Ja, eh. Was erledigt ist, ist erledigt. Ich hab gestern auch versehentlich zu viel gemacht bei der Vorbereitung für die Schule. Nächste Woche sind Ferien und ich hab mit der Chefin und meinen Teamkolleginnen besprochen, dass ich die Woche danach in Krankenstand gehen werde. Beim Vorbereiten habe ich dann aber vergessen, dass Ferien kommen und hab zu viel gemacht. Immerhin könnte ich jetzt theoretisch 2 Wochen krank machen, ohne dass die Kolleginnen meine Arbeit mitmachen müssen. Mich stresst das so, dass nichts läuft, wie es sollte, dass alles eine Hürde ist und durcheinander geht. Selbst dann, wenn sich das Ergebnis als Vorteil entpuppt.
Zitat von beth im Beitrag #10081 Mich stresst das so, dass nichts läuft, wie es sollte, dass alles eine Hürde ist und durcheinander geht. Selbst dann, wenn sich das Ergebnis als Vorteil entpuppt.
I feel you very much. auf mich rollt gerade der jährliche geburtstagsmarathon zu, der mich schon zu besseren zeiten regelmäßig komplett entsaftet hat. jetzt hab ichs immerhin geschafft, für meinen eigenen geburtstag nach 2 wochen rumgedruckse einen familientisch im restaurant zu bestellen. der ursprüngliche plan war ein weitaus größerer event, aber den hab ich wieder mal aufs nächste jahr verschoben. auf alle anderen geburtstage freu ich mich eigentlich, aber sie sind immer auch terminlich wie geschenklich verpflichtend. und in beidem bin ich zZt noch untalentierter als ohnehin schon. hinzu kommt, dass ich gerade gefühlt alles doppelt so langsam mache wie sonst. das umfasst auch die behebung von problemen, die durch die obengenannten situationen entstehen. und wenn sich am ende alles irgendwie ausgeht, hab ich kein erfolgserlebnis, sondern nur das gefühl, gerade mal so und unverdienterweise die balance gehalten zu haben.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von tenno im Beitrag #10082geburtstagsmarathon
Momentan bin ich nicht betroffen, aber allgemein nervt mich das auch. Nichts gegen Anlässe, sich wieder mal zu treffen, aber warum muss alles gleich ein Riesenevent sein? Der Geschenkewahn ist eh die Pest (am schlimmsten zu Weihnachten). Geschenke unter Erwachsenen gehören verboten. Abgesehen davon, dass es Geschenke in Wirklichkeit gar nicht gibt. Wenn du ein hochverschuldeter sizilianischer Kleinbauer bist und plötzlich liegt auf deinem Küchentisch ein Bündel Geld, dann ist das nicht vom Himmel gefallen, sondern du wirst irgendwann eine Gegenleistung erbringen müssen.
Ich hab jetzt 2 Wochen frei ohne Termine, hab exmatrikuliert und unsere Supervisorin, die auch Therapeutin ist, angezapft. Meine Chefin sucht mir den Antrag für mehr Stunden noch raus. Wenn ich es nächste Woche schaffe, einen Termin bei meinem Hausarzt zu machen und mit einem Rezept für meine Medikation wieder rausgehe, dann hab ich für die restlichen 9 Stockwerke immerhin ein Säcken mit Chalk.
Ich bin heute wieder gegen 4 aufgewacht und hab Rotz und Wasser geheult, weil mir schlagartig klar wurde, dass ich nur noch bis Mittag durchhalten muss. Was mich aber momentan sehr belastet, ist dass ich immer wieder für kurze Momente desorientiert bin. Ich weiß plötzlich nicht mehr, wo ich bin, bekomme dann kurz Panik, bis ich wieder Orientierung habe. Das hatte ich bisher nur einmal, in den ersten paar Wochen, nachdem mein Freund gestorben ist. Es ist so gruselig, auf einmal völlig in der Fremde zu sein, obwohl man sich in der eigenen Wohnung befindet.
Wenn ich das jetzt richtig sehe, habe ich meinen nächsten freien Tag (und das inkludiert auch Wochenenden) am 23. Februar! Jetzt kommt das Karnevalswochenende, danach kommt ein Neujahrsempfang am Samstag und ein Sportdienst am Sonntag. Mal schauen, ob ich da was zwischenschieben kann...
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Ich habe gerade die Seite von Ali Utlu aus meinem FB - Pool rausgeschmissen. Fand den anfangs ja relativ interessant, aber der zieht dermaßen viele Spritzbirnen an, daß ich es nicht mehr ertrage, völlig saudumme Kommentare zu lesen; außerdem finde ich einen schwulen Türken, der (neben Islamisten, was ja per se nicht verkehrt ist) ständig aus allerlei fadenscheinigen Gründen auf Linke eindrischt, extrem seltsam; begleitet von diesen ganzen Jubelpersern, die jeden Dreck von ihm begeistert kritiklos abnicken.
Und ich habe keinen Bock mehr, mit Leuten zu diskutieren, die in den Kommentaren solchen Sulch von sich geben: Demokratie in Deutschland?: „NICHT MIT UNS“ Nun ja, zum Marsch auf die Feldherrnhalle hats diesmal nicht gereicht.
Es geht um die momentanen Demos gegen Rechtsextremismus, übrigens. Laut Utlu eh alles nur Heuchler. Und da bin ich dann raus.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von fanwander im Beitrag #10016Ich glaube nicht, dass "die Migration" ein wirklicher Grund ist.
Der Kern ist meines Erachtens, dass wir eine große Bevölkerungsgruppe haben, die in der aktuellen Gesellschaft und vor allem im aktuellen Wirtschaftsleben keine Möglichkeit mehr findet, ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Für die gibt es nichts aus dem heraus sie sagen können "ich bin wer", "andere finden mich gut". In der Erwerbsarbeit sind sie meist abgehängt; sie haben zwar vielleicht noch einen Job, aber sie spüren ganz genau, dass sie auf Dauer in dieser Volkswirtschaft eigentlich nicht mehr gebraucht werden.
Da ist die allerleichteste Methode zu Gewinnung von Selbstwertgefühl zu sagen "ich finde den Sachverhalt XYZ mist" und zu schauen, ob jemand anderes dazu applaudiert. Und da applaudieren halt die anderen Abgehängten. Das ist fürs Selbstwertgefühl gut. Die anderen sagen dann auch, was sie Scheiße finden, und dann applaudiert man halt zurück. Man gehört jetzt zusammen und findet sich gut. Und dann gibts eine kleine Gruppe von machtinteressierten Leuten, die merken, dass da ein Potential ist um Macht aufzubauen, und dann sagen diese Machtinteressierten: "Hey Eure Kritik ist gut, wir finden Euch gut, kommt her, wir mögen Euch". Und dann sagt man sich als Abgehängter: ja toll, da krieg ich mein Selbstwertgefühl aufpoliert, da gehe ich hin - aka die wähle ich.
Ich weiß nicht, ob ich hier schon mal die Geschichte erzählt habe: Anfang der 90er habe ich als Studentenjob im Rechenzentrum der bayerischen Landeszentralbank Überweisungen in den Rechner eingetippt, die der automatische Überweisungsformular-Leser nicht verarbeiten konnte. So ein Lese"gerät" war eine Kleinwagen große Maschine, die ca 300000 Überweisungsformulare in vier Stunden in den Großrechner eingelesen hat. Für die Bedienung der zwei Maschinen sowie die Korrektur- und Abrechnungsläufe genügte eine Abteilung von 18 Leuten (vom Abteilungsleiter bis zum Servicetechniker) um den gesamten Geldfluss in Bayern abzuwickeln.
Nach dem Einstellungsgespräch hat mich der Leiter der Abteilung zurück zum Ausgang gebracht, und dabei durchquerten wir eine riesige, leere Halle in den Ausmaßen von drei Basketballfeldern (man kann sie auf Google-Earth im innenhof der Ludwigstraße 13 immer noch sehen). Der Abteilungsleiter, auf den ersten Blick für mich ein schnöseliger Yuppie, meinte damals zu mir: "In dieser Halle saßen bis vor drei Jahren 250 Leute in zwei Schichten und haben die Überweisungsbelege sortiert und händisch erfasst. Von den 250 sind zehn noch in der heutigen Abteilung. Ich sage Ihnen eines: Unsere Gesellschaft sollte sich ernstlich überlegen, was sie den restlichen 240 Leuten in Zukunft bieten will. Wenn wir nichts für diese Leute finden, wird das irgendwann ganz übel auf uns zurückfallen".
Ich vermute, er dachte damals wohl eher an eine linksproletarische Revolution. Heute werde ich das Gefühl nicht los, dass seine Prophezeihung sich gerade bei der AFD bewahrheitet.
[edits: Tippfehler]
Ich hab hierzu gerade noch was interessantes gefunden
ich hab mich vorhin an meinem kaffee verschluckt, und mir bei meinem amtlichen hustenanfall irgendwas zwischen hüfte und zwerchfell gezerrt. jetzt kann ich mich kaum noch bücken/aufstehen/hinsetzen/irgendwas. soviel zu meinen heutigen aufräumplänen.