Glückwunsch, Herr Schäuble, das ist nun wirklich die eleganteste Weise, ordentlich Öl ins Feuer zu gießen. Wie wär's mit einer Sonderabgabe für die Rüstungsindustrie? Wenn ich mir einen Rechner/ein Smartphone/einen Mp3-Player/einen Scanner/einen Drucker/einen Rohling usw. kaufe, habe ich eine Pauschale zu zahlen, um eventuell entstehende externe Kosten zu decken, die durch den Gebrauch des Gegenstandes entstehen könnten, vollkommen egal, wie ich die Geräte benutze. Warum geht sowas nicht auch mit Waffen? Solang die deutsche Rüstungsindustrie sich eine goldene Nase mit dem Befeuern der Konflikte im Nahen Osten verdient, kann sie doch auch mal ein bisschen was zur Bewältigung der Folgen beitragen. Und damit meine ich nicht den Verkauf von automatischen Waffen an Bürgerwehren.
Mich wundert es dennoch, daß sowas grad von Schäuble kommt. Eigentlich ist der Mann nicht unbedingt der Typ für solche "Vorschläge". Wäre es irgend ein Polithansel aus der 2. Reihe gewesen, könnte man das noch als vorgezogenen Faschingsscherz ansehen.
Diese Integration wird viel Geld kosten. Ströme von Kapital, Dienstleistungen, Informationen und Gütern sind in unserer sozialökonomischen Ordnung vorgesehen. Flüchtlinge aber nicht.
Ein radikales Regime der Ströme zerstört den Wohlfahrtsstaat. Und ob die Kosten-Nutzen-Bilanz aufgeht, wird davon abhängen, ob die Integration gelingt.
Blödsinn, ich wähle Grün. Das Asylrecht ist eigentlich ein Individualrecht. es ist von seiner Konzeption nicht auf einen Massenanspruch ausgelegt. Jedes Jahr eine Million Zuwanderer wird Deutschland nicht verkraften, das ist völlig klar. Ungarn kann sich beispielsweise einfach weniger Wohlfahrtsstaat leisten als Deutschland...
unabhängig von flüchtlingsströmen ist deutschland dringend abhängig von zuwanderung, in erheblichem ausmass. die vorstellung, dass man sich die besten aus seinen lieblingsländern aussuchen könnte, hat sich in der vergangenheit als illusion herausgestellt (stichworte: schröder-kabinett, green-card) und wird auch weiterhin illusion bleiben. schon seit jahrzehnten haben wir ein problem im bildungssystem, dass menschen aussiebt, anstatt wie ein durchlauferhitzer zu funktionieren. unser bildungssystem braucht den grundgendanken, wie die skandinavischen länder ihn pflegen, nämlich dass der staat es sich nicht leisten kann, auch nur einen durchs raster fallen zu lassen. laut oecd sind die bildungschancen so abhängig vom elternhaus wie in kaum einem anderen land. dass sich integrationsprobleme bis in die zweite und dritte generation fortsetzen (und vermutlich noch weiter) ist ein hausgemachtes problem, weil im grunde genommen eine unterschwellig völkische mentalität in den köpfen spukt, die lieber "reinrassig" untergehen wollen, als "vermischt" weiter zu existieren.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Bei aller Freude über die Begeisterung, mit der die Industrie- und Handelskammern auf die Flüchtlingswelle reagieren, darf Skepsis aufkommen, ob die Inklusion von Geflüchteten zu einer Unterwanderung des Mindestlohns genutzt werden könnte. Spannungen wird es aber auch auf den Wohnungsmarkt geben: vielleicht auch auf dem Arbeitsmarkt.
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14.01.2016 14:26
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