Zitat von akri im Beitrag #1111 Da es ja irgendwann ein Medikament geben könnte oder einen Impfstoff, wären bis dahin zusätzliche Todesopfer als Folge von Lockerungen kaum ethisch vertretbar – wenn auch von manchen wirtschaftlich oder sozial durchaus gewollt.
Wer wünscht sich denn bitte Todesfälle? Ist das wieder dein Hass auf die FDP, der sich da Bahn bricht? Hattest dazu in der Vergangenheit ja schon so deine "Thesen".
Ich denke nicht, dass sich irgendjemand Todesfälle „wünscht“. Es geht darum, dass aktuell 3,07 % der offiziell gemeldeten Infizierten versterben. Und es ist zu bedenken, dass man die Menschen erst ab dem Tag X, an dem Medikamente oder Impfstoffe verfügbar wären, besser vor einer Infektion oder deren Folgen schützen könnte.
Bis dieser Tag X kommt, bedeuten weitere Infizierte auch zugleich immer weitere Todesopfer. Auch dann, wenn das Gesundheitssystem normal funktioniert. Führen die „Lockerungen“ vor diesem Tag X letztlich zu mehr Infektionen, bedeuten diese Lockerungen eben in der Folge auch mehr Todesopfer.
Man schafft es aktuell ja noch nicht einmal richtig, Pflege- und Altenheime oder die Krankenhäuser gegen neue Infektionen zu schützen. Wie soll dies erst in jenen Bereichen abgehen, in denen ältere Menschen noch deutlich mehr Kontakt zu womöglich infizierten Personen haben. Und was ist mit all den anderen Risikogruppen, die teils jünger sind und die noch normal ihren Berufen nachzugehen haben?
Ich fürchte, Lockerungen kann es daher nur da geben, wo eben weitere Infektionen letztlich dennoch vermieden werden. Jede Lockerung, die NICHT zu mehr Infektionen führt, stellt ja gar kein Problem dar. Wenn sich Menschen in ein Café setzen und es kommt in der Folge nicht zu weiteren Ansteckungen, warum sollten sie sich nicht in ein Café setzen? Wenn Kunden ein Möbelhaus besuchen, und es kommt in der Folge nicht zu weiteren Ansteckungen, warum sollten sie nicht das Möbelhaus besuchen? Wenn Urlauber sich an einen Strand legen, und es kommt in der Folge nicht zu weiteren Ansteckungen, warum sollten sie sich nicht an einen Strand legen?
Es geht weniger darum, dass sich irgendwer mehr Tote „wünscht“, sondern darum, ob diese im Tausch gegen Lockerungen womöglich billigend in Kauf genommen würden. Viele haben aus meiner Sicht noch nicht begriffen, dass es keine Rückkehr zum Zustand von 2019 geben kann. Was vor uns liegt, ist ein neuer Abschnitt, national wie international. Ein neuer Abschnitt, bei dem wir erst ganz vorn am Anfang stehen und der uns für 2020 und 2021 auch neue Lebensweisen abverlangt. Dieses ganze „lasst uns alles so herrichten, dass es wieder so ist wie früher“ wird uns womöglich erst in einem Jahr ernsthaft beschäftigen können. Bis dahin müssen noch viele Täler durchschritten werden. Und es müssen sich Dinge ändern. Und es werden sich Dinge ändern. Und wir können froh sein, wenn sich dabei ab und an die Sonne zeigt.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Alleine in diesem Forum dürften genug Zugehörige zur Risikogruppe gehören.
Wenn ich das richtig verstanden habe, gehöre ich mit meinem leichten Bluthochdruck ja auch schon dazu. Mit 42.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Das wäre eine sehr weite Definition von "Risikogruppe", finde ich. Kann man natürlich so sehen, aber solang keine weitergehenden strukturellen oder funktionellen Folgeschäden der Hypertonie vorliegen, würde ich ein erhöhtes Risiko nur im minimalen Bereich schätzen. Aber auch dazu wird es in den nächsten Wochen und Monaten deutlich verlässlicher Einschätzungen geben als meine, deshalb begrüße ich ein vorsichtiges Vorgehen durchaus. Langsam einzelne Lockerungen freigeben, und dann lang genug abwarten, dass man einschätzen kann, wie sie sich auswirken (bedeutet leider mehrere Wochen), bevor man die nächsten Lockerungen beschließt.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Dr Heisterkamp, zählt man mit hyperreagiblem Bronchialsystem (welches allerdings nur bei Infekten auftritt und dann mit Budesonid behandelt wird) auch zur Risikogruppe? Frage für einen Freund.
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #1129Das wäre eine sehr weite Definition von "Risikogruppe", finde ich. Kann man natürlich so sehen, aber solang keine weitergehenden strukturellen oder funktionellen Folgeschäden der Hypertonie vorliegen, würde ich ein erhöhtes Risiko nur im minimalen Bereich schätzen. Aber auch dazu wird es in den nächsten Wochen und Monaten deutlich verlässlicher Einschätzungen geben als meine, deshalb begrüße ich ein vorsichtiges Vorgehen durchaus. Langsam einzelne Lockerungen freigeben, und dann lang genug abwarten, dass man einschätzen kann, wie sie sich auswirken (bedeutet leider mehrere Wochen), bevor man die nächsten Lockerungen beschließt.
Danke. Es wurde ja immer nur von Herz-Kreislauf-Erkrankungen geschrieben, ohne genaue Erklärung.
Krass ist natürlich mein ehemaliger Nachbar. Anfang 20. Asthma. Herzschrittmacher, weil er vor Jahren mal eine Grippe/Erkältung verschleppt hat.
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Zitat von Vermooste_Pfote im Beitrag #1130Dr Heisterkamp, zählt man mit hyperreagiblem Bronchialsystem (welches allerdings nur bei Infekten auftritt und dann mit Budesonid behandelt wird) auch zur Risikogruppe? Frage für einen Freund.
Ja, das würde ich eher so sehen. Auch wenn Obstruktion (also die Verengung der kleineren Atemwege) nicht zu den Hauptproblemen bei COVID-19 zählt, könnte eine überschießende Immunreaktion das zugrundeliegende Problem sein, und die kann bei COVID schon zu einem schwereren Verlauf beitragen.
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Das sind hier natürlich alles nur Privatmeinungen, für eine fundierte medizinische Beratung stellen Sie sich bitte persönlich bei Ihrem Haus- bzw. Facharzt vor. Am Wochenende hilft Ihnen der kassenärztliche Notdienst unter der bundeseinheitlichen Nummer 116117. In lebensbedrohlichen Fällen wenden Sie sich bitte umgehend an den Notruf unter der Nummer 112.
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Hier einmal die Entwicklung der letzten drei Wochen hinsichtlich der neuen COVID-19-Fälle (immer die jeweils letzten 7 Tage mit neuen Fällen pro 100.000 Einwohner)
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Du würde mich die gleiche Karte in den nächsten Wochen interessieren - nach den Öffnungen von Möbelhäusern, Schulen und Co.
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Zitat von akri im Beitrag #1136Hier einmal die Entwicklung der letzten drei Wochen hinsichtlich der neuen COVID-19-Fälle (immer die jeweils letzten 7 Tage mit neuen Fällen pro 100.000 Einwohner)
Wenn ich jetzt noch wüsste, was die Farben zu bedeuten haben...
Ohne dem sieht es so aus, als hätte lediglich Bayern noch ein Problem.
Das unaussprechlich Innige aller Musik, vermöge dessen sie als ein so ganz vertrautes und doch ewig fernes Paradies an uns vorüberzieht, so ganz verständlich und doch so unerklärlich ist, beruht darauf, daß sie alle Regungen unseres innersten Wesens wiedergibt, aber ganz ohne die Wirklichkeit und fern von ihrer Qual. (Arthur Schopenhauer)