Zitat von tenno im Beitrag #2430ich bezweifle stark, dass sich das angebot in dünnbesiedelten gebieten jemals auch nur ansatzweise an das in städten annähern kann. und da beißt sich die katze in den schwanz.
Ich sehe die Exit-Strategie leider auch nicht. Gleichwohl wäre sie bitter nötig.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Nur zum Thema schnelle Autos verkaufen sich in Ländern mit Tempolimit:
Mein inzwischen verstorbener Patenonkel Bernd Klein war in den 80er und frühen 90er Jahren der Marketingchef von BMW. Der hat versuchte mich vom "Marketing" als Beruf zu begeistern. Dabei erzählte er auch, dass sie bei einer Fahrzeugserie für die USA Tachos verbauen mussten, deren Maximalwert 10 mph höher war als der der Tachos der vorherigen Serie - schlicht, weil der Zulieferer nur noch den neuen Tacho hatte. Dieser "Fakt" der höheren Geschwindigkeit sei in allen Besprechungen in amerikanischen Medien hervorgehoben worden (obgleich die reale Maximalgeschwindigkeit sich nicht geändert hatte), und BMW hätte damals eine signifikante Absatzsteigerung in den USA bemerkt.
Das ist es nicht. Du schreibst ja selbst, dass diejenigen, die in verkehrstechnisch besser erschlossenen Gebieten der Anteil an Autofahrern spürbar niedriger ist. Umgekehrt ist es schwierig ÖPNV zu etablieren in Gebieten, in denen jeder ein Auto hat. Man müsste über Jahrzehnte unausgelastete Bus-Verbindungen in Kauf nehmen, bis genug Leute sich überlegen würden, ob sie ihr Auto überhaupt brauchen.
In einer Großstadt fahren Bahnen alle zehn Minuten. Das wirst du auf dünn besiedeltem Land nicht hinbekommen, wo ein 50-Einwohner-Dorf an das nächste grenzt.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von Lumich im Beitrag #2420Der Unterschied ist: Die Fruchtzwerge-Behauptung kostet die Allgemeinheit nichts. Wieviele Fruchtzwerge durch diese Behauptung mehr verkauft wurden, als durch jede beliebige andere, werden wir nie wissen. Das ist aber auch einzig und allein die Angelegenheit des Herstellers. Der muss entscheiden, ob sich diese Werbe-Investition gelohnt hat. Dass auch nur ein einziges deutsche Auto mehr verkauft hat, weil irgendwo jemand dachte, da wo es herkommt, kann man unbegrenzt schnell fahren, ist eine völlig haltlose These, derer ein Hersteller ruhig nachgehen kann. Das ist erstmal sein unternehmerisches Risiko. Wenn man Entscheidungen für eine ganze Nation zu verantworten hat, ist es nicht im geringsten nachvollziehbar, warum man eine solche haltlose Behauptung zur Grundlage seiner Entscheidungen macht. Und selbst wenn etwas dran wäre, sollte man RedBull in Grundschulen ausschenken, wenn der Hersteller mit einem entsprechenden Erfolgsversprechen daherkommt? Das wäre eine unverantwortliche Entscheidung, die der Allgemeinheit schadet und einem Hersteller nützt, ebenso wie der Verzicht auf ein Tempolimit auf öffentlichen Autobahnen.
naja zu versprechen, dass fruchtzwerge (oder kinderriegel oder nutella...) gesund wären, hat für eine gesellschaft aus medizinischer sicht auch eine gesellschaftliche tragweite. und ich glaube schon, dass kein tempolimit in deutschland auch ein verkaufsargument in anderen ländern ist. denn wenn man nicht mal mehr in deutschland das tempo eines bmw ausfahren kann, dann würde natürlich auch die leistungsstärke dieser autos generell hinterfragt werden.
und die wirtschaftsnation deutschland ist nunmal mit der autoindustrie stark verwoben, das muss ich nicht gut finden, aber leider akzeptieren. ein umschwung zu anderen zukunftsträchtigeren wirtschaftszweigen wäre mir auch lieber, aber lange zeit war das eben nicht der fall. insofern ist auch eine solche politische entscheidung relevanz für die wirtschaft bzw.
wie gesagt, ich teile vieles davon nicht, mir geht es aber darum, argumente erstmal als argumente wahrzunehmen, dann eben zu diskutieren und zu bewerten. und nicht gleich jeder äußerung seine berechtigung abzusprechen.
@JackOfAllTrades ja ich wohne in der stadt und besitze kein auto. und ja, ich verstehe die probleme des ländlichen raums in bezug auf die mobilität. das war auch eher eine ganz generelle äußerung. ich kann mir eine welt ohne autos vorstellen, aber natürlich braucht es dafür entsprechende alternativen, die derzeit eher utopisch anmuten, aber hoffentlich nicht unmöglich sind.
Das ist es nicht. Du schreibst ja selbst, dass diejenigen, die in verkehrstechnisch besser erschlossenen Gebieten der Anteil an Autofahrern spürbar niedriger ist. Umgekehrt ist es schwierig ÖPNV zu etablieren in Gebieten, in denen jeder ein Auto hat. Man müsste über Jahrzehnte unausgelastete Bus-Verbindungen in Kauf nehmen, bis genug Leute sich überlegen würden, ob sie ihr Auto überhaupt brauchen.
In einer Großstadt fahren Bahnen alle zehn Minuten. Das wirst du auf dünn besiedeltem Land nicht hinbekommen, wo ein 50-Einwohner-Dorf an das nächste grenzt.
Darüber könnte ich jetzt zig Seiten schreiben… schwierig, sich da kurz zu fassen. Städteplanerisch würde man sich anschauen, wofür die Menschen die meisten Wege auf sich nehmen. So könnte man Knotenpunkte schaffen, die für möglichst viele Menschen erreichbar sind. Dann kann man ÖPNV-Angebote schaffen, die dünn besiedelte Gebiete besser anbinden. Unsere zunehmend älter werdende Bevölkerung würde zusätzlich davon profitieren, weil sie auch dann noch mobil wären, wenn sie nicht mehr selbst Autofahren können.
So wie es ist, werden die Bus-Taktungen gekürzt, weil es sich nicht rechnet, so wenige Menschen zu transportieren. Dann kommt der Bus aber auch so selten, dass es sich nicht lohnt, ihn überhaupt zu verwenden. Um diese Spirale umzukehren, bräuchte es einen langen Atem, den man als PolitikerIn naturgemäß nicht hat, denn man möchte ja wiedergewählt werden und muss jede Investition rechtfertigen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich würde auch in der Stadt nicht komplett ohne Auto einkaufen wollen. Mein Glück ist, dass mehrere Supermärkte in fußläufiger Entfernung sind, da kann ich auch mal Tiefkühlsachen einkaufen. Aber mach das mal mit Öffis, bis du dann zuhause bist, sind die Sachen zumindest angetaut. Aber auch bei mir hört der Spaß auf, wenn ich mal ein Tragl Bier kaufe. Das möchte ich nicht mal die 500 Meter vom Getränkemarkt bis zur Wohnung schleppen.
Was mich gerade sehr freut: Wie die FDP jetzt auf die Nuss bekommt, weil Dokumente / Informationen geleakt sind, nach denen sie das Ampel-Aus wohl schon seit Monaten minutiös geplant haben. https://www.n-tv.de/politik/Berichte-FDP...le25366409.html
Zitat von ambi im Beitrag #2399https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-11/christian-lindner-ampel-aus-fdp-bundesregierung?freebie=aa0ba0d9
Wissing der einzige mit Gewissen in dem intriganten Haufen Lügner.
Cobra, überlesen Sie!
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Zitat von kafkaktus im Beitrag #2434und ich glaube schon, dass kein tempolimit in deutschland auch ein verkaufsargument in anderen ländern ist. denn wenn man nicht mal mehr in deutschland das tempo eines bmw ausfahren kann, dann würde natürlich auch die leistungsstärke dieser autos generell hinterfragt werden.
Nach der Logik müssten schnelle Autos ein deutsches Alleinstellungsmerkmal sein, was ja nicht weiter weg von der Realität sein könnte. Ferrari war noch nie auf ein Italien frei von Tempolimit angewiesen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von ambi im Beitrag #2399https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-11/christian-lindner-ampel-aus-fdp-bundesregierung?freebie=aa0ba0d9
Wissing der einzige mit Gewissen in dem intriganten Haufen Lügner.
Cobra, überlesen Sie!
Ja, das hatte ich schon gelesen. Die massiven Reaktionen freuen mich aber noch mehr :-) Seltsamerweise findet man bei der BILD nur eine ganz verdruckste Berichterstattung...
Was Wissing betrift: Das ist menschlich sicherlich aller Ehren wert, das war auch schon meine Meinung direkt nach dem Ampel-Aus. Nur ist er halt der Minister mit der schlechtesten Performance.
Zitat von kafkaktus im Beitrag #2434und ich glaube schon, dass kein tempolimit in deutschland auch ein verkaufsargument in anderen ländern ist. denn wenn man nicht mal mehr in deutschland das tempo eines bmw ausfahren kann, dann würde natürlich auch die leistungsstärke dieser autos generell hinterfragt werden.
Nach der Logik müssten schnelle Autos ein deutsches Alleinstellungsmerkmal sein, was ja nicht weiter weg von der Realität sein könnte. Ferrari war noch nie auf ein Italien frei von Tempolimit angewiesen.
naja ferrari und ähnliche luxusmarken sind ein nischenprodukt, das neben der geschwindigkeit noch andere verkaufsargumente hat. generell sind solche wagen völlig irrationale anschaffungen in meinen augen.
aus einem sz-artikel: "Das Beratungsunternehmen Kearney befragte im vergangenen Jahr weltweit 2500 Besitzer von Wagen der Premiumkategorie: Wofür stehen Autos aus Deutschland? Am häufigsten verbinden sie damit "Höchstgeschwindigkeit", gefolgt von "Autobahn". Der Tenor in den Interviews sei deutlich: "Ein Land, wo man so schnell fahren kann, wie man möchte, muss die besten Autos bauen.""
Wie bereits gesagt: Selbst wenn das so stimmt, haben wir das bereits jahrzehntelang gemacht. Der Ruf deutscher Autos wäre nicht ruiniert, wenn wir, wie jedes andere Land, ein Tempolimit hätten. Tatsächlich hat sich die deutsche Autoindustrie gerade ins Abseits geschossen, indem sie sich nicht auf die Veränderungen in der Welt eingestellt hat, obwohl dies über einen sehr langen Zeitraum absehbar war. Von einer Bundesregierung hätte man erwarten dürfen, dass sie die Zeichen der Zeit erkennt, anstatt dem hinterher zu rennen, was die Autoindustrie ihnen vorgibt.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
ZitatMerz würde beim Thema Vergewaltigung in der Ehe »heute anders abstimmen« Die Entscheidung hängt dem heutigen Unions-Kanzlerkandidaten bis heute nach: 1997 stimmte Friedrich Merz gegen die Aufnahme der Vergewaltigung in der Ehe ins Strafgesetzbuch. Nun hat er seinen Standpunkt revidiert. 30.11.2024, 12.13 Uhr
(…)
Vergewaltigung in der Ehe sei immer schon strafbar als Nötigung und als schwere Körperverletzung, so Merz. Er habe nie gegen die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe gestimmt, sondern für eine Widerspruchsklausel, die den Opfern die Möglichkeit gegeben hätte, eine Strafverfolgung zu verhindern. »Ich habe vor über 25 Jahren für eine solche Lösung gestimmt. Auch rund die Hälfte der Unionsfraktion hat das so gesehen wie ich. Andere haben es anders gesehen – und sie haben recht gehabt aus der Rückschau.«
Insbesondere den letzten Satz verbuche ich zu seinen Gunsten. Das hätte er schlechter machen können. Was das Ganze aber wieder entwertet ist der Zeitpunkt, der doch nahegelegt, dass es vornehmlich darum geht, ein besseres Bild in der Öffentlichkeit abzugeben. Hätte er seinen Irrtum öffentlich eingestanden, als er sich gerade für kein hohes Amt bewarb, wäre dies wesentlich glaubwürdiger ausgefallen. Trotzdem: immerhin.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.