Wenn ich Buch schreibe, dann meine ich eBook, in meinem Fall Kindle. Da bringt mir der Buchladen um die Ecke gar nichts. Den besuche ich, wenn ich meiner Frau ein Buch schenken will, die liest zwischendurch noch analog. Es gibt fast nichts unpraktischeres, als ein Buch.
Meine Freundin liest inzwischen auch fast ausschließlich digital. Ich habe es im letzten Urlaub versucht, werde damit aber überhaupt nicht warm. Lieber verzichte ich im Urlaub auf zwei Hosen und einen Pullover, statt auf meine analogen Bücher. Wenn Buch, dann auf Papier gedruckt. Und wenn ich dann aus dem Urlaub am Meer nach Hause komme, sind die Seiten etwas aufgequollen, es rieselt etwas Sand heraus und duftet nach Meer. Etwas, was ein Kindle o.ä. wohl nie hinbekommen wird :-)
Mit aller Gewalt kann ich einen Kindle auch dazu bringen, nach dem Urlaub Sand und Wasser zu verlieren. Macht er sehr wahrscheinlich aber nur einmal mit.
Ich lese ja auch nur noch auf dem Kindle. Amazon hat meiner Meinung nach in erster Linie dafür gesorgt, dass Verlage und Autoren auch im digitalen Zeitalter Geld verdienen, wenn ihre Bücher digital verbreitet werden. Da landet ja auch etwa gleich viel wie im analogen Fall. Insofern sehe ich das Dauergeschimpfe kritisch. Thalia ist nicht besser.
Die örtliche Buchhandlung sollte man aufsuchen, wenn sie gut ist, und man dort gerne kauft und sich beraten lässt (und nicht aus Mitleid oder um irgendwas zu erhalten). Die inhabergeführten Buchläden florieren ja auch vielerorts - weil sie gut sind. Die meisten Reisebüros sind dagegen meiner Meinung nach zurecht untergegangen. Auch viele Einzelhandelsgeschäfte haben es nicht verdient, dass man nur aus dem Grund bei Ihnen einkauft, um ihnen etwas Gutes zu tun.
Meine örtliche Buchhandlung ist super, daher kaufe ich alle analogen Bücher da und nicht bei Amazon (außer ich verschicke sie als Geschenk). Da macht jeder Besuch Spaß. Ich würde schätzen, dass ich sicher so 30 Bücher im Jahr kaufe und verschenke, wenn es langt, soviel zum Thema Kindle-Nutzer schaden dem Buchladen ;-)
Sorry, aber ich schrob nix zu Kindle-Nutzer schaden dem Buchladen. Ich formulierte eher die Bitte, analoge Bücher in einer Buchhandlung und nicht bei Amazon zu kaufen.
Ich vermute, dass es mein erstes Buch von ihm war (gelesen, weil es im Fetzen erwähnt war). Sehr angenehm zu lesen. Skizzenartige Episoden aus seiner Zeit in Paris, interessant vor allem seine Begegnungen mit Fitzgerald. Es passiert nicht viel, aber man kann das auch heute noch gut lesen.
Ich wurde im Englisch - LK mit Hemingway konfrontiert, da mein Lehrer ein großer Fan war. Gibt mir überhaupt nichts. Manche Leute erzählen wenig, versuchen das aber durch möglichst viele Stilexperimente wettzumachen ( in diese Richtung bewege ich mich auch gerne, wie einige meiner Lieblingsautoren [Eckhard Henscheid, Arno Schmidt]), andere Leute sind tolle Geschichtenerzähler, haben aber einen unspektakulären Schreibstil; trotzdem ist das so fesselnd, daß man das Buch nicht mehr weglegen kann (Thomas Harris, zum Beispiel). Genies können beides. Wenn aber jemand in völlig lakonischem Stil komplett uninteressanten Quark erzählt, ist das Hemingway. Da schaffe ich es nicht mal, eine Kurzgeschichte konzentriert zu lesen. Gebe mir jemand einen Tip für ein wirklich gutes Buch von ihm, und ich werde gegebenenfalls Abbitte leisten.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ich kann Paris nicht einordnen, weil es das einzige von ihm ist, das ich kenne. Es ist aber auch nicht so, dass ich unbedingt ein zweites brauche, das war eher was für zwischendurch.
"Der alte Mann und das Meer" ist schon durchgängig spannend, finde ich. Als "langweiligen Quark" habe ich bisher nichts von ihm empfunden, auch wenn so manche Kurzgeschichte schon eher ein reines Stimmungsbild ist.
Sehr schönes Buch, auch was die Gestaltung angeht. Schalansky schreibt in kurzen Kapiteln über einzelne vergessene bzw. verschwundene Dinge, wie etwa den Kaspischen Tiger, Sapphos Lyrik oder den Palast der Republik. Mal kommt das als Essay daher, mal eher als Kurzgeschichte, mal als Naturbeschreibung, mal eher chronistisch. Dabei vermeidet sie oft das offensichtliche Narrativ und nähert sich eher über abseitigere Wege. Fand ich einen spannenden Art, Geschichtsschreibung anders darzustellen. Wirkt einerseits anachronistisch, vor allem durch die irgend mythologische Sprache, aber auch sehr modern durch die andere Herangehensweise.
100 Jahre deutsche Geschichte über ein haus in Berlin und seine Bewohner erzählt. Vor allem über die Roma erfährt man viel, insgesamt warmherzig und lehrreich erzählt. Dass zwischendurch auch das Haus selber als Erzähler auftritt, ist bissl störend, aber insgesamt schon interessanter Roman.
Zitat von LFB im Beitrag #1182"Der alte Mann und das Meer" ist schon durchgängig spannend, finde ich. Als "langweiligen Quark" habe ich bisher nichts von ihm empfunden, auch wenn so manche Kurzgeschichte schon eher ein reines Stimmungsbild ist.
Das nehme ich mir als Anlass, endlich was von Hemingway zu lesen. Danke für den Tipp!
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?