Die Debatte finde ich aber schon wichtig. Es geht ja auf der einen Seite um Rechtssicherheit für Assistierende und auf der anderen Seite um den Schutz vor Missbrauch. Dass sich Unternehmen gütlich daran tun, Menschen den Suizid zu erleichtern, deren Entscheidungsfähigkeit durch innere und/ oder äußere Faktoren durchaus beeinträchtigt sein kann, kann ja auch keine Lösung sein.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
natürlich finde ich sie auch wichtig, aber dass man es nicht schafft, sich auf eine lösung zu einigen, die die menschenwürde wahrt und verhindert, dass ein geschäft daraus gemacht wird, ist ärgerlich und verlängert unnötigerweise das leiden von menschen, die eine solche lösung heute benötigen und nicht erst in 5 jahren.
Zitat von Lumich im Beitrag #1876Dass sich Unternehmen gütlich daran tun, Menschen den Suizid zu erleichtern
Wenn es sonst niemand tut, ist das die einzig gangbare Lösung. Und da macht es mir auch nichts aus, im Jahr einen Mitgliedsbeitrag zu zahlen, vor allem, weil die auch meine Patientenverfügung verwalten und meiner Vertrauensperson Rechtsbeistand stellen, wenn es Probleme bei der Durchsetzung derselben gibt. Das wird natürlich geflissentlich in der Debatte ignoriert.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Da hast du meinen Einwand nicht richtig verstanden. Dass es Organisationen gibt, die sich professionell mit begleitetem Suizid beschäftigen, ist nicht das Problem. Es geht darum, einen Rahmen zu schaffen, dass dies nicht auf skrupellose Art und Weise geschieht.
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Ich bin bei der DGHS und fühle mich da sehr gut aufgehoben. Mit einem rechtlich geregelten Rahmen könnte man unseriösen Geschäftemachern das Wasser abgraben, da hast du auf jeden Fall recht. Viele Leute sind auch nicht ausreichend über die bestehenden Möglichkeiten informiert, hatte auch nur zufällig einen Bericht auf einem ZDF - Zweitkanal gesehen und sofort einen Mitgliedsantrag gestellt.
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Finde es auch bezeichnend, daß Betroffene überhaupt nicht gefragt werden. Habe einen ähnlichen Beitrag in meiner Facebook - MS - Gruppe gepostet und noch nie für etwas soviele Likes und soviel Zustimmung erhalten. Es ist skandalös, daß immer noch PolitikerInnen und Pfaffen über Dinge entscheiden dürfen, die sie einen Scheißdreck angehen.
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Ich hatte mal als Bewohnerin in Kurzzeitpflege eine krebskranke Anhängerin der Bewegung gegen "Euthanasie und Verdrängung in der Gesellschaft". Da ging es darum, seinen Tod mit "allen Schmerzen und Prüfungen zu akzeptieren, die Gott für einen vorgesehen hat", und die Bewegung berief sich auf ein Wort von Papst Pius XII. Kann jeder tun, wie er lustig ist, und die hatte bestimmt noch ihren Spaß, wenn sie das durchgezogen hat.
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Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #1881Finde es auch bezeichnend, daß Betroffene überhaupt nicht gefragt werden. Habe einen ähnlichen Beitrag in meiner Facebook - MS - Gruppe gepostet und noch nie für etwas soviele Likes und soviel Zustimmung erhalten. Es ist skandalös, daß immer noch PolitikerInnen und Pfaffen über Dinge entscheiden dürfen, die sie einen Scheißdreck angehen.
Gerade bei den Politikern finde ich diese Beurteilung schwierig. Warum wählen wir dann Volksvertreter in Bundestag, Landtag, Kreistag, Stadt- und Gemeinderäte, wenn wir ihnen ohnehin immer nur absprechen, für das Volk zu entscheiden? Ich sehe das im Kleinen halt immer wieder. "Wir werden nicht gefragt!" Aber wie will man das machen? Soll demnächst das Volk jeden Tag x Entscheidungen treffen?
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Es ist vielleicht nicht immer für alle sichtbar, inwieweit sich einzelne Abgeordnete tatsächlich mit direkt betroffenen und/ oder VertreterInnen von damit befassten Verbänden unterhalten und mit denen beschäftigt haben. Pauschale Aussagen, wie "Die Betroffenen werden nicht gefragt" ernten schnell viel Applaus, aber ich wäre mit solchen Aussagen vorsichtig. Grundsätzlich bietet die parlamentarische Demokratie jede Gelegenheit für Betroffene Gehör zu finden, wobei natürlich Abgeordneten es frei steht zu entscheiden, wem sie wie oft wie viel Aufmerksamkeit widmen.
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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #1884Warum wählen wir dann Volksvertreter in Bundestag, Landtag, Kreistag, Stadt- und Gemeinderäte, wenn wir ihnen ohnehin immer nur absprechen, für das Volk zu entscheiden?
Es geht hier nicht um eine Entscheidung "für das Volk", sondern um eine (sogar die einzige), die jeder individuell für sich selbst zu treffen hat und die niemanden - ich betone es nochmal - niemanden sonst etwas angeht.
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Zitat von Lumich im Beitrag #1885Pauschale Aussagen, wie "Die Betroffenen werden nicht gefragt" ernten schnell viel Applaus, aber ich wäre mit solchen Aussagen vorsichtig.
Natürlich sind solche Pauschalaussagen scheiße, ich kann mich aber nicht erinnern, daß eine ernsthafte Beschäftigung jemals publik geworden wäre ... weil Menschen generell dazu neigen, dieses Thema verdrängen zu wollen.
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Zitat von gnathonemus im Beitrag #1887na ja, aber einen gewissen gesetzlichen rahmen sollte es schon geben - wie gesagt, um scharlatanerie abzuwenden.
Natürlich. Eine staatlich zugelassene Institution, die das vernünftig regelt, und bei der man sich anmelden kann. Die einem dann auch keine Steine in den Weg legt. Klingt nach "Soylent Green", und KritikerInnen werden das auch genauso hinstellen, das ist mir aber egal.
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Zitat von gnathonemus im Beitrag #1887na ja, aber einen gewissen gesetzlichen rahmen sollte es schon geben - wie gesagt, um scharlatanerie abzuwenden.
Natürlich. Eine staatlich zugelassene Institution, die das vernünftig regelt, und bei der man sich anmelden kann. Die einem dann auch keine Steine in den Weg legt. Klingt nach "Soylent Green", und KritikerInnen werden das auch genauso hinstellen, das ist mir aber egal.
Was „vernünftig regeln“ heißt, gilt es allerdings zu definieren.
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