Zitat von kafkaktus im Beitrag #2415und ich kann schon nachvollziehen, dass die fahrt ohne tempolimit für die hochpreisigen, leistungsstarken autos, auf die unternehmen wie bmw, audi oder daimler setzten und setzen, als marketing-argument funktioniert.
Inwiefern? Was hat denn der chinesische oder amerikanische Autokunde davon? Wer kauft sich einen Phaeton, anstatt einem Bugatti (habe keine Ahnung von Autos, also bei Bedarf bitte andere Modelle einsetzen), nur weil man in Deutschland so schnell fahren kann? Dieses Marketing-Argument ist doch eine völlig unbelegte Behauptung.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von kafkaktus im Beitrag #2415und ich kann schon nachvollziehen, dass die fahrt ohne tempolimit für die hochpreisigen, leistungsstarken autos, auf die unternehmen wie bmw, audi oder daimler setzten und setzen, als marketing-argument funktioniert.
Inwiefern? Was hat denn der chinesische oder amerikanische Autokunde davon? Wer kauft sich einen Phaeton, anstatt einem Bugatti (habe keine Ahnung von Autos, also bei Bedarf bitte andere Modelle einsetzen), nur weil man in Deutschland so schnell fahren kann? Dieses Marketing-Argument ist doch eine völlig unbelegte Behauptung.
aber marketing funktioniert doch teilweise auf behauptungen und emotionen: "da, wo diese autos herkommen, kann man so schnell fahren, wie man will. da herrscht freiheit. ich will auch frei sein." wie gesagt: der marlboro man hat auch die weite der usa und die freiheit, die damit verbunden ist, transportiert, IKEA verspricht wohnen wie auf dem katthult-hof und "fruchtzwerge sind so wertvoll wie ein kleines steak".
wahrscheinlich gibt es höchstens interne daten dazu, aber als verkaufsargument zB in den staaten kann ich das schon nachvollziehen. es gibt auch bei anderen produktgruppen eine menge nationaler klischees, die unterschwellig durchaus das kaufverhalten beeinflussen können - niemand kauft französische oder italienische autos wegen ihrer sprichwörtlichen solidität, während der "schwedenstahl" bei volvo immer mitschwingt (auch wenn das nachweislich kein echter vorteil war). ich könnte mir übrigens durchaus einen markt für polnische fahrradschlösser vorstellen - "kompetenz durch erfahrung" oder so?
Zitat von kafkaktus im Beitrag #2415(und überhaupt, meinetwegen können wir autos generell abschaffen.)
Ich gehe davon aus, dass du nicht auf dem Land lebst.
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Der Unterschied ist: Die Fruchtzwerge-Behauptung kostet die Allgemeinheit nichts. Wieviele Fruchtzwerge durch diese Behauptung mehr verkauft wurden, als durch jede beliebige andere, werden wir nie wissen. Das ist aber auch einzig und allein die Angelegenheit des Herstellers. Der muss entscheiden, ob sich diese Werbe-Investition gelohnt hat. Dass auch nur ein einziges deutsche Auto mehr verkauft hat, weil irgendwo jemand dachte, da wo es herkommt, kann man unbegrenzt schnell fahren, ist eine völlig haltlose These, derer ein Hersteller ruhig nachgehen kann. Das ist erstmal sein unternehmerisches Risiko. Wenn man Entscheidungen für eine ganze Nation zu verantworten hat, ist es nicht im geringsten nachvollziehbar, warum man eine solche haltlose Behauptung zur Grundlage seiner Entscheidungen macht. Und selbst wenn etwas dran wäre, sollte man RedBull in Grundschulen ausschenken, wenn der Hersteller mit einem entsprechenden Erfolgsversprechen daherkommt? Das wäre eine unverantwortliche Entscheidung, die der Allgemeinheit schadet und einem Hersteller nützt, ebenso wie der Verzicht auf ein Tempolimit auf öffentlichen Autobahnen.
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Zitat von kafkaktus im Beitrag #2415(und überhaupt, meinetwegen können wir autos generell abschaffen.)
Ich gehe davon aus, dass du nicht auf dem Land lebst.
mir scheint, das stadt-land-schisma entzündet sich an solchen fragen immer stärker. und ja, ich habs ja selbst erlebt, dass die einfachen lösungen für die stadt schon wenige km außerhalb keine einfachen lösungen mehr sind.
@lumich: ich bin ja grundsätzlich deiner meinung. nur als VÖLLIG haltlos würde ich das argument halt nicht ansehen; lediglich als irrelevant. €: das bezog sich auf das tempolimit. bezüglich der landmobilität: ich glaube nicht, dass man die weichen so fundamental anders hätte stellen können, bahnanbindung hin oder her.
Das ist dann das Henne-Ei-Prinzip. Haben die Menschen auf dem Land alle ein Auto, weil die Lösungen so schlecht sind oder sind die Lösungen so schlecht, weil alle ein Auto haben? Ich wohne ja mittlerweile in der Stadt, da brauche ich das Auto wirklich nicht mehr so oft, weil ich vieles zu Fuß erledigen kann. Aber beruflich bin ich darauf angewiesen. Die Lösungen hier sind allesamt wenig brauchbar.
Das führt sogar so weit, dass wir in unserer Lokalsportredaktion zwar dringend Leute brauchen und auch Bewerbungen von Sportjournalismus-Studenten hatten. Die wohnen aber alle in Köln und haben kein Auto. Und mit dem ÖPNV können sie nicht in in ein Eifelkaff fahren, um dort sonntags ein Fußballspiel zu schauen.
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Marketing setzt sich aus vielen verschiedenen Komponenten zusammen. Deutsche Autos werden weltweit mit besonderer Ingenieursleistung in Verbindung gebracht. Dass das Tempolimit dabei eine spürbare Rolle spielt, ist tatsächlich nicht mehr als eine Behauptung, und keine, die sich irgendwie schlüssig belegen ließe. Zumal, wenn man sich jetzt für ein Tempolimit entscheiden würde, wären all die Dinge, die Menschen weltweit mit deutschen Autos verbinden, doch nicht mit einem Mal dahin.
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Dann fangen wir doch anders an: Warum brauchen wir Autos, die schneller als - sagen wir - 145 km/h fahren? (Motorsport mal ausgeklammert)
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Das ist es nicht. Du schreibst ja selbst, dass diejenigen, die in verkehrstechnisch besser erschlossenen Gebieten der Anteil an Autofahrern spürbar niedriger ist. Umgekehrt ist es schwierig ÖPNV zu etablieren in Gebieten, in denen jeder ein Auto hat. Man müsste über Jahrzehnte unausgelastete Bus-Verbindungen in Kauf nehmen, bis genug Leute sich überlegen würden, ob sie ihr Auto überhaupt brauchen.
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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #2426Dann fangen wir doch anders an: Warum brauchen wir Autos, die schneller als - sagen wir - 145 km/h fahren? (Motorsport mal ausgeklammert)
Zitat von tenno im Beitrag #2427brauchen wir halt wirklich nicht.
Zum einen das, und zum anderen werden diese Autos (sogar die deutschen) auch in anderen Ländern entwickelt und hergestellt. Mit diesen Rennmaschinen steht man dann die meiste Zeit im Stau oder sucht einen Parkplatz.
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ich bezweifle stark, dass sich das angebot in dünnbesiedelten gebieten jemals auch nur ansatzweise an das in städten annähern kann. und da beißt sich die katze in den schwanz.