Wie arrogant ist es eigentlich, anderen Arroganz und Selbstüberhöhung vorzuwerfen? Ist das nicht auch eine Art von Diffamierung?
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Ich hätte mir gewünscht, dass die Reporterin darum gebeten hätte, diese diffusen Ängste und Behauptungen mit konkreten Beispielen zu untermauern. Da wäre mit Sicherheit nichts gekommen.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von LFB im Beitrag #735Lustig und eigentlich doch traurig. Selbst wenn man unter der - sorry - ideologischen Käseglocke selbstkritisch sein möchte, erkennt man nicht die Arroganz und Selbstüberhöhung der Behauptung, alle sich dem Zeitgeist und seinen gefährlichen Luftschlössern widersetzenden seien “abgehängt“, “dumm“, von irrationalen Ängsten, Abstiegssorgen oder schweren charakterlichen Defiziten geprägt. Man braucht ja gar nicht erst anfangen zu diskutieren, solange diese Diffamierungen nicht endlich unterbleiben. Spread the message, ihr Guten.
nun, an vertretern, bei denen sich die genannten attribute geradezu anbieten, mangelt es ja weiss gott nicht. wer ernsthaft einem björn höcke applaudiert, den kann ich nicht ohne zu heucheln für voll nehmen - auch auf die gefahr hin, dafür als arrogant empfunden zu werden.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von LFB im Beitrag #735Lustig und eigentlich doch traurig. Selbst wenn man unter der - sorry - ideologischen Käseglocke selbstkritisch sein möchte, erkennt man nicht die Arroganz und Selbstüberhöhung der Behauptung, alle sich dem Zeitgeist und seinen gefährlichen Luftschlössern widersetzenden seien “abgehängt“, “dumm“, von irrationalen Ängsten, Abstiegssorgen oder schweren charakterlichen Defiziten geprägt. Man braucht ja gar nicht erst anfangen zu diskutieren, solange diese Diffamierungen nicht endlich unterbleiben. Spread the message, ihr Guten.
Die "Abgehängten" bekommen doch von denen, die sich den linken Zeitgeist zusammenspinnen (Stichwort Kulturmarxismus, dieses saudumme Schlagwort) den einfachen Grund für ihre Misere schnell geliefert. Dabei gibt es weitaus stichhaltigere Gründe, die einen solchen Zeitgeist auf allen Ebenen eher mal notwendig machen würde. Ich finde es übrigens auch arrogant, wie einfach die Unterschicht, besonders von links, als "dumm" abgestempelt wird. Sie wird aber eben auch nach Strich und Faden verarscht, daher auch die Ängste, die in der Tat irrational sind.
Zitat von Ninja_Hagen im Beitrag #739Ich finde es übrigens auch arrogant, wie einfach die Unterschicht, besonders von links, als "dumm" abgestempelt wird. Sie wird aber eben auch nach Strich und Faden verarscht, daher auch die Ängste, die in der Tat irrational sind.
zum verarschen gehören mindestens zwei. grundsätzlich richten sich die angstmacher an alle, es verfängt sich bloss nicht bei allen. allerdings macht man es sich zu einfach, wenn man das ganze auf einen unterschichtenproblem reduziert. die afd verzeichnet tatsächlich zulauf von allen seiten, wennauch sicherlich überproportional von seiten der schlechter ausgebildeten.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Dass die AfD nicht so erfolgreich wäre, wenn es nicht den massiven Abbau des Sozialstaats ab Ende der 90er gegeben hätte (s. auch die Verluste der Sozialisten in Frankreich oder Labour in UK zugunsten der rechten Parteien), mag zwar stimmen, aber es ist doch lange nachgewiesen, dass es nicht nur die sozial Abgehängten sind, die diese Partei wählen. Es sind im Gegenteil ja auch zu großen Teilen das sich aus irgendwelchen Gründen im so wahrgenommenen "Zeitgeist" nicht mehr wohl fühlende Bürgertum (LFB scheint da ein gutes Beispiel zu sein), die überall nur noch Ausländer, Feministinnen und Linke wahrnehmen und Angst vor der Globalisierung haben und davor, dass ihnen etwas weggenommen wird - obwohl es ihnen materiell an nichts fehlt. Das zeigt auch der SZ-Kommentar. Klar, die Renten sind lange nicht mehr sischer - aber das gilt ja für uns alle, ich käme trotzdem nicht auf die Idee, die Ausländer wegjagen zu wollen. Bin schon dafür, dass man sich mit diesen diffusen Ängsten auseinandersetzen muss (auch wenn ich nicht weiß, wie), aber dass es definitiv falsch ist, auf die rassistische Karte zu setzen und den Sündenbock "Flüchtling" immer und immer wieder als Kern des Problems zu bestimmen, wie es die CDU tut ("Die Zahlen gehen ja bereits spürbar zurück!", V. Kauder), zeigt doch jedes Wahlergebnis aufs Neue. Dass die das nicht checken, checke ich nicht.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Konkretes Beispiel: Mein Schwiegervater (klassischer Bildungsbürger, alter FDP-Wähler, hat mehr als genug Besitz und Geld) hatte vor knapp einem Jahr tatsächlich Angst, dass ihn der Staat zwingen würde, Flüchtlinge bei sich zuhause aufzunehmen. ZWINGEN! Und er hat auch tatsächlich eine Schusswaffe im Haus, mit der er sich gegen mögliche muslimische Horden zur Not glaubt, verteidigen zu können. Das ist komplett irrational. Was sagt man dem? Bin auch sicher, dass der AfD wählt. Eine Partei, die nichts für ihn verbessern würde. Es geht einfach nur um ein Gefühl der Hilflosigkeit - bei Rentnern scheint die mir besonders ausgeprägt (s. die Bilder vom AfD-Parteitag).
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
"Das Narrativ, AfD-Wähler seien überwiegend Arbeitslose, unterstellt obendrein, es gäbe eine Kausalität zwischen Armut und Arschloch sein." (Mario Sixtus)
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Es versteht sich übrigens von selbst, dass ich nicht der Meinung bin, dass diese Ängste ausschließlich ein Problem der Unterschicht sind, für den Fall, dass ich mich hier missverständlich ausgedrückt haben sollte.
"Mecklenburg-Vorpommern hat viel geleistet in den Jahren nach der Vereinigung. Das Land hat die De-Industrialisierung – insbesondere den Niedergang der Werften – verkraftet und den Übergang zu einer Dienstleistungswirtschaft geschafft, die auf Bereiche wie Tourismus, Altenpflege, Wissenschaft setzt. Zuwanderung und Flüchtlinge sind im Alltag der meisten Menschen kein Thema. So zu tun, als hätten die Menschen „berechtigte Sorgen“, die man „ernst nehmen“ müsse, ist falsch. In Calais etwa sind Flüchtlinge ein Problem, wie auf Kos und Lampedusa. Nicht in Schwerin oder Rostock oder auf Hiddensee. Das muss man den Leuten erklären." http://starke-meinungen.de/blog/2016/09/...ne-katastrophe/
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Rich people paying rich people to tell middle class to blame the poor.
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
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