Wer das nach dem Spätsommer sagt, der gerade hinter uns liegt, redet entweder gerne in unsinnigen Phrasen oder hat nicht verstanden, was es bedeutet, in der gemäßigten Zone unseres Planeten zu leben.
Bin gerade eben von einem Ex-Kollegen angerufen worden, mit dessen Frau, die Flüchtlingshelferin ist, ich gestern einen Termin hatte, um einen Bericht über sie und ihr Projekt zu verfassen. Noch vor der Freigabe des Artikels macht ihr die Institution, für die sie tätig ist, deshalb Schwierigkeiten. Das geht so weit, dass diese Institution ihr die Erweiterung der Stelle streichen möchte. Natürlich habe ich mich auf die Dame, die das quasi als Ein-Frau-Projekt betreibt (mit Koordinatorin im Hintergrund, die aber erwähnt wurde), im Text konzentriert. Aber das war dem Chef der Institution zu viel Frau zu wenig Projekt. Nur kann er das natürlich mir als Autor zuerst mitteilen, anstatt da die Untergebenen zu bombardieren. Dafür schicken wir als Agentur ja Sachen zur Freigabe. Dass da sachliche Fehler drin sind, ist dann aber wieder der Gesprächspartnerin zuzuschreiben. Wenn ich sie explizit frage, wie sie entlohnt wird und sie auf meine Frage: Ist das ehrenamtlich mit Aufwandsentschädigung mit Ja antwortet und dann rauskommt, dass sie halbtags angestellt ist, ist das schon auch dämlich.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von Nordisch im Beitrag #1608Wenn morgens um 6 Uhr 30 das Telefon klingelt und einem die Mutter erzählt, dass Oma gestorben ist. Die gute Frau war zwar 95, aber wenn es dann soweit ist, fühlt man sich trotzdem furchtbar. Heute Morgen: Welt = doof.
Mein Mitgefühl ist dir gewiß.
Vor ein paar Monaten ist in unserem Mehrfamilienhaus unser ältester Mieter gestorben...auch mit 95. Der hat hier seit 1970 in derselben Wohnung gearbeitet, gelebt und seinen Ruhestand verbracht.
Herzliches Beileid. Meine Mutter hat ihre Schwiegermutter so gehasst, dass sie mir die Todesnachricht mit den Worten:""es ist vollbracht" beibrachte. Aber meine Grossmutter war 101.
Ebenfalls mein Beileid! Da ich das auch gerade erst in ähnlicher Form vor drei Monaten durchgemacht habe, kann ich nachvollziehen, was das für ein seltsamer Emotionsmix aus Trauer, Schock, und vielleicht auch Erleichterung sein kann. Viel Stärke wünsche ich!
Ja, dieser Mix ist merkwürdig. Einerseits ist das die volle Trauer, weil ein geliebter Mensch nun fehlt. Andererseits: sie war uralt geworden und bis zum Ende nicht schwer krank. Sie ist wohl auch wirklich über Nacht während des Schlafs verstorben, also sozusagen "besser gehts nicht".
Das ist bei dramatischen Todesfällen in jungen Jahren ja das große Problem, die Zeit, die "nach hinten raus" mit diesem Menschen fehlt, all das, was noch möglich gewesen wäre. Bei einem alten Menschen sind die Erinnerungen da, man trauert so lange, wie es braucht, aber dann ist es auch gut und "natürlich".
Entschuldigt die Philosophie am Morgen, aber kürzer kann ich mein Gefühlschaos nicht erklären.
Das ist vollkommen nachvollziehbar. Meine Großeltern mütterlicherseits, zu denen ich ein besonders inniges Verhältnis hatte, weil sie zwei Häuser nebenan wohnten, vermisse ich auch immer wieder sehr.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Mein Beileid, Nordisch! Gelebtes Leben, hohes Alter, friedlich eingeschlafen - alles schön, das wünsche ich mir für mich auch mal (noch wichtiger: bitte vor meiner Frau/meinen Kindern). Trotzdem ist das für die Hinterbliebenen nur ein schwacher Trost, der Mensch fehlt, egal, wie gut der Tod war. Meine innigst geliebte Oma ist seit fast vier Jahren tot, und es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an sie denke. Neulich hab ich zufällig eine Kiste mit alten Sachen von ihr gefunden und der Geruch hat mich sofort zum Heulen gebracht. Der Schmerz geht weg, das Vermissen bleibt, das ist zumindest meine Erfahrung.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."