Am unverschämtesten finde ich den Aufschrei der Arbeitgeberverbände, die die Einschränkungen in der unternehmerischen Autonomie beklagen, wo zur gleichen Zeit ganze Branchen brach liegen und der Gesundheitssektor am Limit arbeitet, zum Schaden der eigenen Gesundheit. Für die meisten Firmen, die jetzt Heimarbeit anbieten müssen/ sollten bedeutet das noch nicht einmal Gewinneinbuße, und selbst die wäre durchaus zumutbar in dieser Situation.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
ABER DIE WIRTSCHAFT!!! UND HOME-OFFICE BEDEUTET DOCH NUR, DASS MAN SCHLÄFT UND MASTURBIERT UND NICHT ARBEITET! ALLES FAULES PACK! DESHALB MUSS MAN DAS KONTROLLIEREN!
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #3107 DASS MAN SCHLÄFT UND MASTURBIERT UND NICHT ARBEITET!
ich dachte, das sei der sinn eines bürojobs? :P wie lehrer:innen auch nur halbtags arbeiten und kindergartenpädagog:innen eh den ganzen tag nur spielen.
Die neue Verordnung wird ab Mittwoch (27. Januar 2021) gelten; befristet bis zum 15. März 2021.
Arbeitgeber haben dabei eine sog. Angebotspflicht. Sie müssen also ihren Beschäftigten Homeoffice anbieten.
Aber eben nur dann, wenn aus Sicht der Arbeitgeber keine zwingenden betrieblichen Gründe dagegensprechen. Ein Arbeitgeber kann also unter Berufung auf betriebliche Gründe durchaus auch ein Homeoffice komplett ablehnen oder nur in Teilen ermöglichen.
Ist gibt also im juristischen Sinne keine Pflicht, dass Arbeitgeber überall dort, wo es auch möglich wäre, den Beschäftigten ein Arbeiten im Homeoffice zu erlauben, dies auch tun müssen.
Arbeitgeber können aufgrund der Verordnung das Homeoffice jedoch nicht willkürlich verneinen! Sie müssen also klar sagen, wo bei ihnen Homeoffice geht und wo eben nicht. Und warum dies nicht geht. Auf Verlangen der Arbeitsschutzbehörden muss ein Arbeitgeber begründen können, aus welchen betrieblichen Gründen ein Homeoffice abgelehnt wird.
Bei der Auslegung der Verordnung wird auf die betriebswirtschaftliche Situation eines Unternehmens Rücksicht genommen. Beispiel: muss ein Großunternehmen wie Mercedes einige neue Computer für das Homeoffice anschaffen, ist das relativ schnell möglich. Kleinere Unternehmen könnten hier aber Probleme mit der Beschaffung nötiger Hardware oder Software haben und darauf würde seitens der Behörden dann auch Rücksicht genommen. Homeoffice soll also möglichst dort stattfinden, wie dies gut geht, aber eben nicht dort, wo man damit etwa Betriebe zusätzlich belasten würde.
Wirtschaftsminister Peter Altmaier hat zudem klargestellt, dass es Kontrollen oder Sanktionen quasi nicht geben soll, weil man kein neues bürokratisches Gebilde schaffen will. Alles solle im Interesse der Arbeitnehmer, aber eben auch im Interesse der Betriebe funktionieren.
Für Arbeitnehmer entsteht keine Homeoffice-Pflicht. Sie müssen das Angebot nicht annehmen.
Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass Räume, die von mehreren Personen gleichzeitig genutzt werden, pro Person zehn Quadratmeter zur Verfügung stellen. Hat ein Betrieb mehr als zehn Beschäftigte, sollen diese in möglichst kleine, feste Arbeitsgruppen eingeteilt werden. Können diese Belegungsvorschriften nicht eingehalten werden, müssen Arbeitgeber medizinische Gesichtsmasken zur Verfügung stellen.
In Corona-Hotspots mit einer Inzidenz ab 200 soll in Betrieben mit mindestens 50 regelmäßig anwesenden Beschäftigten die Belegschaft wöchentlich einem Antigen-Schnelltest unterzogen werden – aber nur, wenn Regeln zum Mindestabstand nicht eingehalten werden können oder wenn die Beschäftigten regelmäßig dienstlich öffentliche Verkehrsmittel nutzen müssen.
Insgesamt erkennt man also, dass diese Verordnung im Kern kein Pflichtprogramm ist. Arbeitgeber können quasi Homeoffice anbieten „wo es möglich ist“ und eben „sofern die Tätigkeiten es zulassen“. Und auch Arbeitnehmer werden nur gebeten, Homeoffice anzunehmen – man stellt ihnen also frei, weiterhin ins Büro zu kommen. Wer also seinen Arbeitgeber mag oder mögen sollte, verzichtet auf das Homeoffice und erscheint weiterhin vor Ort… zur Freude des Arbeitgebers.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Du meinst statt Februar und März bestimmt Januar und Februar, oder?
Aber davon abgesehen: Hey, wir beschließen am 19. Januar etwas, dann lassen wir die Maßnahmen erst acht Tage später beginnen, weil das voll sinnvoll ist.
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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #3113Du meinst statt Februar und März bestimmt Januar und Februar, oder?
Aber davon abgesehen: Hey, wir beschließen am 19. Januar etwas, dann lassen wir die Maßnahmen erst acht Tage später beginnen, weil das voll sinnvoll ist.
Jo, gemeint war der Januar... und ja, diese Verordnung muss ja erst einmal erlassen werden. Gestern wurde sie nur angekündigt... (aka betreffende Unternehmen müssen sich auch darauf einstellen können)
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Aber ich sehe gerade: die Dauer bis 15. März ist richtig.
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Homeoffice abgelehnt? Laut Arbeitsminister Heil wird dazu geraten, als Arbeitnehmer zunächst mit dem Arbeitgeber darüber zu sprechen. Im Zweifelsfall solle man sich an den Betriebsrat wenden und im Konfliktfall ggf. auch an die Arbeitsschutzbehörden. Aber: nur in einem Zweifelsfall würden diese Behörden auch kontrollieren und nur notfalls seien dabei Bußgelder möglich.
Ich selbst sehe die Verordnungs-Aktion eher als „Unternehmen in die moralische Verantwortung nehmen". Denn wie soll man damit umgehen, wenn Homeoffice möglich gewesen wäre, ein Ablehnen aber letztlich zu Infektionen oder gar Todesfällen in der Belegschaft geführt hat? Die einen oder anderen Unternehmen werden sich nun also durchaus so ihre Gedanken zum Thema machen.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Denn wenn uns die Corona-Ausbrüche in Schlachtbetrieben letztes Jahr eines gelehrt haben, dann wohl, dass man sich guten Gewissens auf die moralische Verantwortung der deutschen Industrie verlassen kann.
Die hätte man natürlich härter an die Kandare nehmen müssen. Allerdings hätte man sie nicht schließen können, da schon jetzt die Ställe überfüllt sind. Aus der Massenproduktion kann man eben nicht von einem Tag auf den anderen aussteigen, so bitter das ist.
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Die Positivenrate in Deutschland ist auf 10,5 Prozent gesunken. Das ist der niedrigste Wert seit Anfang Dezember. Vor zwei Wochen lag die Rate noch bei 15,9 Prozent.
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