Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #464 Der zweite Fall: historische Wiedergutmachung? Wtf? Stalin hat diese Leute bestimmt nicht umgesiedelt, weil er grade Lust drauf hatte. Und wenn, hätten die Russen diese historische Wiedergutmachung leisten müssen. Daß sie in Kasachstan Repressalien ausgesetzt waren, steht außer Frage (und weiß ich von Kollegen), aber nicht so, daß es da drüben die Hölle gewesen wäre (ebenso).
Gut, der Nationenbegriff wurde ja inzwischen blindwütig abgeschafft, aber es waren nunmal historisch gesehen Deutsche, genauso wie die Bürger der DDR Deutsche waren. Aber sicher bin ich jetzt rechts, huch.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #464 Und drittens: ich wäre auch für eine gerechtere Verteilung. Würden die Leute in Ungarn oder Polen wie Menschen behandelt, würden sie sicher auch lieber dort bleiben, anstatt noch tausend Kilometer mit dem Bus herzujuckeln.
Auf jeden Fall müssen wir uns entscheiden: Entweder wir lassen innerhalb der EU die Grenzen offen und sichern die Außengrenzen. Oder wir machen die nationalen Grenzen wieder zu. Alternativen sehe ich keine.
Da stellt sich mir aber schon die Frage, ob dieses Dublin-Abkommen für Länder wie Deutschland nicht sehr bequem ist. Im Grunde dürfte nur jemand in Deutschland Asyl beantragen, der es von Syrien über das Mittelmeer, den Atlantik und die Nordsee bis nach Bremerhaven oder so schafft? Regt sich da bei niemand das Gefühl, dass das nicht richtig ist?
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von LFB im Beitrag #467Auf jeden Fall müssen wir uns entscheiden: Entweder wir lassen innerhalb der EU die Grenzen offen und sichern die Außengrenzen. Oder wir machen die nationalen Grenzen wieder zu. Alternativen sehe ich keine.
Eine Alternative wäre schonmal, sich auf das Helfen zu konzentrieren, statt auf die Abwehr. Dieses ganze Chaos ist doch nur entstanden, weil nicht miteinander sondern gegeneinander gearbeitet wird. Dann wäre es als nächstes äußerst hilfreich, wenn sich ganz Europa auf einen Verteilungsschlüssel einigt, und dieser auch eingehalten wird. Dabei sehe ich durchaus Potenzial, dass Deutschland überproportional viele Flüchtlinge aufnimmt.
Und dann könnte man sich ja irgendwann auf eine vernünftige Nahostpolitik verständigen.
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Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #470Da stellt sich mir aber schon die Frage, ob dieses Dublin-Abkommen für Länder wie Deutschland nicht sehr bequem ist. Im Grunde dürfte nur jemand in Deutschland Asyl beantragen, der es von Syrien über das Mittelmeer, den Atlantik und die Nordsee bis nach Bremerhaven oder so schafft? Regt sich da bei niemand das Gefühl, dass das nicht richtig ist?
Natürlich ist das nicht richtig und es hätte eines legalen Aufnahmeinstrumentariums für Flüchtlinge nach Deutschland bedurft. Aber es war eben faktisch eine Gegenleistung für die Milliarden-Transfers in die EU-Mittelmeeranrainer aus Mittel- und Nordeuropa.
Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #470Da stellt sich mir aber schon die Frage, ob dieses Dublin-Abkommen für Länder wie Deutschland nicht sehr bequem ist. Im Grunde dürfte nur jemand in Deutschland Asyl beantragen, der es von Syrien über das Mittelmeer, den Atlantik und die Nordsee bis nach Bremerhaven oder so schafft? Regt sich da bei niemand das Gefühl, dass das nicht richtig ist?
die anzahl der asylanträge spricht jetzt nicht unbedingt dafür, dass es nur eine minderheit bis nach deutschland schafft. (die zahlen sind von 2014, aber das prinzip hat sich ja nicht nenneswert verändert.)
Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #470Da stellt sich mir aber schon die Frage, ob dieses Dublin-Abkommen für Länder wie Deutschland nicht sehr bequem ist. Im Grunde dürfte nur jemand in Deutschland Asyl beantragen, der es von Syrien über das Mittelmeer, den Atlantik und die Nordsee bis nach Bremerhaven oder so schafft? Regt sich da bei niemand das Gefühl, dass das nicht richtig ist?
die anzahl der asylanträge spricht jetzt nicht unbedingt dafür, dass es nur eine minderheit bis nach deutschland schafft. (die zahlen sind von 2014, aber das prinzip hat sich ja nicht nenneswert verändert.)
Das streite ich nicht ab. Mir ging es eigentlich eher darum, aufzuzeigen, dass die Politik eine bequeme Lösung gesucht hat, die ihnen jetzt aber um die Ohren fliegt. Ich weiß leider nicht, wie diejenigen, die bisher gekommen sind, eingestuft sind. Hat man da einfach ein Auge zugedrückt oder hat man gemäß Verteilungsschlüssel aufgenommen?
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #471 Und dann könnte man sich ja irgendwann auf eine vernünftige Nahostpolitik verständigen.
Der Blick auf die Fluchtursachen ist ja richtig und eine Ablehnung der derzeitigen Flüchtlingspolitik oder -nichtpolitik bedeutet ja keinesfalls, dass einem das Schicksal all dieser Länder und Menschen egal ist (ein Vorwurf, der ja gerne mal mitschwingt). Aber dieser gigantische überwiegend islamische Krisengürtel um Europa herum (und direkt dahinter befinden sich Länder wie Nigeria (180 Millionen Einwohner), Pakistan (190 Millionen) oder Afghanistan (30 Millionen)) wird auf Jahre fast jedem seiner Bewohner viele gute Gründe einer Flucht oder Emmigrierung nach Europa bieten, das werden wir mit der derzeitigen Politik und gutgemeinten Durchhalteparolen nicht stemmen können, das muss jedem klar sein.
Zwei Sachen beim schnellen Überfliegen aufgefallen:
Seehofer Rückgrat zu bescheinigen kann auch beim LFB nur ironisch gemeint sein? Der rückt ja inzwischen sogar von der dritten Flughafen-Startbahn ab. Das gefällt mir inhaltlich zwar, aber ein rückgratloserer Politiker existiert sicher nicht.
Und verstehe ich das richtig, Du willst Kriegsflüchtlinge nicht arbeiten lassen? 0_o Ich würde sie viel schneller arbeiten lassen. Bei unbesetzten Stellen sofort (alle anderen Flüchtlinge würde ich auch jeden Morgen antreten lassen. Auch Stellen, die es sonst nicht gäbe, können sie arbeiten und sich was dazuverdienen (Bauhof, Pflege, Krankenhaus, Landwirtschaft). Wer nicht mag, kann von mir aus abgeschoben werden.
Ich weiß, manche träumen von einem Einwanderungsrechr in der naiven Vorstellung, dass dann Millionen qualifizierter Menschen aus dem Westen Schlange stehen. Die gibt es aber gar nicht. Die Demographie wird noch ein Riesenproblem. Das ist kein Argument pro-Flüchtlingsaufnahme. Jeden jungen Menschen, der arbeitsfähig ist, sollten wir aber arbeiten lassen. Da fehlen Millionen von perspektivisch (das beantwortet nicht die Frage, ob wir gesellschaftlich mit den vielen muslimischen Flüchtlingen zurechtkommen).
Ich halte es für einen Irrglauben, LFB, dass wir die Menschen wirklich abschrecken können. Wir sind nun mal eines der attraktivsten Länder der Welt. Wenn wir unsere Stärke nicht aufgeben und zu einem totalitären Staat werden, werden wir es schwer haben, die Wanderungsbewegungen aufzuhalten. Mit Transitzonen wird das sich nicht ändern.
Während an den Grenzübergängen in Niederbayern "Chaos" herrscht, stehen sich in München die Helfer die Beine in den Bauch. Da darf man schon auch die Frage stellen, ob da eine Absicht dahintersteckt.
Von wem? Österreich hast die da tagelang ohne jede Vorankündigung an wechselnden Übergängen abgesetzt. Man braucht auch nicht für alles eine Verschwörungstheorie .
Zitat von faxefaxe im Beitrag #476Zwei Sachen beim schnellen Überfliegen aufgefallen:
Seehofer Rückgrat zu bescheinigen kann auch beim LFB nur ironisch gemeint sein? Der rückt ja inzwischen sogar von der dritten Flughafen-Startbahn ab. Das gefällt mir inhaltlich zwar, aber ein rückgratloserer Politiker existiert sicher nicht.
In dieser Sache beweist er für mich Rückgrat, denn er bleibt trotz massivem politischen und medialen Gegenwind stoisch bei seinem Standpunkt.
Und verstehe ich das richtig, Du willst Kriegsflüchtlinge nicht arbeiten lassen? 0_o Ich würde sie viel schneller arbeiten lassen. Bei unbesetzten Stellen sofort (alle anderen Flüchtlinge würde ich auch jeden Morgen antreten lassen. Auch Stellen, die es sonst nicht gäbe, können sie arbeiten und sich was dazuverdienen (Bauhof, Pflege, Krankenhaus, Landwirtschaft). Wer nicht mag, kann von mir aus abgeschoben werden. Ganz ehrlich, dann würde ich lieber eine feste Quote von Wirtschaftsflüchtlingen aus dem Balkan reinlassen (allerdings mit stark eingeschränktem Zugriff auf den Sozialstaat, Stichwort "Scheinselbstständigkeit") und in diesen Berufen arbeiten lassen, denn das ist dann eine Zuwanderung, die sich steuern lässt.
Ich weiß, manche träumen von einem Einwanderungsrechr in der naiven Vorstellung, dass dann Millionen qualifizierter Menschen aus dem Westen Schlange stehen. Die gibt es aber gar nicht. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt ja leider in vielen EU-Staaten bei annähernd 50%, dazu könnte man auch leicht junge Menschen aus Südamerika oder Fernost anwerben, da gibt es erfahrungsgemäß in beiden Fällen kaum Probleme bei der Integration. Die Demographie wird noch ein Riesenproblem. Das ist kein Argument pro-Flüchtlingsaufnahme. Jeden jungen Menschen, der arbeitsfähig ist, sollten wir aber arbeiten lassen. Da fehlen Millionen von perspektivisch (das beantwortet nicht die Frage, ob wir gesellschaftlich mit den vielen muslimischen Flüchtlingen zurechtkommen). Aber diese Frage müssen wir stellen und da bin ich bekanntermaßen sehr pessimistisch. Wobei, wenn das eben ganz klar Flüchtlinge bleiben, dann kommen wir damit klar, weil wir ja eine Handhabe haben, sie am Tag X wieder in ihre Heimatregion zurückzuführen, wenn dort wieder eine Perspektive gegeben ist (was ich aber z.B. für die Christen und Jesiden kritisch sehe).
Ich halte es für einen Irrglauben, LFB, dass wir die Menschen wirklich abschrecken können. Wir sind nun mal eines der attraktivsten Länder der Welt. Wenn wir unsere Stärke nicht aufgeben und zu einem totalitären Staat werden, werden wir es schwer haben, die Wanderungsbewegungen aufzuhalten. Mit Transitzonen wird das sich nicht ändern.
Und ich halte deine Ansicht, die ja einer Resignation gleichkommt, für einen Irrglauben. Es gab eindeutige politische Fehler (dass man z.B. die Bootsflüchtlinge im Mittelmeer nach der Rettung (die ja durch Feuerlegen an Bord etc. erzwungen wird) quasi unkontrolliert nach Mittel- und Nordeuropa weiterziehen ließ, dass man in Deutschland in den letzten 10 Jahren faktisch kaum noch abgeschoben hat, dass Merkel die Flüchtlinge aus Ungarn reingeholt hat) die zu dieser Magnetwirkung geführt haben. Fehler übrigens, auf die v.a. die sog. Rechtspopulisten hierzulande, aber auch viele europäische Regierungen (die britische fällt mir spontan ein) teilweise seit Jahren aufmerksam gemacht haben.
Ich war ja Montagabend in Wegscheid. Tief im Bayerischen Wald ist das, eisig kalt war es, 500 Flüchtlinge saßen auf der Straße, viele kleine Kinder dabei. Am Vorabend waren irgendwann 2000 durch die Grenze gebrochen. Da hättest Du die Wasserwerfer aufgefahren. Ich halte es da mit der Kanzlerin: "Das wäre nicht mehr mein Land."