Zum Glück nicht so auf Popcorn getrimmt wie Django Unchained und keine bischen zu lang. Die Dialoge sind wieder zielführend und die Spannugsschraube dreht sich kontinuirlich bis zum Shootout. Ganz vorzüglich und viel besser, als erwartet. Die Besetzung ist aber auch erste Sahne.
und dann gleich am nächsten Tag den verwandten
The Thing - John Carpenter
der für Hateful Eight eine inspirierende Rolle inne hatte. Auch nach dem x-ten Mal ist The Thing immer noch fantastisch und für mich Carpenter's bester Film.
Beide Filme: in 70mm, im Schnee, Klaustrophobie galore, 10 Kleine Negerlein, Score von Ennio Moricone, Kurt Russel...na das sind schon ein paar Gemeinsamkeiten.
Galt inflationsbereinigt bis 2009 als teuerster Film aller Zeiten. Das Schlimme ist: Man sieht es vielen Szenen nicht mehr an. Die einst so pompöse Kulisse hat heute etwa Steriles, theaterhaftes an sich. Und dann mal ehrlich: vier Stunden? Davon die ersten zwei stellenweise so quälend langweilig, dass es weht tut? Für 1963 allerdings recht freizügig, und das gilt nicht nur für die tief ausgeschnittenen Kleider Liz Taylors, sondern auch für so manche Nebendarstellerin. Die zweite Hälfte ist besser, weil es hier tatsächlich zwischen Burton und Taylor knistert. Insgesamt aber viel zu lang und zu langweilig.
Nachts, wenn der Teufel kam
Noch mal sechs Jahre älter als Cleopatra, gedreht in Schwarz-Weiß - aber dafür so viel besser. Mario Adorf überzeugt erstmals in einem Film, und zwar als tumber Serienkiller. An ihm will die SS ein Exempel statuieren. Doch ein rechtschaffener Polizist widersetzt sich den Nazis. Robert Siodmak gelang vordergründig ein spannender Kriminalfilm und hintergründig eine Kritik am Führer und seinem System. Sehr gelungen!
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von Reverend im Beitrag #900Philomena Kreuzbieder und überraschungsfrei runtererzählte Schmonzette. Stephen Frears hat seine besten Zeiten eindeutig lange hinter sich. Hinterließ mich komplett rat- und emotionslos.
ging mir exakt genauso. ich dachte, mit frears, dench und coogan könne man nix falsch machen. nix da, ich wär ein paar mal fast eingeschlafen.
Ich müsste bei IMDB mal schauen, wie ich den fand. Aber ich glaube, gar nicht so verkehrt.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Cleopatra Klassiger nachgeholt. Muss man nicht unbedingt kennen, dieses Teil. Abgesehen davon, dass der Film mal locker anderthalb Stunden zu lang ist, verflacht er nach Caesars Ableben irgendwie. Schicke Kulissen, gute Darsteller, aber ein irgendwie unausgegorenes Skript. 6/10
Khartoum Brauchbarer Historien-Abenteuer-Kriegsfilm-Mischmasch, sicherlich im Zuge des Erfolgs von “Lawrence Of Arabia” gedreht. Schicke Landschaftsaufnahmen, schöner Score, nette Massenszenen und Charlton Heston, dessen Akzent immer zwischen Pseudo-Englisch und Amerikanisch hin- und herwabert… was will man mehr. Kritisch anzumerken ist das übliche Blackfacing. 8/10
Anchorman: The Legend Of Ron Burgundy Lustig. Hohe Lacherdichte, angenehm durchgeknallte Ideen teilweise. 8/10
Ti mene nosis (Du trägst mich) Kroatisches Sozialdrama, zweieinhalb Stunden lang und vor allem wegen der Schauspieler sehenswert, die exzellent aufspielen. Inhaltlich regiert eine durchgehende Freudlosigkeit, die manchmal sogar in “Lilja 4-ever”-Sphären vorstößt. (Ganz so düster wird es zum Glück nicht.) Die drei Handlungsstränge sind lose verknüpft, zwei verstehe ich gut, einen nur ansatzweise. Life is pain vermutlich. Macht auch nichts, ich war trotzdem gefesselt. Ein halbes Stündchen weniger hätte es durchaus sein dürfen, andererseits macht die Länge viel von der Eindrücklichkeit aus. 8/10
The Ward Es ist wirklich besser, dass John Carpenter aufgehört hat, Filme zu drehen. Oder ihm niemand mehr Geld gibt, was auf dasselbe hinausläuft. “The Ward” ist ein wenig besser als sein Schrottfest “Ghosts Of Mars”, aber wirklich nur ein wenig. Figuren, Dialoge, Schauspieler (wo hat er denn diese blonde Nuss in der Hauptrolle hergeholt?), alles Müll. Und leider auch so gar nicht gruselig, sondern oft unfreiwillig komisch. Verschwendete Lebenszeit. 3/10
love & mercy brian wilson biopic, das zwischen 2 zeiträumen hin und herspringt, einerseits um die produktion von "pet sounds" und sein stetiges psychisches abgleiten herum und der zeitraum, als er sich in völliger abhängigkeit seines psychotherapeuten eugene landy befand, aus der er von seiner zukünftigen frau melinda befreit wurde. toll fand ich v.a. die darstellung von genie und wahn des jungen brian durch paul dano. man weiß natürlich nicht, inwieweit es der wahrheit entspricht, aber man kann es sich durchaus vorstellen. klasse auch der look und die ausstattung ... und letztendlich natürlich die musik.
früher film von david cronenberg, mit für ihn typischem schwerpunkt "menschlicher körper"… wie genau möchte ich aber nicht spoilern. einerseits klassischer horror, andererseits aber mit der verstörenden qualität, die man an cronenberg so schätzt. die kritik war damals nicht sehr gnädig mit ihm, ebenso wie die jugendschutzbehörde, die die ungeschnittene fassung bis vor 5 jahren auf dem index behielt. howard shore hat hier übrigens sein debut als filmkomponist. trotz einiger 70er-jahre-cheesyness insgesamt sehenswert.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Einer der Filme, bei denen ich glaubte, mich auf ein paar Kritiken verlassen zu können und dann ohne weiter nachzudenken und natürlich ohne eine Sekunde vorher gesehen zu haben (nicht einmal den Trailer) zu kaufen. Passiert mir bei Filmen allerdings sehr selten. Okay.
Ich fand die Idee der Story spannend und bin grundsätzlich Western-Fan. Dann war ich aber doch erst einmal etwas ungnädig gestimmt, als es fast wie bei einer Jane Austen-Verfilmung losging und der junge Held des Geschehens alles andere als das war, was man sich von einem solchen verspricht. Fast kindlich, supernaiv und etwas steif gespielt.
Dann nimmt der Film sehr gemächlich etwas an Fahrt auf und ich ertappe mich dabei, dass ich die Landschaftsaufnahmen grandios finde während die Handlung sich kaum vom Fleck bewegt. Keine Angst, mehr kommt jetzt nicht, was spoilermäßig angesagt werden müsste.
Zum Schluss saß ich leicht verwirrt da und musste das Ganze erst eimal sacken lassen. Großer Mist oder grandios? Ich habe mich letztlich für fast grandios entschieden und wusste zu dem Zeitpunkt noch nichts über die Rahmenbedingungen der Entstehung, die letztendlich aber auch nur ein bisschen Ver- und Bewunderung hervorgerufen haben.
Offene Neo-Western-Fans sollten unbedingt, der große Rest der Filmfreunde nur bedingt schauen.
Zitat von Krautathaus im Beitrag #873"Inception" ist doch ein riesig aufgeblasener Mist. 2 Ebenen...nein 3 ebenen...nein warum nicht 4 oder 5 Ebenen. Mit was will mich Nolan eigentlich beeindrucken?
Danke. Fand den irgendwann einfach nur noch nervtötend und insgesamt stinkelangweilig und war froh, als er vorbei war. Hab die DVD auch verschenkt.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Seit langem mal wieder ein animerter Film, der mich überzeugt. Gefiel mir auch deutlich besser als "Alles steht Kopf", der mir zu sehr immer neue Ideen und Figuren auf den Haufen warf und die Beziehungen der Figuren zueinander eher außen vor ließ. "Zootopia" profitiert von einer aufwendig durchdachten Handlung in der sich die Tiere einer Stadt dem Verbrechen und menschlichen Zügen der Vorurteile/Rassismus stellen müssen. Ziemlich clever erzählt, mit witzigen Dialogen und wieder vielen Filmzitaten bis hin zu "Breaking Bad".
10 Cloverfield Lane - Dan Trachtenberg 7,5/10
Die Inszenierung (vor allem der Schnitt) und die Schauspieler sind wirklich top und auf so undurchsichtige Geschichten steh' ich eh'. Der "Twist" ist natürlich längst vorherzusehen, allerdings sind dreiviertel der Handlung im Bunker die wirkliche Stärke von Cloverfiel Lane. Das Ende kommt dann etwas überhastet und strapaziert die Glaubfähigkeit der Überlebenskünstlerin.
Im Moment nehme ich mir an den drei serienfreien Tagen (Samstag, Sonntag, Montag) abends die Zeit, Filme zu gucken. Diesmal waren es:
Die Grauzone Ein durchaus spannendes Konzept: Der Film handelt von den sogenannten Sonderkommandos in den Konzentrationslagern der Nazis. Jüdische Gefangene begleiten andere Juden auf dem Weg in die Gaskammern, erzählen ihnen, dass sie nur gereinigt werden, hinterher transportieren sie die Leichen ab und werfen sie in die Öfen. Dafür bekommen diese Juden besondere Zuwendungen wie reichlich Essen und Trinken. Allerdings werden die Sonderkommandos nach spätestens vier Monaten abgelöst, was bedeutet, dass die Mitglieder des alten Kommandos exekutiert werden. Die Prämisse ist also gegeben, ordentlich Starpower (Harvey Keitel, Steve Buscemi, Luke Wilson) hat der Film auch. Doch Tim Blake Nelson schafft es nie, dem Film irgendetwas an Atmosphäre oder Stringenz zu geben. Die Bilder sollten mich nicht kalt lassen, aber "Die Grauzone" wirkt seltsam unstrukturiert, seltsam emotionslos. Das könnte am Verzicht auf jegliche Musik liegen. Aber so wirkt der Film äußerst unrund.
Buck - Der wahre Pferdeflüsterer Dokumentation über Buck Brannaman, das Vorbild von Robert Redford (deshalb auch der deutsche Titelzusatz, für die ganz Blöden eben), der nicht nur die außergewöhnlichen Fähigkeiten des Protagonisten im Umgang mit Pferden zeigt, sondern auch die furchtbare Kindheit des jungen Bucks nicht außen vor lässt. Ein gelungenens Porträt eines "Cowboy mit Herz" (der Schwulst ist jetzt von mir).
Silentium Erst zuletzt habe ich eine Verfilmung eines Brenner-Romans von Wolf Haas gesehen (weiß gar nicht mehr, wie er hieß). Der hier ist besser. "Silentium" hat so viele fantastische Szenen (etwa, wie die Schrauben Jesus' Händen mit einem Akkuschrauber gelöst und der Heiland vom Kreuz geholt wird) und ist so skurril, dass es mir fast nichts ausmacht, dass der Film dann doch 20 Minuten zu lang ist und ich kaum ein Wort von Josef Haders Genuschel verstanden habe. Ich muss die Bücher vielleicht doch mal alles lesen (kenne nur "Wie die Tiere").
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Sicario Der erste Villeneuve, der mich nicht vollständig überzeugt. Mag daran liegen, dass er das Drehbuch erstmals in fremde Hände abgegeben hat. Oder daran, dass ich einen Teil der Handlung nicht richtig nachvollziehen konnte. Oder an Benicio Del Toro, der seltsam neben der Spur schien, als hätte er ein starkes Sedativum geschluckt. Möglicherweise soll das so wirken. Jedenfalls fand ich ihn fehlbesetzt. Gut haben mir andererseits die Kälte in diesem Film und die Reminiszenzen an typische Kriegsfilme (Soldaten marschieren in den Sonnenuntergang, etc.) gefallen. Und dieser düster-elektronische Score. Emily Blunts selbstgerechte Rolle nervte auch etwas. Ist doch völlig utopisch, dieses Problem mit legalen Mitteln in den Griff bekommen zu wollen. 7/10
Der steht bei mir am Wochenende auf dem Programm. Wenn ich denn bei der ganzen Gamescom-Vorbereitung Zeit dafür finde. Muss noch intensiv in Hitman, Destiny und Cities: Skylines reingucken, vielleicht noch in Call of Duty: Black Ops 3 und mir von meinem Papa den Landwirtschaftssimulator 15 zeigen lassen. Hilfe!
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed