Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #2924Ich weiß tatsächlich nicht, ob das bei gemeinsamem Sorgerecht juristisch durchsetzbar wäre, wenn Kinder den Vater nicht besuchen dürfen, weil sie aus einem anderen Haushalt sind - wie wohl so einiges juristisch nicht ganz sauber sein dürfte...
Juristisch durchsetzbar sicher nicht (also das Verbot!), weil das ja ohnehin viel zu pauschal gehalten ist.
Es wurde aber auch gesagt, dass gar nicht die Absicht besteht, das alles irgendwie zu kontrollieren bzw. zu prüfen. Wie auch - soll etwa die Polizei oder das Ordnungsamt überall klingeln und prüfen, wer so in der Wohung mit herumsitzt? Das alles ist somit eher eine Aufforderung zur Kontaktreduktion als eine wirklich überall auch gesetzlich belastbare Anordnung. Es dürfte eher um die Fälle gehen, wo irgendwo wild Party gemacht wird - damit die Ordnungsmacht etwas in der Hand hat, um alles schnell zu beenden. Der Rest ist der Versuch, die Bevölkerung zu einem gewünschten Verhalten (Meidung von Sozialkontakten) hin zu bewegen...
Es wird auch keiner mit dem Zirkel auf der KKarte oder per GPS nachprüfen, ob jemand etwa im Radius von 15 km bleibt. In der Praxis dürften eher PKW überprüft werden, deren Kennzeichen nicht in eine Region gehört, weil für die Kennzeichen-Stadt eben eine Reisebeschränkung gilt...
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Vorgaben zu erlassen, die dann kaum kontrolliert werden können und teilweise auch gar nicht kontrolliert werden sollen ist doch keine vernünftige Politik, weil dadurch auch gar keine juristische Gleichbehandlung möglich ist. Muss ja nur ein Nachbar Jack anzeigen und schon muss die Polizei ermitteln und ggf. ein empfindliches Bußgeld dafür verhängen, dass er eigentlich nur seinen Pflichten als Erziehungsberechtigter nachkommt. Genauso seltsam auch diese 15 Km Regel, in deren Radius haben manche einen kompletten Ballungsraum, andere im Extremfall noch nicht mal eine Bäckerei, auch das dürfte verfassungsrechtlich schwer zu rechtfertigen sein. Das Beschneiden vom Mobilität ist doch überhaupt ein fragwürdiger Ansatz: Gerade Tagesausflüge (mit dem eigenen PKW) zum Wandern bergen so gut wie kein Infektionsrisiko und fördern die Abwehrkräfte und die seelische Ausgeglichenheit, m.E. müsste man die Menschen sogar dazu ermutigen.
Vor allen Dingen, weil ja nicht die Adresse gemeint ist, sondern der Wohnort, sprich: die Stadt- oder Gemeindegrenze ausschlaggebend ist.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Eben. Die frische Luft und die Bewegung zur Erhaltung der Gesundheit ist somit gewährleistet. Das muss ja nicht außerhalb des eigenen Ortes, bzw. weiter als 15 km von der Ortsgrenze entfernt sein. Ich sehe ja auch vieles kritisch, was die Strategien der Bundesregierung im Bezug auf COVID-19 angeht, aber dass bei den aktuellen Infektions- und Todeszahlen jede/r Einzelne gefragt ist, sich so weit wie möglich zurückzuhalten, bis die Gefahr kontrollierbar ist, steht für mich außer Frage.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Das stellt ja niemand in Abrede, aber viele Menschen haben auch in unmittelbarer Nähe des Wohnortes nun mal kein vernünftiges Wegenetz, noch dazu trifft man dann alle 50 Meter Freunde und Bekannte, mit denen man einen Smalltalk macht (erlebe ich hier jeden Tag) wenn man vorher eine Stunden im Auto sitzt ist diese Gefahr schon deutlich geringer. Es ist einfach keine hinreichende Logik hinter den Vorgaben. Man muss Kontakte in geschlossenen Räumen minimieren und nicht Aktivitäten und individuelle Mobilität pauschal einschränken. Genau das wurde ja auch juristisch in der Vergangenheit angemahnt, als es um das Beherbergungsverbot ging.
Wenn sich ein/e Infizierte/r quer durch die Republik bewegt, ist die Verbreitungsgefahr natürlich höher, als wenn er zu Hause bleibt. Ich finde das nachvollziehbar, den Bewegungsradius vorübergehend einzuschränken.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Im Zeit-Podcast „Das Politikteil“ haben sie kürzlich länger mit dem Soziologieprofessor Heinz Bude gesprochen, der auch Mitglied des interdisziplinären Beratergremiums der Bundesregierung war in der Pandemie. Die Folge ist schon von Ende November, ich finde sie aber immer noch lohnenswert. Der sprach davon, dass wir als Gesellschaft lernen müssten zu akzeptieren, dass viele Maßnahmen nicht konsequent sind, da man keine echte Konsequenz werde erreichen können. Es werde also immer Regeln geben, die im Individualfall keinen Sinn machten. Das sei aber etwas, das man mit Blick aufs große Ganze nicht vermeiden könne. Ich kann es jetzt im Detail nicht so schön wiedergeben, wie der Herr Professor, daher einfach die Hörempfehlung.
Was nicht heißen soll, dass ich mich über einige Inkonsequenz nicht auch mehr ärgere als über andere und auch beim Lobo einiges Wahres sehen kann. Aber die Gedanken in dem Podcast fand ich in dem Zusammenhang sehr spannend („Deutschland im Coronawinter“ heißt die Folge).
Diese Verkehrsteilnehmer sind hoffentlich so schnell nicht mehr motorisiert unterwegs. Zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren kann man ihnen leider nicht verbieten.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed