In einem Lockdown Vorräte anzulegen, halte ich für eine sehr menschliche Reaktion, und in der Pandemie ja auch erwünscht. Und Klopapier ist halt schnell aus, wenn jeder zwei Packungen mitnimmt, statt jeder Fünfte eine. Daher fand ich die Hamsteraufregung und die Hamsterwitze schon immer bissl unpassend!
Zitat von faxefaxe im Beitrag #2671In einem Lockdown Vorräte anzulegen, halte ich für eine sehr menschliche Reaktion, und in der Pandemie ja auch erwünscht. Und Klopapier ist halt schnell aus, wenn jeder zwei Packungen mitnimmt, statt jeder Fünfte eine. Daher fand ich die Hamsteraufregung und die Hamsterwitze schon immer bissl unpassend!
es ist erwünscht, dass manche haushalte 3 packungen klopapier zuhause haben, währenddessen andere schauen sollen, wie sie mit 2 rollen über die feiertage kommen?
mein informationsstand ist, dass von hamsterkäufen abgeraten wird, genau aus dem grund, dass es nicht gerade sozial bzw. rücksichtsvoll ist (menschlich; ja, aber was ist nicht alles menschlich).
Das Thema hatten wir ja schon ausgiebig im Frühsommer, aber ich bin da bei faxe. Wir haben es doch nur in Ausnahmefällen mit panischem Hamstern zu tun, sondern viel mehr mit einer logischen Folge moderner Warenwirtschaft (nur sehr begrenzte Lagerhaltung aus Kostengründen) und der der menschlichen Psyche. Selbst bei einer nur geringen Erhöhung der Nachfrage ensteht kurzfristig eine leichte aber bemerkbare Knappheit (die sich via soziale Medien schnell verbreitet, gerade weil sich natürlich viele demonstrativ darüber echauffieren) und schon bei der nächsten Warenlieferung wird jeder aus berechtigter Sorge vor einer weiteren Unterversorgung erst recht eine zusätzliche Packung kaufen, weshalb die Nachfrage nun erst recht massiv steigt. Letztlich handeln ab diesem Zeitpunkt alle rational (wie bei einem Börsencrash, wenn alle aufgrund bereits fallender Kurse ihre Aktien abstoßen). Der Sozialismus ist ja auch nicht vorrangig an einer absoluten Warenknappheit gescheitert, sondern weil die Güter zu oft zur falschen Zeit am falschen Ort waren, da lokale Knappheit exakt dort die Nachfrage weiter angeheizt hat.
Die Sorge vor Unterversorgung war eben nicht berechtigt, sondern wurde durch rücksichtsloses Verhalten erst erzeugt. Ich habe nichts gehamstert und mir hat es zu keinem Moment an etwas gefehlt. Klopapier habe ich damals bestellt und somit auch keiner hilflosen Oma etwas weggekauft.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
nein, denn wenn der bedarf gedeckt wird wie immer, ist das regal eben nicht leer. das wäre ja sonst ein dauerzustand a la ddr. sie schrub ja, dass sie demnächst probleme bekäme. aber viele haben eben nur ein gefühltes problem, wenn sie keine drei packungen zuhause rumliegen haben.
Unser Lager ist gut gefüllt mit Endlosservietten von der Rolle. Das wird auch bei anderen Handelsunternehmen sicher auch so sein.
Jetzt kommt das Kaufverhalten der Kunden, das Bestellverhalten der Einzelhändler, die Disponierung in den Lägern und die Kommissionierung dort ins Spiel.
Und die allgemein unglaublich steigende Nachfrage in allen Warenbereichen, die sämtliche Rekordverkäufe zu Oster- und Weihnachtstagen überschreiten wird.
Da muss effektiv gearbeitet werden, um platzeinnehmendes WC-Papier in Massen in den LKW unterzubringen, wenn auch alle anderen Regale extrem leer gekauft und flugs wieder aufgefüllt werden müssen.
Die Weihnachtszeit ist eh schon der Wahnsinn im Handel. Ich freue mich übrigens sehr für die KollegInnen für das lange Wochenende. Das hat allerdings wieder seinen Preis - im Kaufverhalten...lange Wochenenden führen bekanntermaßen zu Großeinkäufen. Und jetzt eben noch extremer: Essengehen fällt aus, man will sich etwas gönnen und zudem etwas mehr horten, allein für das Sicherheitsgefühl...