Zitat von faxefaxe im Beitrag #390Kate Tempest. Gna habe ich leider nicht gesehen. Ich fand es intensiv und großartig.
das vorprogramm war unterirdisch: muso - was für eine pfeife. lahme raps und langweilige bollerbeats. zur strafe war die stimmung nah am nullpunkt. ich hab versucht, mich in die allerentferntesten regionen zu verdrücken. vergeblich - ich hab trotzdem jeden schiefen reim und sein dämliches gepose mitbekommen. und so einer darf im nächsten jahr sogar als headliner auftreten.
haha, ernsthaft Muso als Vorprogramm für Kate Tempest? Das erste Album hab ich sogar heimlich gern gehört - ich find ja, dass der einen intressanten um-die-Ecke-Rapstil und ne markante Stimme hat. Auf dem Album und der EP hat das für mich gut funktioniert. Aber live war das auch mit das schlechteste Konzert auf dem ich je war, total übersteuert der Typ. Das neue Album kann nicht mal seine Stimme retten. Guru hatte unrecht mit "It's all about the voice". Fun Fact: Der kommt hier aus Heidelberg und ich begegne ihm alle paar Tage irgendwo auf der Straße.. Und er kellnert in einem meiner Lieblingscafes, läuft wohl trotz Cro-Label nicht so..
Die Überraschung des Jahres. Nachdem ich sie schon zweimal in Berlin verpaßt hatte und mich damit abgefunden hatte, mindestens 600 Kilometer fahren zu müssen, um sie überhaupt einmal zu sehen, tauchen sie ohne Vorwarnung in Karlsruhe auf. Das Substage, das wegen diverser Klagen den Sound drosseln muß, war zwar nicht unbedingt der ideale Ort dafür, aber egal. Das Publikum war genauso überschaubar (300, vermute ich mal) wie überaltert. Leute unter 40 hätte man wahrscheinlich per Handschlag begrüßen können und wäre nach zwei Minuten fertig gewesen, und der geschätzte Schnitt lag bei 46, 7. Dann betraten Killing Joke die Bühne, natürlich nach gefühlt zehnminütigem Ethnogetröte als Einleitung. Jaz Coleman sah aus wie der Undertaker (und stand natürlich auf der Bühne wie festgeschraubt, gelegentlich von unten gelb illuminiert, um ihm etwas Dämonisches zu verpassen ... mittlerweile findet man diese Mätzchen in seinem Fall fast schon liebenswert) , Youth wie jemand, der seinen Lebensunterhalt vor dem Kaufhof sitzend mit einem Casio - Keyboard erspielt, und Geordie wie der Großvater des 80er - Jahre - Geordies. Aber das war egal. Zum ersten war der Sound für Substage - Verhältnisse ordentlich und teilweise druckvoll, zum zweiten kann einem als Fan nichts besseres passieren wie ein Set, das mit "The Wait", "Love Like Blood" und "Eighties" beginnt. Insgesamt war die ganze Setlist sehr 80er - lastig, und somit bekam ich alles zu hören, was ich mir erhofft hatte: "Unspeakable", "Requiem", "Wardance", "Psssyche" (!!!), "Turn To Red" ... "European Super State" war einer der wenigen neueren Songs, und der hat auch bereits sechs Jahre auf dem Buckel. Aber scheinbar spielen sie verschiedene Sets in verschiedenen Städten und hatten in London vorher wohl die neueren Alben in den Fokus gerückt, so daß ich über diese Oldieshow eigentlich recht froh war, wenn ich sie schon zum ersten Mal live gesehen habe. Zum Abschluß gab es - worauf ich im Vorfeld gehofft, aber womit ich niemals gerechnet habe - das mächtige "Pandemonium", und dann war nach soliden anderthalb Stunden auch Schluß, und das Publikum war zwar nicht komplett euphorisch, aber zumindest angemessen begeistert. Fazit: keines der besten Konzerte meines Lebens, aber auf jeden Fall eines, über das ich mich sehr gefreut habe. Auf jeden Fall oberes Mittelfeld, und ich kann hinter eine meiner Lieblingsbands endlich mal einen Haken machen.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Hört sich recht gut an, King. Da ich sie auch sehr mag und sie auch noch nie Live gesehen habe, habe ich mal nachgeschaut: Berlin, 04.12.2016. Scheiße, da kann ich auf keinen Fall.
Wenn die Konzerte unterschiedlich konzipiert sind, scheinst du ja eh das Optimum getroffen zu haben. Alle ihre großen aus ihrer Frühzeit. Glückwunsch!
Erstmal was zu den Beginnern. Für mich rangieren sie von sehr gut (Bambule), bis furchtbar (Advanced Chemistry). Ich bin also gewiss kein Superfan und wurde eher mitgeschleift, als dass ich mich wochenlang auf das Konzert gefreut hätte, wie es wohl einige taten, das hat man an der allgemeinen Euphorie gemerkt. Das Konzert an sich war eigentlich, wie man es von einer Deutschrap-Kombo aus den 90ern, die zum großen Geld gekommen ist erwarten würde. Liebevolles Bühnenbild, zwei Sängerinnen, beides nicht zu aufgebrezelt, immer bescheiden bleiben. Auch der "Überraschungsauftritt von Advanced Chemistry, die die 20 Kilometer aus Heidelberg anreisten war nur folgerichtig und viel gefeiert (nicht von mir, ich finde "Blauer Samt" ist passabel, der Rest ist furchtbarer Dreck). Außerdem war es wohl das größte Konzert, das die Beginner jemals gaben. Und da sind wir bei meinem persönlichen Problem. Ich halte solche Großveranstaltungen mit > 10.000 Menschen nicht mehr aus. Als kleiner Mann sehe ich nix, es nervt mich eine halbe Stunde für's Bier anstehen zu müssen und nochmal 20 Minuten um mal pissen zu gehen (die letzten beiden Probleme waren in der chaotischen Organisation geschuldet) und dafür auch noch einen Haufen Asche auszugeben. Das war mein letztes großes Konzert, ich schwöre!
Zu dem Thema Groß- oder Kleinveranstaltung gebe ich gerne frischen Senf dazu, da mir das Gleiche aufgefallen ist.
Am 17.10. bei THE CURE in der unsägliche Stink-Hsv-Barclaycard Arena gesehen. Das Konzert war okay, ich hatte sie noch nie gesehen und sie waren mir mal sehr wichtig - froh, sie gesehen zu haben. Aber die Halle mit all der Werbung, all der Anonymität und den Preisen. 4€ für ne Brezel und 6€ für das Bier und so weiter. Muss ich nicht haben - Ausnahmen sind hierbei große Freilichtbühnen wie Wuhlheide in Berlin oder ähnliches. Aber Stadion- /Hallenkonzerte ü 10.000 Zuschauer sind nicht (mehr) mein Fall.
Gegenbeweis gestern Abend im Übel+Gefährlich: 65days of static Konzert
Klar, Äpfel und Birnen, aber gut 250 Leute, die alle begeistert waren und wirklich die MUSIK der vier Jungs vorn wollten und kein EVENT! Laut und brachial, 90 Minuten für knapp über 20€ und das Bier ab 2€. So macht der Konzertbesuch auch Spaß, dazu standen wir vielleicht fünf Meter von der Bühne entfernt.
als wir zum nominellen konzertbeginn um 20 uhr dort aufschlugen saß die band noch gemütlich in der wirtschaft beim essen. der mensch, der das vorprogramm bestritt, sagte uns, er würde dann so gegen 9 auf die bühne gehen. also fürs nächste mal vorgemerkt: hungrig hingehen und das wohl recht gute und günstige essen genießen (so hätte ich mir auch die pappigen falafel sparen können, die ich mir bei der anreisen noch schnell zwischen die kiemen geschoben hatte). wie versprochen ging's dann los. das setting "einsamer klampferich" verhieß eigentlich nichts gutes - wie oft hatte ich mich in letzter zeit von solchen typen (und typinnen) langweilen lassen. aber der war anders, besser. kein gewimmer, kein lagerfeuer weit und breit, sondern beherztes schrabbeln und picking mit groove, teilweise mit live eingespielten loops oder einsatz einer rhythmusbox. erinnerte ein wenig an die solosachen von john frusciante, nur seine stimme ist ein wenig farblos, aber das ist nur kleinliches genörgel. leider hab ich mir seinen namen nicht gemerkt. es waren übrigens so um die 30 leute da. die glockenbachwerkstatt ist nun nicht gerade sehr groß, aber gut besucht sieht anders aus. zum hauptact erschienen dann immerhin nochmal so viel, so dass es wenigstens nicht peinlich leer war, aber man hatte doch sehr viel platz. egal, die stimmung der band und im publikum war gut und wurde immer besser. die beiden sänger/gitarrist/innen anna rochinski und shane butler lieferten sich tolle duelle sowohl auf den saiten als auch gesanglich und die rhythmus fraktion - auf den tonträgern eher unauffällig - agierte für indie-pop-verhältnisse ganz schön funky. besonders toll war es immer dann, wenn die ganze band harmoniegesang beisteuerte. da lief mir immer wieder mal ein wohliger schauer über den rücken und so wurde das ein rund um kurzweiliger und angenehmer abend. sehr nette menschen auch, denen wir letztendlich die komplette diskographie abgekauft haben.
Alles, was über gigantoide Riesenkonzerte geschrieben wurde, möchte ich unterschreiben. Ganz gleich, wer da auftritt, es fühlt sich falsch an. Dann lieber Festival. Die fleißigen Bierboys, die mit Taschenlampe, Kühltank auf dem Rücken und Schlauch in der Hand durch die Menge stiefelten und permanent Bier verkauften, waren bizarr genug.
Immerhin taugt ein solcher Anlass als amtliche Millieu-Studie. Die milde bebauchten, in ihren längst verwaschenen Tour-Shirts der 80er im Döner-Lokal am Bier nippenden Langzeit-Indies, welche routiniert Setlists diskutieren und später hinter mir im Innenraum jeden freilich exklusiv für sie gespielten Song mit einem "das war so geil" kommentieren und ein High Five ans Nächste reihen, erhalten mein Verständnis. Bei Bloc Party war es bei mir ja nicht anders, wenn nicht schlimmer. Dazu die ziemlich coolen Daddies, welche ihre Töchter mitnehmen, die dauergeschminkten Goths in viel zu engen Ledermänteln und -röcken und allerlei Eventies, die halt einmal im Jahr auf ein Konzert gehen und sich vor einem Jahr erinnerten, dass man doch damals dazu getanzt hat und sich dort sehen lassen muss. Und es gibt die Immer-mal-wieder-Fans mit angemessener Distanz, die diesen Abend entspannt, aber mit Vorfreude im Gepäck angehen. Dazu zähle ich dann mich (die Lisn, mit der ich den Schnitt in unserem Umkreis senkte, müsste da für sich sprechen) und bin dementsprechend über Rares zwar froh, aber am meisten dann doch über das majestätische "From The Edge Of The Deep Green Sea" und demnach nicht mit dem größten Anspruch an diesen Abend gesegnet. Sound überraschend gut, Smith wortkarg und mit Routine und Schweiß gleichermaßen überzogen, aber wen dieser 100.000 menschen sollte er denn auch ansprechen? 2 Stunden und 45 Minuten lang hervorragende Musik, 3 Zugaben, insgesamt sogar ein Song mehr als an den Abenden zuvor (ha!), außerdem mag ich - als alter Setlist.fm-Daueruser - die immerhin milde Varianz, die man sich in dem gigantischem Schaffen gönnt. "Burn" vom Crow-Soundtrack zu spielen, weil man es halt kann, finde ich super, wieviele den vor Ort kannten, hätte mich interessiert. Das ist halt etwas, was Bloc Party - bis auf die crazy Frühlingswochen 2013 - fehlte. Ach, "M" fehlte mir. Aber was heißt das schon. Schön war's und mit der Lisn gehe ich eh gerne auf Konzerte.
P.S. Gesundheitlich hätte ich mir das wohl schenken müssen, daheim waren wir auch erst um 3, die Nacht war scheußlich. Aber ach, die Bucket List gekonnt erleichtert und Hobbes wurde wieder gesehen. Und entgehen lassen konnte ich mir das ja nun wirklich nicht.
Open alt.end The Walk Push In Between Days Pictures of You Before Three High A Night Like This The End of the World Just Like Heaven Trust From the Edge of the Deep Green Sea One Hundred Years End
Encore: Step Into the Light Want Burn A Forest
Encore 2: Fascination Street Never Enough The Hungry Ghost Wrong Number
Encore 3: Lullaby Friday I'm in Love Doing the Unstuck Boys Don't Cry Close to Me Why Can't I Be You?
7x Wish 4x Disintegration 3x Singles 2x Kiss Me Kiss Me Kiss Me 1x 4:13 Dream 1x Boys Don't Cry 1x anderweitiger Shizzle (Crow-OST) 1x Pornography 1x neuer Song 1x Wild Moon Swings
swans/anna von hausswolff, hansa 39, münchen, 11.11.16
Zitat von gnathonemus im Beitrag Ich...... "muss" jetzt aufs swans-konzert. draußen ist's eklig, hier herin schön warm, ich muss den ersatzbus nehmen, weil die u-bahn nicht fährt, hier könnte ich die neue common hören, fußball schauen, mich mit noch mehr antipasti vollstopfen, ... ich hab ü-ber-haupt keine lust.
aber ich weiß, ich werde mir in den arsch beißen, wenn ich jetzt selbigen nicht hochkriege.
gut, ich hätte ja nie erfahren, wie es wirklich gewesen wäre, aber DAS hätte ich mir in meinen kühnsten träumen nicht ausgemalt.
kurz gesagt: es war UN-GLAUB-LICH
anna von hausswolff hatte schon ordentlich drone vorgelegt (im tollen kontrast zu ätherischem gesäusel und süßlichem geklimper; album gekauft), aber was die swans dann zelebrierten hat mich mal eben in eine andere dimension teleportiert. solch ein körperliches erlebnis haben mir bisher nur my bloody valentine, bohren und der club of gore und dirty beaches bereitet. songs waren egal, die band hat eh nur drei bis vier mal zwischendurch abgesetzt, ansonsten ging ein stück ins nächste über. michael gira gab den zermonienmeister, der immer wieder mal nur sein orchester dirigierte, um dann wieder einzustimmen in diesen gigantischen wall of sound, texte mehr rezitierte als sang und zu meinem erstaunen überaus sympathisch und gut gelaunt rüberkam (ich hatte eher mit einem muffigen griesgram gerechnet). so verbrachte ich 2 stunden in hypnose und gönnte mir nach dem erwachen 1 t-shirt, 1 cuba libre und 1 taxifahrt nachhause. perfekte nacht.
Ach, ich hätte mich eigentlich auch hinbewegen sollen. Aber letztlich habe ich aus Angst um meine Ohren darauf verzichtet.
Ein Freund von mir war auf dem Konzert in Hamburg. Der hat die Swans schon häufiger gesehen und fand es diesmal eher furchtbar. In Hamburg haben sie stolze 3 Stunden gespielt und dabei wohl so laut wie nie zuvor. Und Gira hat scheinbar so gewirkt als hätte er höchsten Spaß daran das Publikum zu malträtieren. Versöhnliche Töne gab es wohl gar nicht zu hören. Es sind auch einige Leute vorzeitig geflüchtet - an dem Abend war er anscheinend nicht ganz so gut drauf ;-)
Zitat von victorward im Beitrag #403Ein Freund von mir war auf dem Konzert in Hamburg. Der hat die Swans schon häufiger gesehen und fand es diesmal eher furchtbar. In Hamburg haben sie stolze 3 Stunden gespielt und dabei wohl so laut wie nie zuvor. Und Gira hat scheinbar so gewirkt als hätte er höchsten Spaß daran das Publikum zu malträtieren. Versöhnliche Töne gab es wohl gar nicht zu hören. Es sind auch einige Leute vorzeitig geflüchtet
ja, hier auch. bei anna von hausswolff war das gedränge noch deutlich größer (es war ausverkauft). viele haben sich in richtung merch-stand/garderobe geflüchtet. da war mehr los als direkt vor der bühne. ich hatte dämlicherweise meine ohrenstöpsel zuhause liegen gelassen und hab mich deshalb in die hinterste ecke verdrückt, aber praktischerweise noch einen stehplatz auf der bank ergattert. somit hatte ich 1) perfekte sicht 2) immer noch guten sound 3) und keinerlei ohrensausen.
als milieu-studie war das übrigens auch sehr interessant. neben den üblichen normalo-indie-rockern, zauseligen altpunks und -goths, einigen metallern, waren erstaunlich viele leute da, die aussahen, als hätten sie sich auf dem weg zum andrea berg-konzert verlaufen, vor mir eine gruppe mittelalter italiener, neben mir eine familie mit tochter, die zunächst eher skeptisch wirkte und sich zusehens als die heftigste headbangerin weit und breit entpuppte. auf der anderen seite ein spanisches pärchen, das ständig "hör mal, sie spielen unser lied"-mäßig schmuste. und die high-five-kunden waren auch da (mit starkem fränkischen akzent und - achtung! - schnupftabak) , aber es war ja eh so laut, dass man ihr gebrüll kaum gehört hat.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #404aber es war ja eh so laut, dass man ihr gebrüll kaum gehört hat.
Hehe, ja, Lautstärke aus den Boxen kann auch seinen Vorteile haben. Mein Freund fand in Hamburg eine ältere Dame neben sich sehr erstaunlich. Das sah auch aus, als habe sie sich auf dem Weg zum Konzert verlaufen. Aber er meinte, das war vermutlich die Person auf dem Konzert, die am meisten Spaß hatte. Sie war mit meist geschlossenen Augen völlig in sich gekehrt und hat das Ganze regungslos erlebt. Tja, die Swans sprechen wohl ein vielfältiges Publikum an
swans/anna von hausswolff, hansa 39, münchen, 11.11.16
Zitat von gnathonemus im Beitrag Ich...... "muss" jetzt aufs swans-konzert. draußen ist's eklig, hier herin schön warm, ich muss den ersatzbus nehmen, weil die u-bahn nicht fährt, hier könnte ich die neue common hören, fußball schauen, mich mit noch mehr antipasti vollstopfen, ... ich hab ü-ber-haupt keine lust.
aber ich weiß, ich werde mir in den arsch beißen, wenn ich jetzt selbigen nicht hochkriege.
gut, ich hätte ja nie erfahren, wie es wirklich gewesen wäre, aber DAS hätte ich mir in meinen kühnsten träumen nicht ausgemalt.
kurz gesagt: es war UN-GLAUB-LICH
anna von hausswolff hatte schon ordentlich drone vorgelegt (im tollen kontrast zu ätherischem gesäusel und süßlichem geklimper; album gekauft), aber was die swans dann zelebrierten hat mich mal eben in eine andere dimension teleportiert. solch ein körperliches erlebnis haben mir bisher nur my bloody valentine, bohren und der club of gore und dirty beaches bereitet. songs waren egal, die band hat eh nur drei bis vier mal zwischendurch abgesetzt, ansonsten ging ein stück ins nächste über. michael gira gab den zermonienmeister, der immer wieder mal nur sein orchester dirigierte, um dann wieder einzustimmen in diesen gigantischen wall of sound, texte mehr rezitierte als sang und zu meinem erstaunen überaus sympathisch und gut gelaunt rüberkam (ich hatte eher mit einem muffigen griesgram gerechnet). so verbrachte ich 2 stunden in hypnose und gönnte mir nach dem erwachen 1 t-shirt, 1 cuba libre und 1 taxifahrt nachhause. perfekte nacht.
Hach, nu freu ich mich noch mehr auf nachher! (Die mittelalten Italiener könnten heute auch in Wiesbaden sein - ich hab da so nen Verdacht...)
Zitat von gnathonemus im Beitrag #402 so verbrachte ich 2 stunden in hypnose und gönnte mir nach dem erwachen 1 t-shirt, 1 cuba libre und 1 taxifahrt nachhause. perfekte nacht.
WIe lange ging es denn insgesamt? Ich muss fast zu meiner Schande gestehen, dass ich um 23.40 gegangen bin, was aber keinesfalls negativ gegenüber des Gesehenen (und fiiiiiiiiep.... Gehörten) zu sehen ist.
Schon Anna von Hausswolff, von der ich vorher gar nichts kannte, war sehr gut und Lust auf mehr machend. Und SWANS wirklich eine akustische und körperliche Erfahrung sondersgleichen. Ich stopfe mir normalerweise nie was in die Ohren und habe trotzdem schon Motörhead, Mogwai oder die Melvins überstanden. Aber dieses Mal gab es dann doch Taschentuchkügelchen für die Ohren* und das schon während des ersten Stücks (das aber auch 44 Minuten dauerte, wenn ich mich nicht täusche). Selbst so gedämpft spürte man den Sound wirklich am ganzen Körper und ich kann nur jedem zu einem Besuch der SWANS raten.
*bißchen off-topic: Es gibt ja erprobte Konzertgänger, die sich so akustische Ohrschutz-Dinger anfertigen lassen. Wie muss ich mir damit ein Hörerlebnis vorstellen? Ist das so, wie wenn man unter einer Glasglocke, im Nebenzimmer oder mit "Mickymäusen" auf das Konzert erlebt oder ist es einfach so, dass der Sound reduziert wird? Ich kann mir das nicht so recht vorstellen, auch wenn es aus gesundheitlichen Gründen einfach vernünftig wäre, sich so etwas mal anzuschaffen.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #402 so verbrachte ich 2 stunden in hypnose und gönnte mir nach dem erwachen 1 t-shirt, 1 cuba libre und 1 taxifahrt nachhause. perfekte nacht.
WIe lange ging es denn insgesamt? Ich muss fast zu meiner Schande gestehen, dass ich um 23.40 gegangen bin, was aber keinesfalls negativ gegenüber des Gesehenen (und fiiiiiiiiep.... Gehörten) zu sehen ist.
viel dürftest du nicht verpasst haben. wahrscheinlich 1 stück (= 1/2 stunde). also insgesamt waren es wohl eher 2 1/2 stunden. mir hat es dann aber auch gereicht.
Zitat von motorhorst im Beitrag #408*bißchen off-topic: Es gibt ja erprobte Konzertgänger, die sich so akustische Ohrschutz-Dinger anfertigen lassen. Wie muss ich mir damit ein Hörerlebnis vorstellen? Ist das so, wie wenn man unter einer Glasglocke, im Nebenzimmer oder mit "Mickymäusen" auf das Konzert erlebt oder ist es einfach so, dass der Sound reduziert wird? Ich kann mir das nicht so recht vorstellen, auch wenn es aus gesundheitlichen Gründen einfach vernünftig wäre, sich so etwas mal anzuschaffen.
nach explosions in the sky hab ich auch überlegt, ob ich das machen soll. zerknüllte taschentücher helfen halt nicht besonders viel und versauen den sound doch gewaltig, die schaumstoffdinger sind zwar besser, aber dämpfen v.a. die höhen so stark ab, dass man sie z.t. kaum noch hört. würde mich also auch interessieren - auch was man dafür ausgeben sollte.