Zitat von Olsen im Beitrag #914Sicario Der erste Villeneuve, der mich nicht vollständig überzeugt. Mag daran liegen, dass er das Drehbuch erstmals in fremde Hände abgegeben hat. Oder daran, dass ich einen Teil der Handlung nicht richtig nachvollziehen konnte. Oder an Benicio Del Toro, der seltsam neben der Spur schien, als hätte er ein starkes Sedativum geschluckt. Möglicherweise soll das so wirken. Jedenfalls fand ich ihn fehlbesetzt. Gut haben mir andererseits die Kälte in diesem Film und die Reminiszenzen an typische Kriegsfilme (Soldaten marschieren in den Sonnenuntergang, etc.) gefallen. Und dieser düster-elektronische Score. Emily Blunts selbstgerechte Rolle nervte auch etwas. Ist doch völlig utopisch, dieses Problem mit legalen Mitteln in den Griff bekommen zu wollen. 7/10
Emilly hat mich in der Rolle der "selbstgerechten" man könnte auch sagen "naiven" FBI Agentin überzeugt. Genauso halte ich Del Toro's Verhalten bis zu seinem Ausbruch durchaus für nachvollziehbar Er mußte die Füße still halten, durfte nicht auffallen, um seinen Plan zu schützen. Daß Del Toro psychische Probleme hatte, war schon im Flugzeug klar: https://www.youtube.com/watch?v=dZnkamTjoIU Die Aufnahmen am Anfang (Schatten des Flugzeugs/Luftaufnahmen) waren doch toll.
Highlights waren für mich der Gang in den Tunnel und der Überfall auf dem Highway.
Vielleicht kannst du mir gerade noch mal erklären, warum die in den Tunnel gegangen sind, das habe ich nicht verstanden. (Am besten wohl in Spoilertags.)
Zitat von Olsen im Beitrag #917Vielleicht kannst du mir gerade noch mal erklären, warum die in den Tunnel gegangen sind, das habe ich nicht verstanden. (Am besten wohl in Spoilertags.)
Der Gang in den Tunnel mußte hauptsächlich Kate als Zugriff auf Diaz' Schmuggler verkauft werde, damit die CIA über Kate (FBI) die Legitimation hat auf amerikanischen Boden zu starten. Was Kate nicht weiß: daß das Ganze eine längst abgekartete Sache von Matt/Alejandro war, um Alejandro unbemerkt (über den korrupten Polizisten) zu Diaz und somit zu den Mörder seiner Familie (Alarcon) führen zu können. Am Ende übernimmt Alejandro wieder das Kartell, damit es zu einem Gleichgewicht kommt und das Morden zurückgeht
Ich fand "Enemy" deutlich schwerer zu verstehen. Da gibt es allerdings auch keine eindeutige These.
Zitat von Olsen im Beitrag #919Naja, "Enemy" spielt da in einer ganz anderen Liga, klar. Hat aber sicher auch nicht den Anspruch, uns etwas über die reale Welt erzählen.
"Enemy" ist ja streng genommen eine Parabel und phantastische Visualisierung des inneren Konfliktes. Das ist aber nicht der Grund, warum mir Enemy so gut gefallen hat, sondern weil die verrückte Geschichte sehr spannend erzählt wird und mich sowohl optisch als auch akustisch in den Bann zieht.
"Sicario" ist streng genommen ein Beispiel für die Verstrickungen der US Behörden mit dem mexikanischen Drogensumpf (erinnert ein bischen an die Romane von Don Winslow) aber auch hier ist mein Hauptbezugspunkt die Inszenierung. In beiden Filmen spüre ich während dem Anschauen, daß unterschwellig permament eine Gefahr lauert. Beide Filme bestätigen dieses Gefühl auch am Ende.
Suicide Squad Wenn hier jemand an den durchwachsenen bis miesen Kritiken zweifelt: Es ist alles wahr. Leider. Der Film sieht ganz cool aus, aber nicht überragend oder in irgendeiner Form innovativ. Das war's auch schon an "Positivem": Die zahlreichen Charaktere geraten sofort außer Kontrolle, niemand wird richtig erzählt, die Handlung ist irrelevant, zu viel Will-Smith-Tränendrüsen-Pathos, was den vielversprechenden Deadshot leider ziemlich runterkommen lässt, zu viele dumme Witzchen, die nie passen und nie lustig sind (Killer Croc ist da besonders hervorzuheben) und eine zwar hübsch anzusehende aber irrsinnig nervtötende Harley Quinn könnte durchaus in der Mitte des Films sterben, ohne eine Lücke zu hinterlassen. Der Joker ist eine Frechheit. Gelungen fand ich El Diablo und den wirklich witzigen Boomerang. Ansonsten wird zwar immer behauptet, dass wir es hier mit hochgefährlichen, brutalen Kriminellen zu tun haben, aber glauben muss man nicht. Ich zumindest empfinde Bart Simpson als gewissenloser als diese Pfeifen, die allesamt viel zu viel quatschen und viel zu wenig zeigen. Dämlicher Film.
Immerhin: Es war meine erste "IMAX"-Erfahrung. Das wirkt schon sehr geil!
Weil uns das noch nicht reichte: Independence Day - Wiederkehr Dazu kann man wohl nicht viel mehr sagen als: Man kriegt einen Emmerich. Nicht mehr, allerdings auch nicht weniger. Ich habe sehr gelacht. (Außerdem bin ich seit "Jurassic Park" ein bisschen in Jeff Goldblum verliebt.)
Der bezog im alten ME - Forum soviel Prügel, daß ich ihn unbewußt immer gemieden habe, obwohl ich großer Martin - Scorsese - Fan bin. Gestern lief er auf 3Sat und wir hatten nichts zu tun, also paßte das ganz gut. Ich fand den sehr kurzweilig und Leonardo di Caprio als Howard Hughes sehr gelungen. Und man lernt immer dazu: wer Howard Hughes war, wußte ich halbwegs, aber den Gag mit dem "Fichtenelch" in der Simpsons - Folge (in der Mr. Burns den Howard Hughes gibt) kapiere ich erst seit gestern.
7/10
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Denis Villeneuves Drogen-Cop-Thriller spielt im amerikanisch-mexikanischen Grenzgebiet. Eine geheime Spezialeinheit des CIA (oder eine spezielle Geheimeinheit?) macht sich auf der Suche nach einem mexikanischen Drogenboss. Im Mittelpunkt steht aber eine junge FBI-Agentin, die Teil der Spezialeinheit wird. Ihr zur Seite: Josh Brolin als Anführer der Einheit sowie Benicio Del Toro als undurchsichtiger Ex-Anwalt, der jetzt foltert und in besonderer Mission unterwegs ist. Ich fand den Film höchst mittelmäßig, die Figuren bleiben alle etwas undurchsichtig - und das Ende ist leider äußerst platt und einfallslos. Spannend waren nur die Szenen mit "Walking-Dead"-Shane sowie - weil es optisch interessant war, allerdings so schon in "Zero Dark Thirty" gezeigt wurde - die Nachtsichtgerät-Szenen. Aber selbst der Angriff in einem Tunnel, den das Drogenkartell von Mexiko in die USA gezogen hat, war überhaupt nicht mitreißend. Schade. 6/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Am Wochenende mal ein Teil dessen nachgeholt, was ich im Kino verpasst habe:
Sicario (Denis Villeneuve, 2015) Irgendwie kann sich der Film nicht entscheiden, wo er hin will: ein bisschen Action, ein bisschen Hau drauf, ein bisschen Macho, ein bisschen Entwicklung der Protagonisten, ein bisschen Selbstjustiz. Das Gesamtgemisch ergibt dann ein nicht eben gerade zufriedenstellendes Filmerlebnis. Der Showdown des Selbstjustiziars gegen ein gesamtes Kartell erscheint dann auch noch höchst unglaubwürdig. Außerdem lässt "Das Kartell" in gewisser Weise an allen Ecken Grüßen. Der Anspruch des Films wurde leider mit einer der Leichen im Fluss versenkt. 05/10
The Equalizer (Antoine Fuqua, 2014) Nachdem mich Denzel Washington mit Flight überzeugt hatte, war ich auf seine Rolle des gealterten Actionhelden gespannt. Nach einer entspannten Einführung ging das Gemetzel los. Ein Mann mit allen Fähigkeiten, räumt alles aus dem Weg, was sich ihm in den selbigen stellt. Unrealistisch hoch 13, unterhaltsam hoch 14. Da dieser Film im Unterschied zum erstgenannten keinerlei Anspruch hatte, fühlte ich mich blendend unterhalten. Ach ja, ein kleines bisschen Selbstjustiz war auch hier dabei ... ist aber bei solchen "Aufräumern" zwangsweise inkludiert. 07/10
Antoine Fuqua liefert in schöner Regelmäßigkeit üble Grütze, daher werde ich mir den auch mal ansehen, wenn ich mich zu entspannt und ausgeglichen fühle.
Sicario (Denis Villeneuve, 2015) Irgendwie kann sich der Film nicht entscheiden, wo er hin will: ein bisschen Action, ein bisschen Hau drauf, ein bisschen Macho, ein bisschen Entwicklung der Protagonisten, ein bisschen Selbstjustiz. Das Gesamtgemisch ergibt dann ein nicht eben gerade zufriedenstellendes Filmerlebnis. Der Showdown des Selbstjustiziars gegen ein gesamtes Kartell erscheint dann auch noch höchst unglaubwürdig. Außerdem lässt "Das Kartell" in gewisser Weise an allen Ecken Grüßen. Der Anspruch des Films wurde leider mit einer der Leichen im Fluss versenkt. 05/10
Ich finde ja, dass zumindest der Einstieg im Haus äußerst gelungen war. Allerdings war klar, dass mit der Klappe was nicht stimmte.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #927Ich finde ja, dass zumindest der Einstieg im Haus äußerst gelungen war. Allerdings war klar, dass mit der Klappe was nicht stimmte.
Ja, da gebe ich dir recht. Der Einstieg/das Eindringen in das Haus war noch 08/10. Dann verflachte es allerdings zusehends. Die Klappe ... "Ey, gib mir mal ein Brecheisen" war dann (auch für normale Streifenpolizisten) schon -2.
Und keiner kann mir erzählen, dass der Aushub eines solchen Tunnels unbemerkt bleibt.
This film was inspired by many folktales, fairytales and written accounts of historical witchcraft, including journals, diaries and court records. Much of the dialogue comes directly from these period sources.
Eine englische Puritanerfamilie lässt sich Mitte des 17. Jahrhunderts am Rand eines nordamerikanischen Walds nieder und wird schnell von Teufelswerk heimgesucht. Die Verzweiflung und Paranoia steigert sich mit dem Headcount bis zur blutigen Eskalation. Sehr spannend, visuell großartig (natürliches Licht, dunkle Herbstatmosphäre, chorale Musik) und mit einigen gut platzierten Schockeffekten. Hätte nicht gedacht, dass mir mal ein schwarzer Ziegenbock so viel Respekt einflößen könnte. Die altertümliche Sprache ist teilweise recht schwer zu verstehen, trägt aber natürlich zur realistischen Darstellung der religiösen Besessenheit bei, die der des Teufels kaum nachsteht. Und das Ende deutet dann schon an, was letztlich irgendwie geiler ist.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)