Zitat von G. Freeman im Beitrag #6048Mit dem aktuellen Gehalt kommt ja auch für einige (die meisten?) die Energiepauschale (300€).
von den 300€, die der staat mir "schenkt", behält er sich direkt 116€ als steuer direkt ein.
Dieser Etikettenschwindel geht mir zunehmend auf den Geist. Bei mir sind es 126 EUR, die abgezogen werden, aber ich sollte eigentlich eh nicht die Zielgruppe sein für so eine Unterstützung und bin sowieso gegen dieses Gießkannenprinzip.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Man könnte das auch so sehen: Das ist eine nach Einkommen - also auch nach Bedarf gestaffelte Beihilfe. Also gerade keine Gießkanne. Ich hätte natürlich auch gern 300€ bekommen, weil mehr immer besser ist, aber Etikettenschwindel finde ich das nicht.
Johnny hätte, glaube ich, auch komplett verzichtet. So wie ich auch. Und der Gießkannenvorwurf ist, wenn es auch Nicht-Bedürftige erreicht, nicht von der Hand zu weisen. Selbst Einkommensmillionäre dürfen über die Hälfte der Pauschale behalten, das Geld wäre an anderer Stelle sinnvoller aufgehoben. Ich hab die Steuer übrigens einfach umgangen und das Geld gespendet. Nimm das, doofer Gießkannenstaat.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Zunächst einmal profitieren einkommensschwache Menschen (Teilzeitjob, Halbtagsstelle, etc.) von der Energiepauschale. Der Grundfreibetrag liegt ja bei einem Einkommen von 10.347 Euro. Bis dahin erhält man die 300 Euro ohne Abzug...
Alle anderen werden je nach Steuerklasse bedacht. Beispiel: ein Arbeitnehmer behält bei einem Jahresgehalt von 15.000 Euro rund 249 Euro. Ein Arbeitnehmer mit 45.000 Euro Jahresgehalt (Steuerklasse 4, ein Kind) erhält rund 216 Euro. Auch wer 100.000 Euro Jahresgehalt hat, erhält (Steuerklasse 1) noch rund 174 Euro…
Rentner sind nicht oft nicht erwerbstätig. Um die Energiepauschale zu erhalten, müssen sie quasi zum Enkeltrick greifen: also im Jahr 2022 etwa eine Stunde auf das Enkelkind aufpassen und dafür von Tochter/Sohn einen Mindestlohn im Rahmen eines Minijobs bzw. aus selbständiger Tätigkeit erhalten. Dies gibt man in der Steuererkläung an. Hat ein Rentner derart einen Tag als Minijobber gearbeitet, ergibt sich 2023 ein Anspruch auf die Energiepauschale von 2022.
Für Selbstständige wird die Einkommenssteuervorauszahlung um 300 Euro gesenkt.
Letztlich wird alles als Einkommen versteuert, was über dem Grundfreibetrag liegt...
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Wie sähe denn eine Nicht-Gießkannen-Version aus? Alle, die Entlastung brauchen würden sich bewerben und dann würde irgendjemand die Anträge prüfen und dann in vier bis fünf Monaten die Hilfe auszahlen, so wie bei der Corona-Hilfe für Restaurants?
Die Einwände sind durchaus berechtigt, ich habe mich wohl zu schnell echauffiert. Es stimmt natürlich, dass der Steuerabzug bei niedrigen Einkommen geringer ist und somit bei den Menschen mehr übrig bleibt.
Wobei ich immer noch denke, dass Menschen mit meinem Einkommen keine Unterstützung brauchen, weshalb ich meine Energiepauschale tatsächlich spenden werde. Ich weiß nur noch nicht an wen.
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Wenn so ein Thema aufkommt, werfe ich immer gerne den ASB Wünschewagen in den Topf, da gehen meine Spenden meistens hin. Ehrenamtliches Projekt, das todkranke Menschen noch einmal an einen Ort bringt, den sie sehen möchten oder Familien besuchen lässt etc. Aber das bitte nur als Vorschlag sehen, es gibt zig gute Adressen.
Zitat von Quork im Beitrag #6067Wie sähe denn eine Nicht-Gießkannen-Version aus? Alle, die Entlastung brauchen würden sich bewerben und dann würde irgendjemand die Anträge prüfen und dann in vier bis fünf Monaten die Hilfe auszahlen, so wie bei der Corona-Hilfe für Restaurants?
Ja, das dürfte der springende Punkt sein. Keine Ahnung, wie kompliziert es gewesen wäre, die Lohnsteuerbescheide des letzten Jahres als Bemessungsgrundlage zu nehmen, auf der Basis hätte man eine stärkere Degression bzw. eine Obergrenze implementieren können. Insgesamt beschwere ich mich nicht
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Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #6068 Wobei ich immer noch denke, dass Menschen mit meinem Einkommen keine Unterstützung brauchen, weshalb ich meine Energiepauschale tatsächlich spenden werde. Ich weiß nur noch nicht an wen.
Zitat von Quork im Beitrag #6067Wie sähe denn eine Nicht-Gießkannen-Version aus? Alle, die Entlastung brauchen würden sich bewerben und dann würde irgendjemand die Anträge prüfen und dann in vier bis fünf Monaten die Hilfe auszahlen, so wie bei der Corona-Hilfe für Restaurants?
Au ja, so was klappt immer prima. (Man denke sich einen ironischen Tonfall.) Besonders, wenn es dann doch nicht ganz so schlimm kommt und man das Geld zurückzahlen soll, aber bitte erst nach Aufforderung, und wann die kommt, kann niemand so recht sagen. Hier liegen seit Monaten ein paar Tausender auf Halde, weil ich meine Corona-Beihilfe von 2020 werde zurückzahlen müssen, aber der entsprechende Bescheid lässt auf sich warten. Ich könnte das Geld gut brauchen, traue mich aber nicht ran, weil es mir ja nicht mehr gehört.
Auch hier bleibe ich also weiter bei Quork. :-)
EDIT: Spenden finde ich natürlich auch klasse! Hier geht immer mal wieder Geld an Foodsharing-Kooperativen, das Eine-Welt-Zentrum oder das bedingungslose Grundeinkommen.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #6068 Wobei ich immer noch denke, dass Menschen mit meinem Einkommen keine Unterstützung brauchen, weshalb ich meine Energiepauschale tatsächlich spenden werde. Ich weiß nur noch nicht an wen.
mein geld geht immer an die frauennotwohnungen. gibt es für deutschland sicher auch. bei eine sorge weniger ist das geld aber sicher auch sehr gut aufgehoben.
in österreich gabs 500 euro für fast alle (studis und rentner:innen 300, glaub ich), ohne abzüge.
Nachdem mir gestern mein Kummer wegen der Corona-Soforthilfe-Rückzahlung wieder einfiel, hab ich noch mal bei der entsprechenden Bank nachgeschaut. Und siehe: Es gibt neue Infos! Bis Ende Juni 2023 hab ich Zeit für die Rückzahlung und darf offenbar auf eigene Faust in Raten zahlen. Das erleichtert mich sehr! Nun müssen sie mir nur noch die offizielle Rückzahlungsforderung schicken, dann wird alles gut.
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Spenden gingen 1x an den Wünschewagen Mannheim und 1x an das Frauenhaus Mannheim.
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