Zitat von Reverend im Beitrag #178Ich verstehe kein Wort. Aber besser so, vermutlich.
Das werde ich mir als Standardantwort auf unbequeme Fragen kopieren und abspeichern.
Mach das, Brudi. Aber was war noch mal die "unbequeme Frage"? Ich finde gerade die entsprechenden Passagen nicht.
@Sugate: Hofer hat im Wahlkampf naturgemäß viel Kreide gefressen, aber er steht ideologisch dem völkischen Nationalismus von z.B. Björn Höcke (ebenfalls ein eindeutiger moderner Nazi) kaum nach. Die Jungnazis von heute nennen sich halt "Identitäre" oder "Alt-Right" - warum sollen wir darauf reinfallen und ihr selbstgewähltes Branding übernehmen? Wie man die nennt, ist natürlich jedem selbst überlassen; ich verstehe allerdings nicht, warum das zum Erfolg der "Idioten" beitragen sollte. Die sorgen für ihren Erfolg schon ganz gut alleine.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
ich kann sugate insofern folgen, als dass die nazi-titulierung für sich schon angriffsfläche bietet, da der begriff zumindest unscharf verwendet wird. "nazi" ist einzig und allein, wer sich zum nationalsozialismus bekennt. die nazis sind nicht die erfinder völkisch-nationalistischer ideologien und es gibt selbstverständlich auch andere ideologien mit, vorsichtig ausgedrückt: "grosser ähnlichkeit".
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
"nazi" ist einzig und allein, wer sich zum nationalsozialismus bekennt." Woher kommt diese Definition? Du wirst sehr wenige Menschen finden, die sich offen zum Nationalsozialismus bekennen. Dagegen wirst du deutliche mehr Menschen (darunter halt auch Politiker oder Wähler der AfD) finden, die Hitlers völkisch-nationalistischem Rassenwahn recht nahestehen und diesen auch mit den Mitteln einer Ein-Parteienherrschaft in die Gegenwart übertragen möchten.
Es stimmt natürlich, dass Strache, Hofer oder Höcke wirtschaftspolitisch eher Neoliberale sind (und eben keine "Sozialisten"), die es unter den Nazis noch nicht gab. Außerdem fehlt ihnen (noch?) das imperialistische Moment - nach mehr Lebensraum schreien die tatsächlich nicht. Ich finde aber trotzdem, dass das allgemein verbreitete "Rechtspopulist" für diese Typen viel zu verharmlosend ist. Ich sehe aber auch ein, dass eine Diskussion über den Begriff "Nazi" unnötig polarisiert und uns auch nicht wirklich weiterbringt und werde daher ab sofort, hier zumindest, "Rechtsradikale" verwenden.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Zitat von Reverend im Beitrag #183"nazi" ist einzig und allein, wer sich zum nationalsozialismus bekennt." Woher kommt diese Definition?
etymologie? nazi = (kurzform für) nationalsozialist. dass der begriff umgangsprachlich unscharf verwendet wird, erwähnte ich bereits.
Zitat von Reverend im Beitrag #183Du wirst sehr wenige Menschen finden, die sich offen zum Nationalsozialismus bekennen. Dagegen wirst du deutliche mehr Menschen (darunter halt auch Politiker oder Wähler der AfD) finden, die Hitlers völkisch-nationalistischem Rassenwahn recht nahestehen und diesen auch mit den Mitteln einer Ein-Parteienherrschaft in die Gegenwart übertragen möchten.
das sagt nichts über die wortbedeutung aus.
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Zitat von Reverend im Beitrag #183 Ich finde aber trotzdem, dass das allgemein verbreitete "Rechtspopulist" für diese Typen viel zu verharmlosend ist.
Ich finde diesen Begriff auch zu harmlos. Gerade auch, weil es Leute wie der Hofer ja wirklich ausgesprochen geschickt verstehen, sich in den Momenten wo es darauf ankommt, als relativ harmlos darzustellen. Ich bin echt froh, dass er mit diesem Move die Wahl eben nicht gewonnen hat.
Zitat von Reverend im Beitrag #183 Ich finde aber trotzdem, dass das allgemein verbreitete "Rechtspopulist" für diese Typen viel zu verharmlosend ist.
Ich finde diesen Begriff auch zu harmlos. Gerade auch, weil es Leute wie der Hofer ja wirklich ausgesprochen geschickt verstehen, sich in den Momenten wo es darauf ankommt, als relativ harmlos darzustellen. Ich bin echt froh, dass er mit diesem Move die Wahl eben nicht gewonnen hat.
Ich sehe das ähnlich. Letztens bei Anne Will hat der Typ von der Welt vorgeschlagen, diese Leute "Rechtsnationale" zu nennen, ich denke das trifft es ganz gut.
Am Sonntag ist es dann wieder so weit: Diesmal kann man sich das Fragezeichen aus dem Threadtitel wohl sparen. Interessant finde ich, dass das Rennen um das vorwiegend repräsentative Präsidentenamt auch hierzulande auf rege Aufmerksamkeit stieß, während es jetzt allgemein egal ist, dass der nächste Vizekanzler von den Rechtsextremisten kommt und der Kanzler sich nicht von ihnen unterscheidet. Mir wird jetzt schon schlecht. Um das Erfolgsrezept zu kopieren, soll die CSU ja schon auf der Suche nach einem geistig minderbemittelten Halbwüchsigen sein, der die CSU auf 33 % und die AfD auf 27 % bringt.
bei aller geringschätzung für die politischen ansichten des "kurzen", aber "minderbemittelt" würde ich ihn nicht nennen. abgesehen davon müsste die csu nicht lange nach einem solchen suchen, egal welchen alters.
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Zitat von Lumich im Beitrag #189abgesehen davon müsste die csu nicht lange nach einem solchen suchen, egal welchen alters.
ich hoffe doch sehr, dass ein zweiter kurz nicht an jeder ecke steht... wäre ja gruselig.
ich gehe davon aus, dass es eine schwarz-blaue koalition geben wird, wobei ich kern in der letzten woche als sehr aggrassiv, authentisch und überzeugend wahrgenommen habe und mir sehr wünsche, dass die SPÖ stark bleibt/wird/abschneidet und den auftrag zur regierungsbildung bekommt. mir wird übel, wenn ich an morgen denke. vor allem, wenn ich höre, welche ministerämter strache als koalitionsbedingung haben will. die letzten beiden male schwarz-blau haben österreich neben vielen einsparungen im sozial- und bildungsbereich auch einen schönen schuldenberg aus diversen affären hinterlassen. ich bereite dann meinen umzug nach riga langsam mal vor...
ich selbst weiß immer noch nicht, wen ich wählen will. was nicht in frage kommt, ist klar: schwarz, grün, blau, FLÖ, CPÖ, die männerpartei, gilt!, die weißen. ich schwanke zwischen: KPÖ, SPÖ und pilz.
pilz ist ein guter mann mit einem guten team und es wäre schade, wenn dieses kaliber aus dem nationalrat ausscheidet. ich würde auch gerne meine vorzugsstimme rene schröder geben, weil ich sie sehr schätze. die SPÖ zu wählen, ist eine taktische überlegung. schwaz-blau verhindern geht nur so. die KPÖ zu wählen ist meine tiefest überzeugung. nicht, weil ich die kommunisten und ihr programm so übermäßig geil und durchdacht fände, sondern weil der österreichische nationalrat und überhaupt die österreichische politik eine echte linke partei braucht, die dazwischen plärrt und tatsächlich die "kleinen leute" auf dem schirm hat. es wird wohl eine recht sponate entscheidung werden morgen in der wahlkabine.
Zitat von Lumich im Beitrag #189abgesehen davon müsste die csu nicht lange nach einem solchen suchen, egal welchen alters.
ich hoffe doch sehr, dass ein zweiter kurz nicht an jeder ecke steht... wäre ja gruselig.
war auch eher gegenteilig gemeint. ich würde sogar schwer davon ausgehen, dass die csu niemanden dieses formats aufzuweisen hat. und wenn ich von format rede, in bezug auf den kurzen, meine ich das anerkennend, aber nicht wohlwollend.
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Zitat von Lumich im Beitrag #189bei aller geringschätzung für die politischen ansichten des "kurzen", aber "minderbemittelt" würde ich ihn nicht nennen. abgesehen davon müsste die csu nicht lange nach einem solchen suchen, egal welchen alters.
Kurz mag ein geschickter Taktiker sein, aber das ist ja in der Politikbranche keine Seltenheit. Auf mich wirkt er halt wie der Klassendepp, der aus Spaß zum Klassensprecher gewählt wird (Stellvertreter wurde dann immer der Schlägertyp). Ich würde nie wagen, das unerschöpfliche Deppen-Reservoir der CSU in Frage zu stellen, aber von denen passt niemand mehr in seinen Firmungsanzug, was ja wohl Kurz' unique Selling Point ist.
taktiker gibt es viele, aber selten schafft es jemand so jung an die spitze einer grossen partei. kurz hat es nicht nur an die spitze geschafft, er hat die ganze partei zu seiner gemacht, und wird vermutlich die meisten stimmen einholen. das trotzt mir schon respekt ab - sympathie freilich nicht. ich respektiere auch die leistung eines christian lindners, trotz aller abneigungen gegen seine politik.
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Sehe ich bezüglich Kurz auch so. Außerdem gehe ich praktischerweise mit dem Großteil seiner Ansichten komplett konform. Wäre eine tolle Sache, wenn er gewinnt und uns würde er eine weitere Lektion in Sachen Realpolitik erteilen.
Der Mann scheint hochintelligent zu sein, und er weiß auch international so aufzutreten, dass er den deutlich älteren Außenminister-Kollegen Respekt abnötigt. Andererseits ist er auch aalglatt, und mir ist komplett schleierhaft, was denn seine echten Ansichten sind. Ich traue ihm nicht.