Zitat von Ninja_Hagen im Beitrag #508Ich bin ein bisschen schockiert, wo hier bei vielen Rassismus anfängt. Bei "Neger sind dümmer als Arier"?
Ich bin schockiert, dass es immer noch Dogmatiker gibt, die jeden stark anderer Meinung in die Ideologieschublade stecken - und das nicht mal mehr begründen. Die Aussage finde ich dumm und verniedlicht Rassismus, wenn man alles darunter packt, was irgendwen Diskrimiert oder beleidigt (da wären wir noch eher bei Volksverhetzung als Vorwurf)
Zitat von Ninja_Hagen im Beitrag #508Ich bin ein bisschen schockiert, wo hier bei vielen Rassismus anfängt. Bei "Neger sind dümmer als Arier"?
Nein. Ist "ich habe das Gefühl, die derzeitige Asylpolitik wird der Lage nicht Herr, und Asylbewerber sollten nicht dauerhaft integriert, sondern nach Beendigung der Konflikte in den Herkunftsländern wieder in diese zurückgeschickt werden" Rassismus? Nochmal: Es ist nicht meine Position, aber Rassismus sieht für mich anders aus.
Die Folge davon übrigens ist, dass solche Diskussionen im Internet kaum noch stattfinden. Der LFB wird sich hier noch weniger äußern und wie fast überall im Internet können sich die, die einer Meinung sind, gegenseitig in dieser bestärken. Und damit ein noch engeres Weltbild bekommen.
Sowas ähnliches jedenfalls. Alle Syrer, alle Schwarzen, alle Frauen, alle Schwulen - das ist immer derselbe Mechanismus, egal, wie man das Kind nun nennen mag.
Es ist halt kein Rassismus, aber man kann die Begriffe ja fröhlich falsch verwenden und einfach jeden Rassisten nennen, dessen Meinung man nicht mag. Nach Eurer Definition ist das dann Rassismus.
ZitatManche verteidigen ihre oder die Pfründe hierzulande zB gegen jeden, der sie bedroht. Das muss nicht auf rassischen Vorurteilen beruhen.
Ja, aber das ist es doch schon: Sich von 1 Million zusätzlicher meist muslimischer Zuwanderer, die zu den ca. fünf Millionen bereits hier Lebenden hinzukommen, bedroht zu fühlen, ist Ausdruck rassistischen Ressentiments. Es mag kein Hass sein, sondern Angst, aber das macht erstmal keinen Unterschied, denn er wertet pauschal einen ganze Gruppe von Menschen ab und formuliert Unterschiede und Grenzen. Es bedroht ihn oder uns ja keiner aktiv. wer muss denn Angst vor diesen Menschen haben? Die Pauschalisierung ist: Die jetzt hierherkommen, sind eine Gefahr für die deutsche Gesellschaft, die wollen wir nicht haben. Ich wüsste nicht, was das Anderes sein sollte als Rassismus. Warum muss immer der Unterschied zu Moslems thematisiert werden, anstatt die Gemeinsamkeiten zu fördern?
Es ist aber vor allem der Mangel an Mitgefühl, der mich so abstößt. Was hat sich denn konkret durch die sog. "Flüchtlingskrise", die m.E eher eine europäische Verwaltungskrise ist, für jeden von uns verändert - außer den Fernsehnachrichten und Internetdiskussionen? Wenn man nicht gerade aktiv bei der Flüchtlingshilfe arbeitet und daher vermutlich inzwischen am Ende seiner Kräfte ist, dürfte die einzige Veränderung doch vermutlich sein, dass die Bahnhöfe/Züge noch überfüllter sind als früher oder dass, worst case, Kinder zum Schulsport nicht mehr in die Halle können, sondern irgendwoanders hin müssen. Deshalb regt mich dieser Reflex, seine "Pfründe" verteidigen zu müssen gegen wasauchimmer, auch so wahnsinnig auf. Als würde einem das Haus zur Flüchtlingsunterkünft weggepfändet oder der Fernseher abgenommen.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
"Rassismus ist eine Ideologie, die „Rasse“ in der biologistischen Bedeutung als grundsätzlichen bestimmenden Faktor menschlicher Fähigkeiten und Eigenschaften deutet."
Zitat von faxefaxe im Beitrag #513Die Folge davon übrigens ist, dass solche Diskussionen im Internet kaum noch stattfinden. Der LFB wird sich hier noch weniger äußern und wie fast überall im Internet können sich die, die einer Meinung sind, gegenseitig in dieser bestärken. Und damit ein noch engeres Weltbild bekommen.
Für mich ist es rassistisch, Flüchtlingen zu unterstellen sie würde ihre eigenen Boote anzünden und Moslems den Integrationswillen abzusprechen. Bei anderen geht Rassismus halt erst beim Kopfvermessen los.
Wikipedia reicht leider nicht aus, um die Definition von Rassismus zu formulieren. Es gibt nämlich neben der klassischen Definition, der "rassisch" begründeten Diskriminierung, auch schon lange andere brauchbare:
«Rassismus umfasst Ideologien und Praxisformen auf der Basis der Konstruktion von Menschengruppen als Abstammungs- und Herkunftsgemeinschaften, denen kollektive Merkmale zugeschrieben werden, die implizit oder explizit bewertet und als nicht oder nur schwer veränderbar interpretiert werden.» (Johannes Zerger, Was ist Rassismus?, Göttingen 1997, S.81). oder auch: «Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen.» (Albert Memmi, Rassismus, Frankfurt a.M. 1987, S.164)
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Zitat von Reverend im Beitrag #517 Ja, aber das ist es doch schon: Sich von 1 Million zusätzlicher meist muslimischer Zuwanderer, die zu den ca. fünf Millionen bereits hier Lebenden hinzukommen, bedroht zu fühlen, ist Ausdruck rassistischen Ressentiments.
nein, ist es eben nicht. wenn man nachts die straße langgeht, und sieht in dem entgegenkommenden dunkelhäutigen mann eine potentielle bedrohung: das wäre rassismus (und ich bin mir ziemlich sicher, dass dem einen oder anderen gutmeinenden diskussionsteilnehmer unter uns dies als unwillkürliche regung nicht einmal fremd ist). wenn man große angst vor kultureller überfremdung hat, nennt man das gemeinhin xenophobie. dass die schnittmenge nicht gering ist, versteht sich von selbst. umso wichtiger ist es, den unterschied zu kennen und zu würdigen, wenn man die diskussion nicht ausschließlich in seinem eigenen saft, schulterklopfend auf der guten seite der macht führen will.
€: in denselben kreisen, die den xenophoben bürger gern des rassismus zeihen, findet sich in meiner heimatstadt übrigens ein großer anteil an leuten, die den unkontrollierten zuzug südwestdeutscher mitbürger als große bedrohung für den sozialen frieden betrachten. rassisten?