FFP2-Masken bei Amazon unerwünscht "Der Onlinehändler Amazon hat nach Recherchen von NDR, WDR und "SZ" Mitarbeitern in einem Werk in Norddeutschland verboten, während der Arbeitszeit FFP2-Masken zu tragen. Der Grund sind offenbar häufigere Pausen."
da ist aber auch nicht nur die virusmutante besorgniserregend. wenn man sieht, wie sie zu tausenden ohne masken und abstand in den ganges steigen oder auf wahlkampfveranstaltungen gehen, fragt man sich schon, ob die noch richtig ticken, wenn sowas nicht unterbunden wird.
Ich habe einige indische Freunde und sehe die eine Hälfte in den sozialen Medien ständig ohne Abstand und Maske in Gruppen abhängen. Die andere Hälfte hat seit April 2020 das Haus nicht verlassen (leichte Übertreibung, aber die Richtung stimmt). Ich glaube, dass es da wie hier sehr unterschiedlichen Umgang mit der Sache gibt. Man muss halt auch bedenken, dass landesweit das Einkommens- und Bildungsniveau dort extrem auseinander klafft und in sehr vielen Fällen deutlich niedriger angesetzt ist, als hierzulande.
Das Unterbinden problematischer Verhaltensweisen ist auch gar nicht so leicht in einem Land wie Indien, in dem recht viele Menschen ... „kreativ“ mit Regeln umgehen. Selbst im vergleichsweise obrigkeitshörigen Deutschland hält sich ja ein gar nicht so kleiner Teil der Gesellschaft nicht an die Regeln.
weiterhin denke ich, dass es mit der obrigkeitshörigkeit in d nicht mehr so bestellt ist, wie es mal war, v.a. von den gruppen, der man solch ein verhalten am ehesten zugetraut hat.
Ich glaube aber ehrlich gesagt auch nicht, dass ein harter Griff wie in Kashmir im ganzen Land so einfach gelänge, bei der Größe und Bevölkerungszahl.
Die alternative Interpretation ist doch, dass da die Regierung aus irgendeinem Grund trotz völlig überlasteter Krankenhäuser nicht durchgreifen will aber könnte.
Meine Erfahrung in Indien ist, dass es gleichzeitig sehr rigoros und sehr lax zugeht, je nachdem um welche Art der Regeln es sich handelt. Viele staatlich verordnete Regeln werden für mein Gefühl eher lax gehandhabt. Das empfinde ich in Deutschland schon nochmal ganz anders. Auch wenn lange nicht mehr alle so regelverliebt sein mögen, wie das Klischee es nahelegt.
Zitat von Quork im Beitrag #4762Ich glaube aber ehrlich gesagt auch nicht, dass ein harter Griff wie in Kashmir im ganzen Land so einfach gelänge, bei der Größe und Bevölkerungszahl.
nee, schon klar. das war meinerseits auch ein bisschen polemisierend.
Zitat von Quork im Beitrag #4762Die alternative Interpretation ist doch, dass da die Regierung aus irgendeinem Grund trotz völlig überlasteter Krankenhäuser nicht durchgreifen will aber könnte.
das halte ich angesichts der zusehends menschenverachtend regierenden leider für absolut wahrscheinlich.
Wobei das ja eigentlich nicht im Interesse der Regierung sein kann, was da abgeht, oder? Die menschenverachtende Haltung ist ja auch sehr religiös-nationalistisch gefärbt - und es sterben doch auch eine Menge Hindus, oder? Da sehe ich noch den Sinn hinter der Untätigkeit nicht.
naja, hindus sind ja nicht gleich hindus. soweit ich informiert bin, ist das kastenwesen immer noch recht etabliert. und ob es da auf den ein oder anderen unberührbaren ankommt?
ja klar, wenn man ein theater schließt, muss man konsequenterweise auch eine bäckerei schließen. vielleicht noch besser: theater aufmachen, bäckerei schließen. denn wir leben ja von luft und kultur. was für ein zynischer scheißdreck.
Ich glaube ehrlich gesagt eher, dass da die Verwaltung einfach überfordert ist. Der Verwaltungsapparat muss ja nochmal weit mehr mit weit weniger Ressourcen leisten, als hier. Und er legt von einer schlechteren Startposition los.
Klar, das Kastensystem ist in den Köpfen vieler Leute noch präsent. Und im Alltag werden angesichts unglaublicher Armut und Verzweiflung oft krass die Augen verschlossen. Und trotzdem glaube ich, dass massenhaftes und vor allem so offensichtliches und gemeingefährliches Sterben ganz egal welcher Kaste die breite Mehrheit nicht unberührt lassen würde. Man lebt ja bei Weitem nicht so separiert, wie es das Kastensystem nahelegt. Wenn deine Putzfrau, der Privatkoch oder der Fahrer Corona haben, hast du es auch schnell.
Puh - das ist schon hart. Die Aktion bekommt vor allen Dingen Zuspruch aus der rechten Ecke und der Querdenkerszene. Wenn das das Ziel war: Chapeau - habt ihr toll gemacht, darauf könnt ihr stolz sein, ich finde es dann sehr verachtenswert. Wenn nicht, sollte man vielleicht mal darüber nachdenken, was man aussagen will und wie das Gesagte rüberkommt.
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