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So sehr ich Moby geringschätze, ich glaube nicht, dass diese Geschichte wirklich in diesen Thread passt. Dass ein Mann in den 30ern sich an eine 18jährige rangemacht hat, und diese das nicht mochte, ist für mich noch keine #metoo-Geschichte. Erst wenn er seine Vormachtstellung benutzt hätte, um sie gefügig zu machen, wäre das eine solche, wenn man es mal genau nimmt. So wie beschrieben, musste die 18jährige Natalie Portman lediglich einen peinlichen Verehrer abwehren. Ich habe die Passage aus dem Buch nicht gelesen, und weiß jetzt nicht, ob er seine damaligen Avancen als Heldentat verkaufen wollte, aber zumindest mit seiner schnellen und demütigen Entschuldigung scheint er ja alles richtig gemacht zu haben. Ich hasse ihn trotzdem.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
ich hätte das so ähnlich wie lumich formuliert, lasse mich aber diesbezüglich gerne eines besseren belehren, falls jemand mehr energie zur durchdringung des vorfalls aufbringt als ich.
Der „Kernkonflikt“ basiert ja auf der Moby-Autobiografie "Then It Fell Apart".
Moby behauptet im Buch, er sei mit Oscar-Preisträgerin Natalie Portman zusammen gewesen. Es sei eine "kurze, unschuldige und einvernehmliche romantische Verwicklung" gewesen, die er 1999 mit Natalie Portman gehabt haben will.
Natalie Portman wiederum beschuldigt Moby, diese Beziehung erfunden zu haben. Er hätte diese Geschichte nur benutzt, um sein Buch zu verkaufen. Portman: "Ich war überrascht, dass er die sehr kurze Zeit, die ich ihn kannte, als Dating bezeichnete. Meine Erinnerung daran ist eher, dass ein sehr viel älterer Mann sich gruselig verhielt, während ich gerade erst die Highschool beendet hatte". Sie sei damals gerade erst 18 gewesen und Moby war seinerzeit 32 Jahre alt. Portman bestätigte, sie hätten sich 1999 bei einer seiner Shows kennengelernt: "Wir trafen uns nur ein paar Mal, bis ich merkte, dass das ein älterer Mann war, der sich auf eine Art für mich interessierte, die sich unangebracht anfühlte."
Moby dazu: "Ich mag Natalie, und ich respektiere ihre Intelligenz und ihren Einsatz. Aber, ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, warum sie die Wahrheit über unsere (wenn auch kurze) Beziehung bewusst falsch darstellt."
Beide scheinen also recht unterschiedliche Auffassungen von einer „Beziehung“ zu haben… für Moby war es eine und für Natalie Portman eher ein etwas unangebrachter gruseliger Kontakt...
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von Lumich im Beitrag #349So sehr ich Moby geringschätze, ich glaube nicht, dass diese Geschichte wirklich in diesen Thread passt. Dass ein Mann in den 30ern sich an eine 18jährige rangemacht hat, und diese das nicht mochte, ist für mich noch keine #metoo-Geschichte. Erst wenn er seine Vormachtstellung benutzt hätte, um sie gefügig zu machen, wäre das eine solche, wenn man es mal genau nimmt. So wie beschrieben, musste die 18jährige Natalie Portman lediglich einen peinlichen Verehrer abwehren. Ich habe die Passage aus dem Buch nicht gelesen, und weiß jetzt nicht, ob er seine damaligen Avancen als Heldentat verkaufen wollte, aber zumindest mit seiner schnellen und demütigen Entschuldigung scheint er ja alles richtig gemacht zu haben. Ich hasse ihn trotzdem.
was man von moby hält, ist in der tat egal, aber was du beschreibst ist nicht die geschichte in gänze.
ich finde es ungemein übergriffig eine beziehung zu behaupten und in ein buch zu packen, wenn es schlicht und ergreifend nicht stimmt. dass moby dachte, sie befänden sich in einer beziehung, nur weil portman nett zu ihm gewesen ist und fan war. deine "schnelle und demütige" entschuldigung hat es im übrigen gar nicht gegeben, weshalb das ganze sich ja innerhalb der letzten wochen überhaupt so gesteigert hat. keine ahnung, ob die posts noch vorliegen, aber moby postete unentwegt irgendwelche fotos der beiden, u.a. ein paparazzibild von einem hotelzimmer, in dem die beiden sich befanden, und bringt komisches geschwurbel, was in auszügen akri schon gepostet hatte. das ist ziemlich ekelig. außerdem behauptete moby, sie wäre damals älter gewesen. alleine das nicht noch einmal gegenzuchecken - weder damals noch heute - und in kauf zu nehmen, dass jeder mensch rechnen kann, ist unsagbar schwierig.
natürlich gibt es "schlimmeres", aber solche geschichten zeigen wieder einmal vorbildlich wie viel sich männer in gewissen positionen einfach herausnehmen. und auch das gehört zu #metoo und der alltäglichen machtausnutzung und sicher nicht nur das "gefügig machen" von vermeintlich schwächeren. diesen definitionsansatz finde ich sehr problematisch. nein, niemand außer mobys karriere ist zu schaden gekommen und niemand wurde verletzt etc. aber das ist auch total egal.
Zitat von tenno im Beitrag #350 lasse mich aber diesbezüglich gerne eines besseren belehren, falls jemand mehr energie zur durchdringung des vorfalls aufbringt als ich.
Energie für solchen Schnulliputz aufbringen? Das ist doch furchtbar albern. Moby ist mir egal, aber diese ulkige Story ist mir noch egaler.
Im Zusammenhang von #metoo ist es mir schon wichtig zu unterscheiden, dass es nicht einfach um Fälle geht, in denen sich Männer gegenüber Frauen wie Vollpfosten benehmen, sondern es geht vielmehr um Machtstrukturen und deren Missbrauch - vgl. dazu auch der Fall Spacey, wo Frauen überhaupt nicht involviert sind. Leute wie Weinstein oder Spacey (oder wer auch immer) drohten implizit oder explizit die Karrieren anderer zu behindern, wenn nicht sogar zu zerstören, wenn diese ihnen nicht sexuell zu Diensten sind. Moby hat offenbar falsche Dinge über Natalie Portman verbreitet, sie damit in eine unangenehme Situation gebracht, aber man kann nicht sagen, dass er zu irgendeinem Zeitpunkt ihre Karriere, ihren Ruf oder ihr Leben durch seine gehobene Position in ernste Bedrängnis gebracht hätte. Er kann ihr schlichtweg nichts anhaben, in einer Weise wie es Spacey oder Weinstein konnten, eine solche Position hat er nicht.
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Aber bei #metoo geht es doch auch um Fälle, wo Leute belästigt/missbraucht/etc. wurden, ohne dass da eine Machtstruktur bestand, oder nicht? Damit meine ich jetzt nicht konkret den Moby-Portman-Fall, aber es geht doch auch darum, dass Frauen teilweise als Freiwild angesehen und in Discos ungefragt angegrabbelt werden, um mal ein stumpfes Beispiel zu bringen.
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Zitat von Marla Singer im Beitrag #357Aber bei #metoo geht es doch auch um Fälle, wo Leute belästigt/missbraucht/etc. wurden, ohne dass da eine Machtstruktur bestand, oder nicht? Damit meine ich jetzt nicht konkret den Moby-Portman-Fall, aber es geht doch auch darum, dass Frauen teilweise als Freiwild angesehen und in Discos ungefragt angegrabbelt werden, um mal ein stumpfes Beispiel zu bringen.
Das nahm ich bisher auch an.
Zu der Moby-Portman-Nummer: Freeman und akri haben das meines Erachtens gut auf den Punkt gebracht.
Niemand verbietet einem oder einer unter dem Hashtag zu schreiben, was ihm oder ihr dazu einfällt. Die Frage ist nur, wozu das dann gut sein soll. „Irgendsoein Arsch hat mich in der Disco angegrabbelt“ bewegt als Tweet nicht allzu viel. „Der Chef von [bekannter Konzern] hat mich und andere belästigt (oder schlimmeres)“ ist dagegen eine ganz andere Hausnummer, und ich denke, ich liege nicht ganz falsch wenn ich behaupte, dass es das ist, was #metoo so groß und bedeutsam gemacht hat.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Das, was #metoo (meiner Meinung nach) groß und bedeutsam gemacht hat, ist das schiere Ausmaß von sexuellen Übergriffen. Deswegen ja ME TOO. Es wurde sicherlich nicht jede schon von ihrem Chef belästigt, aber so ziemlich jede Frau war schon in irgendeiner Art Opfer von Übergriffigkeit. Viele Männer natürlich auch, klar. Mag ja sein, dass das im Einzelfall nicht so spektalukär daher kommen mag, aber #metoo trägt eben mit sich, dass man nicht alleine mit dieser Situation ist - egal, in welcher Struktur der Übergriff geschah. Zumindest war das bisher mein Eindruck.
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