21.01.2015, Leipzig: Journalisten bespuckt und geschlagen Bei einer Legida-Demonstration in Leipzig kommt es zu massiven Übergriffen auf Journalisten. Medienberichten zufolge werden mehrere Medienvertreter beschimpft, bespuckt und geschlagen und ihre Ausrüstung beschädigt. Laut Leipziger Volkszeitung soll sich eine Gruppe von ca. 50 LEGIDAAnhängern auf die vor dem Demonstrationszug laufenden Journalisten gestürzt haben. Auch LEGIDAOrdner sollen Journalisten bedrängt haben (http://t1p.de/vbwz). 30.01.2015, Leipzig: Polizist schlägt Kameramann ins Gesicht Während ein Journalist bei einer Legida-Demonstration in Leipzig einen Polizeieinsatz filmt, schlägt ihm ein Polizist die Kamera weg. Dann geht der Polizist auf ihn los und schlägt ihm ins Gesicht. Mehrere Polizisten zerren den Reporter zu einem Einsatzwagen, ihm wird Widerstand gegen die Staatsgewalt und versuchte Körperverletzung vorgeworfen. Mit dem Versuch, seine Kamera zu beschlagnahmen, scheiterte die Polizei (http://t1p.de/58ph). 09.03.2015, Dortmund: Journalist auf Nazi-Demo mit Steinen beworfen Ein Journalist wird am Rande einer Neonazi-Kundgebung in Dortmund mit Steinen beworfen und verletzt. Wenige Wochen zuvor hatten Rechtsextreme gefälschte Todesanzeigen über ihn verbreitet und ihn bedroht (http://t1p.de/3l79). 28.09.2015, Dresden: Zeitungsjournalisten getreten und geschlagen Bei einer Pegida-Demonstration in Dresden wird ein MDR-Reporter getreten und ein Journalist der Dresdener Neuen Nachrichten ins Gesicht geschlagen. Die Täter tauchen in der johlenden Menge unter. (http://t1p.de/cceo) 19.10.2015, Dresden: Gewalt gegen Journalisten am Pegida-Jahrestag Bei der Demonstration zum Jahrestag der Pegida-Bewegung werden in Dresden mehrere Journalisten angegriffen. Jaafar Abdul Karim (Deutsche Welle) wird von Demonstranten umringt, beim Drehen behindert und unter anderem als „Kanake“ beschimpft. Ein Demonstrant schlägt ihn in den Nacken. Der Kameramann Jose Sequeira (Ruptly) wird geschlagen und seine Ausrüstung zu Boden geworfen. Ein Deutschlandradio-Mitarbeiter wird vor einem Übertragungswagen des Senders von einem betrunkenen Gegendemonstranten angegriffen und leicht verletzt. (http://t1p.de/7frm). 11.01.2016, Leipzig: MDR-Reporterin Ine Dippmann geschlagen Bei einer Legida-Demonstration in Leipzig schlägt eine ältere Frau der MDR Info-Reporterin Ine Dippmann zunächst das Handy aus der Hand und dann mit voller Wucht ins Gesicht. Der Sender kündigt daraufhin an, seine Mitarbeiter bei solchen Einsätzen künftig von Sicherheitspersonal begleiten zu lassen (http://t1p.de/278i, http://t1p.de/cuov). Auch ein Welt-Journalist wird nach eigenen Angaben beschimpft und von einem LEGIDA-Anhänger bedrängt (http://t1p.de/h798). 10 27.01.2016, Magdeburg: Journalisten mit Pfefferspray angegriffen Bei einer AfD-Demonstration in Magdeburg werden eine Redakteurin und ein Kameramann des MDR aus der Menge heraus mit Pfefferspray angegriffen. Beide müssen medizinisch versorgt werden und stellen Strafanzeige. Auch ein ZDF-Kameramann wird nach Angaben des Senders im Gesicht getroffen. Der mutmaßliche Täter wird nach Polizeiangaben festgenommen (http://t1p.de/wo52). 22.02.2016, Wismar: Fotograf ins Gesicht geschlagen Bei einer MVgida-Demonstration in Grevesmühlen bei Wismar werden Pressevertreter bedrängt und an ihrer Arbeit gehindert. Ein Demonstrant schlägt einem freien Fotografen ins Gesicht und verletzt ihn leicht. Dann flüchtet der Angreifer (http://t1p.de/i3ul).
Zitat von faxefaxe im Beitrag #1304Beispiele folgen, wenn mein WLAN gescheit geht. Dass sich Rechts- und Links-Außen derzeit teilweise in Putinismus und Antiamerikanismus treffen, sehe ich auch so.
Das bestreitet ja auch keiner und ist doch ein alter Hut seit Jahrzehnten. User Merseburg hat aber hier die Gleichung aufgemacht, dass es auch auf der Linken "Lügenpresse"-Schreier gebe, und das bestreite ich.
Dieser Kommentar (!) eines "Pädagogen, Therapeuten, polit. aktiv" in "Huffington Post" soll jetzt was genau belegen? Er enthält keinen einzigen Beleg dafür, dass auch Linke den Begriff "Lügenpresse" verwenden. Da steht nur drin, dass nicht nur Recht(sradikal)e eine einseitige Berichterstattung (z.B. in der Flüchtlingspolitik) kritisieren, sondern diese Kritik von vielen aus anderen politischen Spektren geteilt wird. Diese Kritik gab es aber wiederum doch schon immer. Ich reg mich auch jeden Sonntagabend über Thomas Walde in "Berlin direkt" auf. Deswegen zweifle ich aber nicht die Unabhängigkeit der Presse an, geschweige denn möchte sie abschaffen.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
ZitatZuerst! – Deutsches Nachrichtenmagazin (Eigenschreibweise ZUERST!) ist eine seit 2009 erscheinende deutsche Monatszeitschrift. Sie gehört zum Verlagshaus von Dietmar Munier und ging aus der 1951 gegründeten Zeitschrift Nation und Europa hervor. In seiner Selbstdarstellung bezeichnet sich Zuerst! als „das Magazin für deutsche Interessen“. Wissenschaftler und das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes verorten sie im Rechtsextremismus, wenngleich auf dezidiert rechtsextreme Agitation verzichtet wird. Der Leserkreis umfasst sowohl konservative Demokraten als auch Rechtsextremisten.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
OK, da haben wir also (endlich!) einen (in Zahlen: 1) sog. Linken gefunden. Der den bekannten national-verschwörerischen Bullshit schreibt, den Nazi-/Pegida-Begriff allerdings dann auch nicht verwendet.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
ich erinner mich noch gut an lafo's "fremdarbeiter"-debatte. das ist genau das was ich meinte, als ich schrieb, dass man sich über die bedeutung von "links" im klaren sein sollte, anstatt sich auf leute zu berufen, die sich so nennen/ fühlen, ohne die werte, die damit verbunden sind tatsächlich zu teilen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Um mal ein bisschen Spaß hier reinzutragen: Natürlich wurde die Pressefreiheit ursprünglich von den Linken blutig erkämpft. Aber heißt das nicht auch, dass Linke, die auch heute noch für die Pressefreiheit einstehen, damit einen recht konservativen Zug offenbaren?
Zitat von faxefaxe im Beitrag #1317Naja, Reverend, da fehlt bei vielen linken Putin-Anhängern wirklich nur der Begriff Lügenpresse, der Vorwurf und die Ablehnung sind die selben.
Wir drehen uns im Kreis. Leute, die Putin abfeiern und der Presse ganz allgemein eine Fremdsteuerung vorwerfen, vertreten keine linken Positionen. Das sind vielleicht DDR-Nostalgiker, die mit einer modernen, ernstzunehmenden Gesellschaftskritik aber nichts am Hut haben. Die sind ja nicht mal antirassistisch.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Zitat von Trondheim im Beitrag #1318Um mal ein bisschen Spaß hier reinzutragen: Natürlich wurde die Pressefreiheit ursprünglich von den Linken blutig erkämpft.
Na ja gut, die ganze Bemerkung war ja etwas flapsig gemeint, wie man den einleitenden Worten unschwer entnehmen kann. Das war natürlich sehr verkürzt und vielleicht auch nicht ganz präzise. Mit der Pressefreiheit ging es ja lange Zeit auf und ab, wobei beispielsweise 1789 und 1848 kurzfristige Fortschritte bedeuteten, die dann wieder gekippt wurden, die aber langfristig zur Durchsetzung beigetragen haben dürften, auch wenn es dann vielleicht am Ende eher von oben beschlossen wurde. Und jetzt ist natürlich die Frage, wer da jeweils am kräftigsten mitgemischt hat und was man davon genau als links bezeichnen soll. 1848 waren natürlich auch bürgerliche und liberale Kräfte am Werk. Waren die auch links und in welchem Sinne? Ist es schon links, wenn man die Restauration bekämpft bzw. der Monarchie Freiheiten abtrotzen will? Die Liberalen waren in viele verschiedene Lager gespalten usw. Schwierig. Nicht unterschätzen darf man natürlich auch die Rolle von einzelnen Publizisten, die unter Gefahr für die eigene Freiheit und das eigene Leben bewusst verbotene Texte veröffentlicht haben. Aber auch da kann ich jetzt nicht nachweisen, dass das in erster Linie Linke waren. Insofern gelobe ich, mich diesbezüglich in Zukunft etwas vorsichtiger auszudrücken.