Zitat von Mirabello im Beitrag #134Wer von nationalen Identitäten spricht, die es zu erhalten gilt, der verbreitet nun mal rechtsextreme Standpunkte.
ist das so?
Wenn man den üblichen Definitionen aus der politischen Wissenschaft folgt, dann ist das so.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
@MrMister7 schau dir Mirabellos Avatar an, dann weißt du Bescheid. ;-)
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Zitat von Mirabello im Beitrag #134Wer von nationalen Identitäten spricht, die es zu erhalten gilt, der verbreitet nun mal rechtsextreme Standpunkte.
ist das so?
Wenn man den üblichen Definitionen aus der politischen Wissenschaft folgt, dann ist das so.
Dafür hätte ich gerne mal ein Beispiel, das halte ich für ziemlichen Quatsch.
Das ist natürlich kein Quatsch und es sollte eigentlich allgemein bekannt sein, dass die genannte Auffassung Teil des rechtsextremen Weltbildes ist.
Spontane Literaturempfehlungen: Fabian Virchow/Martin Langebach/Alexander Häusler (Hrsg.), Handbuch Rechtsextremismus, Wiesbaden 2016 (Springer VS) - recht aktuell, aber eher ein Handbuch Rechtsextremismusforschung
Richard Stöss, Rechtsextremismus im Wandel, Berlin 2007 - leider schon etwas älter, daher kommt die AfD nicht vor, aber trotzdem empfehlenswert.
Dann gibt es die üblichen Einführungen zum Thema bei den einschlägigen Verlagen.
Und die regelmäßig erscheinenden Veröffentlichungen zu den untersuchten rechtsextremistischen Einstellungen der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland, die letzte ist - glaube ich - 2016 erschienen, also recht aktuell und müsste sogar im Netz zu finden sein.
Seriöse Rechtsextremismusdefinitionen kann man sicher auch recht leicht ergoogeln - ich gehe mal davon aus, das hier jeder "Spinnerseiten" von seriösen Quellen unterscheiden kann - und jeder eine ihm entsprechende Quelle findet. Sehr sicher gibt es eine bei der bpb; wahrscheinlich auch bei wiki, aber da weiß man nie, wie gut die artikel sind.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
noch mal zum mitschreiben: er hat folgendes gesagt:
ZitatIt’s very important for every country to retain the identity it has because it doesn’t come easy. Millions of people died for the German identity. Millions of people died for the British identity. And if you respect all those people and the loss of their lives, then you must protect your own country to a great extent. You cannot say that the identity of your country is nothing—you cannot say that!—and that seems to be happening throughout Europe.
also er meint, weil hitler, wilhelm II und vor ihnen noch weitere ehrbare figuren millionen zum sterben in den krieg (und in die gaskammern) geschickt haben und um den toten meinen respekt zu erweisen, muss ich mein land und dessen identität schützen (um das weiterzuspinnen: ... indem ich möglichst keine flüchtlinge oder einwanderer ins land lasse.). so eine scheiße, mit verlaub, wird maximal von rechtsradikalen verzapft und das sollte auch herrn morrissey bekannt sein.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #143noch mal zum mitschreiben: er hat folgendes gesagt:
ZitatIt’s very important for every country to retain the identity it has because it doesn’t come easy. Millions of people died for the German identity. Millions of people died for the British identity. And if you respect all those people and the loss of their lives, then you must protect your own country to a great extent. You cannot say that the identity of your country is nothing—you cannot say that!—and that seems to be happening throughout Europe.
also er meint, weil hitler, wilhelm II und vor ihnen noch weitere ehrbare figuren millionen zum sterben in den krieg (und in die gaskammern) geschickt haben und um den toten meinen respekt zu erweisen, muss ich mein land und dessen identität schützen (um das weiterzuspinnen: ... indem ich möglichst keine flüchtlinge oder einwanderer ins land lasse.). so eine scheiße, mit verlaub, wird maximal von rechtsradikalen verzapft und das sollte auch herrn morrissey bekannt sein.
Gut, das könnte man jetzt zu einer sehr langen Diskussion ausbreiten. Man könnte jetzt auch anbringen, dass der Nationalstaat als solcher ja auch sehr viele Sicherheiten und Garantien bringt und erst mal historisch eine Errungenschaft darstellt. Zum einen, dass innerhalb des Landes Frieden herrscht - zum anderen, dass auch Europa gottseidank seit über sieben Jahrzehnten eine "Erfolgsgeschichte" der Völkerverständigung und des Friedens ist. Also die kulturelle Identität zu schützen erscheint mir erst mal nicht so verwerflich. Im Endeffekt können wir jetzt hier wohl eine Flüchtlingsdebatte aufmachen. Die Position von Morrissey mag ein wenig verwunderlich wirken. Das mit den "Todesopfern" klingt zum einen mal pathetisch (Pathos ist dem Mozzer ja nicht fremd?!), zum anderen ist es wohl eine historische Tatsache. Ob die hier angekommenen Flüchtlinge tatsächlich eine kulturelle Identitätskrise hervorrufen, da bin ich skeptisch. Die Kultur ist ja eh stetig im Wandel und auch Migration ein stets gegenwärtiges Phänomen zu fast allen Zeiten. Durch das Internet und die in steigender Frequenz eintretenden technischen Innovationen wird ja eh vieles internationaler und multikultureller mE - andererseits vielleicht gleichzeitig auch monokultureller (das ist vielleicht eher Morrisseys Punkt?!). Das klingt jetzt möglicherweise paradox, aber man kann ja durchaus mal darüber nachdenken.
Ich weiß hier gerade nicht mehr so ganz wo ich stehe, fürchte ich.
#Whataboutism: Geschenkt, das war vielleicht etwas aus dem Affekt gesagt und ist mir auch selbst bewusst, dass das oftmals keine sinnvolle Argumentation ist.
Was #metoo betrifft: Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen einer Vergewaltigung und einen sagen wir mal zweideutigen Begrüßung oder einem ätzenden Macho-Spruch. Gerade in dieser Debatte ist Differenzierung angebracht, damit man nicht denjenigen in die Hand spielt, die ohnehin solches Verhalten herunterspielen wollen. Kurioserweise hier nochmal Morrissey: http://www.mirror.co.uk/3am/celebrity-news/morrissey-grope-footage-revealed-show-6589789
Zitat von gnathonemus im Beitrag #143noch mal zum mitschreiben: er hat folgendes gesagt:
ZitatIt’s very important for every country to retain the identity it has because it doesn’t come easy. Millions of people died for the German identity. Millions of people died for the British identity. And if you respect all those people and the loss of their lives, then you must protect your own country to a great extent. You cannot say that the identity of your country is nothing—you cannot say that!—and that seems to be happening throughout Europe.
also er meint, weil hitler, wilhelm II und vor ihnen noch weitere ehrbare figuren millionen zum sterben in den krieg (und in die gaskammern) geschickt haben und um den toten meinen respekt zu erweisen, muss ich mein land und dessen identität schützen (um das weiterzuspinnen: ... indem ich möglichst keine flüchtlinge oder einwanderer ins land lasse.). so eine scheiße, mit verlaub, wird maximal von rechtsradikalen verzapft und das sollte auch herrn morrissey bekannt sein.
Gut, das könnte man jetzt zu einer sehr langen Diskussion ausbreiten. Man könnte jetzt auch anbringen, dass der Nationalstaat als solcher ja auch sehr viele Sicherheiten und Garantien bringt und erst mal historisch eine Errungenschaft darstellt. Zum einen, dass innerhalb des Landes Frieden herrscht - zum anderen, dass auch Europa gottseidank seit über sieben Jahrzehnten eine "Erfolgsgeschichte" der Völkerverständigung und des Friedens ist. Also die kulturelle Identität zu schützen erscheint mir erst mal nicht so verwerflich. Im Endeffekt können wir jetzt hier wohl eine Flüchtlingsdebatte aufmachen. Die Position von Morrissey mag ein wenig verwunderlich wirken. Das mit den "Todesopfern" klingt zum einen mal pathetisch (Pathos ist dem Mozzer ja nicht fremd?!), zum anderen ist es wohl eine historische Tatsache. Ob die hier angekommenen Flüchtlinge tatsächlich eine kulturelle Identitätskrise hervorrufen, da bin ich skeptisch. Die Kultur ist ja eh stetig im Wandel und auch Migration ein stets gegenwärtiges Phänomen zu fast allen Zeiten. Durch das Internet und die in steigender Frequenz eintretenden technischen Innovationen wird ja eh vieles internationaler und multikultureller mE - andererseits vielleicht gleichzeitig auch monokultureller (das ist vielleicht eher Morrisseys Punkt?!). Das klingt jetzt möglicherweise paradox, aber man kann ja durchaus mal darüber nachdenken.
Ich weiß hier gerade nicht mehr so ganz wo ich stehe, fürchte ich.
#Whataboutism: Geschenkt, das war vielleicht etwas aus dem Affekt gesagt und ist mir auch selbst bewusst, dass das oftmals keine sinnvolle Argumentation ist.
Was #metoo betrifft: Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen einer Vergewaltigung und einen sagen wir mal zweideutigen Begrüßung oder einem ätzenden Macho-Spruch. Gerade in dieser Debatte ist Differenzierung angebracht, damit man nicht denjenigen in die Hand spielt, die ohnehin solches Verhalten herunterspielen wollen. Kurioserweise hier nochmal Morrissey: http://www.mirror.co.uk/3am/celebrity-news/morrissey-grope-footage-revealed-show-6589789
Ein paar Anmerkungen:
Ob die Nationalstaaten sehr viel Sicherheiten und Garantien bringen, wage ich mal zu bestreiten. Sie brigen eher Unsicherheiten (u.a. Kriege und Krisen).
Ohne Nationalstaaten wäre die ""Erfolgsgeschichte" der Völkerverständigung" gar nicht nötig gewesen, denn ohne Nationalstaaten hätte es (u.a.) keine zwei Weltkriege gegeben.
Es gibt keine nationale kulturelle Identität. Also auch keine, die es zu schützen gilt. Zum einen sind Kulturen unabhängig von Nationalstaaten, zum anderen sind Kulturen ständig im Wandel und beeinflussen sich gegenseitig.
Millions of people died for the German identity? Was will uns Morrissey damit eigentlich sagen? Meint er die Völkermorde der Deutschen und die Kolonialverbrechen der Engländer (Millions of people died for the British identity.)? Mit den Toten also die Opfer der genannten Nationen? Wohl eher nicht, denn dann passt sein folgender Satz And if you respect all those people and the loss of their lives, then you must protect your own country to a great extent. nicht. Was meint also eigentlich? Gefallene Soldaten? Die sind in den Krieg gezogen, um die Identität ihrer Nation zu bewahren? Oder wegen ihrer Identität? Und das solle man dann respektieren? Egal, was er gemeint hat - schlecht, böse, schlimm! Oder ich stehe auf dem Schlauch und verstehe nicht, was er meint.
Morrissey hat nicht gesagt, dass die Metoo-Debatte differenzierter betrachtet werden müsste, sondern behauptet: "oftmals ist dieser Vorwurf nichts mehr als ein lächerlicher Versuch sich selbst zu promoten". War also gar nicht schlimm (oder gar nicht wahr?), und die kommen jetzt alle nur damit raus, damit sie in die Presse kommen? Solche Aussagen denunzieren die Betroffenen und sind blanker Unsinn.
Natürlich kann Morrissey sagen, was er will und es wird ja auch abgedruckt und kaum jemand hat es nicht vernommen. Man kann Morrisseys Aussagen auch gut finden. Man kann Morrisseys Aussagen auch schlecht finden. Dass viele eher letztere Meinung sind und Morrissey darum kritisieren, ist völlig legitim. Das er sich jetzt hinstellt und sagt: hab ich gar nicht gesagt! Alles Lüge! - das ist wohl nicht mehr als ein lächerlicher Versuch sich selbst zu promoten.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Morrissey und George Michael* (und ein verschnarchter Radio DJ) kritisieren aktuellen Platten u.ä. u. a. von Everything but the Girl, ein Buch über Joy Division und den Film Breakdance!
*Was natürlich nix gegen die Besetzung des Pop Quizz am folgenden Tag ist: Morrissey, Alvin Stardust, Kim Wilde, (ein Team) und Philip Lynott, Nick Beggs (Katchagoogoo) and Derek Forbes (Simple Minds) https://youtu.be/o1rMTkDjad4
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Erst ein bisschen Werbung und Selbstmitleid dann geht's um das Spiegelinterview.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Zitat von Mirabello im Beitrag #147Morrissey's Dezemberansprache.
Erst ein bisschen Werbung und Selbstmitleid dann geht's um das Spiegelinterview.
Alex Dawson Alex Dawson vor 7 Stunden Like President Trump, he should use Twitter to talk to his people and bypass the hated mainstream media! Viva Moz! X
Zitat von Mirabello im Beitrag #147Morrissey's Dezemberansprache.
Erst ein bisschen Werbung und Selbstmitleid dann geht's um das Spiegelinterview.
Alex Dawson Alex Dawson vor 7 Stunden Like President Trump, he should use Twitter to talk to his people and bypass the hated mainstream media! Viva Moz! X
Guter Vorschlag!
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Zitat von MrMister7 im Beitrag #137Den üblichen Definitionen... aha. Danke.
Wenn man nicht mindestens 70% der Bevölkerung für rechtsextrem erklären kann, vermag man sein kleines Leben nicht moralisch überhöhen. Die genannten Quellen und Studien wurden von großen Teilen der seriösen Forschung im übrigen überwiegend als parteipolitisch und ideologisch motivierter Mumpitz gewertet.