tenno, LFB macht doch gar kein Geheimnis daraus, dass er Rassist ist ("Das ist nicht mehr mein Land"). Er will hier offensichtlich keine Muslime haben, weil er ihnen unterstellt, sich nicht integrieren zu wollen / zu können. So wie Pegida oder Orban Muslime nicht bei sich haben wollen. Des weiteren streut LFB hier so perfide Sprüche ein wie "Flüchtlinge haben ihr Boot angezündet, um gerettet zu werden". Geht's noch? Und die 3300 in diesem Jahr im Mittelmeer Ertrunkenen haben sicher auch ihre eigenen Boote angezündet, nur um gerettet zu werden? Das hat dann aber blöderweise nicht geklappt - dumm gelaufen, oder wie? Es ist mir unverständlich, wie man sowas tolerieren kann.
Und ich sage ja auch nicht, dass es einfache Lösungen gäbe. Natürlich musst du das Problem gesamteuropäisch lösen, und es können nicht nur Deutschland, Österreich, Frankreich, Belgien und Schweden 90% der Flüchtlinge aufnehmen. Solange diese Lösung aber nicht gefunden wird, weil viele europäische Länder Regierungen haben, die den rassistischen Ressentiments ihrer Wählerschaft Folge leisten, haben wir (und jetzt meine ich wirklich mal "wir" im Sinne von: die deutsche Gesellschaft, die auch alle Zugewanderten miteinschließt), die Pflicht, uns um diese Menschen ordentlich zu kümmern und das Ganze so zu managen, wie eben auch die Fußball-WM mit Millionen Besuchern aus aller Welt gemanagt werden konnte. Oder wie man in Hamburg auch 100.000 Olympiafunktionäre unterbekommen möchte, jetzt aber angeblich mit 30.000 Flüchtlingen überfordert ist und die Nothilfe türkischen Muttis und der linken Szene überlässt.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Zitatim spiegel stand neulich sinngemäß der gedanke, dass die zehn jahre merkel-biedermeier ein schuss ins knie für sie bedeuten könnten, weil sie die diskussionskultur nachhaltig beschädigt haben. ich pflichte bei.
Auch hier muss ich leider widersprechen: Zumindest im Introforum ging es, vor allem zwischen 2001 und 2002, in der Folge von 9/11 und dem Afghanistan- und dann Irakkrieg, sehr rauh zu mit heftigen politischen Auseinandersetzungen auf stark persönlicher Ebene - da war Merkel noch lange nicht Kanzlerin.
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Zitat von Reverend im Beitrag #492OK Leute, wenn ihr den buddhistischen Gleichmut habt, LFBs rassistische Positionen im Sinne des Forumsfriedens und der Weihnachtswichtelei einfach so als Meinungsäußerung stehen zu lassen und vielleicht nur offline mit dem Kopf zu schütteln, ist das ja eure Sache.
Das hat mit Gleichmut nichts zu tun und auch nichts mit Forenfrieden oder Weihnachtswichtelei. Wenn du anderen Rassismus vorwirfst, wäre es schön, wenn du die scheinbar rassistischen Aussagen/Passagen klar benennst, dann kann man entscheiden, ob du mit dem Vorwurf recht hast oder nicht und entsprechend vorgehen. Rassismus hat hier nichts zu suchen.
Zitat von Reverend im Beitrag #492 Ich finde es erschütternd und zum Kotzen, angesichts des Elends, das nun mal auch dank deutscher Außen- und Wirtschaftspolitik jetzt in Mitteleuropa angekommen ist anstelle von den fernen Lampedusa oder Lesbos, so überhaupt keine Empathie aufzubringen, im Gegenteil: sich nur zu erregen / zu fürchten über die hohe Zahl von Moslems, die jetzt nach Deutschland kommen, und entsprechend einfach nur alles dafür tun zu wollen, dass sie möglichst weit weg bleiben (und dort verelenden oder sogar verrecken, egal) oder sie eben schnell wieder "zurückzuführen", damit man auch bloß nichts vom eigenen Wohlstand abgeben muss.
Zitat von Reverend im Beitrag #496tenno, LFB macht doch gar kein Geheimnis daraus, dass er Rassist ist ("Das ist nicht mehr mein Land").
Ich würde mich freuen, wenn jetzt erstmal von allen Seiten zwei- bis dreimal ruhig durchgeatmet würde. Die Aussage "Das ist nicht mehr mein Land" bezog sich hier mE nicht auf die Anwesenheit von Moslems innerhalb deutscher Staatsgrenzen, sondern um die vom LFB so wahrgenommene Aufgabe einer koordinierten Asylpolitik. Das kann man anders sehen (tu ich), man kann Schnittmengen zur rechtspopulistischen Gedankenwelt sehen (tu ich), man sollte aber vorsichtig sein, daraus einen Rassismusvorwurf zu bauen. Und dann nicht nur dem so Betitelten ans Bein zu pissen (einen schwereren Vorwurf kann es für mich in einer politischen Diskussion nicht geben), sondern auch gleich noch allen drumherum, die die eigene Maximalposition nicht teilen. Da würde ich mich über mehr Besonnenheit freuen.
Davon unberührt liege ich inhaltlich eigentlich komplett auf Faxes Linie. Die Flüchtlinge sind da, das Problem ist teilweise hausgemacht (ich weiß, ewiges Aufrechnen von Kolonialvergangenheit und verfehlter Nahostpolitik nervt, aber bei der Ursachensuche kommt da eben nicht drum herum). Es muss jetzt ein Konzept her, damit umzugehen. Dass das Konzept nicht vorliegt, ist das Ergebnis einer mindestens kurzsichtigen Politik, teilweise würde ich sogar Absicht unterstellen (z.B. Rückbau von Asylbewerberunterkünften in Bayern). Jahrelang hat sich die deutsche Bundesregierung mit dem Dublin-Abkommen einen schlanken Fuß gemacht und das Problem an die Mittelmeerstaaten abgeschoben, erst seitdem die kapituliert haben, kommt man um eine Beschäftigung mit der Problematik nicht mehr herum. Und es stimmt aus meiner Sicht gleichermaßen, dass langfristig das derzeitige System nicht funktioniert, wir aber mittelfristig keineswegs überfordert sind. Es fehlt vielerorts einfach der Wille. Was unerträglich ist, ist das populistische Getröte, das meint, man könne Flüchtlinge durch das Umstellen auf Sachleistungen abschrecken, durch konsequentes Abschieben, durch Wasserwerfer an Grenzen. Wer in Nordafrika in eine Nussschale steigt, der hat andere Probleme als die Frage, ob er seine Suppe mit Geld- oder Wertscheinen bezahlt.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Zitat von Reverend im Beitrag #492OK Leute, wenn ihr den buddhistischen Gleichmut habt, LFBs rassistische Positionen im Sinne des Forumsfriedens und der Weihnachtswichtelei einfach so als Meinungsäußerung stehen zu lassen und vielleicht nur offline mit dem Kopf zu schütteln, ist das ja eure Sache.
Mich schockiert das ebenfalls etwas. Aber a) hab ich selbst auch keine Lust mehr, mit Rechtskonservativen zu diskutieren und b) wissen wir nicht, wie viele Leute das im Vorgängerforum schon versucht haben.
Zitat von Reverend im Beitrag #496tenno, LFB macht doch gar kein Geheimnis daraus, dass er Rassist ist ("Das ist nicht mehr mein Land"). Er will hier offensichtlich keine Muslime haben, weil er ihnen unterstellt, sich nicht integrieren zu wollen / zu können.
eben. es geht ihm nicht um die rasse, sondern um die unterschiedlichen kulturen. kann man scheiße finden, ist aber kein rassismus. sowenig wie die afd von vornherein voller nazis war (allerdings anscheinend durchaus auf dem weg dorthin). mit solchen breitseiten leistet man der eigenen argumentation einen bärendienst.
dies übrigens auch gleich zum thema diskussionskultur - rauh hergehen darf es für mich durchaus, aber man muss dabei schon abwägen können, ob der gegner noch im ring steht, oder außerhalb der seile im braunen schlamm. ich bin in diesem punkt ziemlich empfindlich, was auch der grund dafür ist, dass ich mich in gewissen kreisen meiner politischen sozialisation nur noch sehr ungern bewege.
Zitat von Reverend im Beitrag #492OK Leute, wenn ihr den buddhistischen Gleichmut habt, LFBs rassistische Positionen im Sinne des Forumsfriedens und der Weihnachtswichtelei einfach so als Meinungsäußerung stehen zu lassen und vielleicht nur offline mit dem Kopf zu schütteln, ist das ja eure Sache.
Mich schockiert das ebenfalls etwas. Aber a) hab ich selbst auch keine Lust mehr, mit Rechtskonservativen zu diskutieren und b) wissen wir nicht, wie viele Leute das im Vorgängerforum schon versucht haben.
Mit wem man diskutieren möchte, ist natürlich jedem selbst überlassen. Der LFB steht (wie er ja auch selber anmerkt) mit seiner Position innerhalb dieses Forums ziemlich allein auf weiter Flur (was an sich erstmal nichts bedeuten muss, bei Wirtschaftsdiskussionen ging mir das auch schon mehr als einmal so), hat dafür auch immer mal wieder Gegenwind bekommen. Mir gefallen seine Aussagen, die ich ebenfalls als rechtskonservativ bezeichnen würde, auch nicht wirklich (zumal ich das Gefühl habe, dass das "rechts-" eine relativ neue Errungenschaft ist), aber für mich gehört das noch zu dem Spektrum, das eine Gemeinschaft aushalten muss. Wie oben schon angemerkt, kann ich mit dem Rassismusvorwurf hier inhaltlich wenig anfangen, und überhaupt: Das ist für mich ultima ratio, da wäre ich immer sehr vorsichtig. Hinter eine solche Position kommt man nur noch schwer zurück.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Unsere Afghanin würde ich sofort in LFBs großem Haus unterbringen (in der Pampa wohnt sie eh schon), ich sehe da keine Gefahr für Leib und Leben, sondern bin sicher, dass er ihr jeden Tag Semmeln vom Dorfladen mitbringen würde.
ZitatIch würde mich freuen, wenn jetzt erstmal von allen Seiten zwei- bis dreimal ruhig durchgeatmet würde. Die Aussage "Das ist nicht mehr mein Land" bezog sich hier mE nicht auf die Anwesenheit von Moslems innerhalb deutscher Staatsgrenzen, sondern um die vom LFB so wahrgenommene Aufgabe einer koordinierten Asylpolitik. Das kann man anders sehen (tu ich), man kann Schnittmengen zur rechtspopulistischen Gedankenwelt sehen (tu ich), man sollte aber vorsichtig sein, daraus einen Rassismusvorwurf zu bauen. Und dann nicht nur dem so Betitelten ans Bein zu pissen (einen schwereren Vorwurf kann es für mich in einer politischen Diskussion nicht geben), sondern auch gleich noch allen drumherum, die die eigene Maximalposition nicht teilen. Da würde ich mich über mehr Besonnenheit freuen.
Ok, akzeptiert. Ich hättte diesen Begriff auch nicht nach seinem ersten, zweiten oder dritten Posting verwendet, die mir auch schon negativ aufgefallen sind. Aber nach dem siebten oder achten, der eben dann immer krassere Positionen hervorbrachte (Rettungsboot anzünden, nicht arbeiten lassen, sondern schnell "zurückführen" etc), die sich maximal in der Eloquenz von Pegida unterscheiden, würde mir aber auch keine andere Verkürzung mehr einfallen. Dass ich aber auch anderen zunahe getreten sei, wäre mir neu und war, wenn es denn so empfunden wird, gewiss nicht meine Absicht.
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Ist ok, reverend. Dennoch würde ich mich dafür interessieren, woran Du den Rassismus-Vorwurf festmachst. Ich teile ja die Ansichten auch nicht. Aber nicht jeder, der hier keine Flüchtlinge haben will, ist ein Rassist. Manche verteidigen ihre oder die Pfründe hierzulande zB gegen jeden, der sie bedroht. Das muss nicht auf rassischen Vorurteilen beruhen.
Zitat von Reverend im Beitrag #504Ok, akzeptiert. Ich hättte diesen Begriff auch nicht nach seinem ersten, zweiten oder dritten Posting verwendet, die mir auch schon negativ aufgefallen sind. Aber nach dem siebten oder achten, der eben dann immer krassere Positionen hervorbrachte (Rettungsboot anzünden, nicht arbeiten lassen, sondern schnell "zurückführen" etc), die sich maximal in der Eloquenz von Pegida unterscheiden, würde mir aber auch keine andere Verkürzung mehr einfallen. Dass ich aber auch anderen zunahe getreten sei, wäre mir neu und war, wenn es denn so empfunden wird, gewiss nicht meine Absicht.
Den Hinweis, wir würden im Geiste von Forumsfrieden und Wichtelei Rassisten unter uns dulden, würde ich mir schon als Vorwurf zu Herzen nehmen. Schön, wenn es nicht so gedacht war. Der Hinweis auf angezündete Rettungsboote ist in meinen Augen zynisch, weil er - selbst wenn das in Einzelfällen zutreffen sollte, und Idioten gibt es nun wirklich allerorten - mit Verweis auf Einzelfälle nichts zur Lösung eines komplexen Problems beiträgt. Ob man versucht, Kriegsflüchtlinge dauerhaft in unsere Gesellschaft zu integrieren, oder ob man eine sichere Verwahrung bis zum Zeitpunkt der Lösung der heimischen Konflikte anstrebt, ist eine ideologische Frage, für mich aber kein Ausweis von Rassismus, wenn man Option B präferiert.
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