Hm, naja, wenn sie im Auftrag der Einrichtung entsteht und wenn diese Zeitschrift in dieser Einrichtung ausliegt, dann kann ich schon verstehen, dass die da nicht lesen wollen, wie letzte Woche wieder dem Nachbarn auf Zimmer 257 der Schleim abgepumpt wurde, auch wenn das ist, was da passiert. Auch wenn es mir in meinem Arbeitsalltag manchmal auch so geht, dass ich mit mir Ringe, wie viel unschöne medizinische Wahrheiten man in Publikationen erzählen/zeigen sollte. Muss halt auch zielführende und nicht nur wahr sein.
Ist mir ja auch alles klar. Ich bin halt immer noch zu sehr den unabhängigen Journalismus gewohnt und hatte jetzt ein paar Rückschläge auf einmal. Es nervt trotzdem, dass stundenlange Arbeit derzeit für die Katz zu sein scheint.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Das ist natürlich verständlich. Das nach der Nase schreiben ging mir in der Agentur, in der ich 1,5 Jahre war, auch oft auf den Senkel. Jetzt schreibe ich auch nach einer Nase, sie zeigt nur oft in die gleiche Richtung wie die meine, was es einfacher macht.
Neues von der Reportage: Auch die zweite Überarbeitung ist nicht genehm. "Das ist doch immer noch derselbe Text." Stimmt zwar nicht, schließlich wurde alles, was unangenehm ausgelegt werden könnte, entfernt. Aber die Heimleiterin ist eben bockig, wollte auch von Anfang an keine weiteren Infos rausrücken oder Sachen prüfen/korrigieren - und ich hätte so einigen Mist geschrieben, der falsch ist. Dass mir der von der Pflegedienstleitung erzählt wurde, ist auch mein Fehler. Dass ich zwischendurch Namen zur Prüfung geschickt habe (man hat mir die Namen nur diktiert, da kann ja immerhin ein Verhörer dabei sein) wurde ignoriert. Grundsätzlich sei der Aufbau der Reportage falsch, weil ich nicht chronologisch vorgehe (seit wann müssen Reportagen in Schulaufsatzform "Und dann...", "und dann", "und dann" erzählt werden?).
Selbst mein Chef ist vor den Kopf gestoßen und sagt, dass er das in 35 Berufsjahren (davon elf als Agenturleiter, vorher "normaler" Journalist) nicht erlebt habe. Zumal das ein Kooperationspartner ist, der Bericht zuerst mal nur für die ist und mann ja sagen kann: "Das ist Mist, korrigieren Sie das." Aber zu sagen: "Das ist Mist, das wollen wir gar nicht" ist echt seltsam. Heute trifft sich mein Chef mit der Heimleiterin und die sagt dann, wie der Text auszusehen hat. Sie hat das Treffen auf eine Stunde angesetzt, um alles, was falsch ist, korrigieren zu können. Mich will sie auf keinen Fall sehen. Dass ich demnächst vorrangig für die Einrichtung zuständig bin, weil meine Kollegin, die das bisher gemacht hat (und davor meine Vorgängerin, die so empathisch schreiben konnte), demnächst in Mutterschutz und Elternzeit ist, macht das nicht einfacher.
Schön ist, dass mein Chef mich stärkt. Das habe ich auch schon anders erlebt. Ich habe journalistisch einwandfrei gearbeitet und sei im Vorfeld nicht gebrieft worden, was denn die Einrichtung überhaupt haben will. Offenbar stellen sie sich einen Text voller Fakten und keine Reportage vor. Dafür hätte ich aber nicht acht Stunden mitgehen müssen. Naja, so wie sie in der zweieinhalbstündigen Konferenz, die ich miterleben musste (eigens auf ihren Wunsch in) mit ihren Mitarbeitern umgeht, geht sie nun auch mit mir um. Dummerweise sagen wir nicht immer nur Ja und Amen, sondern erheben Widerspruch - und das ist sie weder gewohnt und duldet sie es.
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Nun kommt raus: Die Heimleiterin hat tatsächlich nicht verstanden, dass man nicht chronologisch erzählen muss. Und offenbar findet sie sich zu wenig wieder. Es geht also um persönliche Befindlichkeiten. Dass es in der Reportage gar nicht um sie ging, ist da nebensächlich.
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Ich wusste gar nicht, dass es das Schmierblatt überhaupt noch gibt.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von Hawkwind im Beitrag #2273Morgen soll anlässlich des 65. Geburtstags der Blöd-Zeitung mal wieder die ganze Nation mit einem Gratis-Exemplar bedacht werden.
das wäre doch das ideale alter um in rente zu gehen.
in zwei wochen soll mein altes, liebes autolein zum autodoktor, um dort für die HU fitgemacht zu werden. ich hab mich ja so gefreut, dass er noch mal für eine angemessene summe durchkommen soll. aber man soll sich ja nicht so freuen, sagte das universum, und stellte hinter mir an die bordsteinkante einen baum, dessen neigung zur straße hin für mich beim einparken nur schwer zu sehen war. dafür umso besser zu hören, als die heckscheibe rausflog. grmpf.
ich will ja immer noch! jetzt muss ich nur rauskriegen, ob irgendein autoverwerter in meiner nähe eine gebrauchte heckscheibe oder -klappe für mein modell rumliegen hat. und dann für mich entscheiden, ob sich das insgesamt noch rechnet. entscheidungen, meine paradedisziplin. nicht.
schwammige stellenbeschreibungen. man bereitet sich ausführlich vor, bügelt, geht zum frisör, zwängt sich bei saunatemperaturen in den frack, löhnt einen batzen geld fürs taxi, weil die s-bahn verspätung hat, verkauft sich im gespräch in den süßesten flötentönen und bekommt dann was von umstrukturierung und einem job erzählt, für den man sich nie und nimmer beworben hätte. vielen dank, für die zeit-, geld- und hirnschmalzverschwendung, MSD! saftladen!
Hatte ich vor drei Jahren auch mal. Da hat man mir sogar im Privatgespräch vorher erzählt: Festanstellung, frischen Wind reinbringen bis hin zur Redaktionsleitung. Im Vorstellungsgespräch hieß es dann von der Verlagsleitung: freie Mitarbeit, wenig Geld und ein wenig aushelfen. Ich war ein wenig fassungslos und habe gesagt, dass man mir da im Vorfeld was anderes mitgeteilt hatte.
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