Der westen hat den clusterfuck in syrien zu verantworten.
Da muss leider ich widersprechen.
Am 15. März 2011 schrieben Jugendliche in Dará, einer Kleinstadt nahe der Grenze zu Jordanien, die Parole "Das Volk will den Sturz des Regimes" an die Mauern. Sie wurden sofort von Sicherheitskräften verprügelt und ins Gefängnis geworfen. Drei Tage später forderten Bürger und Bürgerinnen die Freilassung, woraufhin die Polizei das Feuer eröffnete und vier Menschen tötete. In den folgenden Wochen kam es auch in anderen Städten zu Protestdemonstrationen. An einem einzigen Tag, dem 4. April, kamen 26 Menschen ums Leben. Im Sommer 2011 eskalierte der innersyrische Konflikt zum offenen Bürgerkrieg. Im September war bereits von weit über 2000 Toten auf beiden Seiten die Rede etc. etc. etc.
Du kannst so argumentieren. Andererseits blieben danach noch 4 jahre zeit um 200.000 tote zu verhindern. Außerdem geht es ja auch um isis, und da verliert der westen die marketingschlacht seit jahren
Der Westen hätte vielleicht einschreiten können (wann und wo ist gar nicht so einfach). Aber er hat das nicht verursacht. Das ist zuallererst und ganz lange Assad. Der Westen hat mit Intervention schlechte Erfahrung gemacht.
Im Irak, kein Zweifel. Aber Syrien ist erstmal Regionalverantwortung (plus die Mächte rundum).
Den IS könnte man militärisch schnell schlagen. Das zeigen ja die kurdischen Erfolge. Der IS nützt aber sowohl Assad als auch vielen anderen Playern (aktuell z.B. Putin oder Erdogan oder dem Iran), weil sie sich so als Kämpfer gegen den Terror inszenieren und Allianzen schmieden können, von denen sie vorher nicht mal zu träumen wagten. Dass Assad immer noch an der Macht ist, liegt auch daran, dass er nach wie vor vom Westen als das geringere Übel betrachtet wird. Was angesichts seiner Verbrechen wirklich eine Farce ist.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Na, die berühmte westliche Allianz (USA, Kanada, Frankreich, UK usw) in Zusammenarbeit mit den Kurden würde das sicher recht schnell hinbekommen. Dass die Amerikaner aber darauf keinen Bock hatten und haben, kann man ja verstehen. Vielleicht einigen sie sich aber ja jetzt in Antalya drauf, mit Putin und Erdogan als zusätzliche Mächte vor Ort.
Man soll sich aber halt auch nicht vormachen, dass eine militärische Niederlage des IS den Terror in Europa beenden könnte. Im Gegenteil, der wird dann ja eher noch zunehmen. Rückzugsgefechte, wie wir sie jetzt schon erleben, wird es weiterhin geben.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Du hat recht. Am 21. August 2013 kam es in der Nähe von Damaskus zu einem Großeinsatz von Giftgas. Die Zahl der Opfer wurde auf weit über 1400 geschätzt. Die ganz überwiegende Mehrheit der internationalen Beobachter vermuteten auf Grund mancher Indizien, dass Assad die Verantwortung für den Giftgaseinsatz trug. Fast genau ein Jahr vor diesem Ereignis, hatte Obama vor der "roten Linie" gewarnt, die dieser mit dem Einsatz von Giftgas überschreiten würde. Hollande und Cameron drängte auf eine militärische Intervention auch ohne Mandat der Vereinten Nationen. Obama hingegen zauderte, und nahm damit tausende Tote in Kauf. Er wollte nicht in die Fußstapfen seines Vorgängers treten.
Zitat von Merseburg im Beitrag #286Fakt ist, es gibt ein muslimische Problem. Es gibt Themen, zu denen Mohammed sich nicht geäußert hat, z.B. wie man sich in einem laizistischen Land verhält.
die trennung von glauben und staat ist ebenso wenig den westlichen ländern genetisch immanent, wie bei muslimisch geprägten ländern das gegenteil der fall wäre. syrien, libyen, irak, tunesien, ägypten waren alles diktaturen (oder zumindest keine funktionalen demokratien), aber auch keine theokratien - ganz im gegenteil. woher die befürchtung kommt, zu viele muslimische einwanderer (zumal noch flüchtlinge, die vor islamistischem terror fliehen) würden europa/ deutschland auf lange sicht in die nähe eines islamischen gottesstaats rücken, sind mir unbegreiflich.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Und jetzt geht's los: Frankreich bombardiert IS-Stellungen in Syrien.
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