Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #3180Da kann man exakt genau so viel falsch machen, denn auch der Biontech-Impfstoff wird i.m. gespritzt.
OK, hab mit meinen KollegInnen schon gerätselt, ob der i.m. oder s.c. gespritzt wird. i.m. in den Oberarm mache ich aber auch, unsere Patienten bevorzugen den Arm vor ventroglutäal. Mit einer Langkanüle finde ich das für beide Seiten unangenehm, ich freue mich immer über Risperdal consta, da sind Kurzkanülen für den Arm dabei.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Zumindest der Biontech-Impfstoff ist nach meinem Informationsstand nur für die i.m.-Anwendung freigegeben, weshalb wir den auch bei unseren vollantikoagulierten Patienten, die sonst z.B. die Influenza-Impfung s.c. bekommen, i.m. applizieren. Bisher ohne Komplikationen, wobei von der geringen Zahl an Patienten, die wir bisher geimpft haben (120) nicht so viele Vollantikoagulierte dabei waren, als dass man da eine ordentliche Aussage treffen könnte.
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Seht ihr eigentlich auch die Fragezeichen durchs Forum fliegen?
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #3184Abgesehen davon spräche wirklich nichts dafür, geschultes Pflegepersonal impfen zu lassen. Meine Meinung. Das könnte die Sache mal voranbringen.
Der Flaschenhals ist im Moment eindeutig der Impfstoff, Personal zur Verteilung wäre zumindest aktuell genug da.
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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #3183Seht ihr eigentlich auch die Fragezeichen durchs Forum fliegen?
Wenn's um die Abkürzungen gehen sollte: "i. m." ist eine intramuskuläre Injektion, also zum Beispiel in den Muskel am Oberarm. "s. c." bedeutet "subkutane Injektion", also ins Fettgewebe unter der Haut, am Bauch oder Schenkel. (Diabetiker, die Insulin spritzen, zum Beispiel.) Impfungen werden meines Wissens in den meisten Fällen intramuskulär injiziert - aber da dürfen die Mediziner im Forum mich gerne korrigieren.
Ist es nicht so, dass in Deutschland sowieso nur geschultes Personal mit Spritzen hantieren darf? Ein Pflegehelfer oder eine Arzthelferin, die sicherlich ebenfalls dazu fähig wären, dürfen das doch beispielsweise gar nicht? Insofern könnte man doch - nach dem obligatorischen Beratungsgespräch, das ja nun wahrlich nicht ewig dauern muss - jeden spritzen lassen, der sowieso spritzen darf?
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Zitat von Mory im Beitrag #3189Insofern könnte man doch - nach dem obligatorischen Beratungsgespräch, das ja nun wahrlich nicht ewig dauern muss - jeden spritzen lassen, der sowieso spritzen darf?
Eben.
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Ein Impfstoff ist ein Arzneimittel. Arzneimittel dürfen nur Ärzte verordnen.
Die Durchführung der Impfung selbst – da dürfen dann Pflegekräfte oder ArzthelferInnen mit entsprechender Ausbildung auch Arzneimittel verabreichen. Bei der Berufsausbildung werden die Injektionstechniken entsprechend vermittelt. Ob das Personal vor Ort in der Lage ist, eine Impfung korrekt zu verabreichen, ist von einem fachlichen Vorgesetzten zu überprüfen.
Notwendig ist eine gesonderte ärztliche Anordnung, Überwachung und Dokumentation. Indikation und Kontraindikationen sind vom Arzt zu prüfen. Impfungen sollten somit nur in Anwesenheit eines Arztes ausgeführt werden. Nur so kann bei unerwarteten Nebenwirkungen und Komplikationen optimale Hilfe geleistet werden.
Der Umfang der Impfaufklärung sollte Informationen über die zu verhütende Krankheit, den Nutzen der Impfung, die Kontraindikationen, die Durchführung der Impfung und Dauer und Beginn des Impfschutzes sowie typische (spezifische) Nebenwirkungen und Komplikationen beinhalten. Diese Aufklärung muss mündlich erfolgen, kann aber durch schriftliche Dokumente unterstützt werden.
Die gesamte Haftung für die Impfung und korrekte Aufklärung, Anamneseerhebung trägt immer der Arzt. Unabhängig davon, wer die Impfung praktisch durchführt.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Die Grippeschutzimpfung soll aber in den nächsten Jahren auch in Apotheken durchgeführt werden. Ein Modellversuch wurde in der Oberpfalz (Bayern) gestartet.
Wenig überraschend halte ich sowas für Unfug. Das sind ärztliche Tätigkeiten, die zwar an angelernte Fachkräfte delegierbar sind, aber, wie Akri oben auch irgendwo schrieb, zumindest in ärztlicher Anwesenheit durchgeführt werden sollten. Apotheker:innen sind keine Ärzt:innen. Das gilt in beide Richtungen, ich kann meinen Patient:innen ja auch nicht einfach Medikamente verkaufen.
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