Zitat von gnathonemus im Beitrag #514was kommt jetzt noch? guano apes? freaky fukin weirdoz? emil bulls?
freaky fuckin weirdoz hab ich auch nie wirklich gemocht, aber in der aufzählung sehe ich die schon weiter vorne. die waren wenigstens ein bisschen originell.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Die deutschen Vertreter fand ich schon damals durchgehend übel. Such a Surge hab ich dank Freundeskreis mehrfach live gesehen, ertrage ich heute aber wohl auch nicht mehr
diese kelche sind glücklicherweise großteils an mir vorüber gegangen. nur die happy waren damals in ulm unausweichlich. die spielten immer bei irgendwem im vorprogramm (passe es ob es wolle) oder auf festivals. aber da hat man sich halt dann zum biertrinken ins hinterste eck verdrückt.
Nach den im Anschluss genannten Bands zu schließen, gehe ich mal davon aus, dass ich mir meine Ignoranz insoweit wohl besser bewahre. An guano apes, emil bulls und H-Blockz kann ich mich zu meinem Leidwesen nämlich schon erinnern. freaky fukin weirdoz würde ich auch nicht in diese Reihe aufnehmen, die waren doch eher comedymäßig.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #520diese kelche sind glücklicherweise großteils an mir vorüber gegangen. nur die happy waren damals in ulm unausweichlich. die spielten immer bei irgendwem im vorprogramm (passe es ob es wolle) oder auf festivals. aber da hat man sich halt dann zum biertrinken ins hinterste eck verdrückt.
die happy musste ich vor qotsa und monster magnet ertragen. die letzteren beiden hatten sich eigentlich auf ein gemeinsames konzert auf kumpelbasis gefreut. dummerweise hat der deutsche konzertveranstalter die happy mit ins programm genommen, wodurch qotsa ein verkürztes set spielen mussten. die waren ziemlich angepisst deshalb.
Zitat von Olsen im Beitrag #522Ich finde nicht, dass die Farmer Boys in diese Bandliste hineingehören, aber sei's drum. Metalband, melodische Refrains, MTV-Minihit.
nein, in die reihe gehören die sicher nicht - mehr so in die kategorie "faith no more für arme". ich hab die als junger metal-head im vorprogramm von my dying bride gesehen, was für sich schon eine fragwürdige kombination war. meine weibliche begleitung hatte sich nach dem konzert mit dem gitarristen von den farmer boys angefreundet, während ich mit verdrehten augen daneben sass.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
mein verhältnis zu xiu xiu ist in den letzten jahren ziemlich sachlich geworden. zu zeiten von "knife play" und v.a. "fabulous muscles" war ich wirklich fan. auf der tour zu letzterem hab ich sie auch das letzte mal live gesehen. ist also schon ne ganze weile her (2004). immerhin konnte ich mich daran erinnern, dass ich damals ziemlich beeindruckt war. auch wenn ich die letzten platten nicht mehr soo toll fand und das neue album gerade zweimal oberflächlich durchgehört hatte, wollte ich mir das nicht entgehen lassen. und es hat sich gelohnt. zarte akustik-stücke im wechsel mit harschestem industrial/electro-pop, welcher allerdings auch nicht durchwegs knüppelt, sondern auch seine momente der einkehr/reflexion beinhaltet. jamie stewart ist eh ein rampensau (gegenüber dem publikum aber eher von der schüchternen sorte), aber so richtig verliebt hab ich mich in seine musikalische partnerin angela seo, die ein perkussives feuerwerk aufgefahren hat, das einen staunen ließ, ihre keyboard-meditationen bei den ruhigen stücken waren schlicht und einfach magisch und in punkto showmanship steht sie jamie in keinster weise nach. großartig.
p.s.: vorprogramm: magic islands - engelsgleiche dame mit ebensolcher stimme macht electropop, der mich anfangs an jenny hval, später eher an austra oder karin park et al. erinnert hat. war o.k., aber da fehlte mir die persönliche note, die ihre musik von den genannten abgehoben hätte.
Ein Konzertabend unter etwas erschwerten Bedingungen für mich, denn ich war gesundheitlich immer noch angeschlagen. Hab mich im Rahmen meiner Möglichkeiten aber doch zappelnd bewegt, bis ich dann an der Wand Platz nehmen musste und auch kurz eingenickt bin. Das war eine Premiere. Trotzdem ein guter Abend.
DFT eröffneten das Konzert, das vom Club in die größere Halle verlegt worden war. Spielen Punkrock mit einem gewissen melancholischen Indie-Einschlag, sage ich mal in Ermangelung bessere Kenntnisse dieser Musikszene. Haben mir jedenfalls gefallen, der Sänger kann durchaus was und die Songs haben eine schöne Melodielastigkeit. Nur der Screamo-Ausbruch in einer Nummer passte nicht so recht zum Rest.
Love A konnten sich über einen ziemlich vollen Raum freuen. Die Zeiten, als sie vor 50-100 Leuten aufgetreten sind, gehören nun der Vergangenheit an, aber so ist das nun mal. Eigentlich fand ich den Rahmen schon zu groß, vor zwei Jahren im Raum nebenan wirkte die Band intensiver, direkter. Was aber nicht heißen soll, dass sie nicht auch auf einer großen Bühne sehr gut wirken. Dafür trägt schon alleine Jörkk Mechenbier Sorge, der halt ein fantastischer Entertainer ist und seine Songtexte halb spielt, halb predigt. Leider waren die akustisch mal wieder kaum zu verstehen, schenkt ihm doch bitte mal ein anständiges Mikrofon. Oder dem Zakk bessere Lautsprecher. Ansonsten war der Sound gut, über die Liedauswahl kann sich vermutlich auch keiner beschweren, alle Hits dabei, Publikum sehr angetan. Mir war es ehrlich gesagt auf Dauer etwas zu eintönig, live fällt die Gleichförmigkeit doch sehr auf. Trotzdem gehe ich nächste Tour wieder hin, weil die Band Spaß macht und sympathisch ist.
dachau ist echt ein phänomen. gut, bis nach dem moon duo auftritt hatten wir schnürdlregen. aber es sah eben nicht danach aus, als ob sich das im verlauf des abends ändern würde, aber kaum waren j mascis und konsorten auf der bühne hörte es auf und es gab sogar noch ein paar verstohlenen sonnenstrahlen. so viel zum wetter.
das moon duo - live ein trio - mag auf tonträger nicht die spannendste musik des planeten sein (wobei ich zumindest "circles" besitze und auch sehr schätze), aber live entwickelt die monotonie und das repetetive doch sehr hypnotische qualitäten und selbst im fiesesten pisswetter wurde das zunehmend euphorisch aufgenommen. es wurde getanzt und gejubelt. die dreiviertelstunde des sets erschienen da fast ein wenig zu knapp - aber gut - bei solchen open air events, zumal mitten in der stadt, gibt's natürlich auflagen.
die dinos machen inzwischen ihrem namen inzwischen alle ehre - zumindest j und murph, lou barlow muss wohl zwischendrin in einen jungbrunnen gefallen sein. mann, sieht der gut aus. allerdings versteckt er das recht gut. meistens sieht man nur einen vorhang aus braunen locken (ich hoffe, die sind wenigstens gefärbt). was auf keinen fall gealtert ist, ist die musik. es war ein greatest hits-set und das klingt trotz der teilweise beachtlichen anzahl an jahren auf dem buckel alles ziemlich frisch. feel the pain, out there, budge, freak scene, the wagon und - jaaa - just like heaven feat. lou barlow-schrei-einlage, das funktioniert alles noch tip top. einziges manko waren die überproportional eingestreuten lou-barlow stücke. versteht mich nicht falsch, der kerl ist ein toller songwriter, aber dino jr. ist einfach nicht das richtige outfit für ihn (das waren eindeutig sebadoh und folk implosion), aber das ist nur kleinliches gemäkel. ich liebe diese band. lang möge sie weiter bestehen.
Show Me The Body / Infinite Livez - 06.06., Urban Spree
das war wohl das kürzeste konzert, auf dem ich je war. das vorprogramm war mehr als doppelt so lang. aber mal von vorn:
infinite livez war ein wirklich spannendes vorprogramm, bestehend aus einem vermutlich jamaikanischstämmigen londoner, der z.zt. in berlin lebt und auf dem ninjatune-sublabel big dada veröffentlicht hat. hauptsächlich findet man seine musik aber über bandcamp. er performt allein am desk mit einigen kleinen samplern, synths, drumcomputern und effekten. anfangs klang der sound noch recht abstrakt und man wusste nicht genau, ob er noch am einstellen ist oder ob das schon zum song gehört. langsam entwickelte sich das ganze aber zu wirklich geilen jams, in die er immer wieder vocals live gesamplet hat oder ab und zu zur querflöte griff. dazwischen immerwieder raps im dancehall-style, wobei der rest der musik in eine andere richtung geht, die ich nicht so richtig beschreiben kann. am besten, ihr hört mal rein. der erste track ging tatsächlich über 25 min.. insgesamt ging das set etwa eine stunde…
…ganz im gegensatz zu show me the body. die band ist so ziemlich das cleverste, was ich seit ewigkeiten aus dem hc-bereich gehört habe. okay, hc ist meistens nicht sonderlich clever und purer hc ist das auch nicht. ich hätte nie vermutet, dass die komisch krachende gitarre in wirklichkeit ein banjo ist. ein bisschen anstrengend für einen knapp 40jährigen wie mich, war nur der pogo, der abging, sobald der sänger den anfang machte. ich hielt mich ab da seitlich und liess die jugendlichen mal machen. wenn das venue nicht allzu voll ist, wie in diesem fall, fliegt die meute natürlich umso weiter. tja, und nach 25 min. war es tatsächlich vorbei. komischerweise fand ich das völlig in ordnung. ich hatte spass - alles war super, aber irgendwie war auch alles gesagt.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Depeche Mode - aus Liebe wurde irgendwann eher eine Hassliebe. Wie hier an anderer Stelle bereits mehrfach angemerkt kann ich mich mit ihren letzten Alben und dem Songwriting nicht mehr richtig anfreunden. Große Menschenmassen mag ich nicht unbedingt und Stadionkonzerte damit schon erst recht nicht. Und dennoch renne ich nun seit 1990 bei jeder Tour auf ein Depeche Mode Konzert und mittlerweile führt der Gang zwangsläufig eben ins Stadion, da sie es kleiner nicht mehr machen. Und unterm Strich fand ich das Konzert gestern doch wieder super. Irgendwie war mir die Band in meiner Jugend wohl doch zu wichtig, als das mich das Ganze jetzt ganz unberührt liese. Mit einem Front Of Stage Ticket bekommt man von den Menschenmassen hinter einem nicht richtig was mit und man erkennt auch ohne bescheuerte LED-Leinwände etwas vom Geschehen auf der Bühne. Der Sound war gut, die Stimmung auch, wobei die Abwesenheit eines Publikums unterhalb von 30 Jahren durchaus etwas Merkwürdiges hat. Das eigene fortschreitende Alter wird einem so ordentlich vor Augen geführt. Die Show selbst ist seit mehreren Touren letztlich immer die Gleiche und weitgehend perfektionistisch durchgeplant. Spontanität wird man auf so einem Konzert nicht finden. Die Bühne sah teilweise stimmungsvoll aus und hat mir besser als die der letzten Tour gefallen. Die Videos von Anton Corbijn wirken für mich allerdings teilweise deplaziert und lenken viel zu sehr vom Bühnengeschehen ab. Davon abgesehen leuchtet mir der Sinn bzw. die inhaltliche Aussage der Clips nicht wirklich ein. Zum Glück sind nur einige Songs so markant bebildert. Dave Gahan verliert sich immer mehr in einem Rockstar-Gehampel. Langsam wirkt der Mann wie eine überzogene Karrikatur seiner früheren Bühnenperson. Ich weiß nicht, was er mit diesen Moves will, die an den Bewegungsablauf eines Gockels erinnern. Es ist teilweise zum Fremdschämen. Trotz aller Albernheiten und unsympathischen Rock-Stadionformeln - irgendwie reißt die Stimmung bei den älteren Songs dann aber doch mit. Und Stücke wie "Stripped" oder "Never Let Me Down Again" in gewisser Lautstärke und unter freiem Himmel bewegen mich dann doch immer wieder.