlandweite Inzidenz am 15. April zwischen 160 und 184 liegen.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Der, von dem ich gestern die LPs und CDs gekauft habe, ist eigentlich Arzt (mittlerweile Privatier weil gut geerbt) und da war es schon interessant, sich mal mit ihm zu unterhalten. Ungeachtet der Tatsache, dass ich da nicht auf Konfrontation gegangen bin, meinte er: Wir werden mit dem Virus leben müssen wie wir auch mit anderen Viren leben, beispielsweise mit einer Grippe. Die ständigen Lockdowns würden nichts bringen. Natürlich sei es aus rein medizinischer Sicht richtig, ansteckende Menschen zu isolieren. Aber es gebe schließlich noch mehr Aspekte, darunter die Wirtschaft und die Gesellschaft. Von den 75.000 Toten bisher seien 2/3 ohnehin bald gestorben. Die Politik sei sehr einfallslos, wenn ihr nichts besseres einfalle, als ständige Lockdowns. Selbst das Impfen (er ist es schon, weil eben immer noch ab und zu medizinisch tätig) sei nicht der Weisheit letzter Schluss. Ihm komme das eher wie ein großes Humanexperiment vor. Um die 25.000 Grippetoten vor drei oder vier Jahren habe auch keiner einen solchen Aufstand gemacht. Ihm wird das Thema viel zu sehr aufgebauscht.
Das Schlimme ist: Ganz oft hat er Recht.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Herr Drosten hat im vergangenen Jahr schon darauf hingewiesen, dass es schon eine ganz spezielle Qualifikation braucht, um sich wissenschaftlich qualifiziert zu diesem Thema zu äußern. Er meinte, selbst unter VirologInnen mache es da noch einen Unterschied, mit welcher Art von Viren man sich vornehmlich beschäftigt hat. Daran musste ich oft denken, wenn meine Freundin wieder von einem ihrer zahlreichen ÄrztInnen kam, und mir erzählte, welche Weisheiten diese zum Thema „Corona“ zu erzählen hatten. Dass diese ÄrztInnen in ihrem Fach kompetent und qualifiziert sind, macht sie noch nicht zu ExpertInnen in Pandemie-Fragen. Sicherlich haben sie Leuten wie mir gegenüber einen enormen Wissensvorsprung, auch in Themenfeldern, die die Pandemiebekämpfung berühren. Das macht deren Einschätzungen zu diesen Themen nicht zwangsläufig zutreffender als die der ExpertInnen, die sich zur Zeit intensiv mit der Bekämpfung der Pandemie beschäftigen.
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Klingt ein wenig wie ein böser Zauberspruch aus Harry Potter!
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