Zitat von LFB im Beitrag #3878Die wird es nicht mehr brauchen. Wenn die CDU wieder für vernünftige Politik statt für Grün-Rot light steht, kann sich die AfD mit der NPD um die 1% wirklich rechten Wähler streiten, während die CDU wieder bei 40% steht.
Wäre ich Horst Lichter, würde ich sagen: "ein Träumchen". In aller Regel sagt man ja in der heutigen Zeit: nichts ist älter, als die Zeitung, die Schlagzeilen / Skandale / wasauchimmer von gestern. Also könnte man auch behaupten, dass dieses gesamte unsägliche Schauspiel um CDU /FDP / AfD in ein paar Monaten niemanden mehr groß juckt. Ich wage zu behaupten: diesmal nicht. Mal unabhängig davon, dass es zur Zeit eh nicht danach ausschaut, als würden sowohl CDU wie auch SPD zu dem zurückkehren, was Du als "vernünftige Politik" bezeichnest, werden diese tektonischen Verwerfungen politischer Natur in Thüringen noch sehr sehr lange haften bleiben. Manchmal ist es wirklich so, dass die Menschen nicht so schnell vergessen. Ich hatte gestern den Herrn Altmaier bei Anne Will gesehen....der Mann hat sich für meine Begriffe ganz schlecht geschlagen, aber die Runde war ja auch ziemlich...ähh...bunt gemischt. Nach Rückkehr zu "vernünftiger Politik" sah das Gerede von Altmaier nun wirklich nicht aus. Nur Frau Weidel bekam während der gesamten Sendung ihr hämisch-verächtliches Grinsen nicht aus dem Gesicht.
Zitat von CobraBora im Beitrag #3885Ich denke schon, er hat in der Partei breite Unterstützung aus der zähneknirschenden rechtskonservativen Ecke. Er wird sicherlich auch von der Bild-Zeitung hochgejubelt werden bis zum Gehtnichtmehr.
...und es dürfte derzeit keine ernsthafte Alternative zu Merz geben. Selbst wenn man ihn nicht mag, man muss ihm zugestehen, dass er sich in den letzten Monaten sehr clever in Position gebracht hat. Ich wüsste zumindest in der CDU-Spitze niemanden, der Merz derzeit wirklich gefährlich werden könnte. Es sei denn, die Kanzlerin haut mit beiden Fäusten auf den Tisch, faltet den Bundesvorstand und das Präsidium der CDU so richtig zusammen und spricht ein Machtwort, das wie Donnerhall durch die Reihen der CDU dröhnt....und droht damit, Herrn Laschet aus dem Hut zu zaubern. Oder Frau Klöckner aus dem Stall zu holen. Es ginge auch noch die bisherige "Allzweckwaffe" Altmaier....aber dem hört eigentlich kein Mensch mehr zu. Volker Bouffier...wenn der denn wollte, vielleicht wäre das eine denkbare Variante.
Peter Altmaier hat so bei 01:07:10 scheinbar etwas Probleme mit der "historischen Zuordnung der CDU in der NS-Zeit" ( Die CDU wurde am 26. Juni 1945 in Berlin gegründet). Peinlich…
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Der Witz kam aber erst heute so richtig zur Geltung.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Das war schon eine ungewöhnlich interessante Runde bei Anne Will, weil eigentlich alle Anwesenden, mit Ausnahme der Spiegeljournalistin, sich in prekären Situationen befanden. Jeder überhäufte jeden mit Häme und Ratschlägen (die bekanntlich auch Schläge sind), obgleich sie sich selbst gerade auf dünnem Eis befanden. Alice Weidel konnte den Widerspruch nicht erklären, warum sie Höcke einst für eine Gefahr hielt, ihn aber heute (wenn auch indirekt) verteidigt, Altmeier bestritt die widersinnige Äquidistanz zu AfD und Linken, obwohl sich diese klar aus seinen Äußerungen ergab. Ebenso konnte er nicht erklären, warum ausgerechnet die Abgrenzung zu den Linken besser funktioniert als rechtsherum (die Ramelow-Regierung kann niemand ernsthaft für gefährlich halten, eine Beteiligung jedweder Art der Höcke-AfD allerdings schon) und Kevin Kühnert sowie Sahra Wagenknecht erteilen kluge Ratschläge, obwohl ihnen selbst die Fälle davonschwimmen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Genau das offenbarte das große Dilemma, in dem sich die Parteien (außer momentan die AfD) befinden. Eine schräge Art von ideologischem Dogmatismus, der ganz offenbar den Blick für gewisse Realitäten komplett vernebelt. Ich gehe davon aus, dass z.B. Altmaier sehr wohl weiß, was die Stunde geschlagen hat....nur kann und darf er das natürlich nicht proklamieren. Und Frau Wagenknecht kann (von ihrer ideologischen Warte aus) keine Worte in der Richtung finden, welche zumindest ein kleines Stück weit signalisieren würden, dass Die Linke in dem einen oder anderen trennenden Punkt auch einmal über ihren Schatten springen könnte. Sie müssen ja nicht gleich mit der CDU in die Kiste steigen. In Thüringen zumindest ist die FDP bis auf weiteres erledigt und damit erst einmal vernachlässigbar. Die CDU hingegen könnte allerdings -wenn sie den berühmten Wählerwillen wirklich respektieren würde- in der sehr speziellen Causa Ramelow in Thüringen über ihren Schatten springen. Sie will es aber derzeit partout nicht und schafft damit eine Situation, in der allen Beteiligten so langsam die formalen Kniffe und Schlenker zur Rettung der Situation ausgehen. Und je länger diese Situation andauert, desto mehr werden die Parteien der sog. bürgerlichen Mitte bei einer höchstwahrscheinlich doch anstehenden Neuwahl (wann auch immer) verlieren. Frau Weidel kriegt dann ihr Grinsen gar nicht mehr aus der Visage und Gauland darf sich bräsig in seinem Sessel räkeln.
Die AfD macht das derzeit leider einfach geschickt. Erst mokieren sich alle Parteien über die AfD, lassen sich aber trotzdem was die Themengebiete angeht vor deren Karren spannen. Und jetzt treiben die Nazis die Altparteien schön vor sich her und ihnen geht die Puste aus.
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Populisten haben den Vorteil, dass sie sich für ihre inneren Widersprüche nie großartig rechtfertigen müssen. Sie werden ohnehin zu einem nicht unwesentlichen Anteil von Leuten gewählt, die auch von denen nicht viel erwarten. Wenn man den anderen Parteien mal ordentlich vor die Türschwelle gekackt hat, hat die Wahl ihren Zweck bereits erfüllt.
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Wenn dieses vor die Türschwelle kacken wenigstens von den sog. etablierten und mittlerweile eher gewesenen "Volksparteien" nur richtig verstanden würde. Es ist manchmal wirklich zum verzweifeln, wie wenig bis nichts aus der Kacke vor den Türschwellen gelernt wird. Da fragt man sich schon, wie oft eigentlich noch vor diverse Türschwellen gekackt werden muss, bis man in der CDU wie in der SPD den Gestank endlich riecht.
Ich gebe zwar nicht allzu viel auf Umfragen, aber lt. einer Blitzumfrage des MDR käme in Thüringen nach der berühmten Sonntagsfrage Die Linke auf bis zu 39% und die CDU würde auf ca. 13% voll "abkacken". Die SPD könnte mit ca. 10% rechnen, die Grünen kämen gerade mal so mit 5% in den Landtag....und die AfD würde sogar noch leicht zulegen. Wenn man dann noch bedenkt, dass Die Linke diese ca. 39% nach einem gewissen Abflauen der jetzigen aufgeheizten Lage wohl nicht so ganz wird halten können, könnte rein mehrheitstechnisch im günstigsten Falle rot-rot-grün regiert werden. Im ungünstigen Falle (wenn die Grünen die 5% knapp verpassen sollten) wäre nur noch rot-rot-schwarz die Option...und das macht die CDU ja nicht mit.
Rücktritt scheint gerade das grosse Ding zu sein: Kemmerich, Hirte, AKK hat das Thüringen-Debakel dahingerafft, Kardinal Marx möchte zukünftig der Bischofskonferenz nicht mehr vorsitzen, und Klinsmann kann das jahrzehntewährende Rätsel auch nicht lösen, warum Hertha trotz vielversprechender Spieler immer eine Gurkentruppe bleibt und streicht die Segel sogar noch schneller als seine Vorgänger.
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Bei Marx könnte es sein, dass Rom ein wenig nachgeholfen hat. Sein Argument mit dem Alter zieht irgendwie nicht. Er wäre am Ende einer nächsten Amtszeit 72, jetzt ist er (noch) 66. In den oberen Kirchenkreisen ist das eigentlich kein Alter.....