Was mir bei der ganzen Diskussion hier noch etwas fehlt, ist der Punkt, dass Corona einfach sehr, sehr ansteckend ist und bisher mit jeder Mutation ansteckender wurde. Wie schnell die Fallzahlen und damit auch die Zahlen der Schwerkranken durch die Decke gehen bei exponentiellem Wachstum, konnte man ja letztes Jahr un Weihnachten herum wunderbar mit ansehen. Bei einer Krankheit, die mit solchem Tempo eine solche Menge Menschen einfach dahinrafft, können wir uns eben nicht in guter Hoffnung auf Zink oder Katzenklauen oder Obst verlassen. Selbst wenn es hilft (was ja, wenn man mehr als ich von diesen Studien versteht, wie es drosophila zB tut, nicht unbedingt gegeben scheint), dann ersetzt es den effektiven Impfschutz eben einfach nicht. Das Infektionsrisiko ist einfach zu groß. Es gibt im Übrigen auch viel mehr Menschen in Deutschland, die laut Krankenkassendaten zur Risikogruppe zählen, als vielen bewusst ist. in einer solchen Lage, in der wir uns schon viel zu viel Hadern erlauben, können wir uns eben auch den Verzicht aufs Druck machen nicht erlauben, so unangenehm das auch sein mag, wenn man bei zu viel verharmlosender Rhetorik kotzen muss.
Eben. Im letzten Winter waren es alleine in Deutschland 1000 Tote, jeden Tag, für Wochen. Angesichts des tatsächlich sehr geringen Risikos, durch eine Impfung einen bleibenden Schaden zu erleiden, ist es doch wirklich nach vernünftigen Maßstäben nicht erklärbar, warum jemand noch auf die Impfung freiwillig verzichtet.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Magdalena im Beitrag #5776Was auch eine interessante philosophische Frage ist, also mal unabhängig von mir, ob ich von meinem Gegenüber verlangen kann dass er alles tut um meine Gesundheit zu schützen, sich also z.B. dem Risiko einer Hirnblutung aussetzt, wenn ich selbst gar nicht dazu bereit bin alles zu tun um meine eigene Gesundheit zu schützen...
Hier geht es eben auch um die Frage der Risikoabwägung, deswegen habe ich mich darüber informiert. Das Risiko einer Hirnblutung bei einer Impfung ist gleich null, bei AstraZeneca gibt es aber in seltenen Fällen das Risoko einer Hirnvenenthrombose, das ist das genaue Gegenteil, also ein Blutgerinnsel. Bei einer Covid-Infektion ist aber genau dieses Risiko ungleich höher, das ist die Erkenntnis, die man relativ schnell am Anfang der Pandemie gewonnen hat, deswegen bekommen die Covid-Krankenhauspatienten ja auch allesamt Blutverdünner verabreicht. Manche Mediziner sagen sogar, dass Covid im Prinzip eine Blutkrankheit ist, weil generell eine Neigung zur Blutverklumpung zu beobachten ist. Die weit verbreiteten Lungenentzündungen sind demnach auf Mikrothrombosen in den feinen Äderchen zurückzuführen, die die Lungenbläschen umschließen und für die Sauerstoffaufnahme sorgen.
Zitat von Magdalena im Beitrag #5776 HIV mit Covid zu vergleichen ist natürlich ein bisschen merkwürdig, denn gegen HIV hat man auch als gesündeste Person keine Chance, aber von Covid ist ja doch der ein oder andere genesen...
Davon abgesehen, daß man mittlerweile eine gute Chance hat, als HIV - Positiver deutlich älter zu werden als - sagen wir mal - 1985, woran die böse Pharmaindustrie eine Mitschuld hat, sind HIV wie auch Corona Viren, die eines eint: sie gehen nicht durch Mundspülungen mit Melisse, altägyptischem Drachenklauenkraut, pulverisierten Erdwurzelknollenstreifen oder Terpentin weg. Da helfen nur Prophylaxe, gegebenenfalls extrem teure Medikamente und - wenn möglich - Impfungen. Weißt du übrigens, daß man in der Pflege Schutzbrillen tragen muß, wenn man Kontakt zu Coronakranken hat, weil das Virus auch über den Bindehautsack des Auges eindringen kann? Ja? Viel Spaß bei der Augenspülung mit flüssigem Zink.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
HIV ist doch mittlerweile medikamentös so gut in den Griff zu bekommen, dass das Virus nicht mehr nachweisbar ist.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
@Lumich/Jack/tenno: Ihr habt mein Beispiel falsch verstanden... da geht es nicht darum ob Kuchen andere oder freie Intensivplätze gefährdet sondern darum dass es absurd ist, dass man sich selbst permanent gefährdet aber gleichzeitig entrüstet ist wenn das Gegenüber einen durch Atmen gefährdet. Nun sagt ihr vermutlich der Atem eines Ungeimpften sei gefährlicher als ein ungesunder Lebensstil... ist halt vielleicht ein bisschen kurz gedacht wenn Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht die Covid Sterblichkeit erhöhen. Und ist ja auch ok, es muss ja niemand sein Lebensstil ändern, aber dann sollte man vielleicht nicht ständig so entrüstet sein über die bösen ungeimpften Gefährder, wenn man sich doch so gerne selbst gefährdet. Und das soll jetzt bitte auch kein Kranken-Bashing sein, die meisten rennen ja von Arzt zu Arzt um Hilfe zu bekommen, aber da gibt es dann keine Erklärungen und Tipps sondern einfach nur das nächste Medikament, das dann wieder Nebenwirkungen hat, für die man dann wieder das nächste Medikament bekommt usw. Außerdem ist natürlich auch klar, dass man nicht alles selbst in der Hand hat, schließlich sind wir täglich Industriegiften und anderen chronischen Viren/Bakterien ausgesetzt und werden von Kindesbeinen an mit Medikamenten und Schadstoffen zugemüllt... das ist dann eben eine gesellschaftliche Aufgabe uns nicht mehr so zu vergiften und das wird meines Erachtens in einer Gesellschaft in der neuerdings Gesundheit über allem steht eben viel zu wenig diskutiert. Es ist doch merkwürdig, alle sind jetzt scheinbar besorgt um die chronisch Kranken bezüglich Covid... aber dass sie überhaupt an den chronischen Krankheiten leiden müssen ist irgendwie egal? Wieso wundert es niemanden dass es so viele chronisch kranke Menschen gibt? Da ist doch eindeutig schon vor Corona was schief gelaufen in unserem Gesundheitssystem und unserem Gesundheitsverständnis. Man kann sagen ok jetzt bannen wir erstmal die akute Gefahr und dann schauen wir warum eigentlich alle krank sind aber diese Diskussion gibt es ja gar nicht. Einfach impfen und dann business as usual.
@Cobra: Ok, dann Blutgerinnsel. Für mich macht es einen Unterschied ob man sich die Gefahr eines Gerinnsels ins Blut spritzt oder ob man zufällig ein Virus über den Rachen aufnimmt... ich denke der Körper kann da anders drauf reagieren. Aber ja wenn die Wissenschaft davon ausgeht dass 100% an COVID erkranken werden und die, die mit Nebenwirkungen der Impfung Probleme haben auch mit Covid die gleichen Probleme hätten, ist es natürlich egal.
@droso: Ok... spricht jetzt trotzdem nicht gegen Cat's Claw... dass ich selbst auch gerne weitere Studien hätte habe ich ja schon gesagt... und wie gesagt, selbst wenn Cat's Claw nur 10% der Menschen helfen würde wäre es doch schon großartig... die Kritik an der Impfung dass es immer 100% Wirksamkeit sein muss finde ich ja selbst auch lächerlich. Ist doch schon gut wenn man X % helfen kann.
@gnatho: Ich wollte mal von meiner Blase in eine andere reinschnuppern... ohne Widerspruch lernt man ja nichts dazu. Außerdem wollte ich mal sehen ob es überhaupt was bringt zu diskutieren, da ich bald meinem Arbeitgeber erklären muss warum ich ungeimpft bin. Aber ja, ich gehe jetzt wieder zurück in meine Blase und ihr könnt in eurer weiter kuscheln. Danke für den Austausch und alles Gute :).
alles schön und gut, was du da über ungesunden lebensstils und dessen gesellschaftlichen ursachen erzählst. stell dir vor, den meisten ist das sogar klar, aber die lassen sich nun mal im moment nicht so einfach beseitigen und covid ist eine akute (lebens)gefahr. daher nehme ich die einfache lösung impfung (sicher & effektiv) gerne in kauf. wenn du meinst, du bleibst auch mit zink und katzenklaue gesund ist das natürlich deine privatsache, aber bitte nicht rumheulen, wenn dir irgendwo der zutritt verwehrt bleibt. das ist dann nämlich die privatsache aka hausrecht des betreibers des etablissements.
Ich halte das nicht einmal im Ansatz für logisch und wäre als Arbeitgeber irritiert. Im Grunde heißt das ja dann doch, dass die Risikogruppen selber schuld sind und man sie daher gefährden kann (ja, ich weiß, so direkt ausgesprochen würde das niemand unterschreiben).
man spritzt sich impfungen nicht ins blut und cobra hatte ja schon ausgeführt, dass natürlich ein unterschied im thromboserisiko besteht - nämlich das, dass die infektion mit dem virus ein ungleich höheres risiko bedeutet als die impfung. man kann sich aber die daten eben auch einfach zurechtlegen, dann wird nur die diskussion etwas schwergängig.
edit: bevor das alles ausartet: ich will niemandem vorschreiben, was richtig ist. wer sich impfen lassen will, soll das tun, wer lieber auf die impfung verzichtet, soll das machen. ich habe aber selbst eine starke meinung, was die sicherheit von impfungen angeht und da rücke ich auch nicht ab. ebenso finde ich es richtig, dass ungeimpfte halt mit ihrer entscheidung leben und gegebenenfalls dann eben nachteile in kauf nehmen müssen (und bevor das ausartet: nein, ich meine nicht, dass sie auf intensivbehandlungen verzichten sollen, wenn es sie erwischt).
ich habe eine Bekannte, die hat genau so argumentiert, und jetzt ist sie mittelschwer an Corona erkrankt, und ziemlich piepsig geworden, was die Schlagkraft von Zink und Katzenklaue betrifft.
Zitat von Magdalena im Beitrag #5796@Lumich/Jack/tenno: Ihr habt mein Beispiel falsch verstanden... da geht es nicht darum ob Kuchen andere oder freie Intensivplätze gefährdet sondern darum dass es absurd ist, dass man sich selbst permanent gefährdet aber gleichzeitig entrüstet ist wenn das Gegenüber einen durch Atmen gefährdet. Nun sagt ihr vermutlich der Atem eines Ungeimpften sei gefährlicher als ein ungesunder Lebensstil... ist halt vielleicht ein bisschen kurz gedacht wenn Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht die Covid Sterblichkeit erhöhen. Und ist ja auch ok, es muss ja niemand sein Lebensstil ändern, aber dann sollte man vielleicht nicht ständig so entrüstet sein über die bösen ungeimpften Gefährder, wenn man sich doch so gerne selbst gefährdet. Und das soll jetzt bitte auch kein Kranken-Bashing sein, die meisten rennen ja von Arzt zu Arzt um Hilfe zu bekommen, aber da gibt es dann keine Erklärungen und Tipps sondern einfach nur das nächste Medikament, das dann wieder Nebenwirkungen hat, für die man dann wieder das nächste Medikament bekommt usw. Außerdem ist natürlich auch klar, dass man nicht alles selbst in der Hand hat, schließlich sind wir täglich Industriegiften und anderen chronischen Viren/Bakterien ausgesetzt und werden von Kindesbeinen an mit Medikamenten und Schadstoffen zugemüllt... das ist dann eben eine gesellschaftliche Aufgabe uns nicht mehr so zu vergiften und das wird meines Erachtens in einer Gesellschaft in der neuerdings Gesundheit über allem steht eben viel zu wenig diskutiert. Es ist doch merkwürdig, alle sind jetzt scheinbar besorgt um die chronisch Kranken bezüglich Covid... aber dass sie überhaupt an den chronischen Krankheiten leiden müssen ist irgendwie egal? Wieso wundert es niemanden dass es so viele chronisch kranke Menschen gibt? Da ist doch eindeutig schon vor Corona was schief gelaufen in unserem Gesundheitssystem und unserem Gesundheitsverständnis. Man kann sagen ok jetzt bannen wir erstmal die akute Gefahr und dann schauen wir warum eigentlich alle krank sind aber diese Diskussion gibt es ja gar nicht. Einfach impfen und dann business as usual.
Ich glaube, ich verstehe schon ganz richtig, aber du vergleichst da Dinge, die nicht vergleichbar sind. Du redest allgemein über Gesundheit und die Frage, wie man diese am besten gewährleistet, aber darum geht es in Bekämpfung der Pandemie gar nicht. Wir haben hier eine singuläre Situation, die unser Gesundheitssystem gefährdet und massenhaft Tote und Langzeitgeschädigte hervorgerufen hat.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
und nebenbei: wenn man die zivilisationskrankheiten abschaffen möchte, müsste man die zivilisation abschaffen, aber das erscheint mir nicht wirklich erstrebenswert. (und damit will ich nicht sagen, dass es nix zu verbessern gibt).
Zitat von Magdalena im Beitrag #5796 Es ist doch merkwürdig, alle sind jetzt scheinbar besorgt um die chronisch Kranken bezüglich Covid... aber dass sie überhaupt an den chronischen Krankheiten leiden müssen ist irgendwie egal? Wieso wundert es niemanden dass es so viele chronisch kranke Menschen gibt? Da ist doch eindeutig schon vor Corona was schief gelaufen in unserem Gesundheitssystem und unserem Gesundheitsverständnis. Man kann sagen ok jetzt bannen wir erstmal die akute Gefahr und dann schauen wir warum eigentlich alle krank sind aber diese Diskussion gibt es ja gar nicht. Einfach impfen und dann business as usual.
hm, das klingt so, als wären alle chronisch kranken erst durch - nebel, nebel - unser gesundheitssystem? oder die moderne zeit an sich? chronisch krank geworden. das stimmt aber einfach nicht. chronische krankheiten gab es schon immer, nur dass man sie früher halt nicht behandeln konnte bzw mit schröpfen/beten/schlangenöl, und viele der betroffenen eben dadurch auch nicht so lange chronisch krank waren wie heute, weil sie dann doch schneller daran verstorben sind. vieles war bis vor einigen jahrzehnten noch unbekannt, schwer diagnostizierbar und noch schwerer behandelbar, und häufig waren betroffene halt einfach "schwächlich" und/oder sollten sich gefälligst mal zusammenreißen. und auch wenn man davon ausgehen kann, dass bestimmte chronische krankheiten wie asthma, neurodermitis oder zöliakie durch zivilisatorische einflüsse durchaus zugenommen haben, dürfen die patienten heutzutage froh sein, dass das nicht "irgendwie egal" ist, sondern die moderne medizin ziemliche erfolge vorzuweisen hat, was ursachenerkennung, diagnostik, prävention und behandlung angeht.
Zitat von Magdalena im Beitrag #5796@Lumich/Jack/tenno: Ihr habt mein Beispiel falsch verstanden... da geht es nicht darum ob Kuchen andere oder freie Intensivplätze gefährdet sondern darum dass es absurd ist, dass man sich selbst permanent gefährdet aber gleichzeitig entrüstet ist wenn das Gegenüber einen durch Atmen gefährdet. Nun sagt ihr vermutlich der Atem eines Ungeimpften sei gefährlicher als ein ungesunder Lebensstil... ist halt vielleicht ein bisschen kurz gedacht wenn Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht die Covid Sterblichkeit erhöhen. Und ist ja auch ok, es muss ja niemand sein Lebensstil ändern, aber dann sollte man vielleicht nicht ständig so entrüstet sein über die bösen ungeimpften Gefährder, wenn man sich doch so gerne selbst gefährdet. Und das soll jetzt bitte auch kein Kranken-Bashing sein, die meisten rennen ja von Arzt zu Arzt um Hilfe zu bekommen, aber da gibt es dann keine Erklärungen und Tipps sondern einfach nur das nächste Medikament, das dann wieder Nebenwirkungen hat, für die man dann wieder das nächste Medikament bekommt usw. Außerdem ist natürlich auch klar, dass man nicht alles selbst in der Hand hat, schließlich sind wir täglich Industriegiften und anderen chronischen Viren/Bakterien ausgesetzt und werden von Kindesbeinen an mit Medikamenten und Schadstoffen zugemüllt... das ist dann eben eine gesellschaftliche Aufgabe uns nicht mehr so zu vergiften und das wird meines Erachtens in einer Gesellschaft in der neuerdings Gesundheit über allem steht eben viel zu wenig diskutiert. Es ist doch merkwürdig, alle sind jetzt scheinbar besorgt um die chronisch Kranken bezüglich Covid... aber dass sie überhaupt an den chronischen Krankheiten leiden müssen ist irgendwie egal? Wieso wundert es niemanden dass es so viele chronisch kranke Menschen gibt? Da ist doch eindeutig schon vor Corona was schief gelaufen in unserem Gesundheitssystem und unserem Gesundheitsverständnis. Man kann sagen ok jetzt bannen wir erstmal die akute Gefahr und dann schauen wir warum eigentlich alle krank sind aber diese Diskussion gibt es ja gar nicht. Einfach impfen und dann business as usual....
Auch wenn es für für manche schwer vorstellbar ist, es gibt auch chronische Erkrankungen, die nicht auf die schlechte Ernährung oder zu wenig Sport zurückzuführen sind.