Zitat von CobraBora im Beitrag #561Wenn die jetzt mit der gleichen "vollen Härte des Gesetzes" verfolgt werden, wie sie auch die rechten Gewalttäter trifft, werden sie nicht viel Angst haben brauchen.
Es gilt leider wie immer - man kann nur das fordern, was man auch wirklich durchsetzen kann. Markige Sprüche aus der Ferne abzulassen hat noch nie geholfen.
Mein Eindruck ist, dass das in diesem Fall nicht nur mit können, sondern auch mit wollen zu tun hat. Da scheint mir in manchen staatlichen Stellen eine klammheimliche Sympathie für rechte Umtriebe zu herrschen, bis hinein in die Führungsebene der C-Parteien.
Wie auch immer, der Eindruck, der in letzter Zeit entstanden ist, ist fatal. Anständige Menschen sehen sich von Rassisten bedroht und haben das Gefühl, dass der Staat nicht in der Lage (oder willens) ist, sie zu schützen. Andere andständige Menschen sehen sich von Ausländern / Flüchtlingen bedroht und haben das Gefühl, dass der Staat nicht in der Lage ist, sie zu schützen. Die schon seit langem schwelende Vertrauenskrise wird sich verstärken, und es werden sich zunehmend Leute der Selbstjustiz bedienen. Ich gehe davon aus, dass wir in nächster Zeit einiges mehr an Gewalt erleben werden.
Zitat von CobraBora im Beitrag #573 Mein Eindruck ist, dass das in diesem Fall nicht nur mit können, sondern auch mit wollen zu tun hat. Da scheint mir in manchen staatlichen Stellen eine klammheimliche Sympathie für rechte Umtriebe zu herrschen, bis hinein in die Führungsebene der C-Parteien.
Sehe ich ein wenig anders. Ich denke nicht, daß innerhalb der C-Parteien wirkliche Sympathie für rechte Umtriebe herrscht. Ich denke eher, man benutzt die rechte Umtriebigkeit ab und an als eine Art von Erfüllungsgehilfe für die Durchsetzbarkeit der eigenen recht konservativen Vorstellungen von Recht und Ordnung. Dieses obrigkeitlich-hoheitliche Feeling durchzieht immer noch die gesamte CDU und insbesondere die CSU.
Zitat von CobraBora im Beitrag #573Wie auch immer, der Eindruck, der in letzter Zeit entstanden ist, ist fatal. Anständige Menschen sehen sich von Rassisten bedroht und haben das Gefühl, dass der Staat nicht in der Lage (oder willens) ist, sie zu schützen. Andere andständige Menschen sehen sich von Ausländern / Flüchtlingen bedroht und haben das Gefühl, dass der Staat nicht in der Lage ist, sie zu schützen. Die schon seit langem schwelende Vertrauenskrise wird sich verstärken, und es werden sich zunehmend Leute der Selbstjustiz bedienen. Ich gehe davon aus, dass wir in nächster Zeit einiges mehr an Gewalt erleben werden.
Ich hoffe es nicht. Denn im Grunde ist der deutsche Michel (man möge den Ausdruck in diesem Zusammenhang verzeihen) kein typischer Befürworter oder gar Anhänger der sog. Bürgerwehren oder gar ein Selbstjustizler. Solche Dinge mögen ab und an nach schrecklichen Vorgängen wie in Köln aufkommen, aber sie fallen erfahrungsgemäß nach recht kurzer Zeit wieder in sich zusammen.
Zitat von CobraBora im Beitrag #573 Mein Eindruck ist, dass das in diesem Fall nicht nur mit können, sondern auch mit wollen zu tun hat. Da scheint mir in manchen staatlichen Stellen eine klammheimliche Sympathie für rechte Umtriebe zu herrschen, bis hinein in die Führungsebene der C-Parteien.
Sehe ich ein wenig anders. Ich denke nicht, daß innerhalb der C-Parteien wirkliche Sympathie für rechte Umtriebe herrscht. Ich denke eher, man benutzt die rechte Umtriebigkeit ab und an als eine Art von Erfüllungsgehilfe für die Durchsetzbarkeit der eigenen recht konservativen Vorstellungen von Recht und Ordnung. Dieses obrigkeitlich-hoheitliche Feeling durchzieht immer noch die gesamte CDU und insbesondere die CSU.
Zitat von CobraBora im Beitrag #573Wie auch immer, der Eindruck, der in letzter Zeit entstanden ist, ist fatal. Anständige Menschen sehen sich von Rassisten bedroht und haben das Gefühl, dass der Staat nicht in der Lage (oder willens) ist, sie zu schützen. Andere andständige Menschen sehen sich von Ausländern / Flüchtlingen bedroht und haben das Gefühl, dass der Staat nicht in der Lage ist, sie zu schützen. Die schon seit langem schwelende Vertrauenskrise wird sich verstärken, und es werden sich zunehmend Leute der Selbstjustiz bedienen. Ich gehe davon aus, dass wir in nächster Zeit einiges mehr an Gewalt erleben werden.
Ich hoffe es nicht. Denn im Grunde ist der deutsche Michel (man möge den Ausdruck in diesem Zusammenhang verzeihen) kein typischer Befürworter oder gar Anhänger der sog. Bürgerwehren oder gar ein Selbstjustizler. Solche Dinge mögen ab und an nach schrecklichen Vorgängen wie in Köln aufkommen, aber sie fallen erfahrungsgemäß nach recht kurzer Zeit wieder in sich zusammen.
Deine Worte in Gottes Ohr, aber ich bin da wesentlich weniger optimistisch. Wie du schon schrobst ist es sehr eindeutig, dass gewisse Kräfte in den C-Parteien die Situation ausnutzen werden, um einen Rechtsruck in der deutschen Politik durchzusetzen und sie wesentlich autoritärer zu gestalten. Diese Tendenz ist ja schon länger zu beobachten, bisher haben das Verfassungsgericht und auch engagierte Journalisten dies verhindern können. Aber wer weiß, wie lange das noch funktioniert, zumindest hat man es ja jetzt hinbekommen, dass die Thematik "Straftaten durch Ausländer" die öffentliche Diskussion bestimmt und der rechte Terror in Vergessenheit gerät, obwohl da die Taten, objektiv betrachtet, noch schwerwiegender sind. Und ich gehe stark davon aus, dass dabei auch Rassismus eine nicht unerhebliche Rolle spielt.
Ebenso sehe ich die Gefahr der Gewalteskalation deutlich stärker als du. Die meisten rechten Schläger trauen sich bisher nur im Schutz der Nacht, Flüchtlingsheime oder auch die Autos von Flüchtlingshelfern anzuzünden, aber ihr Auftreten wird ja schon seit geraumer Zeit immer dreister. Und da viele von ihnen in einer Parallelgesellschaft unter ihresgleichen leben, glauben sie tatsächlich, sie seien die "schweigende Mehrheit" und das halbe Land stünde hinter ihnen. Das wird sich mit der Wucht der jetzigen Diskussion weiter verfestigen, und es wird sie in ihren Gewaltfantasien gegen Fremde, Voksverräter und die linksversiffte Lügenpresse weiter bestärken. Und da der Staat diesen Leuten genauso hilflos gegenübertritt wie den Kölner Straftätern, wird die Gegenseite sich dann auch nicht lumpen lassen, was Gewaltanwendung betrifft.
Das kann ich null,null nachvollziehen. Die SZ fand ich in den vergangenen Tagen exzellent, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung heute ebenso. Auch die Zeit, die er wegen einer Unterzeile kritisiert, war sehr differenziert. Pauschaler "Lügenpresse"-Vorwurf, nur von der politisch anderen Seite. Genauso falsch, diffamierend und zersetzend. Jeder, der seine eigene Meinung heutzutage nicht ausreichend in den Medien wiederfindet, drischt auf "die Medien" ein und kommt mit Tiefpunkt-Übertreibungen daher.
Stimme Diez in vielem zu, aber immer dieses "Tiefpunkt"-Gerede...jeden Tag ein neuer Tiefpunkt, wie viele Tiefpunkte wird es denn noch geben, bis wir am echten Tiefpunkt angelangt sind und endlich mal wieder nach oben schauen können?
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Es war kein Tiefpunkt "des Jounalismus", Cobra, und er verallgemeinert durchaus.
Ich stimme ihm im Übrigen auch nicht in Bezug auf die Gesellschaftskritik zu. Die Mehrheit ist bei uns immer noch erfreulich weltoffen, tolerant und hilfsbereit.