Dafür gehe ich ins Kino. Sehe ich Filme wie "The Lobster", habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es inmitten der Franchises, Universen, Se-/Prequels oder Reboots wie Remakes noch Platz in diesem wunderschönen Medium für die große Kunst im Kleinen gibt. Lange habe ich mich auf das Ding gefreut, entstammt es der Feder bzw. Kamera des Griechen Girorgios Lanthimos, welcher vor knapp 6 Jahren mit "Dogtooth" eine irre, dunkle und schwere Erfahrung auf meinen Bildschirm zauberte und nun sein englischssprachiges Debüt präsentiert. Und dafür bekam er u.A. Collin Farrell, Rachel Weisz, Lea Seydoux (<3), John C. Riley.
Der surreale Zivilisationsschwarzmalerei funktioniert wie folgt: Wer nicht in einer glücklichen Beziehung lebt bzw. Single ist, wird in ein Hotel gebracht, in welchem man 45 Tage Zeit hat, einen Partner zu finden. Geling dies nicht, wird man in ein Tier seiner Wahl verwandelt. Weitere Tage lassen sich durch die erfolgreiche Jagd auf abtrünnige Singles im Wald gewinnen, Masturbation ist verboten. Wer behauptet jemanden gefunden zu haben, wird überprüt und zwei Wochen auf eine Yacht geschickt, gibt es Probleme, schickt man ein Kind dazu. Farrells Figur wird von seiner Frau getrennt und eingewiesen, entscheidet sich im Falle des Falles für einen Lobster und ist sowohl von der Frau überfordert, die ihn fasziniert, als auch von der, die er fasziniert. Typisch für Lanthimos wird es brutal, bösartig, dreckig und extrem schön gefilmt. Und irgendwann öffnet sich die Tür für eine Art zweiten Film innerhalb des Filmes, die dann klarer zeigt, worum es in dem Film eigentlich gehen soll...
Dafür gehe ich ins Kino. Sehe ich Filme wie "Wiener Dog", habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es inmitten der Franchises, Universen, Se-/Prequels oder Reboots wie Remakes noch Platz in diesem wunderschönen Medium für die große Kunst im Kleinen gibt. Den habe ich zwar schon vor fast vier Wochen gesehen, hier aber noch nicht vermerkt, wie toll der gewesen ist. Da dieser weirde Existenzialismus auf vier Beinen schon jetzt zu meinen Lieblingsfilmen des Jahres zählt, muss das sein. Wer Solendz kennt, der weiß um die eher misanthropische Ader seiner Filme und dass meistens dann gelacht wird, wenn man es nicht sollte und es eine Menge über die Person aussagt, wenn sie genau das tut.
Rund um den Weiner Dog schlängen sich insgesamt vier Episoden, die immer gemein haben, dass die handelnden Personen über Umwege an diesen Hund gekommen sind, ihm ein Heim bieten, während die Menschen doch selbst nicht wissen wohin mit sich und versagen, zaudern, sich etwas trauen, wieder versagen, verbittern, ihrer Naivität erliegen. Ein kleiner Junge, eine naive Tierarzthelferin (The Great Greta Gerwig), ein erfolgloser, deprimierter, zynischer und von allem Glück verlassener Drehbuchautor (Danny DeVito), und eine ältere Dame (Ellen Burstyn), die jeder nicht genommenen Webgabelung ihres Lebens hinterhertrauert.
P.S. Die "Intermission" des Films ist das Eintrittsgeld wert. Den Ohrwurm werdet ihr sobald nicht los.
Der Drops ist gelutscht bzw. die ursprüngliche Idee total ausgelutscht. Im Unterschied zu Teil 3 (Russland? was will er denn nochmals in Russland? Dort hat er doch in Teil 2 bereits alles/alle erledigt!) ist wenigstens die Anknüpfung an den Vorgänger einigermaßen nachvollziehbar, wenn auch etwas krude. Für den anschließenden Rachfeldzug muss dann allerdings die Ermordung seines Vaters durch die CIA herhalten. Alles ein wenig an den Haaren herbeigezogen und von vielen logischen Brüchen durchzogen. Die Actionszenen können sich sehen lassen, aber das ist mir dann insgesamt ein bisschen zu wenig für die Fortsetzung eines damals wegweisenden Projekts.
Der elektrische Reiter Hatte ich besser in Erinnerung. Die antikapitalistische Botschaft und die Naturromantik sind schon sehr 70er. Alles auch etwas platt erzählt. Jane Fondas Rolle geht nicht über das nervige Karriereweibchen aus der Stadt, die sich in den rauen Naturburschen verguckt, hinaus. Spannend ist er auch nicht so wirklich. Und Redford nehme ich den heruntergekommenen Cowboy einfach nicht ab, dazu sieht er immer zu gut aus. Die Spätsiebziger-Optik (Klamotten, Frisuren, Autos) ist aber natürlich immer sehenswert, und die Songs von Willie Nelson sind auch ganz nett.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Wollten wir schon länger mal sehen, nachdem wir beide bereits das Buch gelesen hatte, und Mory fand ihn auf jeden Fall besser als ich. Trotz der ungewöhnlichen Erzähltechnik mit einigen Längen (die wohl in erster Linie auf das Kennen der Vorlage zurückzuführen sind) und einige Pointen des Buches (vor allem die der ersten beiden Geschichten) werden verschenkt... die eine wird vorweggenommen, in der anderen tritt der negative Charakter des einen Protagonisten viel zu früh zutage. Auch die Südkorea - Episode hat im Buch einen deutlich bösartigeren Schluß. Positiv ist die Wandlungsfähigkeit der Schauspieler, die alle in verschiedenen Rollen auftreten (wider Erwarten macht auch Tom Hanks einen guten Job) sowie die Ästhetik dieser Bilderflut. Trotzdem wirkt es, als würde das Ergebnis den Ambitionen seiner Macher nicht gerecht werden. Kann man sehen, muß man nicht.
6/10
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Wegen der Bildgewalt und der herrlich illustrierten Verschränkung der Zeitebenen durch die immer gleichen Schauspieler erhöhe ich auf 8/10. Nicht so gut wie das Buch, aber deshalb nicht gleich ein schlechter Film.
(Edit: Der King hat mich ausgelacht, deshalb jetzt Tippfehler korrigiert.)
kaputt in hollywood, oder so ähnlich. das personal ist mindestens verkorkst, die meisten aber komplett abgefuckt, komplexbelastet, psychotisch. das ist natürlich eine holzhammer-parabel, aber doch überaus amüsant bis schockierend. das ganze ensemble spielt brilliant, julianne moore herausragend (zurecht mit einer goldenen palme honoriert), ähnlich begeisternd mia wasikowska als die psychohexe schlechthin und evan bird als ekliger teenie-star. nach dem schwachen "cosmopolis" cronenberg wieder back to form.
Mission Impossible - Rogue Nation Die Stunts sind geil und wirklich atemberaubend. Doch man merkt dem Film leider an jeder Ecke an, dass zum Drehstart noch kein Drehbuch existierte. Deshalb wirkt alles, was mit Handlung zu tun hat, verwirrend und aufgesetzt. Dennoch recht unterhaltsam. 6/10
Beim Sterben ist jeder der Erste Apropos verwirrend. Der Anfang dieses Klassikers von John Boorman ist das auch. Da reden zum Einstieg mehrere Leute durcheinander, man sieht nur von außen die Fahrzeuge, mit denen sie gerade durch die US-amerikanische Pampa fahren, und kann dem quasi gar nicht folgen. Doch dann wird der Film stringenter und hat einige starke Szenen, etwas das Banjo-Duell mit dem offenbar zurückgeblieben Hinterwäldler-Jungen, die Vergewaltigungsszene - und wenn man weiß, dass Jon Voight tatsächlich selbst die steile Felswand hochgekraxelt ist, dann beeindruckt das schon. Dennoch gebe ich nur 7/10.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Wobei laut IMDB auch niemand so recht erklären kann, warum der Film "Deliverance" (also Befreiuung, Erlösung oder Rettung) heißt.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Ich könnte es auch nicht sagen, macht aber auch einen Teil des Reizes aus. Mich hat der zweimal sehr beeindruckt und funktioniert auch heute noch sehr gut.
Ist ja eine Literaturverfilmung - gutes Buch, übrigens. Finde schon, dass der Titel Sinn ergibt. Die Städter kommen da ja durch das extreme Naturerlebnis zu sich selbst (vorausgesetzt, sie überleben).
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Zitat von Reverend im Beitrag #941Haha! "Deliverance" klingt schon etwas anders. Würde ich Noten vergeben, wäre es bei dem aber 9/10. Knallharter Film, bis zum Schluss extrem spannend.
Ich war eher enttäuscht, allerdings darf man den logischerweise nicht nach heutigen Maßstäben bewerten. Für die damalige Zeit war das wahrscheinlich ein ziemlicher Klotz, heute finde ich ihn eher langatmig und nicht wirklich spannend.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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