Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #1992Das wurde verfilmt. Gibt es bei Netflix unter dem Titel "Zwei an einem Tag". Aber ich habe keine Ahnung, wie der Film ist, ich habe sie bisher nicht geschaut.
Ich hab den Film vor Jahren mal gesehen, aber keine Erinnerung mehr dran. Den Film hatte ich mir schon etwa zur Hälfte des Buches neu auf die Liste gesetzt. Oder ich warte einfach auf die Serie, die Netflix wohl bastelt.
Der unendliche Gipfel. Ein Bergsteigerveteran steigt auf seinen letzten 8000er. Ein schöner, stiller Roman über Berge, Einsamkeit und Bergsteigergeschichte. Eine Affinität zum Thema sollte man haben, aber guter Roman.
Ich glaube, nach vier Versuchen darf ich sagen: Seethaler mag ich einfach nicht. Bei Ein ganzes Leben war ich unsicher, weil es mir eigentlich gefallen müsste (besser: Acht Berge), den Trafikant fand ich ok, Das Feld schrecklich, und dies ist im Grunde auch nur gefälliger Kitsch. Ein Mann eröffnet ein Café im Nachkriegswien. Eine stille Näherin bedient, der nette Metzger ist gegenüber, ein etwas tumber Boxer, und über alle werden kleine Geschichten erzählt und dann wird das Café irgendwann geschlossen. Lieber Lesen: Löwenherz!
Hatte ich darüber schon berichtet? Eines meiner Lieblingsbücher in diesem Jahr. Mehr über ein paar, das sich nicht mehr riechen kann. Der erste Teil der Trilogie ging über ihre Halbschwester, die bei einer Lesung aus dem Nichts aufgetaucht ist. Nun die Geschichte einer Entfremdung. Ich mag ihren Ton sehr.
Und das letzt. Das lag lange bei mir rum, weil ich die McEwans mal mochte und mal nicht. Das hier über einen Jungen, der von seiner Klavierlehrerin missbraucht und später von seiner Frau verlassen wird (den Säugling lässt sie bei ihm zurück), mochte ich sehr. Das letzte Viertel ist etwas arg episch erzählt, was dann noch so passiert ist. Aber ansonsten ein Buch zum Reinlegen.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #2000 McEwan: Lektionen
Und das letzt. Das lag lange bei mir rum, weil ich die McEwans mal mochte und mal nicht. Das hier über einen Jungen, der von seiner Klavierlehrerin missbraucht und später von seiner Frau verlassen wird (den Säugling lässt sie bei ihm zurück), mochte ich sehr. Das letzte Viertel ist etwas arg episch erzählt, was dann noch so passiert ist. Aber ansonsten ein Buch zum Reinlegen.
Das habe ich mir mal vorgemerkt, danke für den Tipp. Bislang habe ich von McEwan nur "Saturday" gelesen. Das hat mir damals gut gefallen.
Hier:
Kevin Lewis - Leben am Abgrund
Habe ich mal irgendwo aus einem offenen Bücherschrank gezogen. Autobiografie über die Kindheit von Lewis, die von Vernachlässigung und Schlägen geprägt ist. Die Schilderungen von Lewis sind wirklich erschütternd. Teilweise sehr schwer zu ertragen die Geschehnisse nur zu lesen - und eigentlich kaum zu fassen, dass es sich so in den 1970ern zugetragen hat (würde man eher 50 Jahre früher so erwarten). Das Buch hat sich wirklich schnell weggelesen. Was mich gestört hat: Lewis fühlt sich (auch nach Verlassen des Elternhauses) eigentlich permanent ungerecht behandelt. Wenn er eine schlechte Entscheidung trifft, sind in seinen Augen immer die Anderen Schuld, die ihn vermeintlich über's Ohr hauen wollten. Das finde ich vor allem merkwürdig, weil das Buch ja mit einigen Jahren Abstand geschrieben wurde - da hätte ich irgendwie mehr Reflektion erwartet. Oftmals überhöht er sich auch extrem (z.B. meint er, die komplexesten Börsengeschäfte durchschaut zu haben, erwähnt mehr oder weniger zusammenhangslos, dass er Leuten das Leben gerettet habe etc.). Ich habe es trotzdem gerne gelesen, aber es darf nun auch wieder zurück in einen offenen Bücherschrank wandern.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Wie zerebral willst du deinen Roman? Don DeLillo: Ja. Und wie schon bei "Falling Man" habe ich keine Idee, was er mir eigentlich mitteilen will. Es ist alles sehr surreal und neunmalklug, eine Art Satire vermutlich. Ich bin einfach zu doof für diese Art von Literatur, aber ich sehe definitiv den literarischen Wert, denn faszinierend schreiben kann der Mann. Werde es aber vermutlich bei den beiden genannten Werken bewenden lassen.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #2000 McEwan: Lektionen
Und das letzt. Das lag lange bei mir rum, weil ich die McEwans mal mochte und mal nicht. Das hier über einen Jungen, der von seiner Klavierlehrerin missbraucht und später von seiner Frau verlassen wird (den Säugling lässt sie bei ihm zurück), mochte ich sehr. Das letzte Viertel ist etwas arg episch erzählt, was dann noch so passiert ist. Aber ansonsten ein Buch zum Reinlegen.
Das habe ich mir mal vorgemerkt, danke für den Tipp.
Hier auch. Löwenherz hab ich direkt auch mal auf meine Liste gesetzt, klingt interessant.
I'm a septic tank half full kind of guy / got a twinkle in my eye / that I've been told is just astigmatism / I've got a s-skip in my step like / the undead half risen
Wieder eine Bildungslücke geschlossen. Auguste Lechner erzählt das große Mittelalterepos in verständlichen Worten, es liest sich durchaus unterhaltsam. Zwei Drittel lang gefiel es mir auch. Aber was da im letzten Akt passiert: Wer hat sich diesen Müll ausgedacht? Ein absolut sinnloses Gemetzel ohne Sinn und Verstand. Hat mir die Geschichte komplett verleidet.
Das musste ich in der 8. Klasse lesen und fand es grauenhaft. Jetzt haben wir letztens "Parzival" von ihr aus einem Bücherschrank gezogen. Mal schauen, ob mich das mit Lechner versöhnen kann.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Lieber erst einmal vorwerfen, entschuldigen kann man sich zur Not ja immer noch.
I'm a septic tank half full kind of guy / got a twinkle in my eye / that I've been told is just astigmatism / I've got a s-skip in my step like / the undead half risen
Harlan hat es sich aus der Bibliothek ausgeliehen und ich habe es eigentlich nur gelesen, weil es sowieso im Hause war. Und dann hat es mir richtig, richtig gut gefallen! Wie eine Mischung aus Stephen King, Stranger Things und Dark. Ganz klassisch gruselig, wobei die "Monster" nur ganz vage beschrieben werden. Ganz tolle Atmosphäre auf jeden Fall!
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Ein sehr intensives Buch mit messerscharfen Abrechnungen und einem genauen Blick auf Themen, die weh tun. Es geht ja noch einigermaßen humorvoll los, aber wie Heinz Strunk oft den Finger in die Wunde legt, ist minunter schwer zu ertragen. Ich musste das Buch tatsächlich in Etappen lesen, gerade so in der zweiten Hälfte des Buchs. Es gibt Geschichten über einsame Typen, über gesellschaftliche Grausamkeiten und auch das Hadern mit dem Altern ist omnipräsent. Mir hat es da aufgrund diverser Trostlosigkeiten und/oder Härten so einige Male die Füße weggezogen. Wie Strunk unsympathische Typen unsympathisch darstellt ist natürlich ein Fest.
Zitat von Olsen im Beitrag #2004Aber was da im letzten Akt passiert: Wer hat sich diesen Müll ausgedacht? Ein absolut sinnloses Gemetzel ohne Sinn und Verstand. Hat mir die Geschichte komplett verleidet.
Hab das als Kind mal gelesen (stand bei meinen Großeltern rum in einer alten Ausgabe). Mir hat das Massaker am Schluß mit 10 oder 11 Jahren einen Riesenspaß gemacht. "Mit jedem Hieb erschlug Hagen einen Hunnen, so daß das Blut in den Rinnsteinen gurgelte." Rock'n Roll.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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