hohes mass an transparenz stelle ich mir anders vor. dass es für diese relative transparenz 'nen langen vorlauf gab, gehört zur wahrheit eben auch dazu. bei einem derartig vielschichtigen abkommen auf das endergebnis zu warten, dass am ende ohnehin von gewählten volksvertretern ratifiziert wird (im unterschied zu tarifverhandlungen), die nicht selten ebenso oberflächlich vertraut mit der materie sind, wie manch halb-geneigter leser, fände ich schon mindestens fahrlässig.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
es wartet niemand auf ein Endergebnis, sondern es werden permanent Zwischenstände verkündet.
Den Vorlauf - die Proteste haben die Transparenz ausgelöst - bestreitet doch überhaupt niemand. so what?
Nenn mir mal eine Verhandlung in der Geschichte, die öffentlicher geführt wurde. Egal ob 4+2, Abrüstungsverhandlungen oder Handelsabkommen.
Aber aus Deiner Antwort spricht ja genau das heraus: Das Misstrauen gegenüber der parlamentarischen Demokratie ist bei einigen so groß, dass sie da grundsätzlich misstrauen (gell, Zickzack?). Entscheidungsprozesse werden dadurch enorm erschwert, und ich halte es für einen Irrglauben, dass diese Blockade zum Nutzen der Menschen ist (so, wie Du heute kaum noch ein Großprojekt angehen brauchst oder Olympische Spiele, wie ökologisch sie auch immer sein mögen).
das problem sehe ich weniger im misstrauen gegenüber den institutionen als im vertrauen zu campact, facebook und youtube. wenn auf den entsprechenden kanälen irgendwas durchgereicht wird, rennen die kritischen lemminge wie auf bestellung über die empörungsklippe. ich empfinde es als zunehmend mühsam, mir ein eigenes bild zu machen.
Stimmt auch. Es kommt, glaub ich, beides zusammen. Eine Schicht, bei der es ein großes Misstrauen gegenüber Eliten (Wirtschaft, Medien, Politik) besteht, denen man gar nix mehr glaubt. Und gleichzeitig das Internet, in dem Du Deine kognitive Verzerrung so richtig ausdehnen kannst, weil Deinesgleichen immer einen Beleg bei der Hand haben.
Die Frage ist, wie Du da ein komplexes Thema überhaupt noch durchbringen willst. Bei TTIP spielt ja extrem viel mit rein: Was bedeutet das für das Wirtschaftswachstum? Was droht, wenn TTP kommt, aber TTIP nicht? Welche Standards sind wo besser? Welche Standards sind wirklich in Gefahr? Was passiert bei Konflikten?
Es ist andererseits aber auch nicht so, dass die TTIP-Befürworter große Anstrengungen unternommen haben, die Menschen von den Vorteilen zu überzeugen und die Befürchtungen zu entkräften. Was das Funktionieren der Institutionen betrifft: Wie lange hat es gedauert, bis das "Safe Harbour" Abkommen gekippt war?
Dass da am Angang kommunikativ Fehler gemacht wurden, ist, glaub ich, unstrittig. Jetzt hast Du keine Chance mehr. Wenn Gabriel die Vorteile aufzählt, die IHK zum Infoabend einlädt oder die EU eine vorbildliche Internetseite betreibt, dringst Du bei einem guten Teil der Gegner nicht mehr durch.
Warum nicht? Erinnert mich an den uralten Vorschlag der APPD zur "Balkanisierung Deutschlands". Hohe Mauer drum, Euro weg, Länderfinanzausgleichgelder weg, EU-Fördergelder weg, und dann einfach mal im eigenen Saft kochen lassen.
Warum nicht? Erinnert mich an den uralten Vorschlag der APPD zur "Balkanisierung Deutschlands". Hohe Mauer drum, Euro weg, Länderfinanzausgleichgelder weg, EU-Fördergelder weg, und dann einfach mal im eigenen Saft kochen lassen.
Qualitativ schreckliche Beitrage auf der Seite, aber die wirren Leserkommentare passen dazu. Als hätte man ein Soziologieseminar des Jahres 1971 in eine Zeitkapsel gesteckt.
Das gesellt sich bei mir gleich zur Hoffnung, dass die bekloppten Hungerstreiker, die "auch" 6000€ fürs Nichtstun haben wollen, ihre Aktion wirklich durchziehen.