Zitat von burnedcake im Beitrag #151Mich nervt der Schrei nach Aufrüstung. Das bringt doch einfach nichts und führt am Ende nur zu weiterhin sozialen Ungleichheiten.
Bei den massiven Investitionen in die Bundeswehr handelt es sich ja nicht um "Aufrüstung", sondern darum, erst einmal wieder eine vollausgestattete und auch einsatzfähige Bundeswehr zu schaffen (was derzeit ganz einfach nicht der Fall ist). MMn ist das eine richtige Entscheidung.
Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen. (Blaise Pascal)
Das ist ja Augenwischerei. Natürlich handelt es sich um eine massive Aufrüstung, wenn mal eben 100 Milliarden Euro in die Armee gesteckt werden sollen. Ob diese vorher schon marode war oder nicht, die Kohle kann man auch im nächsten Gulli versenken. Wenn jetzt alles ernsthaft nach einem mehr an Armee schreit, ist der Menschheit wohl wirklich nicht zu helfen.
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Es bräuchte vielleicht eine Klärung, welche Aufgaben die BW in Zukunft wirklich erfüllen soll, bevor wild drauflos in Rüstung investiert wird. Dummerweise sind bisher alle VerteidigungsministerInnen daran gescheitert, nachvollziehbar transparente, sowie effektive Finanz- und Verwaltungsstrukturen in der BW zu etablieren. Das sollte eigentlich als allererstes erfolgen - die Frage ist nur, ob das überhaupt möglich ist, wenn selbst ein akribischer Aktenfresser wie de Mazière das nicht geschafft hat.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von burnedcake im Beitrag #167Das ist ja Augenwischerei. Natürlich handelt es sich um eine massive Aufrüstung, wenn mal eben 100 Milliarden Euro in die Armee gesteckt werden sollen. Ob diese vorher schon marode war oder nicht, die Kohle kann man auch im nächsten Gulli versenken.
Na ja, es macht schon einen Unterschied, ob die Bundeswehr vollausgestattet und einsatzfähig wäre oder eher einen desolaten Zustand wie momentan aufweist. Im ersteren Fall wären 100 Milliarden zusätzlich in der Tat überflüssig, im zweiteren Fall eben nicht. Man sollte sich auch nicht mehr unbedingt auf den "großen Bruder" USA verlassen ... speziell, wenn Trump oder ein ähnlicher Vollidiot 2024 wieder ans Ruder geraten sollte, kann sich der Wind sehr schnell drehen.
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Ich bin über die 100 Mrd. auch nicht glücklich. Vielleicht sollte man erstmal klären, wohin das Geld bisher verschwunden ist. Uchis Beraterteam dürfte ja nicht alles eingesackt haben.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von burnedcake im Beitrag #167Ob diese vorher schon marode war oder nicht, die Kohle kann man auch im nächsten Gulli versenken. Wenn jetzt alles ernsthaft nach einem mehr an Armee schreit, ist der Menschheit wohl wirklich nicht zu helfen.
Angesichts dieser Situation an so einem rigiden Pazifismus festzuhalten, finde ich schon beachtlich. Im übrigen stecken wir jetzt die Sozialausgaben von vier Wochen in eine Armee, die seit 30 Jahren massiv unterfinanziert ist.
Deutschland wird seine Armee auch mit 500 Milliarden nicht in eine Verfassung bringen können, die das Land gegen territoriale Übergriffe schützt. Die NATO ist aktuell bereits im Verhältnis 5-1 einem Russland überlegen, was konventionelle Streitkräfte angeht. Also wo soll die Rüstung denn hinführen? Was hats denn bis jetzt gebracht? Einfach bizarr zu denken, mit einem Plus an Waffen und Ausrüstung würde mehr Frieden Einzug halten.
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Hm, absolut gesehen hat Deutschland doch mit den höchsten Verteidigungsetat in Europa. Ist das Heer in den anderen Ländern auch so marode oder was läuft da schief?
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Zitat von burnedcake im Beitrag #174Deutschland wird seine Armee auch mit 500 Milliarden nicht in eine Verfassung bringen können, die das Land gegen territoriale Übergriffe schützt. Die NATO ist aktuell bereits im Verhältnis 5-1 einem Russland überlegen, was konventionelle Streitkräfte angeht. Also wo soll die Rüstung denn hinführen? Was hats denn bis jetzt gebracht? Einfach bizarr zu denken, mit einem Plus an Waffen und Ausrüstung würde mehr Frieden Einzug halten.
Danke. Einfach Geld in ein marodes System zu schieben wird nicht weiterhelfen.
1960 etwa umfasste der Verteidigungsetat der Bundesrepublik Deutschland 7,45 Mrd. DM. Das war ein Anteil am Bundeshaushalt von immerhin 24,6 %!
1968 wurde der Verteidigungsetat um 60 % erhöht.
Die Entspannungspolitik der 1970er-Jahre war kombiniert mit den größten Steigerungsraten für den Verteidigungshaushalt.
Erst mit Antritt der Regierung Helmut Kohl sanken die Steigerungsraten wieder.
1990 betrug der Verteidigungsetat rund 57,54 Mrd. DM. Der Anteil am Bundeshaushalt lag damals bei 15,1 %. Nach der „Wende“ kam es zu Kürzungen des Verteidigungsetats. Der Personalbestand der Bundeswehr wurde massiv gekürzt. Bis 1997 kam es jährlich zu deutlichen Kürzungen. Auch in den Folgejahren sank der Verteidigungshaushalt (inflationsbereinigt) fast jedes Jahr.
Beispiel:
der Verteidigungshaushalt 1999 betrug umgerechnet 24,30 Milliarden Euro.
50,24 % bzw. 12,19 Mrd Euro waren für Personalausgaben 15,61 % bzw. 3,79 Mrd. Euro wurden für militärische Beschaffungen verwendet 15,19 % bzw. 3,69 Mrd. Euro entfielen auf die Betriebsausgaben 8,79 % bzw. 2,14 Mrd. Euro kosteten Materialerhaltung und -betrieb 5,30 % bzw. 1,29 Mrd. Euro kosteten Forschung, Entwicklung und Erprobung 3,94 % bzw. 0,96 Mrd. Euro kosteten die die militärischen Anlagen 0,93 % bzw. 0,23 Milliarden Euro fielen auf sonstige Investitionen.
Der Haushalt für 2019 umfasste rund 43,2 Milliarden Euro.
Der Haushalt für 2020 umfasst rund 45,2 Milliarden Euro.
Der Haushalt für 2021 umfasst rund 46,9 Milliarden Euro.
1979 hatte die Bundeswehr 2125 neue moderne Leopard-2-Panzer. Der Bestand wurde seitdem einerseits modernisiert, andererseits auch abgebaut. Traurige Realität: bei der Bundeswehr waren 2019 nur 107 Panzer (von 244) einsatztauglich! Aktuell hat man gerade einmal 289 Panzer (auf dem Papier) im Einsatz stehen. Bis 2025 sollen es 328 werden. 100 Panzer Leopard 2 A7V kosten etwa 1,5 Mrd. Euro. Mit etwas Rabatt könnte man sich für 25 Mrd. Euro also rund 1750 neue Panzer kaufen. Russland hat über 13.000 Panzer… darunter auch der hochmoderne T14. Dies nur einmal so zur Einordnung.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von CHX im Beitrag #169ob die Bundeswehr vollausgestattet und einsatzfähig wäre oder eher einen desolaten Zustand wie momentan aufweist.
Vor ein paar Wochen war eine ausführliche Reportage im SZ-Magazin, was für ein (auch und vor allem finanzieller) Aufwand es ist, damit (sorry) irgendsoein Düsenjäger drei Runden fliegen kann. Ich hab gedacht, das kann doch garnicht wahr sein.
Tut mir echt leid, da finanziere ich doch lieber dem gesamten Ex-Ostblock ein feistes demilitarisiertes Leben. Oder stecke das Geld in ordentliche Energiegewinnungsforschung, damit der liebe Wladimir P. sein Erdgas selber schnüffeln kann und sein Öl selber saufen.
Zitat von Mory im Beitrag #173Gerade in solchen Situationen sollte an Pazifismus festgehalten werden.
Danke. Ja!
Irgendwie wundert mich immer wieder wie plötzlich Leute Waffenrasseln spielen, die keine Ahnung vom Krieg haben. Ich hab auch keine Ahnung, aber einen Bekannten, der seit 25 Jahren psychisch am Ende ist, weil er dummerweise die falschen "Volkszugehörigkeit" im falschen Teil von Ex-Jugoslawien hatte. Und nein, er wurde selbst weder gefoltert, noch seine Familie umgebracht. Er musste "nur" auf andere Menschen schießen, oder wäre selbst an die Wand gestellt worden.
Zitat von burnedcake im Beitrag #151Mich nervt der Schrei nach Aufrüstung. Das bringt doch einfach nichts und führt am Ende nur zu weiterhin sozialen Ungleichheiten.
Bei den massiven Investitionen in die Bundeswehr handelt es sich ja nicht um "Aufrüstung", sondern darum, erst einmal wieder eine vollausgestattete und auch einsatzfähige Bundeswehr zu schaffen (was derzeit ganz einfach nicht der Fall ist). MMn ist das eine richtige Entscheidung.
Danke. 1937 überfiel ein komplett hochgerüstetes Japan eine riesiges, aber militärisch nicht sonderlich gut ausgestattetes Bauernreich namens China und wütete dort bis zur japanischen Kapitulation. Heute würde niemand mehr, der alle Tassen im Schrank hat, China nochmal angreifen, nichtmal die USA. Das ist der Unterschied.
Pazifismus ist eine tolle Sache (ernsthaft), aber Menschen sind scheiße, und genau deswegen wird der nie funktionieren. Weder früher mit den Nazis, noch später mit dem IS, noch jetzt mit Putin. Es wird immer ein geisteskrankes Arschloch geben, daß Pazifismus als Schwäche interpretiert und diesen höchstens dazu benutzt, sein Gegenüber, das ihn vertritt, zu demütigen und der Lächerlichkeit preiszugeben.
Und eine Bundeswehr, die bald mit dem Maulesel und Heißluftballons agieren muß, wenn sie mal wieder benötigt wird, finde ich nicht sehr vertrauenerweckend. Es geht auch nicht darum, daß dich so oder so jemand plattmacht. Es geht darum, welchen Preis er dafür zahlt, und sei es nur der, daß es ihn daran hindert, den Nebenmann auch noch plattzumachen. Hätte man Deutschland nach dem Einmarsch in die Tschechoslowakei gleich ordentlich auf den Sack gegeben, wäre die Geschichte mit Sicherheit auch anders verlaufen.
Pazifismus ist wie die Utopie, daß alle Menschen gleich sind und dasselbe besitzen. Sogar wenn jeder ein Haus und ein Auto hat, gibt es unter hundert Menschen mindestens fünf, die gerne zwei Häuser und zwei Autos hätten und denen dazu jedes Mittel recht ist. Genauso wie du der friedliebenste Mensch der Welt sein kannst und trotzdem ein paar auf's Maul bekommst, wenn du an den Falschen gerätst. Und warum? Weil er grad Bock drauf hat. So läuft die Geschichte.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von burnedcake im Beitrag #167Wenn jetzt alles ernsthaft nach einem mehr an Armee schreit, ist der Menschheit wohl wirklich nicht zu helfen.
Der Menschheit ist auch nicht zu helfen, und es wird ihr auch nie zu helfen sein. Ohne das Gleichgewicht des Schreckens hätten wir die Weltkriege III und vielleicht auch IV schon hinter uns. Wir sind nicht "eine Welt" und werden nie einen allgemeingültigen ethischen Grundkonsens erreichen. Wenn es hart auf hart kommt, wird immer jemand da sein, der über Leichen geht.
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