Absolut. Wieviel Anschläge gab es von der RAF? 10?
Und es wird noch viel zu sehr argumentiert "wenn wir noch mehr Flüchtlinge reinlassen, bekommen die nur Auftrieb". Übelstes Appeasement. Der rechte Terror ist ein Problem an sich. Den wird man nicht los, in dem man den Forderungen nachgibt.
Eben, das Gegenteil ist der Fall- je mehr man dem rechten Pegida und AfD Mob nachgibt, desto mehr können sich die Gewalttäter als "Vollstrecker des Volkswillens" fühlen. Gerade darin sehe ich die Problematik in jeder Forderung nach Verschärfung des Asylrechts (z.B. die unsinnige, unwürdige, bürokratische und bevormundenden Umstellung auf Sachleistungen) und in jeder Nachgiebigkeit gegenüber xenophobem und rassistischem Gedankengut und ja, die 90er waren ein äußerst negatives Beispiel diesbezüglich.
Ich stimme Dir da in vielem zu. Verstehe aber nicht, warum die Umstellung auf Sachleistungen dem Rechtsradikalimus Auftrieb geben soll. Das halte ich für kein Drama bei Flpchtlingen, die absehbar nur kurz hier sind. Und nur da ist es ja verfassungsrechtlich möglich. Wir wollen ja, dass Leute hierher kommen, die fliehen. Nicht, weil sich auch ein kurzer Aufenthalt lohnt. Da empfehle ich das sehr sachliche Interview im Spiegel heute.
Wie einem das mehr Angst machen kann als Brandanschläge ist mir ein Rätsel. Aber ich habe zum Thema Daten auch eher ein amerikanisches Verhältnis. Ich profitiere da oft von, kann aber wenig Nachteile praktisch erkennen, solange wir kein totalitärer Staat werden.
Mir ist aufgefallen, dass man meinen Satz in dem Zusammenhang falsch verstehen kann und ist deshalb editiert. Ich wollte mich nicht mit dem "eher", auf das Flüchtlingsthema beziehen.
ich glaube, man neigt dazu, einzelne Bedrohungsszenarien überzubewerten oder besonders stark zu gewichten. Die einen die Angst vor dem Terror, die anderen die Angst vor dem Datenmissbrauch. Beide Sorgen sind auf ihre Art berechtigt. Man muss halt das Maß finden.
Aber viele Untergangs- oder Totalitarismusszenarien sind - seit ich sie beobachten kann - oft nicht eingetroffen. Weder der Atomkrieg, noch das Waldsterben, kein islamistischer Terror bei uns, kein anarchistisches Chaos etc pp.
Zitat von tenno im Beitrag #539 damit hab ich auch nicht den LFB gemeint. diesen kenn ich nun schon eine weile, und seit einigen forentreffen auch persönlich, und habe ihn als jemanden kennengelernt, mit dem man ungeachtet sehr unterschiedlicher politischer standpunkte ausgesprochen differenziert über ebenjene diskutieren kann. es gibt sicherlich einige schlagworte, die auf ihn zutreffen, aber "rassist" fiele mir sicherlich mit als letztes ein.
Wollte ich auch nochmal bestätigen. Nur, weil ich manchmal jemanden an die Wand klatschen könnte, bedeutet dies nicht, daß ich denjenigen für ein Komplettarschloch halte.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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