The Slow Show gestern abend war mal wieder sehr schön. Das Plaza war ausverkauft, die Bude also voll. Schwitzen ist bei einem Slow Show Konzert ja eher nicht angesagt, dafür liefen mir einige wohlige Schauer über den Rücken und bei Bloodline gab es dann noch etwas zu tanzen und singen und weitere wohlige Schauer. So konnte ich dann beseelt, die wohl geilste Konzert Location wieder verlassen.
Meine hohen Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt! Mit die lauteste Band, die ich seit langem gesehen habe. Aber das war gut so, wollte sowieso mal wieder ein Konzert sehen, das richtig reinbrettert. Der Drummer ist ein unfassbares Tier Mit welcher Urgewalt der da reinhaut, Wahnsinn... Sieht auch optisch aus, als käme er direkt aus dem Fight Club. Und "Death" ist und bleibt der beste Konzertabschlusssong! Es war erstaunlicherweise auch gut voll und mehr los als bei den Wild Beasts vor ein paar Wochen. Und das, obwohl parallel noch Michael Kiwanuka im Saal gespielt hat.
Nicolas Jaar hinterließ mich leicht zwiespältig. Schon cool. Etwas zu wummernd, nicht mein Publikum (leicht Ibiza- und fitness-Studio-mäßig, und zu laut). Im Space war dann zuviel Noise, nix langsames.
Ich war schon von Warpaint vor zwei Jahren vorgewarnt: ausverkauft heißt in der Live Music Hall immer "viel zu voll". Da wir noch auf Freunde warten mussten, kamen wir auch etwas zu spät (Vorporgramm lief schon) und standen daher recht weit hinten. Das Konzert hätte mir allerdings auch nicht besser gefallen, wenn ich weiter vorne gestanden wäre. Das Problem, das ich mit dem neuen Album habe (nur drei wirklich gute Songs), verstärkte sich natürlich in einer solchen Situation, zumal ich die alten Songs noch öder finde als die öden neuen. Kiwanuka ist zwar sympathisch, aber als Bühnenperformer halt auch nicht wirklich beeindruckend, dazu ist er viel zu zurückhaltend (sagt nur ab und zu mal "Thank you") und steif. Die Musik ist einfach viel zu viel SWR3 Kuschelrock-kompatibel, das erklärt natürlich auch den kommerziellen Erfolg. Und selbst der Übersong "Black Man In A White World" wirkte live nur bedingt, denn nur weil man ihn ums Dreifache in die Länge zieht, wird er nicht automatisch effektiver. Fazit: zu voll, zu langweilig, selber Schuld.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
ich komm gerade nach hause, und bin noch so richtig aus den angeln gehoben. ich glaube, seit ich vor gut 20 jahren bobby mcferrin gesehen habe, hat mich nichts mehr so ins zentrum meiner musikalischen existenz getroffen. mir fehlen noch etwas die worte, darum lass ichs jetzt auch. nur so viel: uff!
Mit zarten 15 Jahren sind ein paar Freunde und ich mit dem Zug von Offenburg nach Freiburg gefahren, um uns in der damaligen Stadthalle den "Hip Hop Jam" reinzuziehen. Damaliges Line-Up: Doppelkopf, Eins Zwo und Absolute Beginner. Es war mein erstes "selbst besuchtes" Konzert ohne Eltern und dementsprechend ein Riesending. 18 Jahre später spielen die Beginner wieder in Freiburg. Dieses Mal ohne Absolute und im Vorprogramm sind keine Helden, sondern Megaloah dabei. Schon allein von der Größe war es wieder ein Riesending. 3.000 Zuschauer waren es dieses Mal. Meine Befürchtung, doppelt so alt wie der Altersdurchschnitt zu sein, wurde ziemlich schnell ad acta gelegt. Tatsächlich war die Generation Ü25 deutlich in der Überzahl. Megaloah ging schon in Ordnung, die Oldschool-Beats teilweise haben mir sogar sehr gut gefallen. Auf jeden Fall hat er es gut verstanden Stimmung zu machen. Die Beginner danach sind aber natürlich eine andere Hausnummer. Alle rasteten aus, ich ebenfalls. Endlich wieder 15 sein. Über 20 Songs eine einzige Flashback-Party. Passte natürlich dann auch super rein, dass Torch, Toni L und Sammy Deluxe auch noch dabei waren. Sogar "K2", wahrscheinlich mein liebster Deutsch-Hip-Hop-Track, wurde angespielt. Alles in allem war ich wirklich begeistert und positiv überrascht. Die Beginner funktionieren immer noch.
Eins der besseren Hip Hop Konzerte, denen ich beiwohnen durfte. Es war ein angenehm leer im Zoom Club, aber voll genug, dass viel getanzt wurde und es vor der Bühne richtig gut "abging". Das lag auch daran, dass Danny Brown aus den letzten drei Alben nur die Banger gespielt hat. Ich fand das genau richtig so, Rapshows mit lustlosen "Throw your hands up"-Anfeuerungsversuchen, einem DJ und einem Typ der doppelt halt nicht nicht mehr aus. Brown ist natürlich sympathisch und irgendwie ein positiver Typ, auch wenn er es wohl am Vorabend in Berlin ein bisschen übertrieben hat, denn als er nach einer knappen Stunde von der Bühne "wankte", hatte man den Eindruck, dass er ein wenig Ruhe brauchen könnte.
Zitat von Ninja_Hagen im Beitrag #434und einem Typ der doppelt halt nicht nicht mehr aus.
ws?
Ein zweiter Rapper auf der Bühne, der die (in der Regel) Endsilben jeder Zeile mitrappt um ihnen Nachdruck zu verleihen, auch Backup Rapper genannt. Ein legendär schlechtes Beispiel hier: