Die in dem Zusammenhang versteigerte Skulptur brachte 12050€. Plus 11159€ Einzelspenden, plus die 5000€ von Dicht & Ergreifend, macht 28209€ für ein Projekt in Burkina Faso. Die Skulptur wurde vom Käufer an die Band zurückgegeben.
Egal, wie er war, er hat offensichtlich alles richtig gemacht, und das finde ich dann doch rührend. Vor allem ist kein verzogenes Balg dabei herausgekommen, sondern eine hübsche, etwas langweilige junge Frau mit einem Collegeabschluß in Psychologie.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von tenno im Beitrag #1918die von mir schon häufiger hier erwähnte, weil a) sehr gute und b) leider schwerst von long covid gezeichnete mia diekow hat ein crowdfunding angekurbelt, um ihr fast fertiges und durch die krankheit auf halde gelegtes neues album doch noch veröffentlichen zu können:
Ja, schwierig. Zum einen ist mir nicht ganz klar, wie dieser Schutz genau aussehen soll. Zum anderen, wenn jetzt jede Interessensgruppe kommt und sagt, dies und jenes darf jetzt nicht in eine KI-Matrix eingespeist werden, dann bekommen wir ähnlich krude Debatten, wie es sie schon zu Hauf gab, in Punkto UrheberInnen- und Verwertungsrechten. Jeder Mensch, der sich künstlerisch betätigt, nimmt Einflüsse von anderen künstlerischen Erzeugnissen in sich auf. Diese fließen auf die ein oder andere Weise in die Kunst mit ein. Mal ist ein Einfluss deutlich zuordenbar, mal weniger. Prozesse gegen offensichtliche, bzw. offensichtlich beabsichtigte Imationen zu Werbezwecken gab es in der Vergangenheit bereits - da war noch keine KI im Spiel. Ich denke da an Prozesse, die Tom Waits erfolgreich geführt hatte, als ein Imitator Melodien für Werbungen einsang.
Das Konstrukt des geistigen Eigentums ist zunächst einmal ein nachvollziehbares, aber ich frage mich nicht zum ersten Mal, wie zeitgemäß es eigentlich noch ist. Ich bin der Meinung, dass, sobald man etwas veröffentlicht ist, ist es in der Welt und Kontrolle darüber, was damit geschieht, welchen Einfluss es auf wen oder was ausübt, was daraus entsteht oder entstehen kann, ist nur begrenzt möglich.
Warum ein Sample von wenigen Sekunden ein Vermögen kosten kann, Strafzahlungen bei unerlaubter Nutzung ins Bodenlose gehen können, warum sich überhaupt ein Anwalt melden kann, wenn jemand, nach langem Üben, ein Video veröffentlicht, in dem er oder sie "Stairway to Heaven" auf der Gitarre intoniert, das will mir nicht in den Kopf - da sehe ich keine Verhältnismäßigkeit. Niemand würde auf den Kauf eines Led-Zeppelin-Albums verzichten, nur weil er das Stück auch von Torben Schulzke aus Grevenbroich, aufgenommen mit seinem Handy hören kann. Ähnliches gilt für Samples auch.
Was ich hingegen verstehen kann ist, dass ein/e KünstlerIn nicht jeden beliebigen Zusammenhang gestellt werden mag. Ich sehe durchaus, dass bestimmte Interpretationen eines Werkes verleumderisch wirken können, zu Lasten einer Urheberin oder eines Urhebers, wie auch beim Beispiel Tom Waits.
Also jetzt ist KI dran, und wieder glauben sehr erfolgreiche MusikerInnen, sie würden enteignet, obwohl ich durchaus verstehen kann, dass nicht jedes kommende Resultat aus der KI-Technologie eine wünschenswerte sein wird.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
zu beachten wäre hierbei, dass die meisten ihre led-zeppelin-alben (oder vielleicht eher taylor swift) eben nicht mehr kaufen, sondern auf spotify streamen. wo der algorithmus am ende gleich mal mit soundalikes weitermacht, die mittlerweile schon häufig von der KI erstellt werden. dem durchschnittlichen hörer fällt beim nebenbeihören schon gar nicht mehr auf, dass das nicht vom original stammt; profiteur ist hier aber auch weder ein kleiner hinterzimmerplagiator noch ein möchtegern-bohlen (die ja immerhin noch selbst musik erzeugen), sondern der besitzer/nutzer der entsprechenden software; anscheinend betreibt spotify dies sogar selbst oder fördert es zumindest nach kräften, weil die rendite noch mal sehr viel höher ist als bei echten künstlern (die ja auch schon ausgebootet werden, solange sie nicht led zeppelin oder ähnliche umsatzbringer sind).
aus meiner branche kann ich berichten, dass sich im bereich der voice-over-sprecher die KI bereits breit macht - die geschäftlichen einbrüche sind deutlich, und es ist ein offenes geheimnis, dass nicht nur industriefilme und billige streaming-dokus mit KI-stimmen vertont werden, sondern unter der hand auch schon erste produktionen bei den ÖR damit "aufgehübscht" wurden. es werden bereits erste prozesse geführt, weil sprecher ihre stimme in produktionen wiedergefunden haben, für die sie nie einen auftrag bekommen haben. auch ich weiß nicht, wie das vonstatten gehen soll, aber dass etwas geschehen muss, ist für mich unstrittig.
aus meiner branche kann ich berichten, dass sich im bereich der voice-over-sprecher die KI bereits breit macht - die geschäftlichen einbrüche sind deutlich, und es ist ein offenes geheimnis, dass nicht nur industriefilme und billige streaming-dokus mit KI-stimmen vertont werden, sondern unter der hand auch schon erste produktionen bei den ÖR damit "aufgehübscht" wurden. es werden bereits erste prozesse geführt, weil sprecher ihre stimme in produktionen wiedergefunden haben, für die sie nie einen auftrag bekommen haben. auch ich weiß nicht, wie das vonstatten gehen soll, aber dass etwas geschehen muss, ist für mich unstrittig.
Tja, und ich wollte mich noch darüber freuen, dass ich jetzt ein Demo bekomme/machen darf, weil mein Arbeitgeber mich als Sprecher platzieren möchte.
Zitat von tenno im Beitrag #1946zu beachten wäre hierbei, dass die meisten ihre led-zeppelin-alben (oder vielleicht eher taylor swift) eben nicht mehr kaufen, sondern auf spotify streamen. wo der algorithmus am ende gleich mal mit soundalikes weitermacht, die mittlerweile schon häufig von der KI erstellt werden. dem durchschnittlichen hörer fällt beim nebenbeihören schon gar nicht mehr auf, dass das nicht vom original stammt; profiteur ist hier aber auch weder ein kleiner hinterzimmerplagiator noch ein möchtegern-bohlen (die ja immerhin noch selbst musik erzeugen), sondern der besitzer/nutzer der entsprechenden software; anscheinend betreibt spotify dies sogar selbst oder fördert es zumindest nach kräften, weil die rendite noch mal sehr viel höher ist als bei echten künstlern (die ja auch schon ausgebootet werden, solange sie nicht led zeppelin oder ähnliche umsatzbringer sind).
Die Frage ist dabei, wo genau der Fehler liegt. Sind die KI-Firmen das Problem oder doch eher Streamingdienste wie Spotify. Die Entwertung der Musik, bzw. der Kunst findet seit Jahrzehnten auf verschiedenen Ebenen statt. Generische Popmusik ist da nicht minder ein Teil davon. So wie ich gerade erst in der 3sat Kulturzeit erfahren habe, haben sich KI-Firmen am Content von Piraterie-Seiten bedient, um für die Inhalte der Bücher nicht zahlen zu müssen. Da dürfte es kaum zwei Meinungen darüber geben, dass das so nicht geht.
Was wir sehen hat m.M.n. auch damit zu tun, dass möglichst alles monetisiert wird. Könnte man messen, wie oft jemand an ein Musikstück denkt, würde man das wahrscheinlich auch in Rechnung stellen. Wir kommen an einen Punkt, wo die Wege von geistigem Eigentum immer weniger nachzuvollziehen sind. Ich zweifle daran, dass ein Klammern an einen bestimmten Jetzt-Zustand erfolgversprechend ist.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.