Ich habe eine Weile gebraucht, schnell wegzulesen ist es nicht, aber ein großer, ambitionierter Roman über Italiens Kolonialgeschichte und die Folgen bis zur „Flüchtlingskrise“. Eine Lehrerin findet vor ihrer Tür einen Äthiopier, der sagt, er sei mit ihr verwandt. Die Spurensuche führt bis zum Abessinienkrieg. Es geht um verdrängte Geschichte, Korruption, Berlusconi, Ghadafi, alles insgesamt gekonnt verschränkt. Gutes Buch.
Mein erstes Kindle-Buch. Ausschlaggebend für den Kauf war @King Bronkowitz . Ich hatte das Buch zwar auf dem Schirm, aber er hat mir den letzten Kick gegeben. Und ich bin positiv überrascht. Ich wusste, das Collins Humor hat. Aber dass er recht reflektiert zurückblickt auf seine Karriere, darauf, dass er eigentlich nur Schlagzeuger sein wollte, das war schon gut. Das vorletzte Kapitel über seinen Alkoholismus war dann nur schwer zu ertragen. Gutes Buch!
Die letzten Sechs in der Playlist: Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed || Idles - Joy As an Act of Resistance || Wild Nothing - Indigo
Ich habe immer noch einen speziellen Bezug zu Südamerika, ich war mit 16 ein Dreivierteljahr dort und später noch einmal und bin viel gereist. Insofern hat es mich besonders interessiert, ich könnte aber auch ein besonders kritischer Leser sein, kann aber uneingeschränkt sagen: Ich habe das sehr gern gelesen. Gutes Buch über das Reisen, Freundschaft und Verlust.
Mein erster Scheuer-Roman, was eigentlich eine Schande ist, da er aus dem Landkreis hier kommt - und schon zweimal auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis stand (unter anderem eben mit "Winterbienen"). Fast acht Monate habe ich für das Buch gebraucht, obwohl man es locker an einem Wochenende weglesen kann. Das Buch spielt während des Zweiten Weltkriegs in der Eifel, Egidius Arimond ist wegen seiner Epilepsie nicht an der Front, sondern zu Hause, wo er mithilfe seiner Bienen Menschen zur Flucht verhilft. Geschrieben ist das 300-Seiten-Werk in Tagebuchform, wodurch es sehr fluffig ist. Scheuer kann wunderbare Bilder zeichnen, seine Sprache ist klar und leicht, aber nie seicht. Was mir aber ein wenig gefehlt hat, war die Spannung. Trotzdem mag ich, wie er schreibt. Und ich habe mir noch am Lesungsabend im Dezember sein erstes Shortlist-Buch "Überm Rauschen" geholt.
Die letzten Sechs in der Playlist: Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed || Idles - Joy As an Act of Resistance || Wild Nothing - Indigo
Für Vater-Sohn-Geschichten bin ich immer empfänglich. Hier macht sich ein Althippie nach über 30 Jahren auf den Weg in die USA, um erstmals seinen einzigen Sohn zu treffen. Dabei sinniert er, manchmal an der Grenze zur Geschwätzigkeit, aber das gehört zur Rolle, über sein Leben. Insgesamt gern gelesen.
Wie später ihre Kinder war ein tolles Buch aus den französischen Banlieus. Das hier ist kurz, aber auch sehr gut. Eine Frau Anfang 50 lässt sich auf die falschen Männer ein, obwohl sie es eigentlich besser weiß. Leider eher eine Novelle, aber sehr gut zu lesen.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #1227Sibylle Berg: GRM. Sibylle Berg hatte ich in der falschen Schublade, ich hatte vorher noch nix von ihr gelesen. Ein wütendes dystopisches Traktat über eine Gesellschaft, in der die Künstliche Intelligenz die Kontrolle übernommen hat. Als Roman (Entwicklung der Figuren) bissl mit Schwächen, aber unbedingt interessant.
Ich hab nach 300 Seiten jetzt aufgehört. Die Storyline der Jugendlichen wird mir einfach zu nebensächlich behandelt und ist nur Mittel zum Zweck, um irgendwo einen Ansatz zu haben. Abgesehen davon, nervt mich der Schreibstil einfach tierisch. Warum ein Hauptsatz ständig in zwei Sätze geteilt wird verstehe ich einfach nicht und ist furchtbar anstrengend zu lesen (wahrscheinlich ist das der Grund).
Ich habe immer noch einen speziellen Bezug zu Südamerika, ich war mit 16 ein Dreivierteljahr dort und später noch einmal und bin viel gereist. Insofern hat es mich besonders interessiert, ich könnte aber auch ein besonders kritischer Leser sein, kann aber uneingeschränkt sagen: Ich habe das sehr gern gelesen. Gutes Buch über das Reisen, Freundschaft und Verlust. [/quote]
Danke, jedes etwas detailreichere Feedback hilft immer sehr und ist ein großer Ansporn. Dankenswerterweise ergab sich für so einen Bericht der Inhalt von allein, es ist nun mal so passiert. Seit Dezember sitze ich am ersten fiktiven Stoff, an den ich mich herantraue, da sieht das natürlich viel schwieriger aus. Aber es wird...
Zuletzt bei mir:
Philip Roth - Jedermann
Mein inzwischen fünftes Roth und bisher mein Favorit. Eine auf relativ knappem Raum (ca. 160 Seiten) abgehandelte Reflexion über das Altern, Krankheit und das Sterben. Der Aufbau versucht ein wenig, eine Biographie nicht anhand der typischen Ereignisse nachzuzeichnen, sondern anhand der Krankenhausaufenthalte und gesundheitlichen Schläge eines Lebens. Beeindruckt hat mich dabei, wie es Roth trotz der eher wenigen Seiten schafft, die Charaktere auszuarbeiten und den Punch der Handlung zu setzen. Und wie dieser sitzt...
Im Gegensatz zu Werken seiner frühen und mittleren Phase weniger sex-fixiert, mehr eine genaue Beobachtung zwischenmenschlicher Dramen, nicht endender Reue und Trauer.
Ein eigenartiges, poetisches Buch über das große Erdbeben von Haiti und über die Liebe. Bin nicht immer ganz mitgekommen, hinterlässt aber einen Nachklang.
Ich habe eine Weile gebraucht, schnell wegzulesen ist es nicht, aber ein großer, ambitionierter Roman über Italiens Kolonialgeschichte und die Folgen bis zur „Flüchtlingskrise“. Eine Lehrerin findet vor ihrer Tür einen Äthiopier, der sagt, er sei mit ihr verwandt. Die Spurensuche führt bis zum Abessinienkrieg. Es geht um verdrängte Geschichte, Korruption, Berlusconi, Ghadafi, alles insgesamt gekonnt verschränkt. Gutes Buch.
Liegt gerade ganz oben auf dem "Zu Lesen"-Stapel. Zusammen mit Offene See.
Zitat von Nordisch im Beitrag #1467Martin Suter - Elefant
Was für ein schlechtes Buch. Wieso verdient der mit so schlechten Büchern so viel Geld? Oder sind die anderen besser?
Dabei ist die Grundidee gut und aus wissenschaftlicher Perspektive wohl auch nicht sooooo unglaubwürdig, nur was er daraus macht. Wen interessiert es?
02/10, weil hier und das ein Satz wenigstens dank Formulierung hängen blieb.
Ich habe nur "Die Zeit, die Zeit" gelesen und fand das auch furchtbar. Seither hatte ich keine Lust mehr etwas anderes von ihm zu lesen. Mir wurde aber schon mehrfach gesagt, dass ich ihm unrecht tue
Ein tolles Buch. Geschrieben, wie eine dieser Fernsehdokumentationen über Bands, die aus ihrem Mund über ihre Karriere sprechen. Und weil das Buch bis auf die Kapiteleinstiege, die ein wenig als Orientierung dienen, ausschließlich in wörtlicher Rede gehalten ist, erhält es ein unglaubliches Tempo. Es geht um eine der typischen 70er-Jahre-Rockbands, The Six, die um eine Sängerin, Daisy Jones, erweitert werden. Bei den Danksagungen verrät Taylor Jenkins Reid durch die Blume, dass vieles an Fleetwood Mac angelehnt ist. Mir hat's sehr gut gefallen, kann man gut runterlesen und ist besonders, wegen der Thematik, für Menschen in diesem Forum interessant.
Die letzten Sechs in der Playlist: Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed || Idles - Joy As an Act of Resistance || Wild Nothing - Indigo