Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #1725Ich konnte die völlige Begeisterung für Frank McCourt schon nicht nachvollziehen; ich fand "Die Asche meiner Mutter" allenfalls unterhaltsam, aber stilistisch auch nicht besonders.
Ich verstehe, was du meinst, aber können wir die Stilistik wirklich beurteilen? Vielleicht so ansatzweise, was die Länge der Sätze angeht, aber letztlich bewerten wir doch den Stil des Übersetzers oder der Übersetzerin. Oder?
Seit der Bertl diesen hübschen Avatar hat, wird sein Humor immer besser. Wenn das so weiter geht, wähle ich das nächste Mal Friedrich Merz.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von Olsen im Beitrag #1726Vielleicht so ansatzweise, was die Länge der Sätze angeht, aber letztlich bewerten wir doch den Stil des Übersetzers oder der Übersetzerin. Oder?
Ein guter Übersetzer bzw. eine gute Übersetzerin schafft es normalerweise, den Stil der Autorin/des Autors kongenial zu übertragen.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
das ist schon arg gewesen, 144 seiten wie ein böser fiebertraum. und am ende weiss man nicht, was real ist, und was dem delirium entsprungen. der monolog eines seemannes, der mit gespaltenem schädel im alkohol ertrinkt, an einen freund (?) und gönner gerät, diesen umbringt oder nicht, ins gefängnis geht (soviel scheint sicher) und irgendwie endet. homosexualität ist ein thema, das in diesem gelee aus düsternis mitschwingt, angedeutet wird, auch hier wird dem leser überlassen, was er daraus macht. am ende bietet der roman lediglich angebote, zu surreal, vernebelt ist das ganze. ich habe lange kein buch gelesen, das so unangenehm berührt, eine solch schwüle und modrige atmosphäre schafft, daß man irgendwie auch froh ist, wenn es ausgelesen ist. "mcglue" wäre, wenn 1967 statt 1850 spielend, ein horrortrip.
Klingt lesenswert. Hast du "Nordwasser" von Ian McGuire gelesen? Klingt so, als würde es in eine ähnliche Kerbe schlagen und hat mir sehr gut gefallen. Auch ein ambivalentes Vergnügen.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Bei mir sind merkwürdigerweise gerade Bestsellerwochen: Heute hab ich den neuen Franzen gekauft, aktuell les ich "Beautiful World, Where Are You" von Sally Rooney, davor Sven Regeners "Glitterschnitter" (gut komponiert, aber irgendwie frag ich mich seit "Magical Mystery" dann doch nach dem Auslesen, warum ich das eigentlich lesen soll) und davor Juli Zeh "Über Menschen" (überraschenderweise nicht so schlimm wie befürchtet; aber es ist schon alles ziemlich konstruiert, teilweise einfältig und mit arg ausgestellten Gegenwartsbezügen).
Zitat von kafkaktus im Beitrag #1735Sven Regeners "Glitterschnitter" (gut komponiert, aber irgendwie frag ich mich seit "Magical Mystery" dann doch nach dem Auslesen, warum ich das eigentlich lesen soll)
Hatte ich gestern in der Hand und habe es wieder weggestellt. Irgendwie ist das so langsam ziemlich monothematisch und fängt an zu nerven. Und dabei bin ich immer noch großer EoC - Fan, die sich auch nicht gerade durch Überraschungen auszeichnen.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Zitat von kafkaktus im Beitrag #1735 Juli Zeh "Über Menschen" (überraschenderweise nicht so schlimm wie befürchtet; aber es ist schon alles ziemlich konstruiert, teilweise einfältig und mit arg ausgestellten Gegenwartsbezügen).
Hier musste ich schmunzeln wegen "nicht so schlimm" und dann der - berechtigte - Verriss kommt :)
Franzen und Rooney habe ich auch gekauft, aber noch nicht gelesen.
Zitat von kafkaktus im Beitrag #1735 Juli Zeh "Über Menschen" (überraschenderweise nicht so schlimm wie befürchtet; aber es ist schon alles ziemlich konstruiert, teilweise einfältig und mit arg ausgestellten Gegenwartsbezügen).
Hier musste ich schmunzeln wegen "nicht so schlimm" und dann der - berechtigte - Verriss kommt :)
Das sind so die Formulierungen, die man sich draufschafft, für den Fall, dass derjenige, der einen das Buch geschenkt hat, fragt, wie's war....
"Überraschenderweise nicht so schlimm wie befürchtet" geht aber auch nur im engsten Kreis als diplomatisch durch. Franzen kommt diese Woche noch ins Haus, bei Regener habe ich, obwohl ich "Magical Mystery" toll fand, die Geduld, bis zum Taschenbuch zu warten.
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