http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Sehr originelle Fusion aus düsteren Ambientklängen, minimalistischen Beats und traditioneller malischer Musik. Kann in der richtigen Stimmung sehr fesselnd sein. Das Album kam schon 2015 heraus, aktuell wurden noch fünf ebenfalls lohnende Remixe veröffentlicht.
The Toure-Raichel Collective - The Paris Session (2014)
Der malische CD-Verkäufer wollte mich nicht ohne dieses Album ziehen lassen und pries es in höchsten Tönen (was ihn nicht von einer zehnminütigen anschließenden Preisverhandlung abhielt), doch er hatte Recht. Nach der bereits für Aufsehen sorgenden "The Tel Aviv Session" nahmen der israelische Pianist Idan Raichel und der malische Gitarrist und Sänger Vieux Farka Touré (Sohn des auch im Westen bekannten Ali Farka Touré) in Paris (aufgrund der vorrückenden Islamisten war es im eigentlich als Aufnahmeort vorgesehenen Bamako zu gefährlich) ein großartiges zweites gemeinsames Album auf. Untersützt wurden die beiden dabei vom Senegalesen Daby Touré am Bass, Niv Toar an der Trompete sowie Sänger Seckouba Diabaté. Für mich wuchs das Album in den letzten Monaten zu einem wirklichen Herzensalbum. Getragene, manchmal arabeske Klaviermelodien und das spannungsgeladene Gitarrenspiel von Touré entfalten sich über minimalistische Percussion und einem subtil groovend Bass, gelegentlich umweht von Trompeten- und Flötentupfern und sanftem Gesang. Ganz große Empfehlung, gerade auch für Jazz-Möger.
Gestern kam hier auch das erste Album des Kollektivs an. Schon beim Opener "Azawade" bin ich hin und weg. Wunderbare Musik, vor allem dank des virtuosen Klavierspiels von Idan Raichel dürften die Jazzmöger auch hieran ihre Freude haben.
Das ist ja echt toll! Laut Amazon ist der VÖ-Termin im Februar 2017, offenbar kam das da dann auch hierzulander heraus. Merci für den Tipp!
Bei mir ist das Album inzwischen eingetroffen. Sehr interessant - die erste Hälfte eher traditionell, die zweite Hälfte dann elektronischer gehalten. Ich muss zugeben, dass mir die elektronischeren Sachen besser gefallen.
Ja, ich habe inzwischen auch ein paar Durchgänge hinter mir. Kein leichter Stoff und teilweise fast zu brachial, aber trotzdem oder gerade deshalb spannend anzuhören.
Zitat von LFB im Beitrag #95Gestern kam hier auch das erste Album des Kollektivs an. Schon beim Opener "Azawade" bin ich hin und weg. Wunderbare Musik, vor allem dank des virtuosen Klavierspiels von Idan Raichel dürften die Jazzmöger auch hieran ihre Freude haben.
The Touré-Raichel Collective - Azawade (2012)
Eigentlich ja mein Beuteschema. Klingt mir aber im Moment tatsächlich eine Spur zu hart und zu "metallisch". Es fehlt mir ein wenig diese gewisse Wärme im Klang, die ich normalerweise bei Vieux Farka Touré schätze. Dennoch: sehr interessante Aufnahme, ohne Zweifel.
Oh, also "metallisch" springt mich bei beiden Alben des Projekts nun wirklich nicht als Assoziation an. Vielleicht sind die Songs mit Gesang eher was für dich? Hast du schon in das aktuelle Album von Vieux Farka Touré reingehört? Finde ich auch sehr gelungen.
Du hast Recht, ich hatte den Clip gestern Abend über diesen Kopfhörer (ein DJ-Kopfhörer, den ich mal auf Grund des günstigen Preises kaufte) angehört, jetzt sind die Lautsprecher dran und seltsamerweise klingt das Ding nun wirklich eine gute Spur "wärmer".
Das neue Album von Ali Farka Touré habe ich (noch) nicht gehört, bleibe aber auf jeden Fall dran. Wie schon bemerkt, habe ich einen ziemlichen Nachholbedarf....ich taste mich also ran und vor.
Weil das Album gerade durchläuft und mich begeistert, sei es hier nochmals besonders belobhudelt:
Various - The Rough Guide to the music of Mali (2014) 01. Bassekou Kouyate & Ngoni Ba: Jama Ko (4:38) 02. Fatoumata Diawara: Makoun Oumou (4:33) --> Video 03. Vieux Farka Touré: Yer Gando (4:22) 04. Ramata Diakité: Saba (7:49) 05. Terakaft: Awa Adounia (4:41) 06. Khaira Arby: Goumou (5:19) 07. Nahawa Doumbia: Fanadugule (4:24) 08. Oumou Sangare: Iyo Djeli (6:35) 09. Ibrahim Hama Dicko: Sida (6:26) 10. Neba Solo: Kenedougou Foly (4:28) 11. Anansy Cissé: Fati Ka (4:32) 12. Andra Kouyaté Feat. Ami Sacko & Mah Bara Soumano: Dougoumassa (4:10) 13. Ali Farka Touré & Toumani Diabate: Warbé (4:49)
Sehr gelungener und harmonisch kompilierter Überblick über die aktuelle Musikszene Malis. Die global bekannten Popacts des Landes (Amadou & Mariam, Salif Keita) sucht man vergebens, dafür sind alle wesentlichen Namen versammelt, die sich auch ohne Zugeständnisse an die Höhrgewohnheiten des westlichen Publikums in die Herzen des selbigen spielen können.
Leider kürzt die Vinylversion die Tracklist von 13 auf 8 Songs, noch dazu gibt es in der günstigen CD Version (bei Amazon z.B. 9,99 €) noch das Album "Songhai Blues: Homage to Ali Farka Touré von Samba Touré) als Bonus dazu:
p.s.: Gibt auch noch einen gleichnamigen Sampler von 2008 mit anderen Interpreten und Songs. Sicherlich nicht schlechter, aber leider nur für teures Geld zu erwerben:
Ich finde diese Sampler-Reihe richtig gut. Sie taugt als sehr gelungener Überblick, wenn man in die Musik diverser (musikalisch) exotischer Länder einsteigen möchte oder auch schlicht für den die eine oder andere dolle Neuentdeckung. Fatoumata Diawara ist so eine Neuentdeckung für mich, ich kannte die Dame bisher nicht. Makoun Oumou glänzt mit fast schon magischer Ausstrahlung, toller Song, an der Frau komme ich wohl nicht vorbei. Merci für den Tip.
Und weil es gerade so schön ist, hier ein kleiner Tip von mir:
Miss Jobarteh ist übrigens eine waschechte Griot-Musikerin und kann noch ein bissel mehr, als sie in dem "Official Video" des Songs Gambia zeigt (ein bissel klischeehaft ist der schon).
Hier noch eine längere Kostprobe von ihr (inklusive Mitstreiter)
Der Einzelsong ist tatsächlich fast etwas zu glatt geraten, dafür funktioniert das Konzert für mich umso besser. Danke für den Tipp, ich werde gleich mal in die Alben reinhören.
Interessantes Crossover zwischen "Sufi trance musicians and rituals – from the depths of the Tunisian desert – in conversation with post-industrial sonics" (Zitat). Düster und hart. Und eher nichts für Traditionalisten.
Hörtipp: Track Nr. 4
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
@Johnny Ryall: Geht gut zur Sache, aber nicht ohne Reiz, finde ich.
Gerade bemerkt, dass ich das diesjährige Album von Songhoy Blues hier noch gar nicht erwähnt habe:
Songhoy Blues - Résistance
Nicht ganz so eingängig und packend wie der Vorgänger "Music in Exile" und manche Songs sind mir allzu poppig geraten ("Bamako"), trotzdem bleibt sich die Band aus Timbuktu weitgehend treu, d.h. als Indiehörer mit beginnender Blues-Demenz findet man eigentlich problemlos Zugang.
"Sahara" feat. Iggy Pop
"Mali Nord" feat. Elf Kid (Audio)
"Bamako"
Schade, mein Lieblingstrack des Albums "Ici Bas" ist leider nicht als Video verfügbar, aber sowieso für die Jahres-MIB gesetzt.