Ich hätte es auch lustig gefunden, wenn F***en-Fritz Vorsitzender geworden wäre, aber nicht Kanzlerkandidat. Aber so angenehm wie ich es finde, Merz in der nächsten Zeit nicht zu häufig sehen zu müssen, so bedenklich finde ich es für den Zustand der CDU. Die Höhlenmenschen, die gegen die Homo-Ehe, für die Wehrpflicht, für Atomstrom sind und keinen Unterschied wahrnehmen wollen zwischen ehelichem Sex und Vergewaltigung, die brauchen eine andere Partei als die AfD, die sie wählen können.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Na ja, in einer Zeit, in der sich die AfD täglich selbst ein Stück weit zerlegt und auf unter 10 Prozent zusteuert, erscheint mir die Aussage schon sehr gewagt. Ich würde wetten, dass die stramm konservativen Anhänger der CDU sich jetzt nicht der AfD zuwenden, zumindest nicht messbar.
Ah, mein Grundsatz, in Foren nie über Politik zu diskutieren, bröckelt....
Angenommen die AfD zerlegt sich komplett, was durchaus denkbar ist, wenn auch nicht unabwendbar: Wo gehen die WählerInnen dann hin? Die AfD ist ein Symptom, aber nicht das Problem. Die AfD hat viele Nicht-WählerInnen mobilisiert, aber eben auch eine gehörige Anzahl Ex-CDU-AnhängerInnen. Schon heute unterhält die sog. „Werteunion“ (die „Tea-Party“ der Union) enge Kontakte zur AfD.
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ich weiss aber nicht, ob man die leute wieder abholt, wenn man krampfhaft nach rechts rückt. also, ich weiss es wirklich nicht, das ist jetzt nicht nur eine schlechtgelaunte einstreuung.
Ich denke da eher an diejenigen, die sich in Zukunft noch von der CDU abwenden oder sich erst gar nicht von denen vertreten sehen werden. Gauland und Konsorten haben ja nicht unrecht, wenn sie sagen, dass deren Forderungen (zumindest nicht wenige davon) vor gar nicht so langer Zeit Konsens in der CDU waren. Auch denke ich an die Diskrepanz zwischen der Basis und dem Vorstand. Bei ersterer war Merz in den Umfragen klar vorn. Mir ist bewusst, dass man die Verhältnisse aus anderen Ländern (USA) nicht 1:1 übertragen kann, aber ich glaube es ist schon legitim darauf hinzuweisen, dass solche innerparteilichen Diskrepanzen zwischen Basis und Führungsebene nicht ungefährlich sind.
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Zitat von drosophila im Beitrag #1056ich weiss aber nicht, ob man die leute wieder abholt, wenn man krampfhaft nach rechts rückt. also, ich weiss es wirklich nicht, das ist jetzt nicht nur eine schlechtgelaunte einstreuung.
mir schiene das jetzt nicht unbedingt krampfhaft, eher rückbesinnlich. es liegt natürlich nicht ausschließlich an der CDU, dass die SPD zur zeit keine alternative für sozialdemokratisch geprägte wähler darstellt, aber der "linksruck" unter merkel war da sicherlich auch nicht gerade hilfreich. und als jemand, der definitiv nicht zur kernzielgruppe der christlichen parteien gehört, muss ich ja auch deren vorsitzenden nicht gut finden. ich könnte hingegen gut finden, dass man vielleicht wieder ein argument mehr gegen die "mainstream" bzw "ist doch alles das gleiche pack"-nöler im werkzeugkasten hat.
im übrigen liegt mir laschet zwar inhaltlich sicherlich näher als merz, aber als kompetent hat er sich in meinen augen gerade in letzter zeit eher weniger erwiesen. irgendwie befürchte ich, dass er sich als scharping der cdu erweist. (ich hätte tatsächlich am liebsten röttgen gewinnen sehen, sympathie hin oder her.)
Zitat von Lumich im Beitrag #1053Die Höhlenmenschen, die gegen die Homo-Ehe, für die Wehrpflicht, für Atomstrom sind und keinen Unterschied wahrnehmen wollen zwischen ehelichem Sex und Vergewaltigung, die brauchen eine andere Partei als die AfD, die sie wählen können.
Mal ignorierend, dass ich das Ineinentopfwerfen der vier genannten Ansichten haarsträubend finde: Und das soll deshalb Deutschlands letzte überregionale Volkspartei übernehmen? Ich finde, rückständige Idioten sind in einer Partei für rückständige Idioten gut aufgehoben. Da sind sie klar erkennbar und für die Wähler:innen ist transparent, was sie da wählen, statt bei der CDU das Kreuzchen zu machen und nicht zu wissen, ob die nächsten vier Jahre dann Röttgen- oder Merz-Politik bringen werden. Abgesehen vom Inhaltlichen sehe ich bei vielen AfD-Sympathisant:innen den Protest gegen bzw. die Verachtung für "die Etablierten" als wichtige politische Motivation, das wird sich auch in einer Merz-CDU nicht abbilden lassen.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Zitat von Lumich im Beitrag #1053Die Höhlenmenschen, die gegen die Homo-Ehe, für die Wehrpflicht, für Atomstrom sind und keinen Unterschied wahrnehmen wollen zwischen ehelichem Sex und Vergewaltigung, die brauchen eine andere Partei als die AfD, die sie wählen können.
Mal ignorierend, dass ich das Ineinentopfwerfen der vier genannten Ansichten haarsträubend finde: Und das soll deshalb Deutschlands letzte überregionale Volkspartei übernehmen?
Was heißt hier „übernehmen“? Das sind originäre CDU-Positionen bis über die 90er-Jahre hinaus. Den „Topf“ hab ja nicht ich erfunden.
Edit: Merke gerade, dass ich „gegen den Mindestlohn“ in der Aufzählung vergessen habe. Der vernichtet ja bekanntlich Arbeitsplätze.
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Ich bin echt fassungslos, was für eine Dreistigkeit dieser Vollhonk hat. Da verliert man die Wahl zum CDU-Vorsitzenden - und hat nichts Besseres zu tun, als dem neuen CDU-Vorsitzenden (!) "anzubieten", das Bundeswirtschaftsministerium zu übernehmen, das von einem Parteifreund geleitet wird? Merz soll sich einfach nur verpissen und die Fresse halten.
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