Schön war's. Seit langem ausverkauft. Ich mag ja an sich die ruhigeren Sachen lieber als die rockenden, aber auch da waren sehr schöne Momente dabei. Höhepunkt für mich ua die Cold-Roses-Kombi.
Ich war auch da! Schee war's. Gott sei Dank hat er das Konzert nicht abgebrochen, obwohl sich zwei Idioten trotz mehreren Ansagen nicht an das Blitzverbot beim Fotografieren hielten... Leider kein Kim, kein Bartering Lines, kein Strawberry Wine (letztere beiden habe ich auch nicht erwartet, wäre aber schön gewesen), aber toll war's. Meine persönlichen Highlights waren When The Stars Go Blue ()und Slimy Guy (). Ein Akustikkonzert von Ryan Adams steht auch auf meiner Bucketliste... ich stelle es mir wahnsinnig magisch vor.
ja! Da er ja auf der Bühne öfters gern grantelt, hatte ich Abbruch nicht befürchtet ;-) Ein paar Wünsche hätte ich auch noch gehabt, aber sie mussten wohl pünktlich Schluss machen um 23 Uhr.
Benjamin Clementine Stimmen Festival Lörrach - 18.07.17
Abschluss meiner 5 Konzerte in 6 Tagen Tour Clementine gestern auch sehr gut, allerdings mit einigen "Überraschungen". Er ist jetzt mit Band unterwegs (Drummer, Basser, Klavier/Cello Spielerin und vierköpifgem Chor) und sein neues Material klingt sehr opulent und experimentell. Weiß noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Sound war mir etwas zu schlecht abgemischt (zu laut). Ansonsten aber 90min ein ziemlich außergewöhnliches Konzerterlebnis. Ich meine, wer sitzt aufgrund seiner Größe schon auf einem Barhocker (!) am Piano? War auch ausverkauft, sehr gemischtes Publikum.
Man kann nur einmal zum ersten Mal seine Queens und Kings des Plattenschranks/Herzens live sehen. Ich weiß, ist jetzt als Erkenntnis soweit nicht neu oder bahnbrechend, aber rauscht dann doch vorher wie nachher durch das so oft nur für Buhei genutzte Gerät, das sie Hirn nennen. In Kombination mit Erwartungen und dem Gedanken daran, dass es ja verdammterweise gleich schon wieder vorbei ist, auch wenn noch nicht mehr als ein „Hello“ über Lippen huschen durfte. Das ist das Äquivalent zum traurigen Blick auf den Lieblings-Falafel, weil der unausweichliche Moment des leeren Tellers schon wartet. Aber gut. Nun durfte ein exquisites Geburtstagsgeschenk dafür sorgen, dass ich mich endlich selig dahertanzend vor eine Bühne stellen durfte, die von Molly Nilsson und ihren Kompositionen bevölkert wird, was letztlich bedeutet, dass es sich um eine ganz hervorragende Bühne handelt. Das nennt man eine Gleichung!
Jetzt könnte hier zunächst viel über nicht funktionierende Technik stehen, die vermutlich mindestens 2 Songs der geplanten Setlist killte. Allerdings würde ich dann auch darüber schreiben, dass ein paar Nicht-Geschichten und ein Louis CK'eskes „Stuff like this makes you really good at what you do“ die innere Glückskeks-Produktion anregten und dieses Monstrum an Album-Opener, „The Lonely Planet“ deshalb irgendwie eineinhalb mal gespielt wurde, eigentlich aber auch gar nicht. Zu hören gab es letztlich nahezu ausschließlich Zeugs der letzten beiden Alben plus einen nahezu nostalgischen Rückblick auf das Jahr 2013, was aber natürlich gar nichts zu bedeuten hat, wenn man einen Übersong wie "1995" im Reportoire hat und den zum Abpfiff auf das Publikum pfeffert. Toll war es. Natürlich. Wozu lamentieren, dass die allerliebsten Songs stumm blieben, wenn doch der Rest fast ebenso elegant mit den Fake-Saxofonen und nebulösen Cold-Wave-Beat-Hufen scharrt. Wer nur Hits hat, kann jetzt so irre viel nicht falsch machen.
Nun ist es ja so, dass die Optimalbesetzung eigentlich aus torkelndem Gang, Kopfhörer und dezenter melancholischer Phase besteht. Aber hey, live ein Gedicht. Die müssen sich auch nicht reimen. In 100km Höhe (ungefähr), die Treppe hinauf, im kleinen Saal des Übel & Gefährlich war jemand doch ziemlich zufrieden.
Zitat von kafkaktus im Beitrag Euer nächstes KonzertMorgen spielen The Divine Comedy hier und in der Provinz muss man ja eigentlich alles mitnehmen, aber ich weiß noch nicht so recht, das Wetter und so... Ich bin mit dem Werk nicht so vertraut - lohnt sich das?
Ich möchte mich nochmal in aller Form für diese dumme Frage entschuldigen und mich gleichzeitig bei @beth@gnathonemus und @victorward für das Zuraten bedanken - welch tolle Band, welch tolles Konzert - vielleicht gerade, weil ich mich überraschen lassen konnte. Etwa eine halbe Stunde vor dem Konzert hat der Regen aufgehört, keine der 100 Minuten war langweilig, Hannon ist ein hervorragend charmanter Entertainer und Sänger, die Band spielt wunderbar zusammen und lässt ihm den Raum, die Setlist dank des Werkes sehr abwechslungsreich, der Sound war glasklar, sodass man auch die Texte gut verstehen konnte und The Divine Comedy hat wohl einen der besten Abschlusssongs, den ich (jetzt) kenne. Danke!
puh, dreiviertelstunde vor beginn da gewesen und gerade noch nen guten platz erwischt. gut, dass ich nicht noch weiter rumgetrödelt habe. 10 minuten später und ich wäre irgendwo in den randbereichen gelandet. bis es losging verdampfte das erste bier schon gnadenlos. der vorteil vom sitzplatz: zwei getränke nachgekauft, ein wasser, ein bier, unter den sitz gestellt und es reicht bis fast zum schluss.
fast pünktlich um 20:45 ging's los. "pleasure" legte das motto für den abend fest. was für ein toller song, roh, wuchtig und minimalistisch. leslie feist kündigte daraufhin an, dass sie das album, so wie es ist, runterspielen würde. davon war ich erstmal nicht so angetan, aber die art und weise hat das vollkommen gerechtfertigt. denn den stil hat sie und ihre tolle band beibehalten und das sorgte - selbst bei den tropischen temperaturen - immer wieder für angenehme gänsehautmomente. ihre charmanten ansagen, die kleinen fehler, die sie immer souverän zu kommentieren und zu nutzen wusste und v.a. die schönen abweichungen von den versionen auf dem tonträger taten ihr übriges. höhepunkte waren neben "pleasure" das wunderbare "lost dreams", eine ausufernde version von "century" und das mitreißende "i'm not running away". danach war natürlich lange noch nicht schluss. ein sehr gut ausgewählter mix aus hits und akustischen preziosen ihrer ersten drei alben folgte, der keine wünsche offen ließ und bei "my moon my man", "sealion woman", "i feel it all" hielt es auch keinen mehr auf den sitzen. als zugabe dann noch eine atemberaubende akustische version von "mushaboom" und zuletzt noch "1234", bei dem dann nach ein paar minuten die band wieder hinzustieß, haben den abend perfekt abgerundet. der jubel kannte keine grenzen. was für eine tolle künstlerin. hach ....
Heute war hier im Städtchen einer dieser Abende, den man sonst nur aus amerikanischen Filmen kennt, wo ein Typ einen Typ kennt, der an einer Tankstelle arbeitet, an der abends jemand einkauft, der aussieht wie Paul McCartney und sich dann das Gerücht verbreitet, dass die Beatles in der Stadt sind und in dieser Nacht ausgerechnet in Springfield, Illinois ein supergeheimes Konzert spielen werden. Ich war gestern bei Käpt'n Peng & die Tentakel von Delphi (war ok, etwas zu routiniert abgerissen, dafür aber sehr gute Stimmung - HipHop und ich werden allerdings in diesem Leben wahrscheinlich keine dicken Freunde mehr) und so während des vierten oder fünften Liedes läuft Gisbert zu Knyphausen an mir vorbei, der sich einmal von vorn durch die gesamte Menge nach hinten durchgearbeitet hat, so als wolle er sich halt ein neues Bier holen. Ich war natürlich überrascht, wie einige umstehende auch. "Gisbert hier in der Stadt? Warum das denn?" In Berlin oder so wäre das sicher nicht so aufgefallen, aber hier in Jena? Natürlich hab ich einen Gastauftritt erwartet, wobei das eher unwahrscheinlich gewesen wäre, da er sich dann ja zu dem Zeitpunkt eher hinter der Bühne aufgehalten hätte. Dann also weiter in einen Club, in dem im Anschluss Die höchste Eisenbahn gespielt haben - auch ausverkauft, ich hatte aber bereits Tickets. Auch hier die Hoffnung auf eine Special Appearance, was natürlich für die Provinz gigantisch gewesen wäre. Sehr schönes Konzert, gut aufgelegte und unterhaltsame Band, guter Sound, vielleicht ein bisschen zu lautes Gequatsche im Publikum, aber gut - nur Gisbert ist auch hier nicht aufgetaucht. Offensichtlich hatten das aber einige mehr erwartet, wie einige Rufe vermuten ließen, als die Band zwar einen Gast auf die Bühne bat, das dann aber nur eine Sängerin war, die in einem Lied einen kleinen Part hat. Was hat Gisbert also in Jena gemacht? Gesungen jedenfalls nicht, aber das hätte ich erahnen können. Die Beatles sind an solchen Abenden ja auch nicht erschienen. Wäre zu schön gewesen - und dann auch noch an meinem Geburtstag.
vorprogramm war gut. eine junge shoegazer-truppe namens froth aus l.a.. die durften annähernd ein komplettes set spielen (ca. 45 min) und unterhielten sehr gut. wären die 1991 angetreten, hätten sie gute chancen gehabt, mit der welle mitzuschwimmen. heutzutage werden wohl nicht allzuviele hähne danach krähen. kamen aber gut an.
eine gefühlte ewigkeit und eimerweise schweiß später endlich interpol - standesgemäß in frack und zwirn und sehr schön beleuchtet. zunächst spielten sie ein kurzes best of sophomore albums, bis dann gemäß ankündigung das debut-album aufgeführt wurde. das war größtenteils prima, ... wenn nur nicht dieses scheiß publikum gewesen wäre - bzw. ich nicht so ein alter sack, der sich nicht vorstellen kann, dass zu den erhabenen songs von "turn on the bright lights" gummiballartig herumgehüpft, mitgeklatscht und -gegröhlt wird. geknipse, getwittere und gefacebooke sowieso. gelegentlich wurden sogar geschwenkte feuerzeuge gesichtet. herrgott, kinder, das sind doch nicht die hosen oder was weiß ich. ich war dezent derangiert bis desillusioniert. der sound war leider auch nicht ideal - der gesang leider viel zu weit in den hintergrund gemischt und teilweise das schlagzeug viel zu knallig. nach ein paar highlights von den anderen alben - zur zugabe - wurde es mir dann zu viel und ich zog mich in die hinteren bereiche zurück. da war es dann recht angenehm. mr. und ms. victorward berichteten später, dass es dann da vorne richtig fies wurde. immerhin mal was richtig gemacht.
fazit: schön war es trotzdem, aber vermutlich war das mein letztes interpol-konzert, es sei denn, sie spielen mal in den kammerspielen oder im circus krone - bestuhlt. eine solche rock-show tu ich mir nicht mehr an.
Gna hat das Ganze bereits bestens zusammen gefasst. Interpol halten sich live wie üblich nah an den Alben-Versionen, spielen ihr Programm aber auch mit entsprechender Perfektion. Der Sound war aber leider ein großes Manko gestern. Paul Banks ist als Sänger deutlich besser geworden. Hier war die Gelegenheit das Debüt mit "neuer" Stimme zu hören, aber leider war davon viel zu wenig zu hören. Die Beleuchtung war bei aller Schlichtheit sehr effektiv und stilvoll - das hätte in der Summe ein sehr tolles Konzert ergeben, wäre das Publikum nicht so nervig gewesen. Man war mitunter mit so vielen Nebenschauplätzen beschäftigt, dass es teilweise schwierig war, nur die Musik genießen zu können. Und es gibt wenig Musik, die mich so berührt, wie die von Interpol.