Nicht mal die tausendfach wiederholten Lederjacken-Umarmungs-Schulterklopfereien inkl. obligatorischem "I love you brother"? Und wirklich nicht mal Jax' Jesuspose auf dem Motorrad?
Nö. Die Amis haben einfach mehr Mut zum Kitsch! Und nach so viel Gewalt darf die Jesuspose ruhig sein!
Fand ich auch. Die Jesuspose war nicht schlimm, der völlig verhunzte Special Effekt in der Szene hingegen schon. Bis auf die schwächere dritte Season (wenn das die mit der blöden Reise nach Irland war), fand ich das gleichbleibend gut. Und natürlich müssen diese I Love You Brother und überkitschigen Abschiedsszenen
war wirklich eine der fürchterlichsten Szenen der Fernsehgeschichte. Damals hätte ich auch nur noch trauernd auf Lederjacken geklopft. Irgendwann war aber dann doch auch mal gut.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Eine fiktive englische Königsfamilie im England von heute.
Was hätte das für eine witzige bissige Satire werden können. Stattdessen: Platt und platter. Dabei geben sich die Schauspieler redlich Mühe. Und auch mit dem Soundtrack hat sich jemand viel Mühe gegeben. Doch der beste Punksong nutzt nix, wenn er inhaltliche Leere übermalen soll.
Wie das so ist: Man empfiehlt nach Sichtung des Piloten jedem Menschen im Umfeld, diese Serie zu schauen und kommt dann selbst erstmal nicht mehr dazu. Aber jetzt endlich. Das extrem hohe Niveau des Piloten kann über weite Strecken gehalten werden, auch wenn ich einige Dinge etwas holprig finde. Die Atmosphäre ist einzigartig (oft sehr paranoid), es gibt sehr künstlerische Kamerawinkel und Perspektiven, einen tollen Electro-Soundtrack und einen fabelhaften Hauptdarsteller. Und eine zwischendurch aufkommende Vermutung bewahrheitet sich zum Schluss auch noch. Sehr, sehr sehenswert und zusammen mit Bloodline mein Neustart des Jahres.
Also, nach zwei Folgen Deutschland 83 kann ich das maximal in eine der mittleren Trash-Schubladen schieben. Manche Szenen sind ganz OK, manche aber echt zum Fremdschämen. Der Humor gelingt ja auch nur so mittel. Tiefpunkt war diese asiatische Killeragentin im Hotel. Kill Bill 3 oder was? Haha, was ein Quatsch!
Im direkten Vergleich mit den artverwandten, großartigen The Americans muss das leider knallhart abstinken.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
The Americans habe ich nach drei Folgen aufgegeben.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Irgendwie komme ich im Moment bei kaum einer Serie über den Piloten hinaus. Nicht, dass die nicht alle nett wären, aber das Angebot ist so groß und nichts fasziniert mich irgendwie so, dass ich dran bleiben würde. The Americans, Narcos, Master of None, Luther... Das sind mit Sicherheit alles tolle Serien, und doch komme ich nirgends rein.