Die Entscheidung für die Impfung ist nicht schwer wenn man denkt dass sie alternativlos ist. Ich bezweifle eben, dass es nichts anderes prophylaktisches oder im Anfangsstadium erfolgsversprechendes gibt. (Und ich glaube da nicht an eine Verschwörung, sondern einfach dass es dazu keine Studien geben kann, da es niemand finanziert, da die Pharmaindustrie logischerweise kein Interesse hat und Unikliniken immer nur Schwerkranke vor die Nase bekommen.)
Eine pauschale Ablehnung von Impfungen kann ich nicht teilen. Die Skepsis darüber, dass die Vakzine gegen Covid-19 so schnell entwickelt wurden, nur bedingt. Wenn man sich anschaut, welche Forschungen bspw. der Entwicklung der MRNA-Wirkstoffe vorausgingen, wird manches schon deutlich klarer. Mit vektorbasierten Vakzinen hat man schon sehr lange Erfahrungen. Angesichts der Dringlichkeit und des garantierten Profits finde ich es auch hier nicht abwegig, dass ein Impfstoff in dieser Geschwindigkeit entwickelt werden konnte.
Man kann der Meinung sein, dass Alternativen nicht genug erforscht wurden. Aber unabhängig davon als wie gerechtfertigt oder ungerechtfertigt man das bewerten möchte, bleibt eine unerforschte Alternative nicht mehr als eine Spekulation. Mir zumindest reicht eine spekulative Annahme nicht als Alternative. Zeit für lange Abwägungen gab es auch nicht. Und wie gesagt: Die Entscheidung treffe ich nicht für mich allein. Es gibt zahlreiche Länder, in den nicht geimpft, schlecht geimpft oder spät geimpft wurde. Die Resultate waren ausnahmslos furchtbar.
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mir begegnet immer wieder das argument, man solle doch so wenig medikamente wie möglich nehmen, und statt dessen prophylaxe betreiben. was dabei außer acht gelassen wird, ist, dass die impfung ja tatsächlich kein medikament, sondern eine prophylaxe ist. ihr sinn ist nicht, zu heilen (schon gar nicht symptome anstelle von ursachen), sondern der krankheit vorzubeugen. irgendjemand hat es unlängst mit dem training vor einem marathon verglichen - man kann natürlich auch völlig unvorbereitet mitlaufen und trotzdem ins ziel kommen, aber die chance ist doch wesentlich höher, wenn man sich schon im vorfeld mit den anforderungen vertraut gemacht hat. und ja, man kann sich auch beim training verletzen; aber untrainiert im wettkampf mitzulaufen erhöht die wahrscheinlichkeit eines kollapses oder eines schweren sturzes eben auch enorm.
Ich möchte noch mal klarstellen, dass ich keinesfalls die Wissenschaft als unfehlbar glorifiziere. Klar kann sie sich irren, das liegt im Wesen ihrer Natur. Allerdings ist sie der beste Weg des Erkenntnisgewinns, den wir haben. Alles andere ist doch noch mehr Unsicherheit. Klar kann es sein, dass ein leicht antiviral wirkendes Kraut als Tee zur Prophylaxe beiträgt. Wenn es für eine starke Wirkung aber keine Anzeichen in der Forschung gibt, ist diese Vermutung eben weitaus weniger naheliegend als die, dass eine Impfung sinnvoll ist oder dass Impfungen der Erfahrung nach keine Spätfolgen haben. Man kann glauben, was man mag, aber es stimmt auch so nicht, dass medizinische Forschung allein von den profitorientierten Pharmafirmen betrieben wird. Diese übernehmen häufig die letzten Meter auf dem Weg zur Zulassung von Medikamenten und Impfstoffen, während die sehr umfassende Grundlagenforschung von Universitäten und öffentlich finanzierten Forschungseinrichtungen gemacht wird.
Es ist sehr blöd, was dir passiert ist und es tut mir aufrichtig Leid, dass du nach Arztbesuchen medizinische Probleme hast. Ich kann sogar verstehen, dass du für dich selbst nach dieser Erfahrung die Schulmedizin ablehnst. Es stimmt auch, dass profitorientierte Pharmaunternehmen an manchen Dingen nicht forschen, weil sie kein Geld versprechen (siehe neue Antibiotika, Tuberkulosemedikamente, Ebola-Impfstoff etc.). Aber ich finde man kippt das Kind dann doch mit dem Badewasser aus, wenn man das gesamte medizinische System grundlegend in Frage stellt.
magdalena, wenn die wissenschaft bzw. pharmaindustrie zuversichtlich bzgl. zink oder ähnlichem gewesen wäre, sie hätte sofort eine monsterstudie sondergleichen gestartet, glaub mir.
Ein gewisses Maß an Misstrauen gegenüber Pharmakonzernen kann ich sehr gut nachvollziehen, teile dieses sogar. Dass zahlreiche ÄrztInnen sich merklich oder unmerklich in deren Dienst stellen, oft auch zum Schaden der PatientInnen, daran habe ich kaum einen Zweifel, auch wenn ich vor einer Pauschalisierung dringend warnen würde. Warum die HerstellerInnen und VertreiberInnen von Nahrungsergänzungsmitteln oder alternativen Präparaten so viel vertrauenswürdiger sein sollen, dafür kann ich keinen Anhaltspunkt finden.
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Zitat von Magdalena im Beitrag #5759Ich weiß nicht ob das "schwurblerisch" ist, aber Tatsache ist doch, dass Covid erstmal im Hals ist und sich erst später dann ausbreitet... und solange er im Hals ist hat man da doch Möglichkeiten seine Vermehrung zu stoppen, verstehe nicht wieso es da keine Studien zu flüssigem Zink oder zu flüssigen antiviralen Kräutern gibt, die man direkt in den Hals geben kann
Corona ist ein Virus, kein Bakterium, und gegen Viren helfen nicht mal Antibiotika. Aber wer weiß, vielleicht kann man AIDS trotzdem auch stoppen, indem man sich den Arsch mit Pfefferminztee spült. Man sollte alles mal ausprobieren.
Ja, du versuchst, dich in angemessenem Tonfall an der Diskussion zu beteiligen, danke dafür, aber ich krieg da einen Fön, sorry. Nix für ungut. Salbei.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Wie wirksam sind sie und können sie gegen Virenbefall helfen?
Es gibt eine Vielzahl von sogenannten Sekundärstoffen in Pflanzen, die antiviral wirken. U.a. Rosmarinsäure, wie sie in Zitronenmelisse vorkommt, oder Sonnenhutextrakte, werden heute erfolgreich gegen Herpesviren eingesetzt.
Gegen das HP Virus, das Warzen verursacht, wirkt der Saft von Alkaloiden im Schöllkraut. Sogar das ätherische Öl der Pfefferminze besitzt antivirale Eigenschaften.
Aus der Gruppe der Sekundärstoffe sind es insbesondere Terpene, Alkaloide, Gerbstoffe oder ätherische Öle und Saponine, die antiviral wirken. Allerdings ist der Gehalt der virentötenden Inhaltsstoffe in Pflanzen oft zu gering, um schwere Erkrankungen effektiv in den Griff zu bekommen.
Noch dazu werden Viren, die im Hals landen, dort mit Sicherheit nicht erstmal eine halbe Stunde verharren, um sich gemütlich auszuruhen, die Beine hochzulegen und eine zu rauchen.
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Zitat von Magdalena im Beitrag #5759... Wieso ist es dann ausgeschlossen, dass die Wissenschaft sich bezüglich der Impfung irrt? Vor allem für gesunde unter 50jährige, die nunmal ein minimales Risiko bei Covid haben....
Zu glauben U50 Jährige haben nur ein minimales Risiko ist etwas naiv. Derzeit liegen auch viele Jüngere ohne Vorerkrankung auf Intensiv. Manche Menschen entwickeln auch nach symptomlosen Verlauf LongCovid.
Mir persönlich wäre das Risiko an Covid zu erkranken mit momentan noch völlig unbekannten Langzeitfolgen (oder Spätfolgen??) viel zu hoch. Die Risiken der Impfung sind sehr übersichtlich und viel geringer als das Risiko der Erkrankung.
Tatsächlich scheint es eine gewisse Schutzwirkung durch Nasensprays mit bestimmten Algenextrakten zu geben. Die Studien hierzu sehen jedenfalls sehr seriös aus, auch wenn da offenbar auch noch mehr erforscht werden muss (hier z.B. eine etwas ältere Zusammenfassung einer Studie der Uni Erlangen).
Natürlich ist das kein Impf-Ersatz, aber gerade in Berufen mit direktem Kontakt zu Infizierten könnte man sich dadurch evt. zusätzlich schützen, vor allem, wenn die Impfung schon länger zurück liegt und noch keine Auffrischung stattgefunden hat.
Das mit dem Stationsleiter finde ich sehr schlimm. Genau solche Fälle sollte man sich doch vor Augen halten, wenn man sich gegen eine Impfung entscheidet. Zum einen kann man sich in falscher Sicherheit wiegen, wenn man noch recht jung ist und von der eigenen Grunderkrankung (noch) nichts weiß, zum anderen trägt man einfach ungleich stärker zum Infektionsgeschehen bei und gefährdet andere stärker.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #5765magdalena, wenn die wissenschaft bzw. pharmaindustrie zuversichtlich bzgl. zink oder ähnlichem gewesen wäre, sie hätte sofort eine monsterstudie sondergleichen gestartet, glaub mir.
das. es gibt stand heute um die 180.000 studien zu covid-19 auf pubmed, davon 409 alleine zu covid-19 und zink. wir hatten letztes jahr die situation, dass eine pandemische situation ueber uns hereinbrach, es gab keine impfung und leute starben. geld hat ploetzlich keine rolle gespielt, es wurde alles moegliche ausprobiert, um die schweren verlaeufe zu therapieren. und natuerlich auch, um infektionen grundsaetzlich zu verhindern. warum sollte da kein interesse bestehen? dieses argument von wegen pharma habe wegen des gelds auf impfungen gesetzt, greift doch nicht, an tabletten, die man prophylaktisch mehrfach nehmen muss, ist deutlich mehr zu verdienen als an einem impfstoff, den man zweimal verabreicht.
PS: Sorry, bin im falschen Thread. Aber wenn ich schonmal hier bin: Habe beschlossen, daß wir in der Kneipe ab heute Abend die 2G-Karte ziehen ... für den Fall, daß mich mal jemand besuchen will in den nächsten Wochen.
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Es ist ja so, dass es bis heute kein einziges zugelassenes Medikament gegen Covid gibt, auch wenn mit Hochdruck daran geforscht wird.
Wenn man sich generell die letzten 200 Jahre ansieht, dann ist das Impfen eine einzigartige medizinische Erfolgsgeschichte. Wenn man bedenkt, wie viele Menschen früher an Pocken, Kinderlähmung, Diphterie etc. erkrankt oder sogar gestorben sind, kann es eigentlich keine zwei Meinungen geben, ob Impfen an sich eine gute Sache ist. Was ich aber durchaus nachvollziehen kann ist, wenn Menschen befürchtungen wegen fehlender Langzeitstudien haben. Das MRNA-Konzept ist zwar nicht neu, wird aber jetzt zum ersten Mal eingesetzt, und die anderen verfügbaren Impfstoffe sind weniger wirksam. Ein gewisses Restrisiko ist also durchaus da, auch wenn es bislang praktisch keine Spätfolgen aufgrund von Impfungen gegeben hat und die Wissenschaft glaubhaft begründet, warum diese auch bei MRNA nicht zu erwarten sind. Für mich war das also eine reine Risikoabwägung, und da erschien mir das Risiko durch Covid deutlich höher.
Zitat von CobraBora im Beitrag #5774Was ich aber durchaus nachvollziehen kann ist, wenn Menschen befürchtungen wegen fehlender Langzeitstudien haben. Das MRNA-Konzept ist zwar nicht neu, wird aber jetzt zum ersten Mal eingesetzt, und die anderen verfügbaren Impfstoffe sind weniger wirksam. Ein gewisses Restrisiko ist also durchaus da, auch wenn es bislang praktisch keine Spätfolgen aufgrund von Impfungen gegeben hat und die Wissenschaft glaubhaft begründet, warum diese auch bei MRNA nicht zu erwarten sind. Für mich war das also eine reine Risikoabwägung, und da erschien mir das Risiko durch Covid deutlich höher.
da liegt so ein bisschen der hund begraben, da hat die wissenschaftskommunikation nicht immer einen guten job gemacht.
klar ist das jetzt die erste lizenzierte mRNA-impfung. aber im zweifel werden technologien mit fortlaufender zeit sicherer, nicht unsicherer. wenn ich die wahl habe, mir ein dubios attenuiertes virus injizieren zu lassen oder eine mRNA-sequenz, von der ich jede einzelne base kenne, entscheide ich mich fuer zweiteres.