Beach Fossils im viel zu mickrigen Blue Shell haben mich am Dienstag maximal betört. Wunderbarer, knackiger Auftritt mit so gut we allem, was ich hören wollte. Auch wenn ich noch nicht hundertprozentig im neuen Album gelandet bin, klingen sie live einfach großartig, eigentlich besser als daheim. Die Vorband Nervous Conditions btw, hat mich ziemlich umgehauen. Ein rotziger, wüster Jazz-Post-Punk, der dann wirklich mal "anders" (brrr) gewesen ist, dabei aber ziemlich knallte.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #575Beach Fossils im viel zu mickrigen Blue Shell haben mich am Dienstag maximal betört. Wunderbarer, knackiger Auftritt mit so gut we allem, was ich hören wollte. Auch wenn ich noch nicht hundertprozentig im neuen Album gelandet bin, klingen sie live einfach großartig, eigentlich besser als daheim.
grrr, jetzt wurmt es mich doppelt, dass ich sie verpasst habe.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #575Beach Fossils im viel zu mickrigen Blue Shell haben mich am Dienstag maximal betört. Wunderbarer, knackiger Auftritt mit so gut we allem, was ich hören wollte. Auch wenn ich noch nicht hundertprozentig im neuen Album gelandet bin, klingen sie live einfach großartig, eigentlich besser als daheim.
grrr, jetzt wurmt es mich doppelt, dass ich sie verpasst habe.
Mich wurmt es gleich dreifach, dass ich sie verpasst habe. Erst wartet man Jahre, dass sie mal nach DE kommen und dann kann man nicht hin. Aber schön zu lesen, dass es Mr Freeman so gut gefallen hat.
eigentlich war ich sowohl überlastet als auch überarbeitet als auch übermüdet. nur die tatsache, dass ich an diesem abend sowieso nichts anderes konstruktives mehr auf die ketten gekriegt hätte, ließ mich schließlich doch das großzügige angebot von kumpel jörg annehmen, mir die anderweitig nicht losgewordene karte einfach zu schenken. mit den sparks hab ich bis dato immer sympathisierend gefremdelt, drum auch mein zögern. aber mit zunehmendem alter derartiger protagonisten will man ja doch auch noch mal die letzten gelegenheiten mitnehmen, und dies sollte das einzige deutschland-konzert sein. vor"band" war ein bryanferryesk gekleideter neo-soul-sänger unbekannten titels, der die ausgesprochen charmante idee, seine playbacks auf platte zu pressen, und dann auf der bühne sein eigener DJ zu sein, leider nicht mit adäquater bühnenpräsenz füllen konnte. nach vier titeln sind wir raus, eine rauchen. bei wiederkehr war es auch adäquat knallvoll. schließlich betraten ron und russell die bühne, gefolgt von einer fünfköpfigen begleitband. alle waren in geschmackvolle matrosentracht mit dunklen wadenhosen und quergestreiften t-shirts gekleidet. bis auf ron natürlich, der wie immer als einziger einen (ebenfalls passend gestreiften) anzug trug, und in jenem den nahezu reglos stoischen bühnenfixpunkt bildete. ein majestätischer anblick, wie er statuesk auf seinem "ronald"-keyboard herumhämmerte, und dabei nur selten überhaupt den blick vom publikum abwandte. (umso begeisternder seine unerwartete, roboteröse tanzeinlage gegen ende des konzerts.) russell war im kontrast umso energetischer. mein gott, der mann muss doch auch schon längst über 70 sein, wie gut ist der immer noch bei stimme (und konditionell möchte ich mich nicht mit ihm messen müssen)! auch die junge band überzeugte durch viel energie bei gleichzeitig hoher kompetenz, ohne dabei in irgendeiner weise klinisch zu wirken. ich hatte im vorfeld ein bisschen angst, dass das theatralisch-gemindfuckte element (bekannt aus schrägophonien wie "this town ain't big enough for the both of us") das konzert dominieren würde, und wurde angenehm überrascht. das druckvoll-rockige stand den songs ausgezeichnet, die sachen vom neuen album "hippopotamus" fügen sich qualitativ nahtlos ins repertoire, und so kam es, dass ich mal wieder ganz beseelt war. noch unter der bettdecke hörte ich mich summen: "my baby's takin' me home, my baby's takin' me home, my baby's takin' me home, my baby's takin' me home..."
Sparks und Beach Fossils, Herzensbands touren von mir unbesucht und -achtet durch Germanien. Wenn nur nicht alles so weit weg wäre von hier und ich mal öfter Tourpläne im Auge hätte.
Alison Crutchfield, ehemals von der Punkband Swearin, die mir noch besser gefielen als Waxahatchee, ist jetzt solo etwas zurückgenommener unterwegs. Auf Platte (über deren unvorteilhaftes Coverfoto hier an anderer Stelle zurecht gelästert wurde) geht das in Die Keyboardpop-/Folkrichtung. Live in Trio-Besetzung (E-Gitarre bzw. Keyboards + Bass + Drums) ist das etwas rumpeliger, vor allem weil die nicht sehr vituosen Drums sehr in den Vordergrund gemischt waren.
Waxahatchee: Die selbe Band + Katie Crutchfield + eine zusätzliche Gitarristin, trotzdem eine Liga höher: Katie hat halt doch die besseren Songs. Und eine zusätzliche Sängerin/zwei zusätzliche Gitarren sorgen für einen satteren Sound, auch wenn die Drums oft weiterhin lästig laut sind. Tolles Konzert, zumindest für alle, die die 90er zurück wollen (also mich z.B.). In Besprechungen werden ja oft die Breeders als Referenz genannt, nicht zu unrecht.
nachdem ich zuerst kein geld für karten hatte, und dann zwar geld hatte, es aber keine karten mehr gab, und dann auch noch mein neues projekt drei wochen in der spätschicht terminiert wurde, zuckte ich innerlich mit den achseln und versuchte mir einzureden, dass es ja sowieso egal sei, und ich da gar nicht hinmüsse, und sie sowieso nur stundenlang instrumentales wichsgefrickel spielen würden, und überhaupt. aber dann hatte das universum ein einsehen, und ließ innerhalb weniger stunden zuerst die gestrige spätschicht entfallen, und anschließend einen lieben freund noch eine karte für mich übrig haben.
und auch wenn man mich des superlativismus zeihen könnte (was auch daran liegt, dass ich über die langweiligen konzerte selten schreibe): dies war das mit abstand funkigste sowie eines der kurzweiligsten und mitreißendsten konzerte meines bisherigen lebens. nicht auszudenken, wenn ich es verpasst hätte! man schlich sich mit einem (tatsächlich pünktlich um 8 beginnenden!) semi-vorprogramm ins geschehen - joey dosik, seines zeichens labelkollege und vulf-sidekick am saxophon, eröffnete mit seinen eigenen, sehr großartigen soulballaden den abend, wobei ihn mal eben schon der vulfmaster theo am schlagzeug unterstützte. als auch noch jack am bass und woody an der orgel dazukamen, stand schon mal der halbe vulf-nukleus mit auf der bühne. um den hauptact sauber von der vorband zu trennen, gab es aber noch mal einen schönen superbowl-intro-jingle, bei dem die bandmitglieder einzeln vorgestellt wurden, hierzu aufwärmübungen machten und sich ausgiebig bro-fisteten. in der folge wurde auch erst mal zu viert ein bissl in bekannter manier instrumental rumgegroovt, was aber angesichts des bereits sehr hochtemperierten publikums ganz und gar nicht störte, sondern eher so ein bisschen aufwärm-eintanz-charakter hatte. denn bald darauf füllte sich die bühne peu a peu mit den mitgebrachten sidekicks, allen voran antwaun stanley, der damit dem abend den willkommenen schwenk in eine hauptsächlich vocallastige richtung gab. und die mitgebrachte leichte angst, das ganze würde sich in einer selbstgefälligen retro-funk-technikdemonstration erschöpfen, war komplett hinfällig - so viel showmanship, so viel schweiß, so viel gewusel, so viel echte hingabe! unglaublich, was diese jungs da für eine show hinlegen, inklusive permanenter instrumentenwechsel, choreografien, unfassbar lustiger ansagen und ansprachen, und einer ganz ganz ganz großartigen version von "boogie on reggae woman", die zu großen teilen nur aus gesang und bass bestand. beim chorus von "back pocket" durfte das publikum den dreistimmigen gospelchor geben (was ich in dieser qualität bislang nur vor fast 20 jahren beim bobby mcferrin konzert erlebt habe), bevor dann die mittlerweile auf sieben köpfe angeschwollene bühnenbesetzung in der inkarnation als ihre eigene tribute-band ihrerseits ein kleines polyrhythmisches acapella-kabinettstückchen auf uns losläßt, zu dem man fast genausogut tanzen konnte wie zu den arschtighten grooves der vollbesetzung. ein motivierender TED-talk war dann nicht der letzte höhepunkt, aber ich hör jetzt mal auf. ihr dürft unten mal in das brüsseler konzert gucken, das nicht unähnlich ablief. allerdings waren in berlin deutlich weniger wichtigtuer im publikum (wie penilich ist es bitte, im chor ein bassolo mitzusingen?!). von diesem konzert werde ich noch meinen enkeln erzählen, auch wenn es sie vielleicht nicht interessiert.
Ich habe noch nie im Leben was von "Vulfpeck" gehört. Das Konzert habe ich komplett während der Arbeit im Home-Office durchlaufen lassen. Und bin begeistert. Ich bin ja der klassische "Ich schreibnichtvielleseaberständigmit"-User. Und für solche Tipps lohnt es sich ganz besonders. Ein Hoch dem Kaiser!
sehr lustig - mit seiner begeisterung hat er ja recht, aber für einen journalisten ist er bemerkenswert uninformiert (und "antwaun" schreibt er nicht nur falsch, er spricht es auch noch völlig schräg aus!).
Zitat von tenno im Beitrag #579sparks, berlin, kleine columbiahalle
eigentlich war ich sowohl überlastet als auch überarbeitet als auch übermüdet. nur die tatsache, dass ich an diesem abend sowieso nichts anderes konstruktives mehr auf die ketten gekriegt hätte, ließ mich schließlich doch das großzügige angebot von kumpel jörg annehmen, mir die anderweitig nicht losgewordene karte einfach zu schenken. mit den sparks hab ich bis dato immer sympathisierend gefremdelt, drum auch mein zögern. aber mit zunehmendem alter derartiger protagonisten will man ja doch auch noch mal die letzten gelegenheiten mitnehmen, und dies sollte das einzige deutschland-konzert sein. vor"band" war ein bryanferryesk gekleideter neo-soul-sänger unbekannten titels, der die ausgesprochen charmante idee, seine playbacks auf platte zu pressen, und dann auf der bühne sein eigener DJ zu sein, leider nicht mit adäquater bühnenpräsenz füllen konnte. nach vier titeln sind wir raus, eine rauchen. bei wiederkehr war es auch adäquat knallvoll. schließlich betraten ron und russell die bühne, gefolgt von einer fünfköpfigen begleitband. alle waren in geschmackvolle matrosentracht mit dunklen wadenhosen und quergestreiften t-shirts gekleidet. bis auf ron natürlich, der wie immer als einziger einen (ebenfalls passend gestreiften) anzug trug, und in jenem den nahezu reglos stoischen bühnenfixpunkt bildete. ein majestätischer anblick, wie er statuesk auf seinem "ronald"-keyboard herumhämmerte, und dabei nur selten überhaupt den blick vom publikum abwandte. (umso begeisternder seine unerwartete, roboteröse tanzeinlage gegen ende des konzerts.) russell war im kontrast umso energetischer. mein gott, der mann muss doch auch schon längst über 70 sein, wie gut ist der immer noch bei stimme (und konditionell möchte ich mich nicht mit ihm messen müssen)! auch die junge band überzeugte durch viel energie bei gleichzeitig hoher kompetenz, ohne dabei in irgendeiner weise klinisch zu wirken. ich hatte im vorfeld ein bisschen angst, dass das theatralisch-gemindfuckte element (bekannt aus schrägophonien wie "this town ain't big enough for the both of us") das konzert dominieren würde, und wurde angenehm überrascht. das druckvoll-rockige stand den songs ausgezeichnet, die sachen vom neuen album "hippopotamus" fügen sich qualitativ nahtlos ins repertoire, und so kam es, dass ich mal wieder ganz beseelt war. noch unter der bettdecke hörte ich mich summen: "my baby's takin' me home, my baby's takin' me home, my baby's takin' me home, my baby's takin' me home..."
Ja, das war ein schöner Gig, der mich (zusammen mit der hervorragenden neuen Platte) davon überzeugt hat, dass ich von den Sparks wohl doch mehr brauche als die "Kanon"-Ware. Einen Konzertbericht hab ich auch geschrieben: klick