Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #673Unabhängig davon, dass ich Nahles’ Äußerung genau wie sie als Person daneben finde: Wie erklärst du deinen Kindern, warum du im Auto vorne links sitzen darfst?
Ich verstehe die Frage nicht, wenn die Antwort nicht die von gnato genannte ist.
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Wie erkläre ich meinen Kindern, dass Erwachsene (zumal im Fernsehen) manchmal Dinge machen, die sie selber nicht dürfen? Das ist doch ein Problem, das dauernd auftritt. Meine Tochter bekommt keinen Kaffee, kein Bier, darf nicht rauchen und nicht autofahren. Da bringt mich ein blöder Spruch von Frau Nahles nicht an meine pädagogischen Grenzen.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Ich finde die Nahles-Aussage, ebenso wie die Wutausbrüche von Schulz, aus einem anderen Grund ziemlich problematisch. Ich lese das so: Als Oppositionspartei muss man offenbar alles, was die Regierung macht, prinzipiell erstmal voll scheiße finden. Womöglich auch solche Sachen, die man kurz zuvor als Koalitionspartner noch mitgetragen hat. In dem einen wie in dem anderen Fall ist es offenbar eher zweitrangig, was man wirklich für richtig hält. Ich sehe vor meinem geistigen Auge schon wieder Bundestagsdebatten, in denen sich Abgeordnete mit größter moralischer Emphase über die Positionen ihrer politischen Gegner empören und dabei diese Empörung in etwa so glaubwürdig darstellen, wie die Schauspieler in den allerersten Folgen von GZSZ ihre Rollen vom Blatt gelesen haben. (Und ja: als erstes fällt mir dazu Nahles ein!) Da denke ich: Ist doch kein Wunder, wenn die Politik ein Glaubwürdigkeitsproblem hat.
Ich frage mich übrigens, wer eigentlich festgelegt hat, dass Nahles zum linken Flügel der SPD zu zählen sei. Ich würde sie zur Gruppe von Westerwelle, Lindner, Schulz etc. zählen, deren einziges politisches Ziel die eigene Macht ist. Mit dem Unterschied, dass die anderen drei Rhetorikkurse besucht haben.
Als Serviceleistung möchte ich noch alle hier von meinen hellseherischen Fähigkeiten profitieren lassen: Die Jamaika-Koalition kommt zustande. Zum Klimaschutz einigen sie sich auf saftige Subventionen für die Autoindustrie. Vier Jahre lang wird es nicht halten: Sobald eine der Parteien die Chance wittert, bei Neuwahlen gut abzuschneiden, wird sie unter einem lächerlichen Vorwand die Koalition kündigen. Die CSU wird bis zur bayerischen Landtagswahl nächstes Jahr noch konsequenter auf ihr Erfolgsrezept setzen: Die gemäßigten Anhänger vergraulen, ohne die radikalisierten zurückzugewinnen: FDP 18 %, AfD 17 %, Grüne 11 %. Söder wird sich bis dahin zurückhalten, um Seehofer nach der Landtagswahl vom Hof jagen zu können. Die SPD hat aus ihren Fehlern gelernt: Nahles und Schulz bleiben bis drei Wochen vor der nächsten Bundestagswahl im Amt, bevor die Kanzlerkandidatin präsentiert wird, damit der Hype nicht schon wieder zu früh verfliegt.
Zitat von Trondheim im Beitrag #683 Ich sehe vor meinem geistigen Auge schon wieder Bundestagsdebatten, in denen sich Abgeordnete mit größter moralischer Emphase über die Positionen ihrer politischen Gegner empören und dabei diese Empörung in etwa so glaubwürdig darstellen, wie die Schauspieler in den allerersten Folgen von GZSZ ihre Rollen vom Blatt gelesen haben. (Und ja: als erstes fällt mir dazu Nahles ein!) Da denke ich: Ist doch kein Wunder, wenn die Politik ein Glaubwürdigkeitsproblem hat.
Wo liegt der Unterschied zu den Diskussionsrunden im Wahlkampf? Obwohl, im Bundestag gibt es zumindest keine Moderatoren, die jedesmal den Biss in eine Zitrone imitieren, wenn sie in Richtung des Schmuddelkindes schauen.
Oh bitte, das sollte kein Wasser auf die Mühlen der AfD sein. Die sind doch grundsätzlich noch viel widerlicher, weil sie immer einerseits den Tabutbruch inszenieren und sich andererseits hinterher nicht mehr zu der Scheiße bekennen wollen, die sie geäußert haben. Ganz ekliges Spiel.
Zitat von Anorak Twin im Beitrag #684Ich frage mich übrigens, wer eigentlich festgelegt hat, dass Nahles zum linken Flügel der SPD zu zählen sei. Ich würde sie zur Gruppe von Westerwelle, Lindner, Schulz etc. zählen, deren einziges politisches Ziel die eigene Macht ist. Mit dem Unterschied, dass die anderen drei Rhetorikkurse besucht haben.
Daß Nahles dem linken Flügel zuzurechnen ist, zeigt ihr Werdegang und ihr Fachgebiet, was ich übrgens beides gar nicht schlecht reden will. Und bitte nenn mir doch einen Politiker, der nicht das Ziel der "Macht", der Umsetzung der eigenen politischen Überzeugung in die Praxis, verfolgt. Ist für mich vollkommen legitim.
Nun hat doch die GroKo von der SPD profitiert und Nahles als Ministerin für Arbeit und Soziales einiges mit auf den Weg gebracht wie Mindestlohn, EMR Steigerung, Rente mit 63 etc..
Nun frage ich mich, warum Nahles und Schulz trotz des Einflußes auf die GroKo nach der Wahl so aus- und auffällig werden. Warum haben sie sich und die erreichten Ziele der SPD nicht besser verkauft? Jetzt nach einer Drehung um 180 Grad (in die Opposition) so rumzupoltern, macht sie nicht nur unsympathisch sondern auch wenig glaubwürdig.
Naja, die typische Erklärung eines Soziologen, da wird jede berechtigte Kritik an den Zuständen sofort zum tumben Aufschrei von volksmusikhörenden Globalisierungsverlierern umgedeutet. Auf die Idee, dass das mit dem Kontrollverlust an den Grenzen, dem bedingungslosen Multikulturalismus, der ständigen moralischen Überhöhung anderer Kulturen und Religionen und der weitgehenden Blindheit gegenüber dem Machtanspruch des politischen Islams keine guten Ideen sind und sich der Wind des Zeitgeistes trotz aller ideologischen Gegenwehr langsam auch im Mutterland der drögen Sozialdemokratie dreht, kann so jemand offenbar nicht kommen. Ich bleibe dabei, wir brauchen ideologiefreie Debatten ohne erhobenen moralischen Zeigefinger u. a. über die Zuwanderungspolitik, die Zukunft der EU und des Euroraums, dann verschwindet die AfD wieder so schnell, wie sie aufgestiegen ist.