Bin ja bei dir, hier spricht natürlich der Frust, der Begriff "Zwang" ist natürlich nur so gesagt. Aber mit "Empfehlungen" passiert leider nichts. Dass HO kategorisch ausgeschlossen bleibt und täglich sinnlos Kontakte gesammelt werden müssen, ist mir unbegreiflich, eben weil ich die meiste Arbeit von überall aus erledigen könnte und auch nicht mehr Platz als an meinem Schreibtisch bräuchte. Es gab bei uns auch bereits einige Fälle im Stockwerk, aber auch das hat nichts geändert.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #2898Dass HO kategorisch ausgeschlossen bleibt und täglich sinnlos Kontakte gesammelt werden müssen, ist mir unbegreiflich, eben weil ich die meiste Arbeit von überall aus erledigen könnte und auch nicht mehr Platz als an meinem Schreibtisch bräuchte.
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Auf freiwilliger Basis funktioniert auch das nicht. Wobei mein Arbeitgeber es tatsächlich allen freistellt, ob sie von daheim aus arbeiten möchten oder im Büro. Im Büro selbst herrschen ziemlich strenge Regeln - nur noch Einzelbüros, überall Maskenpflicht usw.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Das ist natürlich extrem frustrierend und muss den Glauben an den guten Willen des Arbeitgebers ganz schön in Frage stellen. Ich kann gut verstehen, dass das verärgert. Ich würde auch sturmlaufen bei solchem Verhalten. Zumal wenn es möglich und nur nicht gewünscht ist.
Bei uns haben wir die Regel, dass nur Menschen ins Büro kommen, bei denen es absolut notwendig ist für eine Arbeitsaufgabe. Mein Rücken freut sich darüber zwar nicht, ich sehe aber schon auch, warum das sinnvoll ist.
Verstehe auch diesen Büro-Fetisch nicht. Als wären alle fleißiger, wenn sie im Büro sitzen und die Vorgesetzten im Rücken auf und ab marschieren.
Auf folgende Corona-Maßnahmen haben sich Kanzlerin Merkel und die Länderchefs heute geeinigt:
Der Lockdown wird in der schon bestehenden Form zunächst bis zum 31. Januar 2021 verlängert.
Soziale Treffen: Man darf sich nur noch alleine mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person treffen oder aber im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstandes.
In Städten/Kreisen mit einer Inzidenz ≥ 200 (also 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche) wird der Bewegungsradius auf 15 km ab Wohnort eingeschränkt.
Kitas und Schulen: die bisherigen Maßnahmen werden bis Ende Januar verlängert aka alles bleibt geschlossen.
Bei Einreisen ist ein Test erforderlich plus eine fünftägige Quarantäne.
Betriebs-Kantinen werden generell geschlossen.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von Quork im Beitrag #2900 Verstehe auch diesen Büro-Fetisch nicht. Als wären alle fleißiger, wenn sie im Büro sitzen und die Vorgesetzten im Rücken auf und ab marschieren.
da geht's um kontrolle und macht. aus demselben grund muss ich jeden montag bis 17 in der schule sein, auch wenn ich nullkommanix zu tun habe.
Zitat von Quork im Beitrag #2900Verstehe auch diesen Büro-Fetisch nicht. Als wären alle fleißiger, wenn sie im Büro sitzen und die Vorgesetzten im Rücken auf und ab marschieren.
Das ist halt der typisch deutsche Kontrrrollwahn.
In Rosenheim (unweit meiner Heimat) hat ein Sportartikel-Einzelhändler angekündigt, nächsten Montag drei seiner fünf Läden aufzumachen. Das Maß sei voll, er ließe sich von der Politik nichts mehr vorschreiben. Er sei aber keinesfalls ein Querdenker. Laut ersten Umfragestimmen in der Heimatzeitung Oberbayerisches Volksblatt haben einige regelmäßige Kunden angekündigt dann auch hinzugehen, wenn er schon aufhat. Bin mal gespannt wie sich das entwickelt.
Zitat von Quork im Beitrag #2900 Verstehe auch diesen Büro-Fetisch nicht. Als wären alle fleißiger, wenn sie im Büro sitzen und die Vorgesetzten im Rücken auf und ab marschieren.
da geht's um kontrolle und macht. aus demselben grund muss ich jeden montag bis 17 in der schule sein, auch wenn ich nullkommanix zu tun habe.
Also ja, das verstehe ich schon. Ich begreife nur nicht, wie so viele Leute so unreflektiert sein können, nicht zu durchschauen, was sich da in ihnen abspielt und wie wenig es mit realen Notwendigkeiten der Arbeitswelt zu tu hat. Es zeigt sich allenthalben, dass Menschen im Home Office tendenziell härter arbeiten, mehr in kürzerer Zeit schaffen und oft doch länger arbeiten, als wenn sie im Büro säßen. Die paar Däumchendreher fallen im Durchschnitt nicht ins Gewicht. So richtig sinnvoll sind diese Machtspiele also nicht.
Zitat von Quork im Beitrag #2900Verstehe auch diesen Büro-Fetisch nicht. Als wären alle fleißiger, wenn sie im Büro sitzen und die Vorgesetzten im Rücken auf und ab marschieren.
Das ist halt der typisch deutsche Kontrrrollwahn.
In Rosenheim (unweit meiner Heimat) hat ein Sportartikel-Einzelhändler angekündigt, nächsten Montag drei seiner fünf Läden aufzumachen. Das Maß sei voll, er ließe sich von der Politik nichts mehr vorschreiben. Er sei aber keinesfalls ein Querdenker. Laut ersten Umfragestimmen in der Heimatzeitung Oberbayerisches Volksblatt haben einige regelmäßige Kunden angekündigt dann auch hinzugehen, wenn er schon aufhat. Bin mal gespannt wie sich das entwickelt.
Diese Sache wäre schwierig, denn sie stellt eindeutig eine Straftat dar. Das Strafverfahren wird dabei grundsätzlich gegen den Inhaber des Geschäfts eingeleitet.
Wird dabei fahrlässig gehandelt - weil man etwa die Allgemeinverfügung nicht kannte – wird dies gemäß § 75 Abs. 4 IfSG mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. Bei einem Vorsatz – und der wäre hier ja eindeutig gegeben – kann nach § 75 Abs. 1 IfSG mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft werden.
Es könnte aber noch schlimmer kommen. Denn wenn dieser bewusste Verstoß zu einer nachweisbaren Infektion mit Corona zum Beispiel bei einem Kunden führt, ermittelt die Staatsanwaltschaft ferner noch wegen fahrlässiger Körperverletzung. Sollte der Kunde dann gar an der Corona-Infektion versterben, droht ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Tötung, die mit Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren bestraft wird.
Im Falle einer Verurteilung droht zudem eine Gewerbeuntersagung, also das Verbot, weiterhin mit dem Unternehmen gewerblich tätig zu sein.
Da muss also schon jemand sehr verzweifelt sein, wenn er solche Maßnahmen öffentlich ankündigt. Was aktuell aber gerade noch fehlt, sind Kneipen- und Bistrobesitzer, die meinen, sie sollten ihren Laden dennoch öffnen. Oder Veranstalter, die nun dennoch zur Après-Ski oder Raveparty einladen, etc.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Ich kann ja seinen Frust verstehen. Andererseits: Jetzt hat die Politik versucht, zunächst mit einem eher lockeren, dann mit einem schärferen Lockdown die Infektionszahlen nach unten zu drücken. Und warum hat das nicht funktioniert? Weil nicht wenige Menschein trotz aller Appelle die Regelungen bis in den letzten Winkel ausgereizt haben. Und dann kommt noch so einer, der sie dann ganz offen übertritt und damit die Bemühungen der Vernünftigen sabotiert. Für mich ist das schlichtweg kriminell.
Zitat von akri im Beitrag #2901Auf folgende Corona-Maßnahmen haben sich Kanzlerin Merkel und die Länderchefs heute geeinigt: ... Kitas und Schulen: die bisherigen Maßnahmen werden bis Ende Januar verlängert aka alles bleibt geschlossen.
Das ist mal wieder schön schwammig. Unsere Kita ist seit gestern wieder geöffnet, Schließzeiten sind nicht identisch mit Schulferien, nun fragt man sich schon, ob man morgen das Kind zuhause lassen muss oder ob es eine Notbetreuung geben wird.
Jetzt läuft gerade die lokale PK für unsere Stadt und in dem Moment wo genau dieses Thema besprochen wird fällt das Mikro aus, grrrrr.
Edit: So, jetzt Klarheit: für Bremen gilt "Die bisher geltenden Beschlüssen vom Dezember werden beibehalten". Das bedeutet, die Präsenzpflicht bleibt ausgesetzt aber Kitas und Grundschulen bleiben offen. Damit entscheiden weiterhin die Eltern, was mit den Kindern geschieht. Den Eltern stehe auch dann das beschlossene Kinderkrankengeld zu, so der Bürgermeister.
Also mit diesen reichlich willkürlichen Vorgaben, deren Wirksamkeit schwer in Frage gestellt werden muss und die auch noch einen exorbitanten Kontrollaufwand nach sich ziehen, verliert man doch langsam die Unterstützung der geduldigen Mehrheit. Auf Arbeit teile ich mir mit zehn Leuten eine Klimaanlage, aber als Haushalt dürfen wir nur noch mit einer einzigen Person Kontakt haben? Warum man die Leute z.B. mit aller Entschlossenheit von Tagesausflügen im eigenen PKW für Wanderungen (ohne Gastronomie und Hotelübernachtungen) abhält, aber bei alleine letzte Woche nur in NRW ca. 10 Massenschlägereien von "Männergruppen" anschließend gerade noch die Personalien festgestellt werden (wenn überhaupt), das leuchtet doch niemandem mehr ein. Nichts gegen entschlossene Maßnahmen, aber ich vermisse die Logik der meisten Vorgaben.
Daraus würde ich den Appell ableiten, die angesprochenen Schwachstellen zu eliminieren. Wichtig, aus meiner Sicht, ist die Reduzierung aller Kontakte, die in geschlossenen Räumen stattfinden auf ein absolutes Mindestmaß. Was unbedingt notwendig ist, muss im Einzelnen ausgehandelt werden.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von CobraBora im Beitrag #2907Ich kann ja seinen Frust verstehen. Andererseits: Jetzt hat die Politik versucht, zunächst mit einem eher lockeren, dann mit einem schärferen Lockdown die Infektionszahlen nach unten zu drücken. Und warum hat das nicht funktioniert? Weil nicht wenige Menschein trotz aller Appelle die Regelungen bis in den letzten Winkel ausgereizt haben. Und dann kommt noch so einer, der sie dann ganz offen übertritt und damit die Bemühungen der Vernünftigen sabotiert. Für mich ist das schlichtweg kriminell.
Ich glaube ja nach wie vor nicht, dass das "Ausreizen" des Erlaubten das größte Problem dieser Pandemie ist, sondern das komplette Ignorieren von Vorgaben. Da muss man noch mehr ansetzen und nicht den legalen Rahmen für den vernünftigen Teil der Bevölkerung jetzt so dramatisch einengen und die staatlichen Ressourcen zur Überwachung dieser willkürlichen Vorgaben zu verschwenden.