Zitat von Reverend im Beitrag #540@tenno: Ich kann LFB nur messen an dem, was er hier schreibt. Ihr kennt ihn teilweise persönlich und mögt daher einen anderen Eindruck von ihm haben als ich. Das ändert aber auch nicht das, was er hier geschrieben hat und das meiner Meinung nach z.T. inakzeptabel ist und heftigen Widerspruch erforderlich macht. Ich habe auch nichts dagegen, auf Grundlage dessen, was ich hier schreibe, als "Klugscheißer" oder "Linksradikaler" bezeichnet zu werden. Beides mag kein komplettes Persönlichkeitsbild malen, aber eben sicher auch nicht vollkommen falsch sein.
das ist nachvollziehbar. allerdings ziehe ich manche begriffe nicht so schnell aus dem halfter wie andere; "klugscheißer" geht okay (ist mir gegenüber auch schon standard ), "linksradikaler" war ich auch schon, übrigens nahezu zeitgleich mit "systemimmanent" und "scheißbürgerlich". ich hab nur (sowohl aus früheren erfahrungen resultierend, als auch aktuell aufgrund zunehmender diskursverbohrtheit im RL) eine ziemliche allergie gegen die großen keulen entwickelt. und ausserdem sorge ich mich, dass die weltanschaulichen lager irgendwann nur noch in ihren ecken sitzen, sich selbst auf die schulter klopfen, und einander argumentativ nur noch dissen, bis sie von scharlatanen wie ulfkotte und jebsen abgeholt werden.
Zitat von Ninja_Hagen im Beitrag #526Und ob ihr es nun Rassismus nennt oder zwischen dieser und jener Diskriminierung unterscheiden wollt, dann bleiben LFBs Aussagen doch immernoch diskriminierend und sie werden durch eine andere Benennung nicht besser.
Eure grundsätzlich berechtigte Kritik an LFBs Positionen würde durch diese andere Benennung aber deutlich besser.
Ich will jetzt nicht nur wiederkäuen, was faxe, tenno und Berthold schon sehr gut ausgedrückt haben. Aber es macht eben doch einen Unterschied, ob ich jemandes kulturelle Ansichten (ob real existent oder imaginiert) in großer Zahl für sozial zersetzend halte, angeborenen Alkoholismus an seiner Nasenform ablesen will, oder einen Menschen wegen seiner Herkunft oder Hautfarbe an einem Baum aufknüpfe. Und selbst wenn all diese Vorwürfe unberechtigt sind. Diese Unterschiede und die Folgen ihrer Gleichmachung nicht zu sehen, finde ich problematisch.
Der Griff an die eigene Nase, den tenno mit seiner Erwähnung der rassistischen Tendenzen ja schon aufgebracht hat und dem ja nicht mal der Reverend gänzlich entsagen kann, mag manchmal hilfreich sein. Tief verwurzelte Emotionen mögen bei vielen Menschen zumindest ein bisschen rassistisch veranlagt sein. Das zeigen ja diverse Studien zu dem Thema, bei denen auch kognitiv völlig antirassistisch eingestellte Menschen in die Falle tappe. Für mich sollte man sich da immer fragen: Was löse ich beim vermeindlichen Rassisten und bei der Umgebung mit dieser Anschuldigung aus? Und ist das dann wirklich gerechtfertigt? Und sollte ich vielleicht davon absehen, "Verkürzungen" zu suchen, bevor ich anderen vorwerfe, sie würden rassistisch verkürzen. Was natürlich noch lange nicht heißen muss, dass solche Emotionen Positionen wie denen des LFB zugrunde liegen müssen.
Ich würde mir jetzt allerdings schon auch noch wünschen, dass ihr als alteingesessene Express-Foristen LFBs öffentlich geäußerte Ansichten, die ihr ja offenbar fast allesamt wenn halt nicht unbedingt für rassistisch, aber ebenfalls mindestens für problematisch, diskriminierend oder vielleicht auch "nur" rechtskonservativ haltet und entsprechend ablehnt, ebenso eloquent und feinfühlig auseinandernehmt wie meine Verwendung des Begriffs "Rassist".
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Zitat von faxefaxe im Beitrag #532Schau Dir die Vorstädte in Frankreich an. So kann es enden.
Da müsste man mal untersuchen, inwieweit das dem mangelnden Willen (der Bevölklerung) oder auch dem Unvermögen (der Politiker) zuzuschreiben ist, Menschen die einwandern zu integrieren.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von Quork im Beitrag #544Abgesehen vom Begriff "Rassist" hast du das eigentlich so schlecht gar nicht gemacht.
Danke, Papa! Ich möchte übrigens auch trotz eurer Einwände gerne bei diesem Begriff bleiben.
Das kannst du gerne machen, das Problem wird sein, dass du dann eher über den Begriff als über das Thema diskutierst. Vermute ich einfach mal.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Schade. Damit hast du dann aber vielleicht auch deinen Grund gefunden, warum es einigen so schwer fällt, dir zur Seite zu springen, wie du es dir wünschst.
Das glaube ich ja auch! Ich sage damit nur, dass es auch schiefgehen kann. Warnungen, dass das bei uns der soziale Frieden gefährdet ist,d berechtigt. Nur kann man daraus folgern, dass keine Flüchtlinge rein sollen. Oder dass man sie besser integriert. (Bezog sich iben auf die Vorstädte)
Zitat von faxefaxe im Beitrag #551Das glaube ich ja auch! Ich sage damit nur, dass es auch schiefgehen kann. Warnungen, dass das bei uns der soziale Frieden gefährdet ist,d berechtigt. Nur kann man daraus folgern, dass keine Flüchtlinge rein sollen. Oder dass man sie besser integriert. (Bezog sich iben auf die Vorstädte)
Es gibt auch noch eine dritte Variante. Man kann die Flüchtliche integrieren wollen, aber auch akzeptieren, dass das nicht bei allen möglich ist und zu Problemen führen kann. Aber eben auch zuallererst in den Vordergrund stellen, dass es absolute Menschenpflicht ist, Leuten zu helfen, die aus Angst um ihr Leben auf der Flucht sind. Und das erst recht, wenn man sich als Christ bezeichnet. Was den sozialen Frieden betrifft: Da sollte man durchaus auch mal die Variante beleuchten, dass diejenigen, die ein Problem mit den Flüchtlingen haben, das Problem sind. Und nicht die Flüchtlinge.
Ich bin da komplett bei Dir. Ich will die Flüchtlinge in weiter großer Zahl reinlassen und 500 Anschläge, viele davon Mordanschläge machen mir bislang mehr Angst. Aber es wäre für alle Beteiligten schade, wenn wir die Integration nicht besser hinkriegen als die Franzosen.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #554Ich will die Flüchtlinge in weiter großer Zahl reinlassen und 500 Anschläge, viele davon Mordanschläge machen mir bislang mehr Angst.
Das ist ja das Thema, das ich im "Rechten Terror" Thread anschneide. Ich bin der Meinung, dass das Land auf einem ganz gefährlichem Weg ist. Rechte Eiferer verüben Anschläge nicht nur auf Sachen wie Flüchtlingsunterkünfte, sondern mittlerweile auch auf Menschen, die Flüchtlingen helfen oder sich gegen Rechte aussprechen. Und das wird immer noch eher achselzuckend hingenommen. Aber am Ende ist das nichts anderes als ganz bewusster Terror, um Andersdenkende einzuschüchtern. Wenn der Staat hier nicht bald ganz entschieden eingreift - und da geht es sogar auf Oberbürgermeisterebene immer noch mehr in Richtung Beschwichtigung - werden wir hier bald eine Spirale der Gewalteskalation erleben.